02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 05.01.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19080105024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1908010502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1908010502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-01
- Tag1908-01-05
- Monat1908-01
- Jahr1908
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Nr. I. O. Ausgabe. Dxxsdner NEIIefFE eins um· Kote-setzen« tm» tut Dresde- uni Vater« III! »Es« qui-wärt« sc Pf» M»- dtmslustond 40 V! Tabellen « e« sp- Tik szspatttaexektsnsesein m» Dieses» und uns· »Hm-» s Mk« is! aus-varii- 1.50 It. V« Wcedethotunqen »»»,si·-okes«miösen Rsbstt not) kam. Cdsiikeqeviiaren s) ei. Inn-rote ou« sudivårts werde-n nur qeaen Morast-Themis! m namens-atmen M« d» Erscheinen an bestimmen Tagen sag sum-»: wird eng» getrennten. Tetepboussche Aufgabe von qqieraten unzulqfsia Uns-«( Drrsdner und auswåktiqen Annqbitnsitellrsu sowie iömmche AnnonkeiiiErvcdistoneq tm In« und Ausland nehmen Ruft-rate m Onainakvkciikq nnd Hieb-m»- em Diese Mcikise Sonntaasfssriihausqqbe umfaßt mit dpt lvfeitsgen l. Sonntag-Ausgabe zusammen 40 Seiten. Roman siehe Seiten: 27 nnd 28 tin-ek hqcixinnsbkm und Frauen-einsac- Seiteu 17 nnd is. Brit-stocken Seite A. , se nächste Nummer der Dresdner D Ncueften Nachrichteic gelangt wegen des Feiertags (Hohneujahr) Diens tag den s. Januar nachmittags zur Ausgabe. Verlag: der » Dresdner Neuesten Nachrichtemj L« s 100000 Unabhängige Tctgeszeitunxx About-einend: In Dresden nnd Bonn-en munailich 60 Pf» pro Quart« Mo sit. frei Band. diirch untre Pkooinpffilialeii inpnatltch II Pf« pro Luni-at US M! frei Haus. Mit der scilaqe »Ach-Miste Novelle« m Pf. oder m« der Beilage »Ernst-er Fliegen« Blätter« lss Pf. pro Monat mehr. softbezuq in Deatichianv und deii deutschen swlonient Aug-s. A iiiit »Jlliiftc.löeuei"te« iiionaih 79 If» im Quart. Ist; Mk. , B ohne Musik. Beilage . 69 . · · 206 · In Oeftettelchillugarux Wiss. A itiii,,Jllufti-.s.l2ki-ei·ie« nimmt. 1.58 irr» pro Quart. 4372 M. Wiss. ls ohneJlluftr. Beilage «» 1.42 . .» . 4325 · Nin-is dein Ein-stand«- iiisr Akcisiikln or. EIN-Tit« 1 TM. Guid. NUIMIL 10 M Gebiet wieder in die angeblich bewährten Bahnen zurückkehren iuill, in denen sich die rusfische Politik bisher bewegt hat. Fslir diese Politik ist es charakteristisch, daß sie den Völkern andrer Nationalitiit einige Freiheiten gewährt, sobald den Mordthat-ern das Wasser bis an den Hals« geht, und das; sie sofort wieder die Ksnte schwingt, iveun die Jsluieii dei- Gefahr sich ein wenig verlaufen haben. Diese Kon sequenz) tväre sa an sich sehr lobenswerh wen-n sie sich nur einer besfereii Sarhe zuwenden wollte. De; Finnländer haben sich stets inusterhaft treu gezeigt nnd wenn die letzten Wahlen einen zum großen Teile sozialdemokratischen Charakter tritgeii-, so sollte die russische Regierung an die eigene Brust schla gen. Fiiinlatid steht aber bei Linse in schlechtem Ge ruch, seit die hunderttieiinuiidsechzig Männer der ersten Dunia das Yianisesy welches: zur Steuern«- weigerung und zur passiven lienitenz aufforderth von finnifcheni Boden aus entsandi haben. Diese Untat, für die nur Finnlaiid selbst nicht das ge ringste kann, muß an dem armen Lande gerochen werden. Außerdem aber hält die russische Regierung an dem irrigen Gedanken fest, daß Russland-«» Inte gritäc nur durch Geivaltmittel erhalten werden könne. Es ist eigentlich erstaunlich, daß die russische Regierung in einer Lage, die doch noch immer als sehr