Dresdner neueste Nachrichten : 12.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190410129
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- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19041012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19041012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-12
- Monat1904-10
- Jahr1904
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- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.10.1904
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Bleibet! aber wird der Eindruck, den die Ficbgleiterfchctntcngen des Telegramms aemacht a en. jlow dcr Verantwortlicha chgkanzlerpzraf Bijlow bat am s. d. M. n Vissepkkikldetkkkks Des Lippifchcn Land- Koxraikcrzietirat Hoffmann das nach de Schreiben gerichtet: » Geehrte: Herr MPOKommerziFtFFah Bedauerlich wird es bei der Erinnerung an den Streit um den Lippischeti Thron stets er scheinen, daß der Fkaiser so schroff für feinen Schwager Partei ergriffen hat. Man wird sich immer daran stoßen, daß Wilhelm 11. in dieser Frage sein impulsives Temperament nicht ein mal bezwungen und sich zurückgehalten hat. Und lange wird wohl die Verstimxnung dar über anhalten, dafz er es nicht fiir nötig be funden hat, auch den Schein der Ungerechtig keit in einer Angelegenheit zu vermeiden, in der er durch seine vermandtschastlichen Be ziehungen als persönlich interessiert gelten kann. , ». . Fic haben mich heute mündlich um eine kukische Interpretation des Tclegrantms Es« Majcstiit des Kaisers und Königs ki Es. v. M. gebeten. Jch bin gern bereit, sen inciiicdstnttvort schristlich zu bestätigen, per-mächtige Sie, unter Berufung auf mich mtzich zu Otkläkew daß Seine Majestät Kaiser mit diesem Telegramm lediglich weckt hat, diejoxliittfjxszxe Ntchtvereidigung Truppen für den Vegcntcn und den cnd derselben mitzuteilen. Mit der Auf« mg des Buudcsrates, daß die Rechtslage— - ukigeklärt«fei,« tonjcke Seins Maicstät Wilhelm II· wird allgemein für einen vor nehmen, ritterlichen Charakter gehalten, der nach bestem Wissen und Gewissen die Sache über die Person stellt. Das versöhnt ja so manchen mit den vielen Worten und Taten des Monarchem mit denen man nicht einverstanden sein kann. Das Detmolder Telegramm aber war in eine Form gekleidet, die in weiten s Kreisen den Eindruck erweckte, hier stelle der Kaiser die P e r so n über die Sache und greife ein in einen Streit, der nur vor das Forum des Bunde-states und der Gerichte gehört. Des halb erscheint uns nach wie vor das Tele gramm des Kaisers an den Grafregenten be dauerlich, nnd wir hätten gewünscht, Graf Bülow hatte seine Absendung verhindern können. Aber das ist es eben. Graf Bülow ist offenbar nicht gefragt worden, er war in Homburg nnd der Kaiser in Romintetn Wie so oft, ist auch in diesen: Falle etwas, was der Kanzler schließlich wird verantworten müssen, über seinen Kopf hinweg und ohne sein Wissen gemacht worden· Der Kaiser hat es ver schmäht, sich von seinem Kanzler beraten zu lassen und Gras Biilow bemüht sich seht, die Sache durch sein offenes Schreiben möglichst wieder in einwandfreie konstitutionelle Formen einzuwirken. Man ist ja nicht mehr überrascht davon, daß sieh alle unsre Minister im Reiche und in Preußen als die Handlanger Wil helmz 11. betrachten, aber man ist doch immer wieder peinlich berührt, wenn ein neuer Be