Die Uhrmacherkunst

VERBANDSZEITUNG DER DEUTSCHEN UHRMACHER 60. JAHRGANG / BERLIN NW 7, 17. MAI 1935 / NUMMER 21 Uhrmacher-Reichstagung 1935 in Nürnberg Die vorläufige Festordnung Sonnabend, den 25. Mai: 10 bis 12 Uhr: Obermeisteriagung des Bayerischen Uhr macher-Landesverbandes; 2 bis 5 Uhr: Obermeisierlagung des Zentralverbandes; 8 Uhr: Begrüßungsabend. 1. 2. u. 3. Marsch, Musik vorträge; 4. Ouvertüre zur Oper „Oberon", K. M. v. Weber; 5. Prolog Hans Sachs; 6. Begrüßungs ansprache (Obermeister Herrmann), Deutschland lied, Horst-Wessel-Lied; 7. Badenweiler Marsch; 8. Hans-Sachs-Spiel (Krämerskorb); 9. Walzer; 10. Hans - Sachs-Spiel (Kälberbrüten); 11. Musik; 12. Heiteres (Strebei oder Stark); 13. Musik; 14. Heiteres (Strebei oder Stark); 15. Schlußmarsch. Sonntag, den 26. Mai: 10 Uhr: Eröffnung der Reichstagung: 1. Orgelvor spiel, Bach; 2. Die Himmel rühmen (Orgel), Beet hoven; 3. Prolog Peter Henlein; 4. Eröffnung, An sprachen, Begrüßung, Dank und Verabschiedung der bisherigen Vorstandsmitglieder; 5. Grund- säßliches des Uhrmacherberufes (Armbrüster); 6. Deutschlandlied; 7. Besichtigung der Fach ausstellung. Ende der Beratungen gegen 2 Uhr. 4 Uhr: Eachlehrertagung (Goldener Saal). Anschließend Besichtigung der Nürnberger Schule, wie auch Sonntag und Montag 8 L / 2 Uhr. Montag, den 27. Mai: 10 Uhr: 1. Vortrag von Regierungsrat Keil; 2. Elek trische Uhren; 3. Uber Ladenbeleuchtung (mit Vor führungen). 4 Uhr: Damenkaffee im Tiergarten. Die Teilnehmerinnen sind Gäste der Innung. 4 Uhr : Germanisches Museum. 8 Uhr: Festabend mit Tanz. 1. Ouvertüre zu „Meister singer“, Rieh. Wagner; 2. Ansprache des Hans Sachs (Opernsänger); 3. Prolog Peter Henlein; 4. Begrüßung durch den Reichsinnungsmeister; 5. Doppelquartett (Kulturverein); 6. Aufforderung zum Tanz, K. Maria v. Weber; 7. Opernsänger; 8. Konzert. Tanz. Ende 2 Uhr. Nürnberg, die Stadt der Meistersänger Zu Beginn des 15. Jahrhunderts treten uns die deut schen Städte, vornehmlich die freien Reichsstädte wie Nürnberg, Augsburg, Straßburg usw., als machtvolle Ge bilde entgegen, deren Gemeinwesen sich auf freie Ver fassungen slüßen und die es wagen können, mit Königen und Fürsten ihre Kräfte zu messen. Die städtische Ge meinde ruht in der Hauptsache auf der breiten Plattform des zur vollsten Blüte gediehenen Handwerks. Seitdem die Zünfte den Sieg über das rückständige Regiment der Stadtjunker davontrugen, nehmen sie immer ent scheidender teil an den Staats- und Verwaltungs geschäften. Es sind die Städte Nürnberg und Augsburg, die durch ihre Verbindung mit den italienischen Handels- pläßen den Verkehr zwischen dem Norden, Süden und Osten Europas vermitteln, Geld-, Wechsel- und Waren handel im Großen betreiben, die gediegenen Erzeugnisse deutschen handwerklichen Fleißes bis weit in den Orient verhandeln und unermeßliche Reichtümer an sich heran ziehen. In den Mauern der Städte vereinigt sich die gesamte Kultur jener Zeit. Waren vordem die Ritter die Förderer der Künste, so sind es nunmehr die mächtigen Städte mit ihrer aufgeblühten Bürgerschaft geworden. Diese Periode dauert etwa von der ersten Hälfte des 15. bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien 1498 durch Besucht die Seichstnsuns In Hürn- bers un 25., 26. und 23. Mai 1935