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Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-18
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190801183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19080118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19080118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-01
- Tag1908-01-18
- Monat1908-01
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 18.01.1908
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OR sie. Its. XVI. Jahrgang; ztzsiqze 100000 ins-ists. Sonnabend, IS. I annar 1908 resdnerNeuefteNakbrikhteu I. s. DREI-v· Ikostloasii.stftss «-I««J-«i7«7- PH- s« Tod«-IF: STIHZJZIF ksssssslsktlsmsp Unabhängige Tages-Zeitung. s Tagesordnung I: Vereins-zugehörige« z» ks zuqeftellt träge der Armut« spätestens bis zu« z at ftbtistlsch bei «. senden einzubtingksp sen, Ehren« u.Bc:·i««, I fix? ccixeshztzleqeiltf za te e un Erscheinen etinchtyw der such-z· xdiziaylwaiE s most! but I· xitqstärkusg küok «. Hugo-Intention» ssqtijscli M llä llslsctoss . . UI Ali-c .» M l.sltstsfl.3.sll-kx Zpielhagen Hallo-Wiss: l. W I s« Its-already« Es; Ist. lelamstarst I Salt-cui, tsfchsnchtccse Vinc srivac ff, Wirtin-arti. olnxiche usw eesxfs xualttät offcttert visit:- llliPaulArnolki, Brudergitiscs .9. Bezuqgquclle iu -vekvertnufcis. k9llsl0ll9l« nimmt an 50766 eins-sicheres, sitzen« Su- 111. Lsseibnachken 5 Uxatf ilt 3 Sulkunins odec n. Xsräniiicct mit IS nd Staal2lupdaillen. Ilein sen den sent: Sie meine Mllkkäs IMME -1240 Fig» probieren. tden«l-leksag. ERST-«» THE-Zum; I« lclsänsks Pist - 100 u. ist) I· could-a w» II» It« las OF! i Liisizsssi til-I. like-tu II« »Es« its-O. «« nnne se es e r en nn Irln L! l flnkwxfl drei« ssor Ikspswfsqk est-wärt« I II» lllr has Insland « If· I ·»·«',»«tz Oft· Dle swelipaltlsesletlansselle tin-Dresden MUIIAMIII l Mk» für aaswllkts l« l. sei Wieder· tun» »» Jnzresunslsnen plahalt nach Juli. chlilreo Wow gA. nletate von ausnsllrls werden nur sesen I·"»"»»«k,»«htnnq ausgenommen. sllk das Iris-einen an Btäimspwn Tagen nnd Plänen nslrd nlchc snrantlert Tele « «»«ksqfgabe nvnJnieraten Inst-Illig. Unsre Dtesdner «. »zwsktlqenilnnnlnneitellen, Inn-le stattliches-nannten- Hpkkipnen ins In· nnd ils-stand nein-en Jnfetnte zu M Orlslnalprellen nnd ital-allen an. Dis N ieaelk unt-Durst« um«« « Heim« RVUOU siehe Valentin-hatten. An: Dokmetitag standen die Berliner Parla sentejm Zeccht!l»det·Poleu·frage-. Im Reichstag and Abgepkdtketenhaktfc ward( Eber ·und um, diefEnr Fgksunqsvorlage sein-isten. Indessen war der Kampf. W) brav; e: bsgMMCU hatte. bereits entschieden, when! ftch hie konfervativmationalliberale Mehr« Im des preußtschen Ahgeprdnetenhaufes aus das von ins bereits iklkhfr iktzzcerte Kompromiß über die kutetgnunqgetltllgt hatte, dem-die Regierung zu· kunnte. Die Vprlqge wurde darauf mit sehr großer Ztcmmenmehrhekt ausgenommen. Uebep dttHVFrhanhlunq tm pxeußischetx Abgeor kzkkkhause erhalten wir von unserm parlamentari » Mitarbeiter folgenden Bericht: ie- Verlim is. Januar. Vergebens suchte die Minderheit die Ent chejzgksg hinauszuschtebetn tnidem sie einen vom kutrumsabgeordneten Kirsch gestellten Antrag, z« Polenvorlage an die