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Leipziger jüdische Wochenschau : 19.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id391878840-193208196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id391878840-19320819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-391878840-19320819
- Sammlungen
- Historische Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger jüdische Wochenschau
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-19
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Leipziger jüdische Wochenschau : 19.08.1932
- Autor
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2 2. 8. 32, W 510 5. Jahrgang Nr. 26 \ i, i h i.. \ i Leipzig, den 'VNI\T.lU>.j| i9.Aug.1932 Lll’S. Die „Leipziger Jüdische Wochenschau“ erscheint am Freitag Redaktionsschluß: Dienstag mittag 12 Uhr Anzeigenschluß: Mittwoch mittag 12 Uhr Schriftleitung und Geschäftsstelle: Leipzig C 1, Fregestr. 31, Tel. 10562 Anzeigenpreise: Berechnung erfolgt nach Millimeterzeilen Es kostet die ßgespaltene 41 mm breite Zeile 15 Rpf. im redaktionellen Teil 20 Rpf. Gegründet 1827 Tel.-Sammel- Nr. 72486 Internationale Spediteure Leipzig liikolaistr. 59 Möbeltransporte Stadtumziige Regelmäßige Güter- Auto-Fernverkehre Reichspräsident und antisemitische Husschreitungen Die Erfahrungen, insbesondere der letzten Woche, machten es dem Centralverein zur Notwendigkeit, dem •Herrn Reichspräsidenten ein Weißbuch vorzulegen, in welchem neben der Schilderung des judenfeindlichen Programmes der Partei lediglich rein aktenmäßig und in jedem Fall urkundlich belegt, alle jene Drohungen, Beschimpfungen und Herabwürdigungen wiedergegeben sind, die maßgebende Nationalsozialisten gegenüber der jüdischen Gemeinschaft in Presse und Versammlungen ausgesprochen haben. Den Drohungen seien die bekannten Terrorakte gefolgt. Der Herr Reichspräsident hat durch Herrn Staats sekretär Meißner hierzu folgendermaßen Stellung ge nommen: „Das Schreiben des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und die diesem bei gefügte Materialsammlung hat dem Herrn Reichs präsidenten Vorgelegen. Der Herr Reichspräsident, der jeden Versuch einer Einschränkung der verfassungsmäßig politischen und religiösen Rechte deutscher Staatsbürger und die von Ihnen mitgeteiiten Ausschreitungen jüdischen Reichsangehörigen gegenüber lebhaft mißbilligt und bedauert, hat das Schreiben und die Anlagen dem Herrn Reichsminister des Innern zur Nachprüfung zugeleitet. Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung gez. Meißner“ Über den Inhalt des Weißbuches, das dem Herrn Reichspräsidenten vorgelegt worden ist, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Aktenmäßig ist das gesamte judengegnerische Material der NSDAP, dargestellt, angefangen beim Parteipro gramm und Schrifttum und abgeschlossen mit den neu esten Bombenattentaten auf kleine jüdische Geschäfte in ostpreußischen und schlesischen Städten. Zitate aus Hitlers „Mein Kampf“, aus Goebbels „Kampf um Berlin“ und aus anderen Büchern, wörtlich wiedergegebene Stellen aus Versammlungsreden aller nationalsozialisti schen Führer, in der Hauptsache Reichs- und Landtags abgeordnete, leiten über zu Inhaltsangaben kleiner Theaterstücke, die von nationalsozialistischen Spiel trupps in ganz Deutschland aufgeführt wurden, zu Texten von SA.-Kampfliedern wie dem vom „Judenblut, das vom Messer spritzt“. Stichproben aus nationalsozialistischen Zeitungen zei gen, daß die „Nationalsozialistische Korrespondenz“ und „Der Angriff“ im Inhalt dem berüchtigten Nürnberger „Stürmer“ oder dem „Donauboten“ aus Ingolstadt keineswegs nachstehen. Für das Studium nationalsozia listischer „Arbeitsmethoden“ ist der darauffolgende Boykott-Teil interessant und schließlich zeigen die An träge im Preußischen Landtag, vor allen Dingen die außer ordentlich zahlreichen Ausschreitungen, die die weitaus größte Seitenzahl in dieser Zusammenstellung erforderten, wohin der Weg nationalsozialistischer Judenfeindschaft geht. Der Centralverein hat mit