bedrängt bezeichnet werden muß, noch die Zeit findet, Unterdrlirkiinglcäfeldzüge an ihren Grenzen zn inszenieren Man sollte ineinety das; sich im eigenen Lande eine solche Unzahl fchwierigfter Fragen und ernstester Probleme erhoben hätte, das; auch der genialste Staatsmann fast unter der Last zusammen lirecljeti tniißte und jedenfalls nicht die Zeit finden konnte, sich selbst noch künstliche sjvinderliifse zu tür men. Indessen dieser scheinbare Bsidersvriich erklärt sich sehr einfach. Zu einer wirklich reformatorischen Tätigkeit fühlt sich die rnssisclie Reizierung nitht be fähigt, nnd um doch iuenigsteiiss etwas» zki tun, mar kiert sie strafie F3iigelsiihriiitg. Ein strenges Regi ment ist nach oben hin stets das beste Mittel, um sich beliebt zu machen, und Nikolaus ist längs: von den lonstitutionelleti Regungen, die eine srhiuierige Si: tuation ihm ansgezwuiixteii Mitte, zurückgekommen. Ei« sieht in Stolnviii den Retter und fordert nun, das; der Retter bei seiner Spezialität verharrt und ioeiier reitet. Stolopiiis außerordentliche Eigenschaften sollen auch · gar nich: verkannt werden. Er ist ein Mann von bedeutender Energie und er hat isich immerhin auf einer gewissen mittleren Linie zu erhalten verstanden nnd ist vor der Einsehiichtcrnngs methodel der reaktionären! Partei nicht zuriickge wichen. Eine Zeitlang konnte man glauben, daß er in der Tat der providentielle Mann sei, den Ruf;- land ersehnte nnd dessen es so« dringend sdedürftig ist. Aber er hat bisher does) nur den ersten Teil seiner Ausgabe erfüllt, der polizeiptslitisklben Charakfer trug. Dem zweiten Teil, dem reforinatorisclseii Wiederaus bau des Staates, scheint er nicht gewathseii zu sein, und es ist nicht unmöglich, das; er sich mit den vierhu nischen Slliitteln einer veralteten Staatskunst be gnugy um wenigstens noch eine Zeitlang seine üösische Reputation aufrecht zu erhalten. Der Rück srhlag kann nicht ausbleiben. E. G. Its: aber stät-te mich nicht daran, sondern saht-so; zu erzählen: »Aber« der Teufel, der ja nimmer schläft. hatte noch ganz, andre Dinge ans die Welt gebracht in jenen Zeiten. Da hatte er einen Apparat erfunden, der die närrisrhsten Verwechslung-ei: anrichten konnte, wenn er wem-e; einen Apparat, mit dem man einem tllkcnschciy der ein paar hundert Meilen weg war, gemütlich ins Ohr sagen konnte, ei« sei ein Pserdediely ein tiaauner oder sonst ein brave: Zeitgcnosia nnd wofür man dann nicht einmal eine Ohrfeige bekam. Diesen Apparat nannte der Teufel mit seinent Anfaugsbuchftaben das Telephon. Die Nie-sichert, die ja leider des Teufels Werke immer leichter angenommen haben als die heiligsten Gesamte, die Menschen biingten sich den närrifchen Apparat» gar bald in ihre Häuser nnd fingen an, sich Ixegenfeitia ans der Ferne fürrbterlikfs zu ärgern. Gar bald ereianeteii sich die haarftriitibendften Sachen nnd es half aar sticht-B, dafz der gute nnd weise Minister, nm diefesTetifelswerf unschiidlich zu machen, zu feiner Wartung lauter Enge! bestellt hatte. Diese Engel folltcn darüber soc-»den. daß jeder den Anschluß bekam, den er haben wollte, und nicht irgend einen andern. Aber es kam oft anders. Herr Meyer wurde, wem: er mit Herrn Müller sprechen wollte, mit der Schwiegermutter von Herrn Schutze verbunden nnd hatte seitdem für diese Zeit lichkeit genug von: Telephon. « Frau-Guttat» die selber sonst ein süßer, unschuldiger Engel war, beftellte mit Fritz, ihrem eigenen Mann, zwei Rendezvolts, wo sie doch bloß ihren Affessot hatte sprechen: walten, Fritz hatte 7501, der