Kommission zurückzu . streifen, lebhaft unterstityte Die Mehrheit gut· davon nichts wissen und lehnte den An « ab, so daß nach kurzer Verziigerung in k zweite Beratung der Vorlage eingetreten wer » konnte. Die Regierung hatte schon äußerlich » erkennen gegeben, welchen hohen Wert sie dieser zxgetegenheit beilegt. Der Piinistervriisident Fürst H» hatte sich persönlich wieder zur Vertretung der orlage eingefunden. Außer ihm erschien noch dic khrzahl der andern Minister. Auch-das Haus und » etribiinen waren gut hesetzt und folgten aufmerk n der Verhandlung, wenngleich die Spannung hei kk ersten Beratung verflogen war. Der Ausgang and eben von vornherein zu deutlich seit. Deshalb kqchteten es auch die Polen für geraten, sith ztmaehft uktictzuhaltetk Sie ließen durch ihren Smior von zdzetvski verkünden, daß sie sirh borderhand an der istussion nicht beteiligen wollten. Damit war bis «! weiteres die Leidenschastlichkeit aus der Verhand xmg ziemlich ausgeschaltet, wenn es auih immer noch ellecitoeise lebhaft genuig zuging und sich namentlich «» Polen durch lärmensde Zwisihenruse für das tillsthtoeigem das sie sich zunächst freiwillig auferlegt lieu, fchadlos zu halten suchten. Abgeordneter v. Heydehrand und der Lasaoers at den Standpunkt der konservativen Partei. r bekannte offen, daß sie schwere Bedenken und «!einungsverschiedenhciteii zu überwinden gehabt be, Meinungsverschiedenheiten allerdings nicht kühn, daß das Deutschtum in der Ostmark gegen riicksichtslos vordringende Polentum geschützt und f; die Ansiedlungsoolitik forigesührc werden müsse. sie Bedenken hätten lediglich nach der Seite der ge rdcrten Enteignnng sich geltend gemacht, seien aber Insel) das Kompromiß beseitigt worden. Der Redner sit) auch zu, daß Rechcsgriinde gegen die Vorlage sprachen, aber höher ständen die Rücksichten: auf die rationale Existenz als das Eigentumsrecht des ein lelnen Er schloß, wiederholt vom lärmenden Wider pruch der Polen und eines Teiles des Zentrums mtekbrothety mit der Mahnung an die Polen, ein » Ball( Bot« Felix Gatten. Nachdruct verboten— »Dir schon habe ich die Probe auf dieses alte, ein ntg seindselige Wort gemacht: Wenn man -den Tan nden znschant ohne dabei die Musik zu hören, die sie eichwingr. dann glaubt man ein Gewühl von idiotisch mherbiipfendeit Narren z« erblicken. Indern dieses »okt den melodischen Rhythmus. der das Tanzen ein ullt, wie einen Mantel til-streift, scheint es diå Unver unft iolchen Gehabens in feiner ganzen N« tbeit u ibldßen Oft habe ich die Probe darauf gernatgtsp v! Wirtshaussensterm die den Klang eines asthcnai schen Haclbretts nicht durchließcm oder in Ballsälem «» til) mir beide Ohren fest zuhielt Aber es stimmt Icht Man erblickt keine Narren und keine Jdioten cis alte Wort lügt, oder vielmehr, es täuscht, es ist neiner falschen Klugheit. Denn alle Erscheinungen nnte man derart zu sinnloseny blddem Geschehen ndcln. wäre die Gesetzmiißigkeih die jeglichem Vor· II» innewohnh so einfach ansznschalten Diese Ge dmäßigkeit denkt unser Bewußtsein nicht einmal, es bit sie; man kiinnte sagen, unser Bewußtsein hört tiberall heraus, als die innere Musik, den Takt, den both-nnd, den sedes Tun in sich birgt. So