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Dresdner neueste Nachrichten : 14.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191302144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19130214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19130214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-02
- Tag1913-02-14
- Monat1913-02
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.02.1913
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Mk« L» -«’-;i«..-.r-"I.wm.-«-M» -—- H—- ·.. Jst-km jss » « .- Nr. its. 111. Its) DxtzsFterNeuefteNaJFiHåKTn ctiqe »» .....-1e leite! Drei uud Vorurt- Dls »Es« auswärt- ss M» s: da« Woraus) u) w» II« «, www. Die dwelspatttae ettameselle Uso Mk» mit «« s II· Bei Wiederholungen und Jahres. »» kghqtt n texts. Tdifltezedudt St) If Aug-is«- s qudwäkts wetdeu uur neuen orauibeauhkunq aufge »»,,«, Zu: das Erscheinen an desttmmdeu Taqea uud Mk« wir nudt unt-unless. Telephon-Wie Aufgabe und mwgqug von Indessen tst uusutsifluz Unspe Dresdner ««- g:««M«ssiksskgkgsxxggxtiksszsggksssssssss eu · u u EVEN« Deutung-Felsen und iradatteu ou. «· « ein! einer levljeceu Watte . .. - Seit den faft vekaeifenen Tagen der Reiche kqgedebatie über das »DailysTelegraph«-Jxxkkkpkew pqt dte Oeifentlitdkeit fitd selten-er als fonft mit steten des Kaisers betätigt. und wenn Bismqkck m« sie-di aefaat bei« es is e fitb der Monarcd öffentlich »»icht«ohtie die ministeriellen Bekleidunaöstücke pigen wem? liivdsiäeideutta gemeint war, das; »« die höchste p tze es Staates stets auf einer hzpkpkkk Zinne leben wolle, als auf der Plattsorm z« parteilithett Diskussion - so durften die über· zeugten Monatsfrist-en jeder Parteikichtttna mit Ge- Wkgqug festftellem daß aus ten-en etwas erregten Mag» doch die Erkenntnis gerade von diesen treue» Muhm- einer in keiner Weise ehrfurchstsloseii zlrtiit tibrcggeblieben war» Nun hat der Kaiser gestern dem deutschen Landswtrtschaftsrat in der denk bar giAUöUVIIiiSU UMACVUUA Die Ehre feines Be suches erwies-en und in dieser Vertreter-Internet, die wirklich nicht ais die vdiektivfte Behörde der Welt gelten kann, eine Rede gehalten, die unsern Leser» i« ihren wichtigsten Teil-en bereits bekannt, und wie zu erwarten war, der Gegenstand lebbafter Erörte rungen geworden ist. Wilhelm 11. findet in seine» Reden haufia einen eraiedeuschen Ton, der aeftexu », auch wieder nitdt ebne Reiz an die Srbulvisitationkn ; Karls des Großcn·erinn-erte. An jene besondere i sitt, aus der tatsächlich erzieherischse Absicht Mk, ; ilederlegltvg spr tät. Wenn ntian aber im Bismant schen Sinne an die utinifteriellen Bekleidunadstiicke . denkt, io muß man mit Bedauern empfinden, daß der Monat-b gestern in dieser Beziehung Ukchk s» i"x«t«iiikk«szk"äxkä"ifstsi THE-»Ist« Ei? ix’«kkkki-,ch« » « « U s kct Deutfchlandd ungern Meinungen äußern hört, die n« sit; krieg: Kxlkiinsftfee ttttiiickdsxtl untd ff? Tat« e n . i Deåfixtifer Bluts-Birken Låortrag tibgek dte Ekkpkgc sener u - un e or«a ongversuche qu ei» Gute Tadinen gehalten. Hat dabei ein umiassfendJJ Zahlentnaterial vor dem Lkxndwirtichaftsrate aug iikkkfiziäk Sinkt-III«- Titikkkiiäjx Kk»-,"»«i2t««2« ’ VI! - Eeiiaefung dengmdeugstchten Pgndwirtfchaft erzielen lasse. e e se a n er Vaterlandsssreund begrüßen. Jeder Vernstinftige wünscht, in deutschen! Grund und Boden noch lange nicht auöaenntzten Kräfte entfaltet werden. In diesem Teile der Rede des Kaisers gilt uns sogar