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Dresdner neueste Nachrichten : 14.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191301141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19130114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19130114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-01
- Tag1913-01-14
- Monat1913-01
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.01.1913
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Dresdzfter Neuefte Nr. te. Dir. sah: status: - tm« crust-u ists-Hi De« de; XVI« II: Fuss-Fu- «ss·vt.. Er« das fes-111- Jtkkts 2,««5::«’«k27k T« s« «·"«"«sk·«päkckäkk-·«kk«"· M Näh-THE Jus-verstecken uns· 111. Nisus-Mist Zli 111-effe «:.Z3»«»’"«"Z- ·’T’-«··ö·-«ö«·«i-kk.«·3- VIII« Bäkkkkks ässpes wir? ulstssstautlekt Telegstmllche Frist« and sbestelluns von use-Fett s sum-l 11. Unsre tesduec »« ssiikzgsxsssg ge« ..k.s«i«.s.sgi«g.-zrss xgggsOsksssessss-sss· spw Orkfsiualoteiteu und ital-isten any. «· m« «« UIUIIIIIIIIII TIIIMIIIIIM PFIIIIIIVIYPZ Ja: Daphne: bestellte-its mai-Mit) w It» vtertekishtltch 1.80 Mk. frei Deus durch« unt« weit-ten Uusqaheftkllcn usw-mais« 7o Cz» vieöietieikkti zu) M. m sen-s. Mit de: wvsseatltcheu eilst-e »F II rtt set-est« oder Adtessuet »· » sllesesdkssttek le ls If« mouatltch sucht. Größte Verbreitung in Sachsen. Gefäss-s ui kdsüifjians nld se·- leutschess noli-isten: A m« ·slluftr.sceueste« spannt. 90 Pf» vlektelkäbrlskcc Mk« « Z ebne Jllugr. Götze-ge JOUIS « , . MS « tr u : HIM IF! ,gläussttr.e!ktzetzclefte« man-il. LLHTIIMLIIIIVLIZ Or. .oneur.cs..,·· . Ist« ou« aus-m- iu seyn-F NYHHHLUFJU samt. to w. Redaktiou nnd Hanpisefchsftsftelle Ferdkuaubstraße C. . Fernsprechen Reduktion Nr. 88»97, ExpeditFgiz»Nr.4s7l. Verlag Nr. M. Tkleginssldrs Neueste Dresden. « Hist· kunnte: ruft« l« seiten. Uns« fiele sitz« U und is. Die-Quer seinerzeit-m- Ceite u. I Y listischen Partei abgelehnt. 1909 wurde er Verkehrs minister nnd Anfang 1912 Kriegsminister. Neben großziigigen Maßnahmen, wie dein neuen Lade:- gesetz, widmete er seine Aufmerksamkeit auch allerlei Außerlichkeitery wie der Wiedereinfithrnng des »Zapsenstrei(hz und andrer tnilitärischer Schanspielh wodurrhbelsx vdie rhatktvåtxistischen Gefühle der Pariser neu zu e e en ve u e. Uebrigen-s wendet nunmehr ein Teil der Pariser Preise, die erst ein so großes Geschrei über die Ent gleisung des Friegsministers erhoben hatte, sich gegen Poincarcz der aus egoistischen Motiven den Kriegdminicger habe sallen lassen, und dieser kann» ietzt gar ni t genug gerühmt werden. Während diej regiernngsfreundliche »Action« größere Homogenitäi der Regierung fordert, sagt die »Röpnbliaue«, Poini carö habe sich ietzt eine Anzahl vonFeinden zugezogen, die bereit sind, ihn: Schaden suzusügem Trotzdem glaubt man nach einem weiteren Privat telegramm in den Wandelgängen des Parlamentz VII-as, energische Auftreten des Ministervräsidenten seine Aussichten ftir die Wahl zum Präsidenten bedeutend erhöht habe. Die Linie wird am Mittwoch eine Versammlung abhalten, um ihren Kan didaten formell auszustellen. Ueber eine Zurück nahme der Millerandichen Ungliicksversügung ist noch nicht entschieden. Eigeniümlith ist, daß die Streikhuna von der Gruppe, die den Krieasminister stürzte, noch nicht gefordert ist. Aus dem Minister-vor! in die Anwaltsrpba »« »sich-use« sei-ie- Wuysch sue-kaut. Uns das Riicktrittdichreiben seines Kollegen, der ihn in eine so peinliche Lage versehn, hat Herr Poinearö