n bei den Genossen ihres Heimwesens beleben, durch Hebung ihres Geschmacks auch das künstlerische Urtheil der Familien glieder berichtigen und bilden zu können. Wenn nun alle Frauen, sowie auch alle Jungfrauen, die sich dem erwünschten Ziele, einen eigenen Heerd gründen zu können, bereits nahen, ihre grosse Aufgabe: ,,Anmuth und Schönheit zu wahren und zu pflegen,“ richtig erfassen und die selbe mit Freudigkeit zu lösen sich bestreben, dann wird das in solcher Weise auf dem Gebiete der Kunst und Industrie ent wickelte geistige Leben jene Blüthen treiben, die den Grad der Cultur, welchen die Nationen in ihren Glanzperioden errungen haben, stets und zuverlässig kennzeichnen. — Das vorliegende Buch hat ferner den Zweck, unmittelbar auf die Bildung des künstlerischen Urtheils derjenigen Männer und Frauen einzuwii'ken, die insonderheit dazu berufen sind, auf dem Felde der Kunstindustrie zu erfinden, zu schaffen und zu erwerben. Der Zusammenhang zwischen den Elementen des menschlichen Schmuckes und den Verzierungsmitteln der ge- sammten Tektonik 1 ) ist ein sehr inniger und bedeutungsvoller. Das Kunstgewerbe strebt, indem es den Kern seiner Schöpfungen mit denselben ausdrucksvollen Typen, welche die Kosmetik erfunden hat, umkleidet, genau nach demselben Ziele, welches durch den menschlichen Schmuck erreicht werden soll, nämlich das gesetzliche Ebenmass und den Charakter der Körperformen nach allen Seiten zu betonen und die Eigenthümlichkeiten und Verrichtungen der einzelnen Glieder deutlich auszusprechen. Viele von den Elementen des menschlichen Schmuckes haben neben ihrer Bedeutung sogar auch ihre ursprüngliche Benennung in das neue Gebiet ihrer Verwendung mit hinüber genommen. l ) S. meine allgemeine Formenlehre für Kunst und Gewerbe, §. 2 u. s. w.