die Teu denz mehr als die Einzelheiten. Denn man kam; telinde Zweite! denen, ob die mit erhebliche» gtziialauttwand ößbetrielttene Musterwirtfchaft aus inen em gr eren eil des litnd beste-es möglich ist, der fortwährend mliitchieärptiziäitntok fa zu einem erheblichen Teil mit Verschuldsung tu låutpien bat. Aber auch darin ist dise Natiq « Miiihtem Kaiser einig. daß aus öden Heide itrecken und Moor durch planmäßige Kut tioierungsarbeiten noch unendlich vie! heran-subtilen ist. Der Resolution des Land« toirtfchaftsratz die eine besedleunigte Urbarmathung der Moorgrtinde und Oeideftreckeu und die plan mäßig; slnfiedluna von Landwirten auf altem und ueuemtiulturland fordert, um eine gesundeMischuna VII! stoßen, mittleren und kleinen Gütern herbei zuführen, wird männiglsich beipflichtem Daß gerade der preußifche Fiskus in der lebten Zeit aber Dutzende von Domänen nikht in Par gellen an bäuerlicde Ansiedlev sondern als Groß. Eiiii Vskkdttft but« sieht allerdings nicht danach ; so Heimwarts ans Amerika. Von weidet» gesamte. 111. Es war ein unaufhörliches Wechseln der Empfin- V!ll!gen- dad mich in jener ganzen Zeit beben-richte. D« geringste Hoffnungsftrahl trieb mich zur größ ten Olnspannun , die regelmäßigen Enttäufchungen die ich erlitt, uesen mi sit: Tage in voaige Apis: te« VEtsinten. Beide Zustäncge aber« halfen mir in glcicser Weile vorwärts- nur daß mich in! ersteren Falle be- Wkks Zuversicht aufs-akute, im zweiten Falle auto- MI ische Gleichgültigkein Natürlich hatte auch Genua MIG ·Uttållfcht. Als am fünften Tage nach meiner Uuktwft weder Antwort auf mein Schreiben noch Geld eingetroffen war hörten die Unterfttitzungen M Dklfdoereins auf « wet Tage drückte ich mich« lssch in des-Stadt heran: kann g ich zum legten-nat E« M Vereinsbuteau «und eÆrte weitern-andern tu wollen. Aus Gnade« und Barmhessigtett gewährte U« M! Uvch eine Unterstützung von Mo Lire ls VEASEHUMO Nu: s Mai 1910 verließ ich Geeza Vkctsch ttt in der Naebt darauf den Apennin und fah« «« Kästen Morgen von Nori aus am ienfeitigen Zzsjgskkedseigkezßvlcitzeuoe Kette der Alpen, hie-te: It? liädearuentetxxszzkettkxlgtxst Xätetastttckzkbritsistsätsjdnhhczittk Mal» ra en reuzung au e nein isiieissssssssksigg Wegs; »Na-Hasses« ««- wandte sah ich hinter mir dihtskmida d s II« at« di« sid sit-ostwärts tot» t · Si« i« dwFtni z» Mittaqsspnne e sitz? einll e fte gen e n THE-ZEIT! Gsbodenhekt inewekcheewntttitegödexeglruögkilg m ' s« Mskssikis"stäe«tske tigztssesgsssssesixks n: Mk« d« bestehen an o t Z Z« freiemwur auqmbmklsz e, Hand e mr. as Lager. H« m» Bewußtsein eben aged-nieder reebt deut- IU jener N « « Ggkqpk M« « i kvftete ich denn— auch einmal das de« »« «» DE! Yksenzleznåsnsgbädtsn Bilde; aus, befindet« Dei einem Denke: tu« Vreksfeszszkawvettee Yes Wkltdliedt die: die »adcictruerti·tden. Erlebu tfc - WM Yezgigetgn non Nr. 20 und edörisätzldtedtstat F - O s aus, als ob diese Resolution in den Reihen der Großgrundhesißer wirklich aus tatkrciftige Unter stiißung zu hoffen hätte. Jedenfalls ist es ersreulickh daß man sich in den Kreisen der Groszgrunddesitzer nicht mehr gegen die Mängel des bisherigen agraks »politisck)en Systems verschließen dann und die Ge fahren, die das Ueberwiegen des Großagriertums in vielen Gegenden unsres Baterlandes gezeitigt Hut, erkennt. Um so seltsamer berührt es in diesem Zusam menhang« daß der Kaiser im weiteren Verlauf seiner Rede unter dem stürmischen Beifall