folgendermaßen geantwortet: »Der Mi nisterrat bedauert einmütig, andrer Ansicht zu sein als Sie iibet die Maßnahme, die Sie ergriffen und für die Sie mit Ihrer gewohnten Lonalitiit die Verantwortung aus sieh genommen haben. Lassen Sie mich Ihnen sagen, daß ich niemals der w ert volle n Mitarb e it vergessen werde. die Sie dem vatriotiskhen Werke geleistet haben, dessen Verwirklichung das Kabinett unter ost s chwie r i - gen Umständen durchzuführen strebte« Gemeint ist damit das Kaderacsetm Herr Milleranly der bisherige franzöfische gkiegsministen ist zurückgetretew wie er an gibt, wegen uubegrtindeter politischer Uudschlachtung z« Reaktioiekung des Obersten satt) de Tlam, die H» Vorgänger schon versprochen habe. Das trifft jkppch nicht ganz zu; denn der Minister Mesfimn hatte, wie bereits ausgeführt, nur in: Krieadsalle die Wiedereinstellung ded Ossizierth der wogen Bei· Hkingung gesälschter seugniffe im Dreyfussvrozeß mit skhlichtem Abschied entlassen worden trat, zu( gesagt, und Millerand selbst hatte in der sozialistisch kadikalen »Lanterne« 1898 in einem Aussatz mit Vkzug auf Patn de Clam erklärt, daß die Armee verhreckterifche Osfiziere dieser Art nicht in ihoen Reihen dulden könne. Der Justizminister Briand is: nun zwar in dem ersten Minifterrat am Sonn· abend lebhaft dafür eingetreten, den Kriegsminister kkptz zweinraligen Demisfiotissangebots im Amte zu sehe-lieu, und so wurde zunächst eine nichtssagende bereits mitgeteilte Note ausgegeben, wonach Mille rand die volle Verantwortung für sein-e Maßnahme übernehme. Aber nachdem radikaie Parlament» Ue: Herrn Poincarä angedroht hatten, ihn nicht zum Präsidenten wähle« du können, wenn Mille rand bliebe, ·so wurde nach einem zweiten Minister· rat das Rucktrittsgefuch schließlich angenommen. liebe: diese ganzen Vorgänge erhalten wir von unsrer Pariser Reduktion folgende Darstellung: sc- Pariz is. Januar. (Prio.·Tel. der Dreddner Neuesten Nachrichten) Kriegt-minim- Millerand ist der letzte striegdministen der wegen der Affäre Drevsud demissionieren mußte. Er stel nicht mitten im Kampfe, un: die Unschuld des Hauptmannd sondern glitt aus einer« Apselsineni schule ans. Trotz der Geringfügigkeit seines Ver gehend inuszte er den strengen-Tadel der Radi ialen über sich ergeben. lassen. Die Anhänger det alten Comdes forderten feinen Kopf wtitderhielten ihn, nachdem sich sämtliche ·Ministcr sür die Not wendigkeit ausgesprochen hatten, das Land vor einer schweren inneren Krise zu bewahren. In Sachen Drenslts darf man nicht ioaßem meinte ein Minister, der selbst durch das Fegefeuer der Afsäre hindurchgegangen war. Der Rücktritt Millerandd läßt bei den im Kabinett besindlichen Gegnern Poincaråä nämlich Panis und Deleafickn den Ge danken auftauchen. sich gleichzeitig aus dem Staube zu machen, um ihre standidaten für das Glysee auf zustellew Der Kampf um den Präsidenteastuhl ge staltet die Lösung der durrd Millerands Rücktritt bervvrgerufenen Ministerkrisis so schwierim daß Poincarö in der Nachtsitzuna vom Sonnabend den Rücktritt des gesamten Kabinettdvop schlug, diefen Wunsch zu Fallieres noch einmal äußerte und im gestrigen Kabinettsrat erneut vor brachte. Dem dringenden Zureden deg Präsidenten de: Reoublik war ed zu danken« daß Poincarö diesen Plan aufgab und sich mit einer inneren Um gestaltung des Minifteriums begnüate Die Be« i mühungen von Fallidred den Ausdruck) einer all- : gemeinen Ministerlrise zu verhüten, deuten daraus bin. daß der gestrige