Affessor 4593. Die Folgen: Emmn war drei Monate späte: eine Ge fchiedene XsFris hatte ein Loch im linken Bein und gebt isslxfesior bcsa sich längere sei: die Aussicht von( . neuern. Solche und noch. viel schlimmere Dinge passierten z·u Hunderten, und der gute, weise Minister gkämte sich darob sehr. Er gkämtesich aber auch darüber, daß »die kleinen Engel, die er dem Teuselswcrte beigegeben hatte, nnd die man Telephonistinnen nannte, an dieser Verwirrung und all dem Unheil schuld seinsecisps Die Menschen sszimpstcn ost gar? siitchterlitth wand sie den richtigen nscksluß nieht be innen, nnd das gab »dann eine Beamtenbeieidignng Die war seh: teuer. Größte Auflage in Sachfcm Reduktion und sauvtgefchäftsstelle Ferdinanditraße s. Fernsmsechetx Reduktion Nr. OR. Expedition Nr. 4571, Verlag IN. aus hervor, das; in ganz Sachsen setzt nur noch 70 von den in den siebziger Jahren gegründeten Gesell schaften bestehen. Die meisten der ietzt noch in Sachsen tätigen Aktiengesellschcisteiy nämlich Löst, sind in den beiden letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts gegründet. Im neuen Jahrhundert wurden bereits wieder 63 neue Geiellsshastcit errichtet, davon allein im Jahre« 1906 it) Gesellschaften. Vergleicht man in dieser Hinsicht Sachsen mit andern Vundessiaaten des Deutschen Reiches, so nimmt miser engeres Vaterland keineswegs die her norragende Stellung ein, die man nach Sachsens Be deutung in Handel und Industrie zunächst erwarten sollte So hat allein Berlin mehr Aktiengesellschaften als das siönigreich Sachsen, nämlich 464 gegen 440; und vor allem haben die in Berlin seszhafteii Aktien gesellschaften nahezu dreimal soviel Kapital wie sämt liche Attiengesellirbasten unsres Königreichs nämlich 2753 Millionen Mark. Auch das Rheinland steht weit vor Sachsen, mit 697 Gesellschaften, in denen ein Llktienkapital von 2269 Millionen Mark arbeitet. Auch wenn man die einzelnen ihrer Größe nach hervorragenden Aktiengesellschasten in Betracht zieht, nimmt Sachsen unter den verschiedenen deutschen In dustriegebieten eine ziemlich weit zuriiciliegende Stelle ein. Es ist interessant, da einmal die Riesenbetriebe ans dem Hattdel und der Industrie Deutschlands Neoue passieren zu lassen. Die genannte Veröffent lichung des Reichsstatisiischen Amtes zählt neun deutsche Aktiengesellskhaften aus, die je mit über 100» Millionen Mart? Kapital arbeiten. Diese Gesellsi schastcn gehören dem Bankwesem dem SteinkohleicY berghau und Hiittenhetrieh sowie der Seeschissahrt an. Es sind die Geslsenkirchener Steinkohlenhaiu gesellschasten mit 130 Millionen Mark-Untat, die Aktiengesellschnst Friedrich Krupp mit I Niillioneiy die Deutsche Bank mit 200, die Dresdner Bank mit 180 Millionen Siliarh die DiskontwGescllschast mit M) Millionen, die Tarnistiidter Bank mit löst, der Scduasshauieiciche Vankperein mit 145 Millionen Mark. Ferner gehören hierher die beiden Yxrößten deutschen Seeschissahrtsbet«riebe» die gleichzeitig auch die größten Schissahrtsgefellichafteir der Erde sind, niiinlich der Norddeutsche Ltioyd mit 125 Millionen und die Hamburgäilinerikckikiuie mit 120 Millionen Mark siapitaL Von diesen Riesen des illttietikapitals hat in! siiinigreich Sachsen nnr ein einziger seinen« Sitz, nämlich die Dsresduer Bank, und auch diese hat ja eigentlich nur der Form nach in Dresden ihren Zentralpccnkh während sich ihre Verwaltung und ihre hanptsächlikhen Gesklniste schon seit langer seit nach der Berliner »Filiale« verschoben haben. Faßt man das Kapital« ins Auge, das durchschnitt