dieser Denkschrift Material, das Kennern der Verhältnisse nicht unbekannt war, das aber auch von Einsichtigen in seiner Tragweite vielfach nicht erkannt ist, in einer authentischen Darstellung vor gelegt und damit eine historische Aufgabe erfüllt, die ihm als Verteidiger der Rechte der deutschen Juden zukommt. Rundschau Konferenzen — Die Juden bei der Olympiade in Los Angeles Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Konferenzen, die in der vergangenen Woche in überreicher Zahl statt fanden. Am Sonntag, dem 14. August, wurde 3 Uhr nach mittags in der Maisoa de Faubourg zu Genf die vom American Jewish Congress einberufene jüdische Welt konferenz feierlich eröffnet. Trotz der Ablehnung der Konferenz von seiten weiter jüdischer Kreise — die tschechoslowakischen Gemeinden z. B. lehnen eine Teil nahme mit der Begründung ab, daß die Orthodoxie sich nicht beteilige, die jüdische Gemeinde Budapest forderte Vertagung, der C. V., die Schweden u. a. sind nicht ver treten — sind doch über 130 Delegierte aus über 20 Län dern erschienen, dazu 300 Gäste. Der Initiator der Kon ferenz, Dr. Stephen Wise, übergab der Jüdischen Tele- graphen-Agentur vor seiner Abreise nach Europa eine Erklärung, daß die Konferenz abgehalten werden müsse trotz aller Gegnerschaft. Man könne nicht warten, bis gewisse jüdische Gruppen in diesem oder jenem Lande sich bereit fänden, auch mit einfachen Leuten aus ost europäischen Ländern zusammenzukommen. Katharlnenstr. Tel. 18367 Kurze Straße 3-5 = Tel. 19146 M Scffilder aller Art für Wohnungen und Geschäftshäuser Reklameplakate Stempel für jeden Zweck in Gummi und Metall II Der Präsident des American Jewish Gongress, Bernard S. Deutsch, hielt die Begrüßungsansprache, außerdem sprachen Dr. Stephen Wise und Dr. Nahum Goldmann. Dr. Wise streifte in seinem Referat über Ziele und Auf gaben der jüdischen Weltkonferenz auch die Verhältnisse in Deutschland und führte aus, daß das Judentum an die Gerechtigkeit der nicht jüdischen Welt glaube, denn Cuza sei nicht Rumänien und Hitler nicht Deutschland. Am stärksten sind die Vereinigten Staaten vertreten, auch die osteuropäischen Länder haben starke Delegationen entsendet. Im Mittelpunkt der Verhandlungen steht bis jetzt noch die Frage des jüdischen Weltkongresses. * * * Weitere Tagungen der Woche waren die Beratung des Zionistischen Aktions-Commitees und des Administrative Committee der Jewish Agency in London. Während in früheren Jahren das letztere immer nach dem Schlüsse der Aktions-Commitee-Tagung eröffnet wurde, so daß ihm bei den Entscheidungen der Agency das letzte Wort zufiel, konnte diesmal zum ersten Male das Aktions- Commitee zu den Beschlüssen des Administrative Com mittee noch Stellung nehmen. Die beiderseitig gefaßten Beschlüsse wurden in einem offiziellen Kommunique veröffentlicht. Die Beschlüsse des A. C. betreffen Organisation und Propaganda, Jewish Agerifcy, Budget, Keren Kajemeth, Erziehungswesen, Immigration, Stellungnahme zur Jüdi schen Weltkonferenz und Regelung der Angelegenheiten des russischen Merkas. Was die politischen Resolutionen anbelangt, wird mit geteilt, daß die Anträge der politischen Kommission im Bezug auf die Stellungnahme zum French-Bericht vom Aktions-Commitee nach einer sehr ausführlichen Debatte einstimmig angenommen wurden, und daß die Beschlüsse des A. C. auch vom Administrative Committee der Jewish Agency einstimmig akzeptiert worden sind. Es wird überdies festgestellt, daß in der politischen Debatte die KURHAUS BONORAND Sonntag 7—9 Uhr: Kurkonzert ab 12uhr: Der große Mittagstisch unter Mitwirkung dös Soloquartetts Bardensang 11—1 Uhr: Frühschoppenkonzert Die auserwählten Sonntagsgedecke Außerdem die reichhaltige Speise-Kartei nachm. 4 Uhr: Dos Deutschland-Orchester und abends 8 Uhr: Leitung: Kurt Radecke Besitzer: Walter Engelmann Tel. 20594 | m großen Festsaal Pawleck’s Synkopators das führende Tanzorchester zum Bono-Ball i/ 9*«nsu©A0ine9g go9I W*0Tiq!8~smiej8Aiun 99
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