sdabinettsrat sehr bewegt ver lief. Das Kabinett zersiel in zwei Parteien· Die Gegner Poinearös waren dafür, daß man den ausgezeichneten Kriegsminisier Millerand in der jetzigen euroväischen Lage nicht oofern dürfe. Poinearå stellte nun die Frage, welche Haltung die Regierung bei einer Jnteroellation einnehmen solle. Es wäre dotb niiht möglich, iith mit der Millerandschen Handlnngsweise solidarisch zu erklären. Diese Frage gab den Ausschlag Die Minister einigten» sieh auf den Rücktritt Millerands obgleichFallieeoes zu bedenken gab, daß das Kabinett aurh ohne ihn am 17. Februar ganz von selbst znrlicktreten müßte, aber der nersdnlithe Ehrgeiz siegte, nnd dem Wunsche des Staatsoberhauptes, dem an dem Ber weilen Millerands gelegen war, wurde nicht Folge gegeben. Die Belebung des Ministerpostens durch eine neue Persdnlichkeit war ausgeschlossen, weil kein halbwegs geeigneter Parla mentarier und noch weniger ein Gene r al siir nur einen Monat das Ministerium über« nehmen wollte. Genertlstabschef Geoffrvy lehnte ab, ebenso General d’i7lmade. Für das Kriegs departement nahm dann an der Unterstaaisfefretär des si«olonialamtes, Leb-tun, und in das Koloniab antt trat ein der Unterstaatssekretär des Finanz ministerinms Besnard Nach Beendigung der Ministerkrise tritt die Frage der Kandidatur Voincares erneut in den Vordergrund. Der siablnettschef erklärte zwar gestern, daß er die Kandidatur ablehne, aber seine Freunde wollen davon nichts wissen. Trotzdem wird offen davon gesprochen, daß Poineard im S e n a t·z a h l r e i a) e Stimmen verloren hat und daß die Radi kalen die feste Absicht haben. einen Mann zu wäh len, der aus ihren Reihen hervorgegangen ist. Um Poinearö nicht mißtrauifch zu machen, erklärte Milleranlh daß er nach wie vor für den Ministerpräsidentenstimmen werde. Diese Worte hält man aber nur für einen g uten Wiy Millerand denkt ernstlich daran, sickp mit seinen alten Freunden wieder auszusdhnen Er kehrt vorläufig zu seinem Berufe als Re eh t ganw alt zurück, »wir-d aber· den geeigneten Moment, in ein neues Kabinett einzutreten, nicht versäumen, denn man muß bedenken, daß Millerand allgemein als einer der besten Kriegsminister angesehen wird und lief) in London und Peteröburg großer Aihtiing erfreut. Schließlich fragt man sich, was mit Bau) de Clam geschehen wird. Die Radikalen wiinschen die Annullierung des Dekretö und werden dies auch erreichen. ·» Millerands Laufbahn. Millerand war ursprünglich r adikaler Sozialist und mit 22 Jahren Advokat und Jour nalist, mit 25 Jahren gvtitgticd des Pariser Ge ,metnderatö, mit 26 Jahren Parlamentsmstgtielx Er war ein sehr geskhickter Redner und gründete sogar als Sprachrohr seiner politischen Meinungen sich ein eigenes Organ. 1899 wurde er plötzlich Handels msnisteu Als Minister mauserte er sich bald so gründlich zum Schmeichelredner nationaler Eitel keitem daß Kaiser Wilhexm an den Rand eines Be rdchts über eine Millerandsche Rede den Stoßseufzer schrieb: »Ach hätten wir doch auch einen Mixlerand unter unsern Genossen«« 1908 wurde gleichwohl sein Ausschluß aus der sozia- Die Gestäuduisse des MMZZISXTMEXLE Aufklärung zahlreiche: Blyttateiy In unserm Sonntagsblatt haben wir bereits be richtet, daß sich der Dienstknerbt Schöne, der Haupt scbuldige an dem dreifachen Raubmord in Otto-ja, unzweifelhaft als der lett Jahren gesuchte Mitr der August Sternickel entpupvtr. Einer der furchtbarsten Unholde unsrer Zeit ist damit endlich abgefaßt worden. Eine