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Fünfundsiebzig Jahre des Hauses J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig
- Titel
- Fünfundsiebzig Jahre des Hauses J. G. Schelter & Giesecke in Leipzig
- Untertitel
- den Freunden des Hauses gewidmet
- Erscheinungsort
- Leipzig
- Erscheinungsdatum
- 1894
- Umfang
- 62 S.
- Sprache
- German
- Signatur
- Hist.Sax.H.61.k
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id3992855635
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id399285563
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-399285563
- SLUB-Katalog (PPN)
- 399285563
- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- 1819 - 1850
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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An Einfassungsmaterial enthält die Probe nur eine Anzahl einfacher Reihen-Einfassungen, zum Teil französischer Herkunft, die aber mehr als Material für die Trennung von Abteilungen und als Füllung der Kolumnentitel und dergl. als für Umrahmungen gebraucht wurden, für letztere bieten die Vignetten einige komplette Titelfüllungen, teilweise mit Unterdrück in Guilloche. In den Vignetten giebt die Probe zugleich ein Bild der damaligen Holzschnitttechnik. Etwas urwüchsig, zum Teil in Langholzschnitt ausgeführt, lassen dieselben die heute gewöhnten feinen Abschattirungen allerdings sehr vermissen, muten uns aber als Zeugen der Illustrirungskunst unserer Väter und Grossväter trotzdem sympathisch an. Einige wenige dieser Veteranen der Holzschneidekunst haben sich sogar bis in die Gegenwart herübergerettet, was von den Schriften nicht gerühmt werden kann. Der Verlust seines einzigen Sohnes, in welchem er sich einen Nachfolger heranzubilden hoffte, veran- lasste Schelter im Jahre 1839 aus der Firma auszuscheiden und sich in das Privatleben zurückzuziehen. Sämtliche Betriebsmittel und Bestände der Schriftgiesserei gingen damit in den Besitz von Christian Friedrich Giesecke über, welcher später auch das Grundstück käuflich erwarb. Nach dem Austritt Schelters, welchem nur wenige Jahre des Ruhestandes beschieden waren — er wurde bereits im Jahre 1841 zu einem anderen Leben abberufen — führte Christian Friedrich Giesecke das Geschäft unter Beibehaltung der Firma allein weiter. Seine Bestrebungen waren fortgesetzt darauf gerichtet, durch Einführung und Erwerb aller Neuerungen auf dem technischen Gebiete der Schriftgiesskunst die Leistungen seiner Firma zu vergrössern. Seine Bemühungen waren auch von Erfolg gekrönt, und konnte er 1844 mit Genugthuung auf die Voll endung eines Vierteljahrhunderts seit Begründung des Werkes zurückblicken, das durch sein ebenso fleissiges wie zielbewusstes Ringen und Schaffen aus den bescheidenen Anfängen heraus zu einem so ansehnlichen und leistungsfähigen Hause sich entwickelt hatte. In jenen Zeiten war man endlich auch darauf bedacht, die Hilfsmittel des Giessers zu verbessern und namentlich die langsamere Handarbeit durch mechanischen Betrieb zu ersetzen, um dadurch sowohl schneller wie auch besser liefern zu können. So führte Christian Friedrich Giesecke im Jahre 1842 die erste derartige Verbesserung, die Giesspumpe, in seinem Betriebe ein. Wie aus der Abbildung auf Seite 5 ersichtlich wird, bestand dieselbe aus einem, in enger Ausflussöffnung auslaufenden Pumpenstiefel und einer, mit Handhebel und Druckkolben versehenen Spritze, welche in die Giesspfanne versenkt und mit dieser fest verbunden wurde. Mittelst der Giesspumpe, welche gewissermassen die erste Stufe in der Entwickelung der Giessmaschine bedeutet, wurde das flüssige Metall — entgegen dem früheren Verfahren des Eingiessens mit dem kleinen Handlöffel — unter ziemlichem Druck in die Giessform hineingespritzt [und auf diese Weise, bei Verminderung der Fehlgüsse, nicht nur ein schnelleres Arbeiten, namentlich bei Herstellung grösserer Schriftgrade, sondern auch ein schärferes Ausprägen der Form erzielt. Der Einführung der Giesspumpe folgte bald die der Giessmaschine. )enn schon am 31. Januar 1846 wurde die erste Giessmaschine, von der Firma F. A. Brockhaus in Leipzig, nach dem Vorbild der von Bruce in lew-York erfundenen, erbaut, in dem Giessersaal der Firma aufgestellt. War diese Giessmaschine, als eine der ersten in Deutschland ge bauten Maschinen dieser Art, in ihrer Bauart noch mit vielen Mängeln behaftet, so bedeutete sie doch im Vergleich zu der bis dahin gebräuch lichen Methode einen ganz gewaltigen Fortschritt für die Giesstechnik. Die Giessmaschine, nebenstehend abgebildet, führte die Bewegungen der Hände zum grossen Teile mechanisch aus, und war man im Stande, mit derselben täglich 10—12000 Buchstaben zu liefern, während ein flotter Handgiesser in derselben Zeit, wie schon vorher erwähnt, 6000 Einzel güsse herzustellen vermochte. Der ersten Giessmaschine folgten bald weitere, wie Christian Friedrich Giesecke überhaupt weder Kosten noch Mühe scheute, seine technischen Einrichtungen dem wachsenden Bedürfnisse anzupassen. Sein inie rastender Eifer und sein unermüdliches Streben, die Leistungsfähigkeit der Firma zu heben, bekunden sich auch in der weiteren Herausgabe von Musterbüchern der neuen Erzeugnisse seiner Firma. So liess er im Jahre 1845 dem schon erwähnten grösseren Musterbuche einen Anhang folgen und gab im Jahre 1849 ein komplettes Probebuch in Quartformat raus. Die Reichhaltigkeit dieses letzteren allein schon lässt auf den
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