lich in den einzelnen Gesellschaften angelegt ist, so steht Sachsen sogar unter dem Reichsdurcip schnitt. Nach der soeben verdssentlichten Statistik entfällt im Dnrchichttitt des ganzen Reiches aus eine Aktiengesellschaft ein Kapital von 2670000 Wiarh in Berlin sogar von 5400000 Mark, im Rheinlandm in Westsalem in Schlesieti durchschnittlich über 3 Mil lionen Blatt. Jn Sachsen dagegen nur 2248 000 Mk. Auch hieraus zeigt sich, das; die Form der Aktien: gesellfchusteti für Handel und Industrie Sachsen-S nicht( die gleiche Bedeutung wie anderwärts hat. Das hängt sehr eng mit dem Wesen des sächsischen Wirt schastslehens zusammen. Unsre hiesige Industrie ist zahlten sisdetn Herrn der schwatzen Yschlangeiz willT was er nur begehrte. ’ Den: gutes, älter! Minister aber war solches Tun ein Greueh obwohl es den Schatz des Landes Mitte, dem F« sonst treulich Umstand. Ihn: schienen die schwarzen Schlanaen eitel Teusclswerk und e: sann nach, wie et den Nienschcn es verleidcn möchte, sich aus sie zu setzen nnd aus ihnen über die Erde hin zu fahren. Und nach vielem, klugem Sinnen faßte et· einen weisen Beschluß. Er sagte: Jch werde es ihnen til-gewöhnen! Jch bringe jihnen eine Reform! Ich werde es ihnen teurer machen, dann werden sie nicht so oft mehr fahren, besonders nicht am Sonntag, der doch schon in der Bibel gesetzt ist als ein heiliger Tag. Also beschlossen, ward? getan in jenen! Inerkwiirs digelh altmodischeti Jahre - ~10ng long Deo, lang, lang ist? her - welnntitig singt? lieb Grosmciittexe leitk - da hatten die Leute die Persouentaristj re arm. Die altes: Grauköpse hatten bis hierher aufmerk iani Zuge-hört, die Blicke sehickien sie den Tabakswolkeii nach nnd dem langsam verdanipsenden Geist des Pun icheQ Jetzt aber hoben sie die Augen nnd sahen niich rnißtraiiisih an, als diikhten sie, ich wollte mir eine An spielung erlauben. Und feritze Minder, der Beet, der in dem kasieedrauticii Rotte und der blauen Liieite iich gar staiilikls ansnahny reckte sich ein streitig, spncktc Jeriichilich ans nnd meinte: »Das mnfz aber schon sehr lange her sein. Bei uns, als man schon lange in der Poskkuische fuhr, ginkrs man blos; immer vorwärts« Ich ließ niich dadurch nicht stören nnd fuhr fort: »Und es war einmal - aneli in ienein merkwür digen, aliniodiiehen Jahre —— war einmal ein mächtiger siaisetx Dei« blickte wie der Adler« weithin iilver die Lande und die Meere, und wenn die Welt so immer kleiner ward. vor seinen Augen, dann ries er aus, nnd sein Geist umspann-te diese winzige Erde: »Die Welt eht im Zeichen des Verkehrs« ! Wie fliegen die flttchkgen Taschen, die man Brief«.- ttenitt, aeschwind von Land zu Land, wie blitzt das tlugc Wort von Stadt zu Stadt! Fitrrvahr Cfchon Ulcich v. Hutte« san-IV)- Es ist eine Luft zu leben! Und der Kaiser, der ums) nicht alles selbe: sehen konnte, hatte ebenfalls kluqe und weis· Mtniiter viel. Und etner von ihnen war gesetzt über den Musen« iswie io ost in wirtschastspolitisrheii Fragen- betont - werden muß, Fertigiiiduftrir. Ihr· ganzes Arbeits gebiet stellt an die persönlichen Jiibigkeiten und Eigenschaften der Betriebsleitung vielsaih andre For derungen, als das« etwa in den schweren Industrien, im Montangetverbe von RheinlaiituWestsalen nnd anderwärts der Fall ist. Tsen Ansprüchen an An passungssiihigkeih an rasches Entgegenkonimeii gegen über den wechselndeii Lliciprüchen des) Marktes und der Mode. dein großen Risiko des iiberseeischen Ab satzes kommt ani besten jene Art von Großbetrieben entgegen, die vom Besitzer