— 21 — und namentlich wenn die Gegenstände ihrer Lage nach auf eine Horizontalebene bezogen werden, versteht man unter den Benennungen „Länge, Breite und Höhe“ solche Dimensionen, welche parallel zur Bildfläche genom men werden; unter dem Ausdrucke „Tiefe“ aber diejenige Dimension, welche senkrecht gegen die Bildebene abzumessen ist [ähnlich wie man von der Tiefe eines Zim mers, eines Hauses u. d. g. spricht]. Die Tiefe ist hier also durchaus nicht als der Höhe entgegengesetzt, sondern rechtwincklig auf sie zu nehmen. — 2. Bestimmung der wahren Grösse einer Geraden aus ihrem Bilde. §. 20. Alle die im §. 15 bis zum §. 19 besprochenen Gesetze lassen auch eine Umkehrung zu, nämlich: aus der perspektivischen Strecke einer Geraden die wahre Grösse derselben zu finden. Es sei z. B. Fig. 1. Taf. II. die wahre Grösse der perspektivischen Strecke md einer horizontalen Geraden dv darzustellen. Man bestimme nach §. 15 den Theilungspunkt T und die orthogonale Projektion dk der Geraden, deren Perspektive dv ist, verbinde T mit m und verlängere diese Linie bis zu dk nach m 0 , so ist dm. 0 die wahre Grösse des perspektivischen Bildes dm. Ebenso für die zur Bildebene senkrechte Gerade dA, Fig. 2. Taf. II. ergibt sich in dm 0 die wahre Grösse der perspektivischen Strecke dm. Aufgabe. Es ist die wahre Grösse einer per spektivischen Strecke bei allen früher bespro chenen Lagen der Linie zur Bild- und Grund ebene darzustellen. Diese Aufgabe wird der fleissige Schüler ohne Schwie rigkeit selbst auflösen können. Hilfskonstruktionen. §. 21. Beim perspektivischen Zeich nen grösser Objekte, wo es sich hauptsäch lich um ein gefälliges Bild handelt, kommen Fälle vor, in denen das Auge und der Verseil windungspunkt ausserhalb