Kirche, die das Chriftentum gefchändet haben, als Strafe im Plane Gottes liegen. Wie lächerlich von dem macht gierigen Bifdiof, der mit dem Fafdiismus paktiert hat, zu predigen: „Im ruffifchen Volk ift eine furchtbare Ver wirrung“ und daß es darum einen Krieg braucht als Ablenkung, da doch diefe Behauptung weit mehr für das päpftlich-fafchiftifche Italien als für Sowjetrußland zutrifft, in welches wir viel weniger hineinfehen können, um es richtig zu beurteilen. „Religion ift Opium, Religion ift Betrug für das Volk“; das brandmarkt man an Ruß land und fühlt es als Läfterung; doch der dasfelbe aus- gefprochen hat vor Jahren, ward vom Papft felber als „ftarke Hand“ gepriefen und als ihm „von Gott ent- gegengefandt“ angefehen. Wie Geld- und Gut-erlangen auch die Auffaffung und das Verhalten des angeblichen Statthalters Chrifti io verändern kann, daß eben der Statthalter wider Chriflus offen in Erfcheinung tritt! Wie merkwürdig chriftlich hört es fich auch an, wenn der eine Kirchenwürdenträger von dem ändern immer refpektvollft vom „Hochwürdigen Herrn Soundfo“ fpricht. Ob das unter den Apofteln möglich gewelen wäre? So hat man in der Werbepredigt des Bifchofs für die katholifche Aktion ein Gemifch von Komik und diriftlicher Entrüftung, der jedoch die Wahrhaftigkeit fehlt, da an dem politifchen Prediger als t Perfon das wahre Chriftliche nicht zum Ausdruck kommt. Und folange fich Rede und Tun kreuzen, ift die Rede fchick- falsmäßig ihrer Wirkung beraubt. Es gehört zum Betrug und nicht zum Rechttun der Papftkirche, daß die Päpfte „feit Jahren und Jahrzehnten auffordern, für den fozialen Frieden zu arbeiten“ — falls es wahr ift — und doch zugleich gewiffenlofen Gewaltmenfchen zum Machtbeftand verhelfen, die das Soziale mit Füßen treten. Da ift noch lange kein Chriftentum, das fich