weis ftir diese Tatsache erbracht wird. Das Detmolder Kaisertelegramm ist ein neuer Bei trag zum bekannten Kapitel Kaiser und Kanz ler,und auch als solcher wird es stets bedauerlich r bleiben. Daran ändert auch der Kommentar ! des Grafen Bülow nichts. ! Man denke sich den Fall in die Zeit vor I 1888 zurückversetzt. Es wird mancher sagen, Znicht in Widerspruch setzen. Jeder Ein ss in die verfassungsmäßigen Rechte des kstentuiiis hat Seiner Niaieftät dem Kaiser istverftändlichjerjt gelspexzpnsz any-insbeson- E liegt es außerhalb Allprböchftfeiner Ab , der des-zeitigen Ausübung der Regen« f! im Fiirstcntutn durch den Herrn Grafen old zur Lippe irgend welchcs Hindernis »Ist-reiten. , » · f , kWic stets im Reiche wird auch im vor lenden Fsalle der Rechtsboden nicht ver· Ikn werden, und die Lippiiche Frage wird « Erledigung ausschließlich) nach Rechts, Fndsätzen finden. Jch hoffe, daß es unter den Aufpizien des ndesrates bald gelingen wird, auf Mississ terlicheuc Wege zum Wohle des Lippkfkljen des zu einer endgültigen Lösung der pge zu gelangen, und werde das Meinigc F, um diese-s Ziel in möglichst kurze: Frist erreichen. Y fssn vorzüglicher Hochachtung ; gez. Gras v. Bülotry Reichskanzler. diesem Schreiben gibt Gras Bülow dem tclearainm eine Erklärung, die von vorn- In als die einzig mögliche für jeden er ben mußte. der nicht gerade glaubt, daß set und Kanzler wegen der Lippischen stelle einen Staatöstreich unternehmen und lieichsverfasiung nmstürzen würden. Es imit Genugtuung festgestellt werden, daß Filhelm H. nie der Gedanke ausgetaucht » acht vorßccdt gehen zu lassen. Damit wer puch die Befürchtungen hinsållixp die nicht jkin Apph sondern in allen deutschen Lan« kehegt und ausgesprochen worden sind. Unabhängige Tageszeitung Größte Auflage in Sachsen. Wilhelm l. hätte seiner ganzen Veranlagung nach sich ängstlich gehütet, in seiner Eigenschaft als Preises der deutschen Bundessiiksten in die Privatangelegenheit eines einzelnen Bundes fürsten einzugreifen, hätte sich um so mehr ge hütet, wenn es einen feiner Verwandten an gegangen hätte. Aber er hatte eben auch einen Kanzler, der nicht Handlanger sein wollte, der seinen Herrn in diesem Falle energisch beraten und lieber sein Porteseuille niedergelegt hätte, als auch nur nachträglich einen Schritt seines taiferlichen Herrn zu billigen, der in den besten Teilen des Volkes den Eindruck hervorruft, daß der Ka i s e r Partei nahm in einer Sache, die nur den Schwagerdes Prinzen Adolf von Schaumburg·angeht. « Jn der gestern in der Turnhalle in Lage abgehaltenen Sitzung des Lippischen Landtages waren sämtliche Abgeordnete, sowie Staats ucinister Gevekon Oberregierungsrat Overbeck und Regierungsrat Ernst anwesend. Der Prä sident verlas zunächst die Eingabe der gestrigen Volksversammlung und die Regierungsvorlage betreffend Nichtanerkennung der Regentschast durch den Kaiser und Regelung des Thron weites. Die Kommission stellt hierzu folgen« den Antrag: 1. Ohne zu der Begründung der Vorlage 78 im einzelnen Stellung zu nehmen, weist der Landtag alle Versuche, die dem Staate Lippe als Einzelstaat des Deutschen Reiches verfassungsmäßig zustehenden Rechte zu schmä lern, ausdrücklich zurück. 