fühlt user Bewußtsein beim Anblick von Tanzenden stets leg-mit, quer; wen» oqg teibciche Ohr cich to: v«- Wßt Diese Musik, die nicht im Orchester tönt, son trittst den Tänzen selbst erschaffen wird. Nur mitk licher Spott kann ed verlassen. durch Geräufgunters kechung den rhothnttschen Taumel der Frdbli tett in be Narretei zu verkehren. Tanzende Menschen find wie Eniriickte . . . sind in nem Zustand· der sie von innen her erhellh daß alle te Aieienheit durkhlenchiend und sichtbar wird. Der W gibt den Metåichen etwas von der unwillkür chm ungetvollten uirichtigtett der Ekstaien Jede ebärde wird zum Betenntnis Die iiesste Art eines Fnichen enthüllt sieh in den großen Momenten ieiner Idsnfci)aii. Ader er hat da meist nur einen Zeugen. nd dreier iit selten genug ein Beobachter. Der Tanz im einen dankt; jener Leidenschaft an ii . und er kvon ihren entbtillenden Gewalten einen Zeit. Man« A! oft, man könnte ein Mädchen auf einem Bat! nicht nnen lernen, vermöge es nickt, sie u beurteilen Das sauer-· ne» satt-h. en: Arno-Heu km means: —- Is ruhte-«. gewohnten» sehe« o« im: It·- seines« Griißte Auflage in Sachsen. warm« m dumpf-stattsam sei-unumsch- c. Fusan-redet: Redakttvu Nr. usw. Ost-edition( Nr. Um. Bett» 111. Izulenken und sich vorbehaltlos auf den Boden des »nreiißifchen Staates zu stellen, indein er versicherte, »daß auch die Konservativen fest entschlossen seien, zum Schuh des Deutfchtums im Osten nötigenfallz bis zum äußersten zu gehen! Jn den siiirmifchen Beifall der Mehrheit klang vernehmlith das wütende Zischen der Polen hinein. Nunmehr erhob fich der Minisiervriisideny der diesen Ausführungen aufmerksam gefolgt ivar, zu kurzen Erklärungen, die darin gis-selten, daß die Regierung dem neuen konservativ-nationalliberalenl Sloinvroniißantrag obwohl er hinter ihres: Forde rungen zuriickbleibm zufiimnir. Fürs! Bliloio macht ebenfalls kein seh( daraus, daß es ihm persönlich sehr fchiver geworden sei, die Enteignung vorzuschiageii und daß er auch ernste Bedenken dagegen zu liber winden hatte. Auf feine Erklärung, daß er nun aber die Verantwortung daslir vor dem Lande und dem Volke übernehme, ertönte aus den Reihen der Polen M« Frage: »Auch vor der Gefthichie?i« Die selbst verftändliihe Antwort hierauf erfolgte nicht. Unter dein lebhaften Beifall der Mehrheit und lärmendeni Widerspruch nebst Zischen der Minderheit dankte er der tiomvromißmehrheic namens der Regierung für ihre Mitarbeit und empfahl die Annahme der Kom mifsionöbefchlüfsg sowie den Komvromißantrag Nach dieser Erklärung des Ministerpräsidentem die ja auch vorauszusehen war, konnte die sich unge wöhnlich lange hiiiziehende Verhandlung nicht mehr besondere Ueberrafchungen bringen Fürst Biilow verließ das Haus bald daraus und stellte es den Reffortministern anheim, die Vorlage weiter zu ver treten. Der Llufmarsch der Parteien vollzog fich ohne erhebliche Zwifchenfälle und den Erwartungen ent sprechend. Die Redner der beiden freisinnigen Par teien, die Abgg Keruth und Wolff-Lissa, betonten nach driieklicby daß sie dasselbe Ziel verfolgten wie die Riehrheiisparteien und auch den Forischritt des DeutfchtiimgimOften wtinschtem Aber die vorgeschlage nen Mitte! könnten sie nicht