ganze Reihe von Bluttateii wird Sternielel zur Last gelegt, wahrscheinlich find noch gar nicht alle, die er begangen bat, bekannt. Die iensationelle Jdentisiziernng verdankt die Polizei in erfter Linie dem modernen Mesfungsvers fahren, das die Kriminaltsten in den lebten Jahren; auf das— vortrefflicbste ausgebildet haben. Die Danmenabdrttckh deren Linien bekanntlich lelblt bei Personen ans einer Familie nicht liber einstinnnem und die Maße des Schiideld spielen da bei die gsdßte Rolle nnd haben aueb im Falle Ster nickel die wefentltchsten Dienste geleistet. Die Jn dizien gegen den vielfachen Mörder bäuften sieh rasch, und es fiel-eint, das; die Widerstandskraft des Ver brecbers m Laufe der Zeit gelitten hatt, jedenfalls nickels die unbcabiichtigtc Folge eines Rattbiiberfaclcs gewesen, den er · atjsszqiache wegen Ichlechtct Behandlung durch Kaliß angefiiftet habe. Die am Ortwigcr Morde beteiligten jugendlichen Verbrecher wurden auch am Sonntag vernommen und blieben dabei, das; der »Dienftknecht Schöne« der eigentliche Rkörder sei. Sternickel foll nunmehr seinen Komplieen gegen: iibergefxelltswezdem , Aus der Vernehmung Sternickels ist noch Hervor-kutschen: Als Kommissar Nasse zu dem Mör er in die Zelle trat, war Sternickel noch ganz gebrochen und weinte unaugjörlieh Er wurde zuerst nach dem Ortwiaer erbreehen be fragt un-d blieb bei seiner Aussage, daß nur die Berliner skomplieen das dreisathe Verbrechen ver itbt hätten. Dann aber, nach längeren! Zögern, er klärte er, das; er ankb aktiv an dieser Blut tat teilgenommen habe. Es war aber nicht invalid, ihn zu bewegen, den Bergang der Tat zu schildern. Nun spoana der Kommissar auf den Plag wifer Mord über und Sternickel erklärte, daß er die en in. Gemeinschsft Itit den bald« nach der Tat soerhasteten Gebrüdern Ptetsch veriibt habe. Auch hier will er, wie gesagt, der Viinderschuldige ge wesen sein. Er will vei den: Morde an Ftnapiie nur Schutiere gestanden und sich an der Ausrattbitng und späteren Brandlegung der Mühle beteiligt haben. Jm weiteren Verkauf der Ver nehmung meinte er znnischt »Na. Herr Kommissar, den Kopf habe ich dothJoobl verloren· dann ist es Ia gleich. ioauu iie mir ihn til-backen. Meinetroegeu itbon morgen. Zu retten ist doch nichts mehr, nnd da will iih Jbnen gleich noch ein paar Dinger erzählen, die ich gedreht habe« In rasche: Folge legte der ilnlioid ietzt Geständnis ans Geständnis als. to daiz der Protokollfiilsrer nnr init Miihe folgen konnte. Er ränmte eine große Anzahl Monaten, darunter die bekannten nnd viele andre Verdrechen ein. Im Interesse der Unter suchung kann aber zurzeit dieses furchtbare Geständ nis noch nicht veröffentlicht werden, da Sternickel bei fast allen seinen Kapitalverbrcchen leite Steruickel ei« Geständnis ab. ohnsallzu fehr dazu gedrängt worden zu sein, und gab nicht nur den Raubmord auf dein Oriwiger Gutshofh sondern auch meyrere andre, bisher nn aufgeklärt gewesene Mordtaten zu. Wie aus Frankfurt a. O» wohin der Raub« Hnörder am Sonnabend eingeliefert worden war —- »die Menfchenmenge hätte ihn, wie wir ichon met-i; dcten, faft gelnncht —, berichtet wird, ist Sternickel in der Nacht zum Sonntag einem mehrftiins digen Be rbtsi r unterzogen worden. Aber erst im Laufe des Sonntags eutchloß er sich zu feinen Ge ständnisscw Es gelang dem Kriminalkommissar Naf f e aus Berlin zunächst, den anfangs notd vers» stockten Mörder dahin zu bringen, daß er seine! Ideniität tnit demrielgefuchten Müllerburfchenl