der G roß g r u n db e sitz e r die unumwundene Erklä rung abgegeben hat: »die deutsche Landwirt schaft ist in derLage, den Bedarf an Fut termttteln, Brot, Getreide und Fleisch ohne jede Hilfe des Oluslandes zu decken« Diese Stelle wird kaum irgendwo anders Beifall finden als in den Reihen der Oldenburg, Diederich Hahn und Genossen. Die Tatsachen, unter denen die Volksernährung seit langer Zeit sch w e r s u le i d e n hat, widersprechen so eindring lich diesem Irrtum, daß man sich mit Bedauern ge nötigt sieht, wiedeikeinmal darauf hinzuweisen: in einem Jndustriestaatf wo die Landwirtschaft tatsäch lich den Bedarf an Fleisch zu decken vermöchte, könnte nicht fortwährend die Schlachtung von Pferden, Ziegen und Hunden sich stark nerme h r e n. Es ist ferner darauf hinzuweisen, daß den erhöhten Zdllen zum Troß in dem Zeitraum von 1907-—l9ll die Einfuhr von Brot und Ge treide um 614 Millionen Mark gestiegen ist. An Tieren und tierischen Produkten hatten wir 1911 eine Mehreiufuhrvon 1687 Millionen( Mark, zusammen also an Erzeugnissen der Landwirtschaftftirden Nahrungsbedarf 4560 Millionen-Markt! Erst in letzter Zeit haben sich die Reichs-Regierung, die Bundesreaierum sgen und di-e Kourmunen durch die drängende Fleisch not veranlaßt gesehen, den leider wenig geglüciten Versuch zu machen, den bedenklichen Zustand etwas zu mildern, der dadurch entstanden ist, daß die deutsche Landwirtschaft mit ihrer Produktion so stark im Rückstand geblieben ist gegen die Ernährungsbediirfnisse des Volkes. Und wenn der Staat selbst in dem ersten trockenen Jahre, wie wir es sa im Jahre 1911 zur Genüge ge· sehen haben, genötigt ist, der Landwirtschaft durch den Import ausliindischer Futtermittel aus großer drin· gender Not durch zollsreie Einfuhu Notstandstarise und andre außerordentliche Mittel zu helfen, so kann nicht deutlicher nachgewiesen werden, wie groß der Irrtum ist, die deutsche Landwirtschaft sei in der Lage, ihren Bedarf an Futtermiiteln selbst aufzubringen. Daß dies wenigstens in absehbarer Zeit undenkbar ist und daß dem 0 der Futternot das W der Fleisch teuerung nach dem KapuzinersAlphabet mit grau samer Logik folgen muß, das eben erlebt die Nation gerade ietzt am eigenen Leibe. Einer der besten Kenner der Landwirt s Gast, Professor v. d. Gol g, hat vor Jahrzehnten schon gesagt, das; ans den Laiisundien in Deutsch· land- ein viel größerer Teil deg Ackerlandes mit Getreide hestellt werde, als dies nach volkswirtschaft lichen Grundsätzen zweckmäßig sei. Trotzdem aber können wir zwar unsern Bedarf an Roggen decken und sogar nach dem oft beklagt-en System der-Einsicht scheine davon noch ein gewisses Quantnm ausführen. Dennoch mußten wir selbst nach— den reichsten zwei Erntesahrem die wir jemals gehabt haben, im Jahre mir ein Brot für vier Soldt getauft und war mit dem Meister in ein Gespräch geraten. Es war ein guter Mensch, er gab mir die vier Soldi wieder und brachte mir Wasser zum Trinken. Dies alles war auf der Straße vor sich gegangen, und der , Gendarm des Ortes, der gespreizt wie ein Pfau » vortiberftelzte, beobachtete uns scharf. Als ich « weiterging, trat er zu dem Bäckerx ich sah es noch, » als ich um die Ecke bog. Eine unsichere Ahnung ließ . mich fchnell ausschreiiem so darf; ich mich bald außer· . halb-der Stadt »auf der dun eln Chaussee befand. Nat? zehn, Minuten ließ ich mich auf einem Stein hauen nieder, um szu essen, als pldtzlich der Gendarm wie