2. Der Landtag be schließt, an den HohcnßundeZrat daö dringende Ersuchen zu richten, dahin wirken zu wollen, daß eine baldige endgültige richterliche Ent scheidung der Lippischen Thronsolgestreitiw kejten durch ein ordentliches oder ein Schieds gericht in die Wege geleitet werde. - Neferent Schemmel sieht in dem Telegramm des Kaisers keine Nichtachtung der Lippischen Landesgesetze und sucht dies in längerer Rede zu begründen. Die beiden Punkte der Vorlage 78 wurden einyimmig angenommen. In der Nachmittaggsitzung des Landtages wurde die Vorlage 79, betreffend die Dauer der Regentschaft des Grafen Leopold- an die Kom mission zurückverwiesem weil diese eine Um änderung des Regentschaftsgesetzes von 1895 vorgeschlagen hat, zu welchem die Regierung noch keine Stellung nehmen kann. Der betref fende von der Kommission vorgeschlagene Zu sah lautete: ~Sollten diese sdie Verhandlungen über die Thronsolgd ein Jahr nach dem Ab leben des Fürsten Alexander nicht erledigt sein, so ist betreffs der Fortsetzung der Regentschast wieder nach dem Regentschastsgesetze vom 24. April 1895 zu versetzte-m« Die nächste Sitzung ist noch nicht angesetzt. DIE« Ist lIIIFFHIOIILIIIC ,f« E« ·:- ww Ins; sicespzsszsseks«.ssgzssk» nct It« end· sung-« se· s: 15 Hi. sucht. I« se s : lIJHAIUNLNHUJIIQUUICROVX s-««·z·s-k-!'cks·i«.:x :»xZ-z-,: «: THE. s s I s Its-taro Dienst» Hei-as· w. II· VUIT «; «; : II« IF« «; ZEIT«- kkpghFp3-»um- 1 Nr. km. Verm« tu: r Its. us. sit-« s·- sc-i«-p- »· Tkkqimas »« am· wm. Hi;- Zgsicgkpgukqaj , Ei« dransatischkp Zmischeuisqa evkigmtc sich während der leidenschaftlichen Bespvechung des« ! Kommissionsautrages in Sachen der Regen!- schaftsfragr. Der Abg. Sehemmel sKonsJ nahm auf den Artikel einer Berliner Zeitung Bezug, in welchem gesagt war, daß der im Jahre 1895 verstorbene Staatsminister v. Wolsgrmxt auf unnatürliche Weise aus dem Leben geschic den sei, und zwar, weil der Erlaß des Fürsten- Waldemary durch welchen Prinz Adolf von Schaumburg-Lippe zur Regentschast berufen wurde, unecht sein sollte, und weil der Minister sich geweigert hatte, diesen Erlaß dem Land« tagt» zur Kenmtnisnsahnre zu unterbreitem Schominel erklärte diese Darftellung des Todes des Ministers für eine heuchlerifche Lüge. Darauf nahm der Abg. Bödeckcr mit hocher hobsener Stimme Veranlassung folgendes zu erklären: Im Jahre 1895 gelegentlich der Be« ratung des Regsentfzbaftsgesetzes ftcllte der ver storbene Abg. Jmftizrat Asewisfen den An· trag, daß der den- Prinsen Adolf von Schaum barg-Lippe zur Regentsshaft berufen-de Erlaß des Fürsten Waldernar dem Landtage vorge legt werden follte. Als der Minister sitt) weigerte, den Erlaß vorzulegen, erklärte Asc miffeiy daß er unter diesen Umständen an der Echtheit ztveiflr. Aus diese Aeußerrtitg Ase misfens habe der Minister mit keinen! Worte geantwortet. Abg. Bödeedcr erklärte schließ lich die Sleußerimg des Abg. Schennnels in der heutigen Sitzung als eine grobe Lüge, wes wegen er zur Ordnung gerufen wurde. Es« fiel auf, daß Schemmel keine Gelegenheit nahm, die Rede Bödeekers zu erwidern. Der Grasregeni von Lippe erkrankt? Dei: Grafrcgent von Lippe full auf der Durchuise nach Rotenburg zum Besuche des Prinzeit Chlodwig von Hesscu in »Einem Los: feler Lwtiel erkrankt sein. Politische Tagcsiibcrfiiijh Deutfches Reich. Zu der Erhebung der Witbois wird uns aus Berlin von gutuntcrrichtcter Seite. folgendes über die Auffassung; in maßgebenden zsoloniak kreisen mitgeteilt: Besonders schwerstsicgcnd cr scheint jetzt der Abfall