Sternickel und den Raubmord an dem Müller K n a ro e in P lagwitz iowie den dreisachen fix-nd mordin Oriwig eingeitand Allerdings gab« ter nickel betreffs des Falles sinappe nur zu, an dem Morde tätlichen A nte il genommen zu haben. Die Hauptfchnld fcdiebt er auf seine Komnlic en, auf die Gebrüder Pietschk ebenio wälzt er bei dem Morde in Ortwia die Hauptschuld auf die drei in Berlin Verbaftetem Es dürfte jedoch nunmehr ein leichtes» sein, Sterniciel oollftiiudia zu til-erfuhren. Die Ortwiger Blntiat ist nach der Darstellung Stet- qefälzrliche Kouiplicen hatte, die stch noch teilweise be: Freiheit er freuen nnd erst hinter Schlaf; UND-Wege! gebracht Wiöland deFSchmiedY Musikdrama in drei Aufzügeu mit· Benutzuna des gleichnamigen fzeyiichen Entwurfes Richard Wagners in Dichtung und Musik ausgeführt von Kurs Mel. Zum erstenmal in: Deutschen Opernhaus tu Charlottenburg. « » A Berlin, 11. Januar. · Was Weis-heiterer. Übliih Muskel, CorneliuQ ia Liszt nicht Westen, unser Kurt H« el bako gewagt und fiir die ditbderischanuiitaliiche Ausführung des xrrlichen Wannerschen Szenariumd Lsieland der idniied« siird erste einen« lauten, in iiberlauten Preniiereneriolq in Berlin errungen.- Jcb wollte, ich könnte damit nieinen Bericht ab stdließetn Denn nie— ist die gewiisenbaste Ausübung des kritischen Amtes oeinlitbey als wenn es nottut, Erfolge zu entlarven und damit nicht einmal das Verdienst beansvriuhen zu dürfen, einen »verbreche riichen Insel-lata« zu parieren, offenkundigen Schwin del lalt du ite en, sondern vielmehr einem anmutig sirebsantem ehrenwerten« und tüchtigen Klikniiler wobl ein wenig wehe tun zu müssen. Aber B aaue bleibt? Futen» ob iie aud unianberen oder den iauberstens dsitdten hervorgeht. Lüge und Irrtum können die- Blben verhängnisvollen Folgen zeitigen und die Adrdeit gleich tief an der Wurzel kränken. Zwi schen dein Hauptmann von Klivenick und Knrt Dtiiel it sicher ein tolosialer Unterschied: der dochstaoter und der inteaerste Ehrenmann, niit allen Oiinden voll von idealen Ilbiichten - ivie Pol nnd Geaenpol un: einen Ordradiud voneinander entfernt. Aber das Publikum der sonnabendlichen Preniiere der »Dein ichen Oder« in Charlottenburg bat iidder kein iiiecht Mehr, über die» bestiirzten Kassenbeamten ded lkiioes nicker Railsaused Witwe zu« reißen, weil sie sich von Zwei niilitärischeii Ilebseltlaooen und einem rasseln ev Säbel ins Vockddorn lagen ließen. Zwcitausend Berliner Damen und Herren in ieinsier Soirees toilette laben gestern einen Mann, weil er sozusagen mit Sanmietbarett und seiden-eint Schlafrock anae an vor sie trat, in stdntntiaenstabrei en stininntnsdstart iiammeitr. singende Gertnanentiiauren un ein Frosc- Ortdeiter viereindalb Stunden lau« vor ihnen U « ewegunq feste - glaitwezäilr Richard Wagner Dschvlvus an und gollten ihn: ren, die-Hugo Wolf leeirfrltizden «gokereqt3oz«, Tosen-H iibieiters sitz: e « uszemaonuwweenh o n« s ne e n ren tut. Da wird denn die Sache ernst. Sie wird ed schon deshalb, weil Professor Kurt Hdsel selbst sie so verzweifelt ernst gjnommen wissen will. In seinem Vorwort zum Wie andtext sagt er tout-weg, daß er ~mit seinen: Werke eine Sehnsucht unsresjMeisterd zu erfüllen hosse«; und im Vorwort zur Wielands partituu daß sein Wert Jich hoffentlich als eine organiscbe Weiterbildung des von Gluck und Weber erschufen, von Richard Wagner bewußtvoll gcfchaffenen deutschen Musikdramas erweisen und a n dramatischer Kürze und Schlagkrast hinter