aus dem Boden gezaubert vor mir stand. Ich war so erschrocken tiber sein Erscseinety daß ich ihm erst gar nicht Rede stand und i m da nach nur unsichere Antworten geben konnte. Ich hatte zuviel von dem Schicksal mittelloser Uns« länder aus den italienischen Polizeistationen gehört, um mit dem gleichen Schicksal vor Augen ruhig zu bleiben. Gerade diese Unsicherheit aber machte den Mann doppelt mißtrauisclx Jiommen Sie mit«, sagte er, mich am slermel sassend, »ich werde Ihnen eiu Nachtlager verschaffen. Blisschnell jagten sich die Gedanken in meinem Hirn. Ging ich mit dem Gendarmen mit, so war meine ganze Wanderung umsonst gewesen, dann winkte mir wachen» vielleicht monatelang Haft, Je ich »Ja Schuh« itber die Schweiz nach Deuts land spe tert wurde. Und in« folge dieser blthartigem verzweifelten Uederleigung tat im. etwas, das tchi teuer hätte bezahlen m ssen, wenn man mtth schließliJ doch noch erwtscht hätte. Der Gendarm tlog bloß! ch zur Seite, von einem scharfen hieb, in den Magen getroffen, und ich rannte davon, was ich nur rennen onnte. Ich raste blind lings in die Nacht hinein, undeutlich ehrte ich jemanden hinter tn r fluchen nnd schreien, drte ein« Karmen, als ob mich jemand verfolgte. Dann ward es itill. Ich aber lief trotzdem immer.weiter in der dunklen rkenntnis, daß .tch in der Nacht noch mitg lichst weitforttommen mtisse von dem Scham-la; meines -Nenkontres. Und so lief ich denn, bis i denibreiten Streifen eines Stromes vor mir ent deckte, ttber welchem dicker, weiser Nebel braun. Es war der Po. In einetu Geh sch am Ufer war! ich mich auf die Jeuchhf Erde-«« von Zeit zu Zei schrccktc ichetnspor und« auschtex dann aber, gegen Morgen« versank ich »in einen bleiernen Schlummer, lIIIIIIIIIIIUI Tllllkszcilllllc Größte Verlor-Murg in Scchsetu Redaktiou und Hauptqeschästsstelle Ferdkuandftraße s. Fernspkecberr Reduktion Nr. 3892 Expedttion Nr.4571, Verlag Nr. 642. TelegrxAdxux Neueste Dresden. —- 1908 für 687 Millionen Mark mehr Ge treide und Reis einführen. Im Jahre 1907 aher stellte sieh unsre Bilanz in Getreidr. sdülsenfrüchten und Müllereierzeuw nissen sogar um 902 Millionen Mark passiv! Dabei haben wir ed fortwährend mit den künstlich gesteigerten Getreidepreisen zu tun. An Oelfriichten und Erzeugnissen der Oelmtilletei ist. unsre Bilanz im Jahre um rund Txq Milliarde Mark passiv! Und darin sdeckt doch auch ein sehr erheblicher Futterwerh da die Rückstätide der Oel« müllerei. die Oelkukhem ein höchst werivolleö Futter miitel darstellen. Dazu kommt noch, das; wir -an ; Rändern, Schweinen, Geflügel, Fleisch u. a. tierischen Landwirtichastsprodtikten jährlich um ca. 800 M il lionen Mart mehr aus dem Auslande trotz der doppelten Zolldarrieren hereinnehmen müssen, als wir ausführen! Selsbst in den günstigsten Jahren müssen wir nach« gewiesenertnaßen zwischen 1850 bis 2000 Millionen Mark mehr an Nah rnngss und Genußmittelm Vieh und Futtermitteln aus dem Auslande ein führenU Wenn aber gerade seht die ossizielle Statistik sogar mit saurer Miene feststellen muß, das; z. V. vom Dezember 1911 bis Dezember 1912, also in einem Jahre, die Zahl der Schweine in Deutschland um nicht weniger als 1 792 000 Stück, d. i. un: mehr als den zehnten Teil des ganzen Bestandes, zurückgegangen ist, so kann wohl nicht mehr davon die Rede sein, das; die deutsche Landwirtschast in der Lage ist, den Bedarf des deutschen Volkes an Fleisch oder Getreide zu decken! « Bei den