billigen. einmal, weil sie versassungsividrig seien und fodann. weil sie sich davon keine Erfolge verfprechen tdiinten Auch sei zu bei· sürrhieih daß dies nur ein erster Schriti sei und daß die Regierung bald mit weiteren ähnlichen Ausnahme gefetzen kommen werde. Weit fchärfet betonte und be gründete Abg Gras Praschma den ablehnenden Stand-» punki des Zentrums. De: Justizmiiiifier Beieler übernahm es, der Behauptung entgegenzutreten, daß( die Eiiteignung im Widerspruch zii der preußischen Verfassung stehe. Von der Mehrheit sprachen litt das Geletz der Fretkonseroatioe Viereck, der das Vertrauen zu der Regierung auödritcktr. daß sie die scharfe Waffe der Enteignung mit der gebotenen Vorsicht handhaben werde. und die Nationalliberalen Lusengky und Hob recht Der alte Hob-echt, der Nestor des Hauses, wandte fiel: mit last jugendlichen! Feuer gegen die sann tische Agitatton der Polen, die das Vorgehen der Ne gierung geradezu herausgefordert habe. Deren Pflicht iei es, beizeiten vorzubeugen und dafür zu sorgen, daß die Polen zu ordentlichenMttarbeitern des preußischen Staates gemacht würden. Die Polen antworteten åierfaråf tnit Gelächter, dte Mehrheit mit lebhaftem et a . Damit schloß die Debatte. Artikel 1 der Vorlage wurde darauf bis Ziffer 73kach den Kommissionsve- feineg Temveraments feines Charakters fest in Hän den, kann sieh zur zierliehsten, artigsten Gangart zwingen. Schau einem Menschen tanzen zu, und du kennst .ihn ganz und gar, kennst ihn so gründlich, als hättest du seine letzten Geftändnifse empfangen. Und du eint-fängst sie weg. Denn ohne daß er es weiß noch will, gesteht er « ir alled, wenn er tanzt, vermag dir nichts zu verhehlen. Nirgends scheidet sich Fal fchess vom· Echten, Gutes vom Bösen, Begabung non Unsahigkeih Unschuld von Laster so rasch, so leicht und so deutlich, als wie bei tanzenden Menschen. Da tritt einer in die Reihe mit einem verlogenispöttifchen Lächeln, blickt umher, als staune er selbst darüber, daß er, der Gefcheitr. der Besonnenr. solch kindlicheDumms beit mitinachy möchte von der Lust des Augenblicks profitieren uiid doch dabei der Lust wie dem Augen bliik überlegen bleiben; iniichtr. daß sämtliche Anwesen den davon otiz nehmen, wie er seinen »Siandvunkt« wahrt» Du kennst den ganzen Kerl, kennst seine Un· moglichkeiq sich aufzuschwingen, seine lügeiihaftr. gyeeuchlerisihe Liifteriiheit Er wird wenn er sein ädcheii aus den Armen gelassen - fofort einen fchnurrigen Witz inakhen und wieder dcr gescheit-e Mann sein. Oder jener andre, der mit so viel ver gebliihem Eifer tanzt, ftockfteif, bei jedem Schritt stol vernd. aussichtslos, aber fleißig. Er sieht niigtz hiirt nimm, spürt nichts, mochte iiur tanzen. Da er fich via-nickt, empfindet er nicht, merkt nicht, daß er seine Dame martert, macht ein ernsihafteT ehriiches streb sames, fehnsiichtiges Gesichz ist aber mit den Beinen von-Herzen liistig. Viellei t st er ein gelehrter, viel leicht in feinem Beruf ein tilihiiger Mann, vielleicht auch von hoher Jntelligenki Sieher aber ist er ein naives kindliihed ein giitiged Gemüt, einer, zu dem man Vertrauen haben kann. Oder jener andre, der ein Virtuos des Walzerö ist, der die Gelentigieit seine-s Leibes