0 % k /k Das Grundstück, Brüderstrasse No. 26/28, welches für die Errichtung des • neuen Geschäftsgebäudes ausersehen war, liegt inmitten des Geschäftsverkehrs des Leipziger Buchgewerbes und bedeckt einen Flächenraum von 2140 Quadratmeter bei 50 Meter Strassengrenze. Auf diesem Areal wurde Mitte des Jahres 1873 mit dem Bau eines mächtigen A r ordergebäudes von 24V 4 Metier Höhe und in demselben Jahre mit der Errichtung eines fast gleich hohen Hintergebäudes begonnen. Ein igebäude in der Höhe des Erdgeschosses an der westlichen Grundstücksgrenze >zur Aufnahme des Dampf- keMföds und der Dampfmaschine, ein zweites an der Ostgrenze des Grundstücks stellten die Verbindung zwischen heilen Hauptgebäuden her. Für den erweiterten Betrieb war zunächst nur das Vordergebäude mit seinen seitlichen Verbindungsbauten vorgesehen, während das Hintergebäude einstweilen zu Mietszwecken für andere graphische Betriebsstätten Verwendung fand. In sechs Geschossen, bis zum dritten Obergeschoss in feuerfestem Materiale ausgeführt, schienen die mächtigen hallenähnlichen, zum Teil 5 Meter hohen und 13 Meter tiefen Säle mit ihrem bedeutenden Flächen inhalt Raum zu bieten für ein weiteres Menschenalter. Ende des Jahres 1874 war der Bau vollendet, so dass mit dem Umzug in die neuen Räume begonnen werden konnte. Mit diesem Umzuge fiel zusammen ein in mancher Hinsicht nicht unbedeutender Umschwung in dem gesamten technischen Betriebe der Firma, herbeigeführt durch Bernhard Gieseckes ältesten Sohn Georg Friedrich Giesecke, geboren am 9. Februar 1853, welcher nach einer längeren praktischen Thätigkeit in einer der ersten amerikanischen Schriftgiessereien und Fabriken für Buchdruckerei-Bedarfsgegenstände nach Leipzig zurückgekehrt, die technische Leitung des gesamten Betriebes der Firma übernahm und nach den in den Vereinigten Staaten empfangenen neuen Eindrücken umzugestalten begann. Die Entwicklung der Schriftgiesstechnik hatte in den Vereinigten Staaten unter den dort herrschenden in der Tliat eigenartigen Verhältnissen ganz selbständige Wege eingeschlagen. Arbeiten, welche man bei uns seither lediglich mit der Hand verrichtete, wurden dort mechanisch ausgeführt. Das ganze dortige Maschinen wesen hatte eine Vollkommenheit erreicht, welche die deutschen Werkstätten weit hinter sich liess. Die Anforderungen, welche man in der neuen Welt an die Genauigkeit der Schriftgiessfabrikate stellte, waren ausserdem bei weitem grösser als bei uns und die Messapparate, welche man zum Schnitt der Stempel, zum Justiren der Matrizen, zur Herstellung der Giessinstrumente u. s. w. demzufolge anwandte, nach besserer Methode hergestellt und mit einem weit höheren Grade der Genauigkeit ausgestattet. 13