Beschleunigung der Zersetzung durch Keagentien. Um Cellulose in homogenen Massen zu erhalten kann man keinen anderen Weg als den der freiwilligen Zielsetzung dei ^ iscose benutzen. Diese Zersetzung kann duicli Eiwäimung beschleunigt werden, doch muss man sich stets davor hüten, eine rasche Entwicklung von Schwefelkohlenstoff herbeizuführen, dessen Dämpfe in der dicken Viscoselösung in Form von Blasen eingeschlossen bleiben und die Entstehung eines porigen Productes bewir ken, welches zur weiteren Verwendung ungeeignet ist. Die Nebenproducte der Zersetzung sind, wie schon gesagt, ein Gemisch aus Alkalicarbonat, Sulfurcarbonat und Sulfiden mit einem geringen Prozentsatz von Oxydations- producten dieser letzteren, nämlich Thiosulfat und Sulfat. In einigen I allen ist es nothwendig, die Zersetzung durch Keagentien einzuleiten oder zu beschleunigen; von solchen erwähnen wir blos diejenigen, welche im fabrika torischen Betriebe Anwendung finden: 1. Schweflige Säure, im Ueberschuss zu roher Yis- cose gefügt, veranlasst eine rasche Zersetzung derselben, wobei Cellulose gefällt und die Nebenproducte in farblo sem Zustande erhalten werden. Verwendet man nur geiingere Mengen des Mittels, so können die gewöhnlichen gelben Nebenproducte erhalten werden. Man kann z. B. durch Zusatz von etwa 1 j 3 der dem ganzen vorhandenen Alkali entsprechenden Menge, nämlich von 1—2 Thei- len Schwefeldioxyd in wässriger Lösung auf 100 Tlieile 10 prozentiger ’S iscose eine sogenannte gebleichte Viscose herstellen, welche zwar viel weniger beständig ist als die rohe, aber immerhin einige Stunden lang gelöst bleibt. Diese Lösung, welche farblos und weniger alkalisch ist als die rohe \ iscose, eignet sich für Zwecke, bei welchen die letztere wegen ihrer Alkalinität, ihrer Farbe oder wegen der Gegenwart von Schwefel in der Form von Sulfiden bedenklich erscheint.