Fluten. vorlagen ist i mit Recht darauf hin gewiesen worden, daß die Riesen einfuhr an amerikanischem Weizen, die wir zur Volks. erniihrung brauchen, nicht gewährleistet werden könne, wenn die Kriegsslotte diese Zusuhr nicht zu schützen vermöge. Werden die Gegner ieder Flottens vermehrung ssch nicht jetzt nach dem Ausspruch des Kaisers daraus berufen, das; ein Itnporh der gar nicht ndtig sei, auch nicht gesehiitzt zu werden brauche? Wird nicht jeder Volkswirh ieder insortnierte Laie, gestützt aus die unzweideutige amtliche Statistik, sest stellen, das; selbst die Regierung zugeben mußte, daß b Prozent, in« Wirklichkeit aber 934 Prozent, des deutschen Fleischbedarss vom Auslande-gedeckt wer den müssen? Daß der Auslandsbedars an Futter mitteln sür die deutsche Viehzucht 16 bis 18 Pro zent betrtigt? Und wird sich nicht jeder Volksgenosse sagen, das; die Regierung des Kaisers, der gestern erklärte, die deutsche Landwiristhast kdnne den Ge samtbedars an Brot und Fleisch und Futter decken, vorgestern durch Notstandsmaßnahmen zugegeben hat, das; das Gegenteil der Fall ist? Der Kaiser hat sich gestern von seinem Idealis mus und in den schönsten Absichten forttragen lassen über die Berge der stahlharten Tatsachen, itber die ebenso harten Mauern unwiderleglicher Zahlen, über die Wirklichkeit unsrer Volkswirtschast hinaus. Das ist aus mehr als einem Grunde ties zu be dauern. Zu bedauern: weil die agrarisrhen Heißspornh denen wir so viel Erbitterung und das Anwachsen des Radikalismus zu verdanken haben, sieh in die Brust wersen und sagen werden, der Kaiser habe ihren Parteistand pun ki und mit ihren Worten sast vertreten, aus dem mich erst die Sonne erweckte, die mir un gehindert ins Gesicht brannte. Es ist mir heute not? verwunderlich, das; man mir damals nicht nachge vrscht hat, die italienische golisei ist sonst in diesen Dingen recht vsliGteisrig. reiiich mangelte es ihr in meinem Falle an jedem Anhalt, da sie kein Signalement besaß, denn es war dunkel gewesen, als ich Boghera passierte. Immer« hin klrgste mir doch das Herz gewaltig, als ich die große chisssbriicke über den Po passierte, und als ich am« Zollhäuschen voritberkam, war i? ganz. daraus gefaßt, von dem Karabtniery der ei dem Zollwiichter stand, angehalten und arretiert zu wer den. Doch nichts ges ab, die beiden beachteten mich kaum. Auzdieie Ge ahr war glücklich überstanden. Aber das ettrennen mit der Staatsgewalt hatte mir den Rest gegeben. Nie ist mir eine Strecke end· loser erschienen, als jene 85 Kilometer von Pavia nach Mailand. ch ging, als ob ich Nagel in den Schuhen hätte. ch dbste durch die nralte Stadt, versoigt von den verwunderten Blicken gut ausge schlasener Bürger kaum daß ich so »viel Energie be saß, an meinen Magen zu denken und mich mit » kargem Proviant zu versehen. Dann tappte ich neben der Mailiinder Dampsbahn dahin. Zug aus Zug itberholte mich. Ein betrunkener Passagier wars mir eine ausgesaugte Orange ins Gesicht; ich wischte nur mit der Band darüber hin und taupte weiter. Meine Knie versagten sast. sllles Menschheitsgesiihl war in einer tödlichen Ermattung versunken. Ich hatte nur das eine Ziel vor Augen —— Mailand. Dort wußte ich von andern, daß man im Dormitorio gublieo Ja: süns Soldi ein reines Bett bekiime und aden k nne, wenn man noch zwei Soldi nacgwars Diese Ausgabe tvtirde den Rest meines Gelde ver-» set-singen. Was tat’s, ich hatte die Emvseglung von PGenua an den