beim Tanze genießt, die Kunst feiner Sein-im, das Wiegen seiner Diisteik die Kraft seiner Muskeln, der siih selbst spielt, wie inaii ein koftbares Instrument spielt, der allein mit sich ist, wie fest er sein Miidchen aiich ninschlunäzeii hält, der wie ein edles Rasfetier vor Stolz in a en Gelenken federi. . Oder jener andre. der mit seiner Dame nicht zu tanzen, der sie einfach zu besitzen scheint. sie in Bart· lichkeiiem in Liebkosungen Zum, sie mit einer olie von Leidenschaft umgibt. O er ein andrer« der wieder voll Ehrfurcht ist, vtillig in Andacht aufgelöst, als Lanze er mit dem Erzengel Gabriel, oder. ein andrer, den die Lustigkeit zu allerlei ver-entringen reißt, der fchliisfen angenommen. Eine längere Erbrterung knüpfte fiel) an Ziffer s, in der die staatliche Enteig nunggbesugnis ausgesprochen wird: Hierzu lag der bekannte Kompromißantrag sder Rechtcn unsd Natio nalliberalen vor. Es wurde nur noch kurz hierüber gesprochen. Ein Verfuch des nationalliberalen Abg. Both, die Gefährdung des Deutschiumö in Oberscbles sien zu beleuchten, wurde vom Präsidenten verbin dert, worauf der Redner unter fchallender Heiterkeit des Hauses feine Notizen zufammenpackte und ge kränkt »die Tribitne verließ. Auf Antrag ider Polen, die das sentruin untersttwtr. wuvde namentlich abge ftimmt, und zwar zuerst über den Komprornifp antrag der Rechsten und der National lisb ernten. Er wurde bei einer Stiusmentbaltung gnit 198 gegen 49 Stimmen a n g e n o cn in e n . womit die Kommissionöbefchliisse erledigt waren. Der Rest der Vorlage wurde drbattelos in der Fassung der Kommission genehmigt, womit die sweite Beratung der Polenvorlage beendet war. i « i Der ~moderne« nnd der ~anormale« Kanzler. Auch der Reichstag stand gestern noch unter dem Zeichen der Polendcbattr. Die am Tage zuvor an gefangene Besprechung iiber die Jnterpellation der Polen wegen der Eitteignung wurde fottgeteyt Da inzwischen Polen im Abgeordnetenhause längst ver· loren war, so hatten die Debatten im Reichstage darüber nur akademischen Wert. Dagegen kam ed zu einem hokhinteressanten Zwiichensall in Sachen der Bioctpolitih Es zeigte sich dabei, wie gespannt und kritisch die Lage ist. « Es wird uns darüber aus Berlin geschrieben: In der Polendebatte im Reithötage hielt zunächst Abg. Ledebour zwei Reden, in denen er sich -der Polen mit noch mehr Eifer annahm, als diese selsbst zu ent falten pflegen, was nsicht wenig heissen will. Jeden· falls sprach der greife Fiirst Radqiwill weit maßvollcr als er. Einen weiteren Anwalt fanden hierdiePolen in dem Elsässer Delson Abg. Böhme von der Wirt fchastlichen Vereinigung unsd der nationalliberale Abg. Goercke perteidigten mit großer Lebhastigkcit die preußische Oslrnarkenpolitil als eine unumgängliche Notwehr gegen das seindselig vor-dringende Polen tum, währen-d die beiden Mitglieder der Freisinnigen Vereinigung, die Abgeordneten Heckscher und Poti hoff, dteEnteignungsporlage nachdrlicklich bekämpften» sswiseheti diesen beiden Fraktionggenossen kam es aber .zu einer höchst interessanten Audeinansdersetzung von allgcmeiner Bedeutung Abg. Hecksthey ein iibers zeugter Anhänger der Bloctpoiitih wollte idie Hoff« nung auf den Reichskanzler nicht