Filmplakate „Karamasoff" So habe ich, um ein Beispiel zu nehmen, das Karamasoff-Plakat aufgefaßt. Ich versuchte, die Frau, an deren Kälte und Schönheit der Mann zerbricht, durch eine ganz ruhige, beinahe uninteressierte Haltung darzustellen; im Gegensatz dazu den dramatischen Ausdruck des Männerkopfes, dessen Augen, weit aufgerissen, ahnen lassen, daß er sein Schicksal sieht. Solche übersteigerte Dramatik kann eben kein Photo bringen, sondern sie entsteht aus dem reinen Erlebnis, das der Filmstoff gibt, und hier ist der Schnittpunkt, wo Photographie und Malerei sich scharf trennen. Ebensowenig kann der Photograph — und somit die abklatschende Wiedergabe des Photos für das Plakat die Vision des „Schimmelreiters” erzeugen. Ich zeige in diesem Plakat einen von einer Idee besessenen Menschen, dessen vorwärtsdringender Wille so stark ist, daß Roß und Reiter nur ein Dahinrasen bis zum Ziel kennen. Um das aber zu entwerfen, bedarf es keiner Photos, sondern der Hand des Malers, der die Farbe als Ausdrucksmittel und die Kunst des Gestaltens meistert. 6