selbst geleitet werden. Jsn der Fertigindiistrie verniag daher die mehr unpersön liche Gesthiistssorni der Attiengesellieltait nicht so leicht Fuß zu fassen. Ferner stiricht hier der Umstand mit, das; die Fertigindiistrie auch keineswegs so ausschließ lich zum Tummelt-lade des Gros;tapitals, Ia der Riesenbetriebe geworden ist, wie etwa Steinkohleiis dergl-an, Csiien- und Stahliiidnstrie Die tägliche Er fahrung in der sächsischeii Industrie zeigt ja, daß sich hier gerade auch rnittlerm oft selbst kleinere Betriebe »als sehr leistungsfähig ini Wettbewerbe behaupten. »Wir haben in Sachsen Industriezweige, die mit ihren zabrikaten ans dem ganzen Weltmarkie vorzüglich Jonkurrieren können, bei denen aber das Haupt: geschäst keineswegs in der Hand von ausgesprochenen Großbetrieben liegt. Auch die Statistik der Dlktieiii gesellschasien gibt in dieser Hinsicht manchen wert vollen Fingerzeig für die Beurteilung wirtschaft-«»- oolitischer Fisagen und sie sei zum Studium daher be ionders auch jenen Politikerii empfohlen, die da immer über das nnaushaltsaiiie Vordringen des Großkapitals jammern unsd unsre wirtschaftlich-e Zu. kiinst gern grau in grau malen« Finnlantzizg Zukunft. Im Lande der taki-send Seen herrscht tiefe Er: regung. Der Sieg der Japaner hatte dein brutal Jbedrückteii Finnland die Befreiung gebracht, Die rufsischeßegierung hatte ihm das Einkaninierparim nient mit dem Proportionalwahlrecht gegeben nnd ihm viele seiner alten Jikreiheiten zuriicterstatteh Dei· Generalgouverneiir Geishaisdt toat in de: Bevölke rung beliebt und Jsinnland fah einer sonnigen Zu: kunft entgegen. Nun aber scheint sich das Blättchen zu iveiiden Der Zar hat vor wenigen Wochen das Amt des Gehilfen, der dem Generalgoiinernenr von Finnland beigegeben ist, mit dem General Sehn, dein( bisherigen Gouverneur von Grodncx besetzt. Die Jsiniiländer nennen diesen Mann, der der Kandidat dei- ~russiseh-:ii Leute« war, den Stnrnivogel,· sie be fürchten von ihn: eine neue Aera der Russisczieriing und diese Befürchtung ist gewiß nicht tinbegriindeh denn schon beginnt Rußland Tritppen nach Finnlaiid zu entsenden und binnen kurzer« Frist soll ein ganzes Armeekorps hier eingetroffen sein. Verinutlich wird dann der bisherige Generalgouoerneur der Agita tion der ruisiichen Leute weichen iniisseii und ein so genannter starker Mann wird an seine Stelle treten, der sich der Llufgabe widmetz das Land, das durch sei nen hohen Kulturstand in Petersburg stets verdächtig sein wird, mit den Mitteln eines All-a zu unter drücken. Noch ist freilich übe: die Zukunft Fina lands nicht endgültig entschieden worden, indessen die Zeichen niehren sich, daß Stolnpini auch ans diesem Verkehr, til-er alles, was die Menschen im ganzen Reiche fortsetzen, schrieben, drucken. Das alles mußte er befördern von einen( Ort zum andern, oft viele tausend Meilen weit. Dazu hatte er wohl auch viele tausend fleißige Hände, die sich unermiidlich regten. Und weil die Menichen willig zahltem wenn ihre liebevolle oder gif tige Post dahin getragen wurde, wohin sie es immer coüikscl)tcii, so fiilltcu fich aukh hier des Reiches« stammen-n. Deiiflklugeu und weisen Minister aber. der über a·ll dåztsc Pkftcn gesetzt war, schien die ganze Schtciberci em «·cue . T Wie einst, vor noch viel älteren grauen Zeiten, der Kam« Hidigeigei fragte: »Warum kiissen sich die Mienschen?