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Kokain
- Bandzählung
- 1925, H.4
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Undetermined
- Signatur
- 19 8 14673 0 0001 1 01
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id477719066-192500405
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id477719066-19250040
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-477719066-19250040
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das hinkende Gespenst
- Autor
- Joseph-Renaud, J.
- Übersetzer
- Goldenberg, E.
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- Paris
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftKokain
- BandBand 1925, H.4 -
- DeckelDeckel -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- TitelblattTitelblatt -
- ArtikelDer Staatsanwalt 4
- ArtikelDas Geheimnis des Schafotts 6
- ArtikelChopin-Walzer As-Dur 14
- ArtikelIm Kellerloch 15
- ArtikelDie Inseln des Paradieses 20
- ArtikelTriumpf des Weibes 26
- ArtikelHöflichkeitsbesuch 31
- ArtikelDie Tänzerin 33
- ArtikelNur eine Nacht... 39
- ArtikelDas hinkende Gespenst 42
- ArtikelDrei Sünderinnen 53
- ArtikelDer gelbe Kater 58
- ArtikelDas Unterbewusstsein 64
- AbbildungBei der Toilette 65
- ArtikelDie Serenade 66
- ArtikelEigenartige Frauen 72
- DeckelDeckel -
- BandBand 1925, H.4 -
- Titel
- Kokain
- Autor
- Links
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J. Joseph-Renaud Das hinkende Gespenst lation ruiniert... Von einem Tag auf den anderen besaß ich keinen Knopf mehr ... loh dachte mir, wenn der Typhus mich nicht verschont hätte, so wäre meine Frau in den Besitz einer beträchtlichen Rente gelangt, auf die ich seit geraumer Zeit zu ihren Gunsten versichert war ... Dieser Gedanke brachte mich auf einen Einfall, den ich mit Hilfe meiner Frau ins Werk setzte, denn sie ist voller Initiative und Energie . . . Zwei Freunde waren mir eben falls behilflich. Ein Korbmacher war in einem herum ziehenden, armseligen Wohnwagen, der sich seit gestern auf einem unbebauten Grundstück in der Nähe des Hauses auf hielt, gestorben. Für zweihundert Franken fand sich der Sohn bereit, die Leiche seines Vaters bei Nacht zu uns zu schaffen .. . Zufälligerweise sah er mir ein wenig ähn lich ... Er war es, den der Toten beschauer untersuchte und den man an meiner Stelle beerdigte. . . Aber mich hatten die Dienstboten nach einer vor getäuschten Agonie gesehen ... ja, mich! Ich war so abgemagert, so bleich, daß ich, wenn ich die Augen schloß und den Mund halb öffnete, einem Toten glich . . . Meine Frau, die vor Schmerz wie von Sinnen schien, gab dann vor, sie wolle nicht, daß jemand sich der Leiche nähere, bevor der Sarg geschlossen sei. . . Meine Freunde führten mich in der Nacht fort, als der Sohn des Korbmachers . . . Ich war damals noch sehr schwach. Drei Wochen lag ich noch zu Bett, in einem Hotel, unter falschem Namen . . . Dann mietete ich mich hier ein. .. Und die Gesellschaft zahlte meiner Frau das Geld aus . . . Ihre Existenz war gesichert! . . . Äther. . . ich . . . rasch . . . ich . . .“ Trotz des Belebungsmittels mußte ich mich dicht über ihn neigen, denn er stieß die Worte nur mehr röchelnd heraus: „Meine Frau besuchte mich . .. Aber sie wurde krank, 'und so mußte ich mich nachts in einem grauen Havelock zu ihr wagen. Sie haben mich verfolgt, als ich gerade durch das Fenster das Haus ver ließ. Ich schlüpfte durch ein Pförtchen aus dem Garten, das hinter einem Baum stumpf verborgen ist und das von der Straßenseite aus ein riesiger Brombeer strauch verdeckt... Oh, ich habe Sie weidlich rennen lassen! Ich bin auf dem Montmartre geboren und kenne alle seine Winkel ... und trotz meines Holzbeines war ich stets ein eifriger Jäger... Aber schließlich ermattete ich doch . .. wie sollte ich Ihnen entrinnen... Ich hatte mir schon oft gedacht, daß Freunde, die mir etwa begegnen sollten, mich für ein Gespenst halten würden... So kam mir der Einfall, meinen eigenen Geist zu spielen, um so mehr, als ich bis dahin nur Felix erkannt hatte . .. ich hielt Sie für einen anderen Bediensteten . . . Ich hatte öfters mein angebliches Grab aufgesucht... es erschreckte mich und zog mich zu gleich an ... es gelang mir, es aufzu finden, und bei Ihrer Annäherung warf ich mich zwischen zwei anderen Gräbern platt auf den Boden. Die beiden waren so eng nebeneinander, daß man mich un möglich dort vermuten konnte. . . Ich habe mich gut gequetscht und zer- schunden dabei! . . . Dann habe ich Ihre Stimme erkannt. . . Sie ahnten nicht, daß ich mich zwei Meter weit von Ihnen be fand, atemlos, erschöpft! Bei Tag er suchte ich telegraphisch meine Frau, Ihnen zu erzählen, daß mein Geist im Haus spuke, um damit die Legende zu bekräf tigen . .. Heute abends wartete ich Ihr Fortgehen ab, um einzutreten, aber man hat mich bemerkt und hat geschossen . . . Felix .. . glaube ich, schleppte mich bis zu einem Wagen und erfand eine glaubwürdige Ausrede. Aber da ich fürch tete, daß Sie früher oder später alles er fahren würden, ließ ich Sie kommen, um Sie um Verschwiegenheit zu bitten .. . bei Ihrer Ehre . . . Wollen Sie einem Sterben den Ihr Wort verweigern? .. .“ Ich überlegte. Frau Maillard würde die reiche Versicherungsgesellschaft bald nichts ipehr kosten. Dieser Mann würde sterben . . . Ich gab mein Wort.. . Heute sind zwanzig Jahre seither verflossen und ich habe die Namen geändert. 52
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