Verbindung zwischen den beiden Hauptstädten, um rückträuniend die anmutigen Ausblicke und launigen Vorgänge zu erleben, von denen die Meister des 19. Jaln- hunderts so reizend zu plaudern wissen. Seit 1868 zieht dort kein Daimio mehr mit seinem bunten Gefolge vom eigenen Schlosse zum llofe des Sehöguns nach Norden; keine Sänften, keine Banner, keine Panzerreiter, keine hochbepackten Diener. Und doch wandert noch heute trotz aller Eisenbahn mancherlei bescheidenes \ ölkchen die alte Straße im Urväterschritt. Der Landschaft pflegt restlos das ihr gemäße Menschenwerk eingepaßt zu sein. Selbst die Haupt städte, denen der Kunstfreund einen starken Bruchteil seiner Zeit widmen muß, werden zu einer Schule dessen, was wir heute Städtebaukunst nennen, nicht des Ge- wollten, bewußt Geplanten, sondern des mühelos und selbstverständlich Gewachsenen. Hier Tokio, eine 'Welt stadt des Ostens, die Schöpfung der allmächtigen Schögune, heute der Mittelpunkt des sich aufreckenden Nationallebens, weitgedehnt, dem Beobachter, der sie auf seinem Bikschasitz in allen Bichtungen durchquert, täglich wieder neu. ln der Mitte, von Graben und Wall eingehegt, der kaiserliche Schloßbezirk, ln den ge räumigen Wohnvierteln der Wohlhabenden schmiegen sich die baumgesäumten Straßenzüge in reizenden Win dungen den grünen Hügeln ein. I11 den volkreichen Vorstädten heben sich die gedrängten Verkehrsstraßen aus den stilleren, engen Wohnstraßen heraus. Am Flusse, an den Kanälen und längs dem Ufer der herrlichen Meeresbucht dichte Reihen gleichförmiger Speicher und