Mailiinder Hilssverein in er Tasche« und würde klcherein paar Centesimi erhalten. el leichi vie leichtwartete ia auch aus dem. Konsulat etwas aus mich, das verlviiiet in Genua eiugetrossen und mir nachgeschickt worden war. So kam ich lahm, ver audt, hungrig und dennoch schon wieder leise ho end nach der Domstadn irrte spät abends noch eine Stunde umher aus der Stiche nach dem Dormis ärio und and es endlich in der Nähe-der Porta . oiuana. zehn Minuten später kroch ich in ein reinliches, beanentcs Bett, rollte mich zusammen und versank in einen ttrweltsscblummer, mit dem kost- Heraus-tell: Im Dresdnet heflellbcsirk monatlich 60 Pf» vtettelicktbtltch 1.80 Mk. frei baut. durch uniu weitere« Unsqabeftellen monatlich 70 V«. viettcliäsrltssk Alt) Mk. ctet Haus. Mit der Ivschenkltchen eile-He »F um. er« Ren-esse' oder ..Dresdner Mitten Ostia-« se ls Pl. monatllch mehr. ssitbezng ca Deutschland und den deutschen: gelaufen: VII, A lut «slluftc.Neue»fte« man-til. 90 Pf» vitrteliährl.2.7o!lik. , B ob» sllustr. Beilage · 75 , , « 225 « J« Desetreidslluyarus · s.-A litsllusw Neqestk means. l. Oskr.uilertecsshthklo M. q.B ohneslluftzg Beilage . 1.58 «, , « U« · dem Auslande m Kreuz . wschmilich 1 Mk. cis(- Rnsuk 10 M. - Weil man im Volke den Jdealitzmus des Kaisers e weniger beachten wird als seinen Irrtum. . Wir aber bedauern diesen Teil der kaiserltehcn Rede besonders noch aus dem Grunde, weil der zweifellos wohlgemeinteste Dilettantismus auch in volkswirtschaftlichen Dingen nachteilig ist fiir die Autorität ded Thrones. Gerade, weil wir den hohen Jdealismug des Kaisers nie verkannt haben, schen wir mit Bestitrzunz wie der Monarch tu einer der wichtigsten Fragen, in der der Vollsericithrung ein seitig unterrichtet ist. Wir haben hier nie das Ge schrei mitgemacht gegen die ~J·unker". Wußten stets, was die Stein und York und Gneifencf bedeuten, und fanden es nicht nur aus Standedrttckfichten be greiflich, wenn der Kaiser in Kdnigsberg und in Berlin den Herren besonders aute Worte gtinnt Doch wo die Junker tapfer gesokhten und geblutet haben, auf denselben Schlachtseldern blutete ebenso tapfer das Vol! zu ungezählten Tausenden. Und darum bedauern wir in diesen großen, stolzen, deut schen Gedenltasgem daß ed nun durch die anderwärts »fkr-upellose Ausnutzung eines beklagengwertett Irr tums im Volke den Linsehein hasben wird, alg stehe der Kaiser entschlossen auf dem reinen Parteistand punkte der Oldenburg und Diederich Bahn. Es sind wahrhaftig« nicht die skhlechteften Monarehifteiy die ihn stets gern auf einer viel höheren Watte zu sehen wünschen« DerEinzng des Vrantpaaresk Izu Berlin ist heute vormittag der feierliche Gin zug er Kaisertochter mit ihrem Bräutigam erfolgt. Das Zieten-Hnsarenregiment, in das Print, Ernst Augiust eintreten soll, gab ihnen das Ghrengeleit Und wie aus Gmunden uns telegravhiert wird, soll auf Wunsch Kaiser Wilhelms die dauernde Uebersi edelung des Prinzen Ernst August von Cumberland nach Berlin demnächst erfolgen. - Ueber den Einzug wird uns berichtet: h. Berlin, is. Februar. (Priv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichtenh Prinzessiti Viktoria Luise von Preußen und Prinz Ernst August von Cumberland, das prinzliche Brautpaar, hielten heute früh in Berlin ihren Etwas, iu dem sich auch die Kaiserin, Prinzessin und Prinz Max von Baden, Prinz Oskar von Preußen und das Gefolge befanden. Das Brautpaar traf um 8 Uhr 30 Minuten ans