ausgeben, aus diesen Hnodernen Mann-«. Unter dem fortgesetzten -L)ohit gelächter des Zentrums und der Sozialdemokratie und dem verlegenen Schweigen seiner näheren Freunde gab er »der Hoffnung Ausdruck, das; sich der moderne Geist des Reichskanzlerh wie er sich jüngst bei der Erwähnung von Uhlandö Bild in Bidmarcks Sterbezimmer geäußert habe, paaren möge mit dem Geiste des preußischen Ministerpräsidenteni Sein Fraktionögenosse Potthoif erklärte sdemgegentiber fis-Hierhin, er ttinne diese Hoffnung auf den Reichs. kanzler in keiner Weise teilen, der Kanzler habe dieses Vertrauen soeben noch im Abgeordnetenhause fchniide entttiuscht Diejenigen hätten recht behalten, die von vornherein den sreundlichen Worten des Reichskanz lerö und seinem etwas anormalen Paarungsempfins »sich fcibft, feine Partneriw alles zur Komödie, zum fefchen Spaß macht, der immerfort haben möchte, es follen ges) alle über ist! amiifieren Oder ein andrer, deffen ums, deffen tmhaltung deffen hohles Kreuz, dessen Fußfpiyen nur einen einzigen Wunfch aus sprechem elegant fein. Alle find fofort kenntlich, find bisfis die leyten Pidglichteiten ihrer Seele fogleich zu a en. « Und dieFrauem da ist eine, die des Lebens Natür « iichkeiten schon erfahren hat. Verheiratey Mutter, nicht T mehr allzu jung. Nilus humsnum . . . Aber trozden l sie crriitet, wenn ein fremder Mann sie um die iitte I nimmt, ihr Mund bleibt ernst, ihre Augen sind zu « Boden gesenkt, Schüchiernheit und Scham lehnen sich « in ihr auf. Sie tanzt, weil alle es tun, weil man sie tanzen gelehrt hat, weil sie nicht zu widersprechen, gegen offenbare Ollltiiglichkeiten sich nicht aufzulehnen vermag, aber begriffen hat sie’s immer noch nicht, das; dergleichen unschuldig oder harmlos oder anständi sein soll, und wird? auch nie begreifen. Würde aus nie fassen, das; die Liebe ein Spiel sein kann, da? man mit Empsindungen blos; iändeln kann. Und Be hält Distanz zwischen sich und ihrem Tänzer, istanz zwischen sich und - seinen Gedanken. Die Fähigkeit zu großer Leidenschaft schlummert in dieser keuschen Frau. Sie rosig es vielleicht selbst nicht, aber ihre Ahnungem ihre . nsttnkte beben davor. Oder senes Mädchen, jene SiebzizniähriF die BE an ihrer eige nen Wirkutig beraus i. die is) an em Rei den sie übt, entzündet, die den Mann, an dessen Sckulter sie lehnt. im Tanz harantgiern fis ihm unbewußt dar· bietet. ihn aufstackfeln a e seine inne roh-it, dann wie« der in des Nächten Arm, diesem Nächsten si ent gegenbäurnt mit der intuitiven Verbugltheit der ung fräuliehem Oder ein andres Miid en, das alzer tanzt mit der Miene und den Gebärden einer Tugend, die sich vor Gewalttat schiihh mit dem Antlih einer Mißcrauisebem die Unlziichtigkeiten abwehrr. Naioer und rein icher ist woh die vorige, die sich darbringt, ohne zu ahnen was sie tut. Wieder ein andres Mäd »khen, das im Arm ihres Täufers ruht, wie von Xzliihenden Wert-ringen iiberwä tigt besinnungslos versunken in die Raserei dieser zärtlirhen Bewegung, mit einer Ansehung, die dem hisehten Gewährcn gleicht Man muß sie ain Herzen des Näihsten und wieder des Nächsten und des Viert-en zehen, um zu er kennen, dasz das ringt Liebe ist, oder och eine unver ldnlirhe Liebe, eine iebe, die iin Taumel des Tanzes, ·« in siausch der Musik Aufritt-unt, eine Phantasie unter s I. M . . . sinnen-its. . » o es eI II Irottea sonst! Ist-tat L« 111. Unions-s, dutch untre Urovtazsztljaresmoastltch IS Pf» pro Quarte-l hci 111. frei dank. Mit der Betlqse All-Kritik Dienste« to If. oder mtt der Beilage »Dre"sduer« Fliegen« Blätter« ts- PL pro Monat mehr. lestbesug m Deutschland uns den leauches statuten: lass. A Im ~slluftr.steueste· anstatt. 