Wagners Werken nicht zurück« st eh en we r d e«. Aber nicht genug damit, hat Böse! auch eine Reihe von Veränderungen an Wagner-d Szennrium vorgenommen, non denen er sagt, der »Geist der Musik« habe sie ihm gehieterisch erst wäh rend der Komposition ausgenötign Er erweckt somit die Vorsiellung d i v i n a to ri sch e r Verbesserungen ? des Wagnerschen Entwurfs, dessen Wert aerade darin liegt, eine wahre Eiakulation schispserifcher Glftafe zu sein, wie denn Wagner auch am s. Oktober 1850 Jan Liszts Freundin-»die Fürstin Sayn-Wittgenftein, schreibn »Die Dichtung in ihrem jetzigen Zustande, und wie ich sie Ihnen hiermit übergehe, ist das Er« zeugnis einer schmerzlichen und tieserreaten Ve geisterung« -- man weiß, was das hei Wagner heißt. Wenn ich nun nachweisen kann, das; Hdselö Ver· besserungen völlig unmotinierte Olbfchwiichungem ia sogar teilweise karikieeende Verzeithnunqen beben· ten, die bezeugen, daß nicht einmal der Kern des Problem« dieser Heldcnfiguren von ihm erfaßt wor den ift, so wird man mir den Vorwurf allzu grossen Ernste-z in der Behandlung des Falles Wagner-D sel sicher ersparen. angesichts des orovozierenden Selbst sbewußtfeins iener Enunziationem dad direkt die Links.JlncbWebevWagnevHdsel vorzmnerksen fiir m! e . Zum Beispiel: Wagner läßt zum Schxukz des eilten Alte-s seinen Wielattd gebunden nuf dte Szene v: regen. Herr Hdscl erklärt, er bade diese Unord suuns befolgt, aber es set ihn: nicht mözstch gewesen, dazu eine qeftshlpwahre Wegs! zu Eise en, di« thut der Geist der« Musik entom: GU- bu . Wteland dürfe als vonWensidenktastpezwungen uns« auf dte Büshne gebrach: werden. Die« sei erst am» Schlusse des streiten clktee nie-gleich, wo der Feld vänter der Gewat eines ttderirdss u Zaubers M« i m gestohlenen Siegerringes nm Finger: der sdtnssfttrstentowters stehe. Der Geist der Wirst! ls want, wie es scheint, dort und da ungereimtcg · Zeug; man könnte beinahe mit Bezug aus Hösels massives Orchester sagen: Bleib. Denn sehen wir nur, wie Wagner die Fesselung Wielands im ersten Akte utotiniern hinter Waldgebüsch hervor haben ism Neidinge närhtens ausgelauert und ein Tuch ü er den Kopf geworfen, hinterrücks den Blinden zu Fall gebracht und ge essen. Was sagt die dem ahnungs loscn Narhtgänger widersaärene Tücke gegen seine HeldenkrasÆ Die ungeivd nlich seige tginterlisy mit der die Neidinge zu Werke gingen, erzä lt sogar sehr viel mehr von dieser weiium gesürchteten Kraft Wie landä Hiitten sonst die Meareren den Einen nicht in osfenem siampse gestelltk ber das über siops und Angesicht des Heiden geknotete Tuch bei seinem Aus treten gibt auch sehr Zeschickten Anlaß, dem Zuschauer die Steigerung der ualen Wielandg miterleben zu lassen. Denn so gewahrt Wieland erst, als man ihm später hohnlachend das Tuch abnimmt, das; sein Hang nur mehr eine sehn-elende Brandstätttz sein junges Weib darin vermutlich verkoskt ist. Wie zeigt» nun Wagner den Gefangenen? it einem sähen Ruck seiner Muskel zeriprengt er die armmnschntirende erzene Fessel und schreit zornig aus: »Ein Stümper sckuniedete die ziemt« woraus er dem Nächststehenden das Schwert entreiPt nnd den ganzen entschien- Scbwarm in die I· ucht treibt. Man sieht, Wagner Zeigt erdenklig dramatisQ daß ehrlichqsftenschen rast ie en nvrdis en Riesen nicdt fesseln kann( Was ließ nun der »Gelst der Musik» Htisel tun? Sein Wielaiid renommiert beim Austritt mit einem Baum. ast, niit dem er die Angreiser vor sich her treibt. Da er sebenden Auges