«, so sragteder dliiinistetc »Warum schrei den sich die Menschen» Oder swas erst gar ein ·Tetiselsiverks: Even-um drucken »sich die Menschen? Sie schreiben nnd drucken oft viel zu viel verliebte Sachen. Das schadet dem GeblütX Und er dachte klug und weise, wie er war: Jch werde es ihnen abaecvöhnenx ich bringe ihnen eine Resorml sit) werde es ihnen teurer machen, dann werden sie nicht so viel mehr schreiben oder gar drucken, was, wie gesagt, ein rechtes Teufelswerk ist. eine schwarze Kunst! Also beschlossen, ward? getan in jenem merkt-nir diaen, altmodischeik Jahre, »Was, long its-o, lang, lang isss hast«, tvehtnütla singt? lieb Großmiitterlein - ——« Da hatten die Leute die ErhöhunadeßOrts po ktois. Ldier wischte sit? der alte Posi mcister, der im aelhen s rack und blauen Hosen mir wlirdeuoll gegenüber saß, eine Träne aus dem Anae und ichiuwfte dann aus den 0erf1..... holländischer( Knastey der-die Auaen bebe. Er meinte, das miiise aber schon bald gar· nicht mehr nialir sein, was ich da erzähle, so lanae sei es her. sDenn damals, zu seiner Zeit schon, da hätte man den Verkehr im Gegenteil inuner billiaer gemacht. »Da qina ein Brief im Gewicht bis zu l Lotsanze 5 Meilengiir b Pfennige und ein Paket von d fund kostete au aus 5 Meilen nur 10 Pfennige in Sachsen bei unsrer guten sächsischen Post, aus 10 Meilen aber 20 Pfennige. Das-waren seitens« E: ist-tu« m« de: Fquifdiisbeu Tuch. m; die Boåvllet tanzte unt« fein alter, weiser Schnnkxbart wa e e sächfffiix»e« Ljktieisgefcllfchafteik , Das Kaiserliche Statistische Amt veröffentlicht in l seinem neuesten Vicrtelsahrsheit soeben eine sehr be nchtekiswerte Arbeit über die Aktiengesellicljasten des Deutschen Reiches. Am S lusse des Jahres 1906 gab es danach in Deutschland CJL Aktiengesellschasten mit einen! Kapitale von 1374 iilliardeii Mark. Davon cntfieleic aus das Königreich Sachsen 440 Gesell schasten mit einem siapiiale von rund 1 Milliarde (997 Milliotietisl Mark. Die wichtigsten Geschäfts zweiary in denen in Sachsen die Unternehrnuiigssoriii der Akiiengesellichast sich betätigt, sind das Bank: wesen, der Viaschiiiciibau die Textilindustrie, ferner Vrauereieii und Zigaretiensabritem sowie Straßen bahnen nnd Schissahrtsgesellschastem Im Handels gemerbc vorwiegend also in Bänken nnd Grundstück-s -ge«seli.rl)asten, arbeiten in Sachsen 84 Aktlengesellschast ten mit einen! Kapitale von 508 Millioneii Mark. tdieraus einfällt also iiber die Hälfte des gesamten siichsijrhen Llitieiikauitalå Weiter sind zu nennen das Vcrteljrsgenserbe und die Industrie der Nahrungs nnd Genuscinittel mit je 53 Slliillioneti Mark Kapital, sowie der Bcrgbau nebst Hiittemvesen niit zusammen Ei; niiillirsiieii Mark. Hirn sächsischen Ptaschiiieiibasu sind Si:- Miltionein iu der Textilindustrie, vor allem in qrsiszen Vauinivoils nnd Wollsviiiicereietn s! Piillionen Mart Asticnicipital tätig. Ergiinzeicd sei hier aus eine Statistik der .fvandelskaiiiiiiei· Dresden verwiesen, inonaclx allein aus den D r e sd n e r Handelstaiiiniev bezirk schon this-i ein Attienkaoital non 437 Milliotceii ksjiari entjieh das dank-ils eine durchschnittliche Divi dende kson 7,:36 Prozent· abniari. Die ältesten sächsi schen Tilktieiiccciellschasteii stammen schon aus der Zeit« vor Issfyss Ali-oh! die beiden ältesten sind zwei DreddY ner (s)roszb«etriebe, eine Brauerei lWaldsthlöszchenl und die Sächsischißöiiniisclje Dampffchissahrtsgescth sein-it, die beide im Jahre 1836 saeariindet worden sind. In! Dceodner Bezirke sind dann bis 1850 nur noch sieben Aktiengesellschaften entstanden, im nächsten lahrzehict Si und in den sechziger Jahren 27. Von den letzteren Griindunaeii ist besonders die 1865 er folgte Errichtuiia