der. Witboig dcsfmity weil sich dadurch unbedingt tundgibn das; die Eingeborenen einen wirkliche» Erfolg de: deutfchcn Truppen bis jctzt nichit anerkennen. Ueber den Umfang de: Erhebung läßt sich natürlich jetzt noch niicht urtci-Icn. Möglich ist, daß es sich nur um einen Zuzbug der Bande Morcngas handelt, ebenso gut aber man« auch ein wejxkjxes Ilmfichgveisfen des xsiixistandcg cr- skiskenU a« U« f« is« - im llaat Itotxstkäh sehn-no- i shgscgkgssszEM Its! bei H! foptlwig Kirss criieisrscschiiit i klit- hause-· maer Strafiesx ——---H——- OF! ekyä sWeizcnmkl .-Beutcl 739 Llcriigst iebergasse is. usi- Aast l, M( intiert reine! Spanische-r ktwesa Untat-more, nnd Isketoicvaseszeat Stärkung einpfohzcz l. Mk. 1.2ä pjelW erdinandpkatzj UÄFLYFLVIWI Zxxixxks Berliner Brief. seifnackige Masiftrnh Stadt contra It. Die cxinittiertcn Vereine. O, diese sc! -—» Der Wassers-effektive. Hoher Be« Em vernnglücktczz Futen-few. - Ein kleines Senfatiönchcih - Der Löwe, der brjillcu darf. Die Kronprätendenten. bauen) Satt-to. - Gastons Frauen. Schmtlgqler-Snsi. Berlin, 10. Oktober. sind wieder einmal in Aufregung« wir versammeln uns und fassen Resolutio in denen wir uns o Wunder! mit der ne· des Magistrats Königlicher Haupt ecdenzstadt einverstanden erklären. Der at hat diesmal wirklich Haltung ge »dle alte oreußische Steisnackigkeiy der stde Bauerntrotz sind noch nicht ganz ge ben. Und unser Oberbürgermeister ichner, der so lange »warten« mußte, dem man dann so ost einen Vorwurf aus konztlianten Art nach oben hin machte, sich ietzt als würdiger Vorsteher des gro cntctirtvesens Er will nichts von Nach okect wissen, er will das verbrieste Recht tadt»mcht durch den Staat verkümmern beschranken lassen. . »d eigentlich geschehen ist? - Eine Sache, r die Selbstverwaltung der Kommunen bybek Bedeutung ist. Seit Jahrzehnten die Stadt Berlin hiesigen großen Verei hdarukiter anth poluischen und tschcchischem knien nnd Turnhailen ihrer Gemeinde- I) Uiikvtgeitltch zur Verfügung. Die Frei xise Gemeinde, eine staatlich anerkannte iionsgexn,etnschast», betatigte an Sonntag kkjkactt ihre religiösen Lltksthauttttgen n kswdtniden Schulaulcn zahlreiche Turn m bctkijtzten abends- die stiidtischeit Turn- FZM Ihre »Ist-ekle. Nun aber soll das lsch Ukchk Mcbr sein. Das K"öttigl. Pro- Htlschulkollegiunn dem als Llnisiclitgbehörde Ue von der Stadt besoldeten Rektoren und «» VIII· stadtischeit Schulen nnterstellt sind, Vfklifs daß die Veauiten die Schnlriiume HERR» T« Andern, als. zu Srhulzwcckert us« Dlltscm Die Folge· war, das; die Frei - e Gemeinde nnd die sämtlichen Vereine, « die die Gastfreundschaft der Stadt genossen, exmittiert wurden. Und fo ist denn der merk würdige Fall eingetreten, daß jemand fiel) über den Kopf des Besitzers weg ein Verfügungs recht über ein Grundstück anmaßt. Aber weder der Piaaistrah noch die Stadtverordneten wer den sich diese Eingriffe in die Selbstverwaltung ruhig gefallen lassen. Wie der Oberbürger meister biindig nnd energifch erklärte, wird man mit allen gesetzlichen Mitteln dagegen Front machen, in der Gewissheit, daß diesmal die ganze Bürgerschaft aller Schattieriiiigeti und Parteien eins ist mit den leitenden Persön lichkeiteix Zunächft hat der Magiftrat der Frei religiösen Gemeinde für ihre Andachten den Bürgersaal der( Ratliausez zur Verfügung ge stellt nnd weiter wird er vorläufig