79 Pf» pro Quart. zsc Mk « Z ohne slluitk Bettes· · 60 « , « Los , v II Defect-Hättst«- lIOH A sehst-Ists. Beiseite« somit. U) Er. steckst. 072 11. Aufs-S ohne lluftkizeilsge . 1.42 . OR . II« des- Rustande ver Kreuz . or. Woche! VII. Ortsstatut. 10 Of. den ccicht getraut hätten. Mindestens der größte Teil des Lisderalismsus trete ietzt dem leitenden Staats mann mit einem außerordentlich großen Mkßtrauen entgegen! Diefe Worte riefen im Haufe nachhaltige Bewegung und lebhafteg Aufsehen hervor. Sie gaben iedenfalls deutlich Kunde von der augenblicklicheic Gärung innerhalb der liberalen Parteien Die Wirken in jMarokko. Ueber die Haltung der deutschen Diviomatie in der durch die Ausrusung Mulau Hasids zutn Sultan cocseiiilich veränderten Lage will die Londoner »Dam- Mail« angeblich aus bester Berliner Quelle infor unert sein. Unser Londoner Korresvondent telegras ishieri uns darüber: -icn- London, 17. Januar. lPriv.-Tel. der Trcsdner Neuesten Nachrichten) Vom deutschen singst-artigen Auit erhält die ~Dailh Matt« durch ihren Berliner lkvrresvondeneen heute solgendes Coiisniuniquö zur Veröffentlichung: Die Haltung Teuischlarcds gegenüber den inneren Konflikten Marotlos ist identisch mit der Haltung, die an· scheincnd die andern Machte einnehmen. Es ist die Ansicht des deutschen Auöwiirttgen Amtes, daß die Entscheidung darüber, wer Sultan von Marokko sein soll, den Marokkanern selbst überlassen bleiben muß. Die Ba ii s aller divloniatischen Handlungen bleib: nach wie vor die Konvention von Amerika-s, und das Berliner Uuswartige Amt nimmt nicht an, daß Ftotnvlikationen eintreten, so lange die Mächte, die die Konvention unterzeichnet haben, sich genau an die Beschlüsse derselben halten. Tic Ansichten, die der sranzösische Minister des Aus· wiirtigcit Ptchon dssentlich m dieser Frage geäußert hat, zeigen nacd Ansicht des Berliner Auswärrigen Amtes, daß die sranzdsische Regierung genau der selben Meinung ist· Mulan Hafid habe bis setzt noch nicht erkennen lassen, daß er versuchen wird. die Algecirabslonvention nikhtig zu machen, wenn er aus den Thron kommen sollte. Es ist kaum anzunehmen, das( gerade die durch hre dcurskhseindliche Haltung erlichtigte »Dam- Mail" vom Berliner Uuswärtigen Amt zum Sprach rohr seiner Gedanken ausersehen sein sollte. Trotz» den! konnte die Meldung des englischen Blattecs aus der Wilhelmstraße stammen, so nichtssagettd und selbstverständlich klingt sie. Ebensogut aber kann sich der· Berliner Korreioondent der »Dailv Elliail« dac ,Connnuitiauc«« auch aus höchstseitieri Fingern gesogen haben, denn das Auscoartige Amt toiirde vermuclich selbst genau so antworten. Jedenfalls also ist der: englische Ziournalist ein guter Psychologen Wie ein blutiger Hohn