aus die Szene irrt, müßte sein erster Blick aus die brennende, raucdende Hütte stillen, die sein Liebste-s birgt. Natürlich sällt er nicht dort« bin; er hat erst ein Dutzend Verse zu singen, in denen er seine herkulischen Kräfte gehörig ins Licht stellt. Erst, wenn der Feind sich verzogen bat, merkt er die Beschaut-g. Und wie reagiert nun der Held? In minutenlarvgem stummen Entsehen ob seiner Obdach· losigkeit Wahre Bandwürmer von elegistben Geld· u-nd Pasilarinettenreziiativen rannte der Geist der iMuii « Herrn Hdsel zu, ehe er ihm etwas, die Oe· Jdanken des frei-Stichen Friesen aus die— unter Trüm mern Ærabene Braut zu bringen«· c« gebt giebt« er gesitbldsoahre Musik! . Nehmen wir noch eine zweite Verbesserung« unsere: ice-starkem» reine: sei iZm die Szkue s wie der bvsderistbe berodess wildes« oder wie der Frau Moor, ehe. er dad Vaterunser betet; aufge- » scheu-Ei von bösen inneren Gesichten und Träumen. ·T Er macht fiel) Vorwürfe über sein-e Tat, singt von i ~wiitender Angst« und »du-wenden! Sthnierzch wird «. von unheintlichen Geräusehen geplagt, und sösel » eigt damit, wie viillig er die diehterische Absicht ; Zsagnerg verkennen konnte, der besonders in dem zz Neiding ein Meisterwerk aestaltender Phantasie und L« exakter Herutanisttscher Studien zeichnete. Neiding ist die erkdrperuiis der egoistischen Gewissenlosig- »« seit, fiir die alles eben in sich und ringsherum »; nur den Wert hat, igm abzufragen: »Was kann ed -; mir niihenkc der leis-B gewordene »Bitte zur H! Nishi«- eine Vorahnung aaens und Alberichs in ,g einer Person, der Mann ntit den! Herzen von Stein. s« Getvifsensbifso hysterische Llngftzustiinde sind das einzige, was dieser Mann nicht haben darf! if( Die ihm so fremd sind wie seinem Nordland die Iszs Fieberglut der Canwagnm Professor Höfe! findet aber d ese Hysierie durch die an Wieland verübte IFJ um: begründet«. Da- heiße hörst« Neckeukouigc «; kriegeikd urit der Angst. wenn sie einigksörige »g -audgesandt haben, dem Nachbar den roten Hahn J? aufs Mooddaeh zu seFen U. Und erst, als er svlserniaßen die He! enfigur » zum Siämnrerliiig H; dar kiert hatte, kestattete der Geist der Musik Herrn Hdseh dazu ~ge iihldwahve Musik« sn machen .. . z; · Ich sehe aber, es ist unmöglich, an dieser Stelle Hase! auf allen seinen Beobesserunadpsaden nazaus I» spüren. Sie enden alle der reinen Logik gegen her »!- n der Sacke-Me- Wohl aber indes-e ich schließlich «« darauf hinweisen, wie sehr der eist der Musit Hase! an der vollen Tragik der WielandsFiaur des Dweiten Olkted oorbeidiehten und sntusifieren ließ. s; on ihrem durch Wa nerd Entwurf tark vorges «, Zleicsneteu Tannhiiuserigzwiespalt wird durch fdsels .p u fiihrung niemand erfahren. Diesen Fu: espait is. reehtze tig schon im ersten Akt merken zu assen, zu H; steigern, bis er Nin erschiitternd deutlich wird in «« ded Oefelselten usithreik Miibt Männer binden miih ---e u Weib-hält mich in Baum» wäre Jdfseld Batwtaiåfgabe gewesen, fee lish nicht nur mit lebte» »rif·hen iiteln, sonderzn auchdtmb die Einwirkung s aus It« Gefiihldverstiindnid seiner Hin-er« durch die s« ins nterbewußtsein langende Gewalt nntfikal scher «; Bmipisvnibolh we z. B. fiir den Sieaerrinm das " «. eine däneouiscbe Versen-uns ers-raten müßte, wenn Es.- Bathilde ihn durch iesra lan eh reißt und seine Pspzj ursvriin use« besann: e Gestalt wtedersewdnnr. T· « »seiner-»in» te din im leisten Akte wieder erfaßt
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