versuchen, auch die andern Vereine in städtischeit Räumen unterzubringen, iiher die ein hohes Provinzials fkhulkollegium oder der Kultnsminister keiner l·ei Aufsicht-steckst besitzen. Seitens der Frei smniaen Volkspartei soll die Angelegenheit im Landtage zum Gegenftandeiner Jnterpellation gemacht werden - dann wird sich Ja zeigen, auf wessen Seite das Recht ist. Hätte man nur nicht in unparteilicher Weise auch Polen gewährt, was man allen Bürgern aewcjihriel Die Polen sind nun einmal» der Regierung ein Dorn im singe . . . Aber, sie machen auch Sachen! Zum Beispiel dieser Pächofeh Akt) so, Sie wissen nicht, wer Pächoiek ist? - Dett Zlliann mit dem schönen, wohlklins genden Namen steht im hossnnngsvollcn Alter von II! Jahren nnd wußte nichts davon. daß man höheren Orts in Berlin Attgehörigen sei ner Nationalität nicht besonders arttn ist. Wie wiire er sonst wolil aus die Idee gekommen, die Reichsbattptstadt slir ein Dorado zu halten und mit allen verfügbaren Mitteln t)iet·hcr.·,ustre ben?! Uebrigen-I, mit den ~verfiiabaren dliiits tells« war es« nur. so so - qzerr Pächoset ver siiate näntlirlx als er gcticklicli nach Frank snrt a. O. gekommen war, über gar keine mehr. Er war einigermaßen veekiiweiselh denn er wollte durchaus und so schn wie möalikh nach Berlin nnd darum kaufte er fiel) siir se neu letz ten kiiitkel eine Balsnsteiakarte und bestieg den Kurier-Zug, der aerade nach Svreeatheu ab: dumpfen sollte. Er sub: aber weder erster, noch zweiter, noch dritter oder sweimal sweiter Klasse, sondern er sihwang sich aus - den Puss ser des leisten Wagens. Er hatte es gut ge troffen, denn der Zug sauste ohne Aufenthalt bis zum Schlesischen Bahnhof in Berlin durch, wo Herr Pächofek feinen« weichen Sitz verließ und sich, bescheiden und ohne Aussehen zu er regen, entfernen wolltr. Leider hatte er nur die Rechnung nicht richtig gemacht - er kannte in der Unschuld seines nnverdorbenen Gemütes noch nicht die vrenßische Beamtenichneidigkein Er lernte sie freilich ebenso schnell, wie über raschend kennen: man packte ihn und ~ste.llte seine Persönlichkeit sest«. Das muß übrigens nicht ganz leicht gewesen sein, denn Herr Pächosek sah einem Menschen nicht mehr ähn lich. Eine dicke Staub- und Schmutzfchicht be deckte ihn vom Zions bis zu den Füßen, daß er kaum aus dem Augen sehen konnte und schon äußerlich sofort als »blinder Passagier« kennt· lieh war. Die Fahrt wird ihin vermutlich etwas teuer zu stehen kommen, aber sein Ziel hat er jedenfalls« erreicht. Etwas vornehmer, als er, zog kürzlich ein fremder Potentat in unsre Mauern: S. M. Jaequcs Lebaitdy, aus eigenem Recht zu künftiger Kaiser der Sahara. Wir können stolz auf diesen Besuch sein, denn »Ja-sann? 1.« ge denkt hier nnfer Verwaltungswefeii Si; stud e reli, das ihm vorbildlJ für sein eich ini Wüstensande sein soll. s enii dieses Reich nur nicht· auch »aus Sand gebaut« ist! gib hätte Seine Piajestät gern gesprochen, i hoffte, Ihnen niancherlei über Allcrhöchstdero Pläne und Absichten ausvlauderii zu können. Icch hätte vielleicht erfahren, wie Jacaues sein Militår zu unisorniiereii gedenkt, welches sein Lieblinasschriftsteller ist, ob er Wagner vor Saint Saöns den Vorzug ilit und was der gleichen anniutige nnd geistvolle Hinter-view fcherze mehr sind. Alter es hat nicht sollen sein. Die ehrlichste nnd beste Absicht hatte ich, das