klingt sreilich der Sah: s,,Die Basis aller diplomatischen Verhandlungen bleibt nach wie vor die Konvention von AlgeeiraöF Die drei Grundbedingungen der Algecirasakte sind bekanntlich solgende gewesen: Die Erhaltung der Selbständigkeit des Sultans, die Un antastbarkeit seined Gebiet-s und der Grundsatz der ~ossenen Tür« siir alle Plcichtr. Um zu erinesseiy wie· es mit der Unantastbarkeit seht aussieht, braucht man sich nur zu vergegenwiirtigem daß die Frau« zosen nacheinander Udschda an der algerischeu Grenze nebst einem entsprechend großen Gebiete, Casablanca nach der Beschießung die Kaöbah Mediuna und den davorliegenden Landsttich besetzt haben und sich nach den neuesten Meldungen zum Marsch aus Fez rüsten. Aber freilich, auch Pichon versichert, wie sein Kollege f " der Bewußtseinsschwelle. Und das Wort ~abreagie. ten« driingtdgich einem aus. Und erblickt man sie dann im Alltag s ritt, die schamhaste Frau, die jeyt ganz« vernünftig, ganz pvaktisch und arglos ist, die Sieb zehnsährigh die als ein herzhafteQ reines Kinid vor uns hintrith die Mißtrauischr. die offen und liebens würdig plauderh die Hingebendh die kühl und un nahbar erscheint, sdann wird man es erst gewahr, wxe der Tanz ihr innerstes Wesen gelöst hat, wie er sie dem Zwang und »der eingewohnten Beherrschtheit ent rückte, wie keine von gmen sich selbst zu erkennen ver· möchte und wie sie sdo allzusamtnen im Tanz erst sich offenbarten. « Es kommt auch sonst noch vieles tn den festliches « Sälen des siarnevals verräterisch um Vorschein· E Wie sich die Leute ist-en, besonders abzer ivje und als ’ was sie sich Mitleiden, zeigt igse gehkjmste Sehttsuchd zei ihr Lebensidcah ihre ünschr. Temperament « FH-««-««-«- 111-Z. "’«"«"»«i’«kx’.i..?«Zizikiikmkäk un aiierinnen r man · . kleine Näherinnen un arme Dienstmädchen» ihren be· cheideiien Freudenanteil genießen. » Die Konigin der acht mit dein goldenen Haldmond iin Haar. dfen wal lenden dunklen Schleiern. dem schwarzen. lernen»- besäten Kleid, trifft man am hat-sinnen. Sie» muß als— besonders vornehni als bervoriåckigendf miliiiheitibickst und erhaben elten. Altdeutschs M« THE! W! k J ,d S« ritt »die xixk,-»ss«is»isksk"ziks»s»sszi. mir» as: i: g« TM. to« nen. Maria«-Damen mit Jedes-hüten, New-ins fähig-111, in ioelchenStzichckev VIII« MS» MARTH d i z it. ur Zkslikkkitilsflkäkszelikaxivnitlstdm diese rfifsperkktnxeriechfsllgiente des Schckinheitötriebes beliicheln Die Naivität ist librigens VI» "2S’ä«.»"kk3 xsåksä"ås’ssä’ukkk2"iiii»ikk’ Zskkiiåkksks k . - iitgge in orientalifche Gewänder asien würden, gehen in Piisderpetticke init Schdn eitsoiliigirciszziick als AsatteausSchäierinnen, Mädchen von au a enet Stiimiqfnasigkeit und· sanftem Blondhaar lausen als dänionixkhe Ziökiieuiierinnen umher, Frauen von eines? wahr-batest· arimsjgeresiensetatur schreiten in a ihrer Gesegheih mit ein Harnisch der zarten Jung; spiizfsihskkkspkisiiskkkPääsfåk "-Ji«i»-Få«k«»"sk-’ikc?ii tvi - ,ki i .i« ä sti liki 2-2«.«;Jfäk-7F«Tikäikskskwäskissä ask-T?- XII-c -åsss«xs«-,.ks«s«..«k szsiitxsiinssxsi««x·kskätä« ur ge, e en - wackere« n« at) Hohes-sein nett dein Jedem-des«- N »» »( N» srlzeii
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