der Sächsisclsen Bank in Dresden, der einzigen noch bestehenden sächsischen Noteilban-k, bemerkenswert. Die siebziger Jahre haben dann auch in Sachsen in den sogenannte» Griinderjalsren eine überaus» große Zahl von neu entstehenden Aktien acsellschasteki gebracht. Allein tin Dresdner Handels kammerbezirke wurden von 1870 bis 1879 nich: weniger als 116 Gesellschaften mit einem Gesamt-» kapitale von 2R Millionen neu errichtet. Wie viele von diesen aber wieder· verschwunden sind, geht dar-« ——"« Zfiuictk um den Krcuzturms - »Das war aber einnial ein inerkwiirdigez ein alt« inodisches Jahr, non dein ich jetzt erzählen will. Beute, , wo es nnii schon wieder so lange ther ist, io lange, spie - das zärtliche long long ago der lk einen Enalanderins neu, heute kann ich ed ia getrost sagen.« · - Die alten Graiilliisfm die rings) um die große Bowle saßen uiid wiirdevoll aus dicken Meersgaums tlipfen tauchten, sahen mich verwundert aii. J aber ließ mich nisht irre innrheii und suhr fort: »Damals, als es noch lebte, hiitte ich es um keinen Preis der Welt gewagt. io etwas zu erzählen, denn auch die Jahre können es ioie die« Frauen nicht vertragen, wenn man lie altmodisch nennt, nnd - mich hat ein mal so ein altes ziiblebiaes Jahr beim Schopfe ge- Packts ein zweiter« Mal riskiere ich« es nicht wieder! Llber lieiitc brauche ich niir kein Blatt iiiehr vor den Mund zu nehmen nnr jenen! alten Jahr; denn das ist ltiiiast tot nnd be when. nnd die Menschen, die es nirlleicht auch erlebt gaben, werden sich wundern, inenii ich davon erzähle, so lange scheint es ihnen her, M! its-mer. als das zärtliche long long ago der kleinen Enkiliiiidcrinnein Also: eif- iv-ii· einmal; einmal d. h. in jenen: alten grauen Raine- non dein icli deute erzählen rollt. Lilith es nmr einmal ein guter liöiiig, der wollte, daß alle seine« Untertanen inierlt ihr. liebe Freunde. mir· lanae es her·-i. der wollte also, daß alle seine liiitertsincn aliicllich nnd zufrieden lebten. Und damit sie dieses könnten. hatte er iiber sie gute nnd weise Minister gesetzt. weil der gute Mut? doch nsiln alles selber sehen lkiniiitex die Minister aber aaten Dem Könige. wie es uni das Land stand, oder doch wie sie die Dinge ansahen, und sie sorjiten M) rechtichasien non der Frühe« bis in die Nacht. E ner aber war unter ihnen, der war noch älter nnd weiser als die andern, er war gesetzt über den Schatz des Hundes, iiiidieine Trabanten waren riesiae, » chivarze Schlksttaem »die lo schnell liefen wie der Wind nnd nu aiishorliih eitel Gold in die Sciiatikanimer trugen. Aus diese Schlangen aber. weil sie it) fchnell Hirsch· ten durch das Land, von einer Stadt zur andern, setzten sich die Menschen nnd siibren netanliasich hin nnd her, iv dng ed lustig anzuschauen war. Und weil es ihnen Frei: e machte so zu fahren, oder auch weil ein Ge schäit sie ichnell von einem Ort zum andern trieb, so leih? lesuldbsO ehe« Instituts-g III! UIOS su MERM- Ists clscscll Ue des ihm If« seid-- us lauten. Ist-citat; n sie-sind» liuma in das Irung se! ver Vskflctkbss an hie See« rat Indes. on nife stockt-en dss Its-Its: staat werden WITH-II· , IZQILIHZI her »F: VII-I W« sttlbllngks M I- Ie IS selbst d« Nest, km hu« kiiskfdå Eiche Betrag z» indestgebüht if! It Vessiqebölik n- IC sum: Es! satt-g auf EUTZFAZ «! N« ie Voklzpthluag IC Aste-fie- M. Inmhlnnq se: es werdet! sen äidcabsanken · lang in «« Apis« do« sit-sat- M isten rissest: Wen. satt-ask« s. Ins. islsl Mit: END. Ell W. 11. Mk.
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