können Sie mir glauben. Oel) tauste mir einen Taxameter da die Sache erfolglos geblieben ist, werde icb Jbnen die Speien nicht in Reib innig stellenz so bin ich! - Ja, also init diesem Taxameter rollte icb vor ein Bote! Bristoh Unter den Linden, vor. Dort ist es gut und kein-i· « ein millionenbegabtek Kaiser hätte recht wohl in diesen Räumen abgestiegen sein « kennen. Ell-er der Certiosisbetmid erseht da« i Gegenteil - Jacaties war sticht da, Ich, iuhr nach dem ;E3eittral- nnd Savoh-.L7otel, nach dein Kaiserhoß wo ich ihn sicher vermutete, nach dem Palaschotel - lurw überallhiiy wo ieniaatd hiitte sein können, der ein lsisnhen was ist itder werden tvill. Aber, glauben Sie, er niar da:- Fiel ihm gar nicht ein! Die Ahirtiers cr zählteic mir grinsend, ich sei der zehnte. zwan zigim der sich nach Sllisxiestiit erkundigt» nnd die Gesrhäftssüldrer zucktett dir-tret die Aufsicht. Im: Hotel Bristol hatten sie so die-tret gesucht. dass; ich tausend Eide darauf schioötseit unter-te, Jaeaues nwhne doch dort. Veweiien konnte ichs leider nicht -- was blieb mir nieiter til-rig als nieineitseits die Dlchieln zu zucken nnd zu resignierentil schade, schade, ich hiittc Hintre-u so gern eine Sensatioii ins« spaus geliefert! Aber mit einem Sensatidnchctr rann ich Ihnen wenigstens aufwarteiy mit einein ganz, ganz kleinen freilich nur, das sich in bescheide nem Rahmen abspielte. Der Ort der .L)anh. lung war eine Sittgspielizalle im Norden, eine s der Hanptdarstcllcnden cineSängeritp die zwar schon in reiseren Jahren stand, aber iunner noch nicht uniibel aussah. Sie sang im Adam· burger Platt und versicherte die Zuhorer im Brustton der Ueberzeugung - ed war« der ein zige Titus-ten, den sie aufbringen konnte! ——, das; sie ein »erht Hamburger Winken« sei. Da er ob sich ein älterer Her: im Publikum und rief mit drdhnender Stimme, in der verhaltene Erregicng zitterte, durch den Saal: »Alles Sghtnindelt Sie is ia meine Frau und mir unt so’n windisäen Schrift durchgebranntN Tableau ... Jiadame verschwindet von der Bühne, im Lliiditvriiim bilden sich zwei Par teien, deren eine den Ruhestörer an die frische Luft befördern tvill, und inzwischen nimmt der Besitzer des Tinqeltangelö die Sängerin ins Gebet. Da stellt sich denn heraus, daß der Zwischenruser wirklich ihr Gatte ist. Mit einem jungen Tetbniker war sie ihm durchge brannt, und als der Llmoroso sie mitt llvs in Berlin sihen ließ. wandte sie sich dem Esantant Es, um ihr Leben zu schien. Der betrogen(- hemann war, na Zum· Hamburger rt nicht stir Sshießen un ähnliche« erauickende Zcherzs - er Tetftiagzrtefder reätciacniSfiiigderiöt erzei uns; un u rte ie w e rmt m! XI g e s HEFT, Los« H« HEFT· (—s«t. k«in.—"»-.-»?l Eifloxx I’l:(si.—«-«(11«l1«q igo Loiskexwlssk sss nam- SIIL I ktlinets set-Z Wohin» Mk:- bissigw Lisnken sie« « Betten ppckecslxeq lIIECZEZIUH von mir, Hi! IIC«I1I1IHTXI"CE"ILI »Um Fizntcsn u. link-so Lauf« eh ojg »in« Fitbkil lubtn lf s« » . Dis-r. -"l15l11ftJ1;-sr.. UND: ckmets Bergs-sen! --....-.· Etwa« d. Ik«:t:x«a«" suwcxtidns jun: 72 Iv(1«.s-.1::-c, M! Isslitly t««-.-«nij:-::e I. Abtei: Neu« Wmbalfonk 4111 K VII: isi,:l:iq«,i«s·«-I1 If. «» 1 «’"i, 7 rtsciss a::s.d«-«-"is«l Nsexxsjsvssssssr um sich « EIN-W . Z» M) «( « Our-plus M Pvhtenasotlekt gutem-Mc. « . HHIPI .-"".- z« i «( »(
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