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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 190.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881
- Sprache
- German
- Signatur
- ZB.14-190.1881
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-188101901
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18810190
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18810190
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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III. Hygieine, Diätetik, Pharmakologie u. Toxikologie. 15 172. lieber Quecksilber in Bezug auf Wir kung, Ausscheidung, Nachweis und therapeutische Verwendung der Präparate desselben. Dr. Oskar Schmidt (Inaug.-Diss. Dorpat 1879. 8. 95 S.) hat sehr gründliche Untersuchun gen über die Ausscheidung des Quecksilbers im Speichel und Harn, sowie in den Fäces an Men schen und Thieren angestellt. Er bediente sich zur Einverleibung (bei 14 In dividuen) der subcutanen Einspritzungen von Sub limat, des Ung. cinereum und innerlich des Calomel, behufs des qualitativen Nachweises von Quecksilber aber der Schneider ’schen Methode, bei welcher bekanntlich nach Zerstörung der organ. Substanz mit chlors. Kali und Salzsäure das Quecksilber, wel ches dann nur als Sublimat in der Flüssigkeit sein kann, durch Elektrolyse auf einer Goldkathode ge wonnen , von dieser durch Glühen in einem Glas röhrchen entfernt und durch Jod als rothes Queck silberjodid nachgewiesen wird. Die aus jenen 14 Fällen gewonnenen Ergebnisse lauten wie folgt: 1) Sowohl bei subcutanen Sublimateinspritzungen, als auch bei Anwendung der grauen Salbe und dem innerlichen Gebrauch des Calomel lässt sich das Quecksilber im Harn nachweisen, doch ist die Menge je nach dem angewendeten Präparate verschieden. 2) Im Laufe der Kur ist bei täglicher hypoder- mat. Injektion von '/- Grau [12Mgrmm.] Sublimat die im Harn erscheinende Qnecksilbermenge weit grösser als bei endermatischer Anwendung von Va Dr. [1.187 Grmm.] Ung. einer, pro dosi et die und übertrifft auch die Quecksilbermenge, die sich bei der doppelten Menge der Salbe im Urin zeigt. Das Calomel, als Pulver zu 3 Gran [18 Ctgrmm.] täglich gegeben, steht hinsichtlich der während der Behandlung durch die Nieren ausgeschiedenen Menge in der Mitte zwischen 1 Dr. [3.75 Grmm.j Ung. einer, und i/ 5 Gran [12 Mgrmm.] HgCl a pro dosi et die, sich mehr zu letzterem hinneigend. 3) Bei hypodermatisclier Einspritzung des HgCl 2 in der gen. Dosis geht das Quecksilber weit rascher als bei täglicher endermatischer Anwendung selbst von 1 Dr. der grauen Salbe in namhafterer Menge in den Harn über; Calomel in genannter Gabe ist auch hier in die Mitte zwischen jene beiden Prä parate zu stellen, sich mehr den subcutanen Injek tionen nähernd. 4) Während bei subcutanen Sublimatinjektionen, unter sonstigen gleichen Verhältnissen, bei verschie denen Individuen, die Quecksilbermenge im Harn nicht bedeutend differirt, schwankt sie bei Kr., die mit Ung. einer, behandelt werden, beträchtlich. 5) Die Schneid er’sche Methode ist — bei Beobachtung gewisser Vorsichtsmaassregeln — auch zur quantitativen Abschätzung des Quecksilber gehaltes organischer Flüssigkeiten brauchbar. 6) In den Fäces ist bei snbeut. Sublimateinspr. und bei Gebrauch von Ung. einer, das Quecksilber nachzuweisen. Hinsichtlich des ersten Auftretens des Quecksilbers im Koth und der während der Kur auf diesem Wege ausgeschiedenen absoluten Menge des selben scheint das Gleiche zu gelten , was über jene beiden Präparate unter 2 und 3 vom Urin gesagt worden ist. 7) Im Speichel kann in einer Reihe von Fällen sowohl bei snbeut. Sublimatinjekt., als auch bei Ein reibung von grauer Salbe während der Dauer der Kur kein Quecksilber nachgewiesen werden; es ist dann auch keine Stomatitis vorhanden. 8) In einer 2. Reihe lässt sich bei den gen. Prä paraten die Anwesenheit des Hg in diesem Sekrete feststellen, ohne dass eine Affektion des Mundes oder der Speicheldrüsen sich gezeigt hätte. Doch lässt Schm, es dahingestellt, ob nicht Hg von aussen in den Speichel gelangt sein könne. 9) In 2 Fällen, in denen bei subcut. Sublimat injekt., bez. im Verlaufe der Schmierkur Stomatitis entstand, wurde im Gesammtspeichel das Hg nach gewiesen. Die Menge desselben — in beiden Fällen gering — war bei der Schmierkur höher als bei den Injektionen. Ob im erstem Falle das Metall that- sächlich durch den Speichel ausgeschieden oder dem selben nur beigemengt war, bleibt auch hier unent schieden. 10) Aus der Stomatitis lässt sich nicht eine Sät tigung des betr. Organismus mit Hg diagnosticiren. 11) Bei einem Individuum, das bei innerlichem Gehrauch von Calomel eine Stomatitis bekommen hatte, liess sich im Parotidenspeichel das Hg nach weisen. Auch für Calomel gilt hinsichtlich des dia gnostischen Werthes der Stomatitis dasselbe, was unter 10 in Betreff dieses Symptoms bei der Schmier kur und subcut. Sublimatinjekt. gesagt ist. Hierzu ist zu bemerken, dass das Hg nach Sub limateinspritzungen zeitigstens am 2. Tage, nach Ein verleibung von Calomel zeitigstens am 4., nach Ein reibung von Ung. ein. zeitigstens am 8. Tage im Harn nachweisbar war. Zu subcutanen Einspritzun gen empfiehlt Schm, wegen der nur geringen ört lichen Reaktion das Sublimatpepton Bambergev’s in Lösung von l 1 / 2 °/ 0 . Was die Heilungszeit der hier in Frage kommenden, einerseits mit Sublimat einspritzungen, andererseits mit Ung. ein. behan delten 13 Fälle von Syphilis anlangt, so betrug die selbe in den erstem Fällen im Durchschnitt 38.0, in den letztem 43.6 Tage, war also ziemlich gleich, d. h. es war die Therapie durch die Verschieden artigkeit des Hg-Präparates kaum beeinflusst worden. Weil nun auch bei den kleinsten angewandten Sub limatdosen die im Verlauf der Kur in den Exkreten, also namentlich im Harn, wieder ausgeschiedeue Menge von Hg unvergleichlich höher war als bei den mit '/ 2 Dr. Ung. ein. pro dosi et die behandelten Kr. und auch nicht unbedeutend dieHg-Menge über stieg , die bei dem einzigen, mit der doppelten täg lichen Gabe der Salbe behandelten Kr. ausgeschieden wurde, so glaubt Schm, hinsichtlich der Schmier und der Kur mit subcut. Sublimatinjekt. den Satz
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