Ges<£i<£te des Grünen Gewö[ßes XXV Einer zweiten Magdalene Sibylle, ihrer 1617 geborenen Tochter, der Gemahlin des Erbprinzen Christian von Däne» mark und nach dessen Tod der zweiten Gemahlin von Friede rieh Wihelm II. von Sachsen» Altenburg, f 1668, verdankt das Grüne Gewölbe gleichfalls sehr wertvolle Stücke. Aus allen diesen verschiedenen und an verschiedenen Orten auf bewahrten Beständen hat August der Starke die durch ihr kostbares Material oder ihre künstlerische Be» arbeitung wertvollsten Stücke in dem Grünen Gewölbe zu» sammengetragen. In erster Linie waren der Kunstkammer die meisten künstlerisch wertvollen Werke für das Grüne Gewölbe entnommen worden. Auch hatte hierzu die Silber» kammer alle ihre älteren kostbaren Gegenstände hergeben müssen, sodaß diese nach dieser Zeit, ausgenommen ein später hinzu erworbenes Stück, nur Gegenstände bewahrt, die unter August dem Starken und seinen Nachfolgern für den Hof» halt entstanden sind. Zu einer Schatzkammer wurde das Grüne Gewölbe ausschließlich also erst unter August dem Starken, und mit seiner Erweiterung und prächtigen Ausstat» tung in den Jahren 1721 —1724 gleichzeitig zu einem Museum im Sinne der neueren Zeit. Als äußerer Anlaß zu dieser grundlegenden Änderung wird der Schloßbrand des Jahres 1701 angegeben. Dieser Brand, der den Flügel an der Schloßstraße niederlegte und in den benachbarten Elbflügel Übergriff, hatte allerdings die im Westflügel nach dem Zwinger zu gelegene Kunstkammer nicht gefährdet, doch mochte er die Erwägung nahelegen, daß bei einem nochmals ausbrechenden Brande die im zweiten Obergeschoß befindliche Sammlung der Vernichtung ausge» setzt war. Doch aber ist ein Zeitraum von zwanzig Jahren verstrichen, bis man in Dresden daran ging, die Kunstkammer in andere Räume zu überführen. Eher könnte darum als Anlaß dazu die Beobachtung angenommen werden, daß die Kunstkammer, insbesondere durch den Zuwachs an Ge» mälden, die dort nicht zur Geltung kommen konnten, so voll» ständig überfüllt war, daß sie nur noch als Magazin, nicht aber als Aufenthalt zum Genuß der dort aufgestapelten Werke betrachtet werden konnte. Es kommt noch hinzu, daß August der Starke die Räume im zweiten Obergeschoß des Schlosses,