dem Potsdamer Badnhof ein. Der Bahnhof war mit Blumen, Palmen und andern Zierstriiuchertt herrlich geschmückt. Bald nach 8 Uhr fuhr der Kaiser vor dem Bahnhof vor, um sich die Ams schmtickung vorher nokh selbst anzusehen nnd noch einige Anordnungen zu treffen. Im Fürsten- Zimmer, wo der Kaiser mit seinem Gefolge bis zur Ankunft des Zuges verweilte, hatten sich u. a. eingefunden: Oberhostnarschall Graf Euleuburkn Oberstallmeister v. Reischaclx der kommandierende General des Gardekorps v. Löwenfeld, der Ber liner Oberbürgermeister Wermuth, Polizeiprässx dent Jagd-v. An Fürstlichkeiten waren u. a. an s wesend: Prinz Eitel Friedrich und Prinz August Wilhelm. Als der Zug in die Halle einlief, spielte die Militiirmusih die auf dem Bahnsteig aufge stellt war, den Präsentiermarsch Aus dem vierten Wagen stieg zunächst das Brautpaarx Der Bräu tigam hatte die Uniform des bayrischen erste« schweren Reiterregiments angelegt. Der Kaiser, der in der Generalsuniforni erschienen war, be grüßte das Brantpaay die Kaiserin nnd die lieben Bewußtsein, am nächsten Morgen bis 10 Uhr e liegen bleiben zu dürfen, wenn es mir so gefiel. Z Die wenigen Tage in Mailand waren nicht da- »« nach angetan, mir eine große Freude an der Stadt » ietiåtsufldßänz gelkfgungeirtge itbt Jliailand Dort; Unteix i ung e vere n e rug —na em -,. zwanzig Fragen schriftlich beantwortet hatte - . 1 Lira un wurde nur einmal gewährt. Sie reichte « zwei Tage lang stir ein warmes Essen in der Lueina ; Economicm der Volksktirhr. Auf meine wiederholte · Btitted frastielfztiich iderükoizsnlatsgeamtekäkaltlä3elnd, i w e er nere n er aup azu 'mc, um feden hergelauknen Menschen zu kümmern. Meinen s Feetmtftrnäeltten iiitttotirf noåchkflllgenåeines Mznsezlkitlp s; er eerm enem euena. n a- « land mugte ich wieder einmal uizn Brot bitten gehen. In einer Winkelstraße trat ich in einen Laden. Dei« ,- Bitälerickrteichte nkir wglritclrjos ein fgroßied rusdeök VII! un n emr renn zuau menen an. s « war ein blasseh breitfehultriger Mann mit guten , Augen, deren Blick allein sYm mildtätig war. Meine Zagt: bdrgcPte itch in eänemi ringtafäplbzm in wellåbetn n raa e un n eman aer sn gen brauchte. Die Mitta stunden aber verbrachte ich i im Dorne. Dort saß ichgsstundenlang in einem Winkel, versunken in die Größe dieses Raums, nnd lief; » widerftandslos alle Eindrücke auf mich einst-irren, «« so daß das nagende Gefühl des Hungers nnd das - grlibelnde Elend völlig non mir abgedriingt wurden die mich draußen auf den Straf-en und Wissen, unter s den Menschen, die hernmflanierten nnd in den ; exkl-Kisten Restaurants saßen, crbarmungslos ver: Ohne einen Heller ebrgeld verließ itb Maix land. In strdmendem lsegen iiberschritt ich mitten »«"«I in der Nacht die Schweizer Grenze und traf am Morgen in Lugano ein, wo ich noch einmal die ganze -.,-;» æersszaehtung des Viizektxifulslttiber nkyiäbörgegen Sessel: ue - gegen e n nge von en . nun— wanderte ich dem Gotthard entgegen. Um Arbeit sprach ich jeet scbon nirgend-s mehr an, die Fal- es dokh nicht; mein Brot erbat ich mir non leinev ·-i,k Backe-on, die im allgemeinen freundlich nnd hilf-- » reich waren. Diese« Brot und kaltes, klare« er ·«. war meine einpibge Nahrung »in. dieser Zeit. zunteren Teffin ii ernaehteie ch in den Wii terp IF: der Weinberge, die leer standen in dieser kess izä seit. Im. obere« Teile wand-te its Mitte sit· k
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