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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-09-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185309076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-09
- Tag1853-09-07
- Monat1853-09
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.09.1853
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3286 vom Dichter wohl nvch ersprießlicher hatte auSgebeutet werden können, die des Pater JgnatiuS, war in den Händen eines GasteS, deS Herrn Laddey vom Magdeburger Stadttheater. Es hat dieser noch junge Darsteller ein tüchtiges Streben und ein unverkennbare« Talent, das jedoch bis jetzt noch nicht nach allen Seiten hin voll ständig durchgebildet zu sein scheint. Diesem Mangel kann Herr Laddey selbst abhelfen und es scheint uns, daß er das Zeug dazu hat. Ein erschöpfendes Urtheil über den Gast wollen wir uns erst erlauben, wenn wir ihn in einer dankbareren und künstlerisch be deutenderen Rolle gesehen haben, denn in dieser fand er zu wenig Gelegenheit, sich in einem wirklich vortheikhaften Lichte zeigen zu können. — Herr Pauli (König Friedrich) gab sich viele Mühe; er hatte seine Rolle fleißig studirt und auch entsprechend aufgefaßt. Ein Haupthinderniß bei der Darstellung dieser Partie liegt für Herrn Pauli in seiner hierzu nicht recht geeigneten Persönlichkeit. Friedrichs deS Großen Gesicht und Gestalt sind zu allgemein be kannt, als daß ein weniger paffendes Aeußere hier die Illusion nicht beeinträchtigen sollte. — Eine ganz vorzügliche Leistung war die deS Herrn Stürmer als Pater Laverius. Die Maske war trefflich gewählt, die Mimik sehr gelungen. Nächst den genannten Darstellern verdienen noch besondere lobende Erwähnung Herr v. Othegraven (Lieutenant v. Wiedeborn), Herr Böckel(Can- didat Hedhessi), Herr Rudolph (Graf Götter), Herr Menzel (Franzel) und Herr Ballmann (Pater Anastasius), welcher Letztere zwar kein einziges Wort zu sprechen hatte, durch die ge wählte Maske und höchst komisches Spiel aber genugsam zu wirken verstand. Frau Ei ck e (Prinzessin Amalie) und Herr Behr (Pater Franciscus) befanden sich in diesen Partien nicht in ihrer eigent lichen Sphäre, wenn wir auch gern daS Streben dieser sehr schätz baren Mitglieder unserer Bühne anerkennen, das diese auf dem weniger günstigen Terrain zeigten. Erstere besonders ließ in der Darstellung ihrer Partie die hier nöthige königliche Würde etwas vermissen und schien das Wesen der berühmten Prinzessin nicht recht erfaßt und in sich ausgenommen zu haben. Wir glauben nicht, daß sich das Stück wird lange auf dem Repertoir halten können, da man berechtigt ist, nach dem, was Gutzkow, Laube, L. Klein und selbst zuweilen Roderich Benedix im Fache des Lustspiels geleistet haben, höhere künstlerische Anfor derungen auch an dieses Genre zu stellen. *h. Vermischtes Auf Grund zuverlässiger Briefe und Nachrichten aus Dona FranciSca kann ich Folgendes mittheilen: Es ist bereits so viel über das gesunde Klima und die Frucht barkeit des BodenS u. s. w. von Brasilien geschrieben worden, daß es überflüssig ist, ein MehrereS darüber zu sagen. Die deutschen Eolonisten, welche sich bereits seit 1*/, Jahren in Dona FranciSca angebaut haben, bestätigen durch ihre Briefe alle diese Lobeserhe bungen jenes Landes. Es ist in Dona Francisca nicht wie in den Vereinigten Staaten, wohin Menschen auS allen Ländern ihre Zu flucht nehmen, wo der Deutsche in wenig Jahren selbst seine Mutter sprache schon vergessen hat. In Dona Francisca sind nur Deutsche, welche unter deutschen Behörden stehen und deren Produkte an Tabak, Kaffee u. s. w. meist nach Deutschland verschickt werden, denn es liegt im Interesse des Colonisationsvcreins in Hamburg vom Jahre 1849, diese Colonie in directer Verbindung mit Deutschland zu erhalten. Der Herzog von Joinville, eben so bekannt durch seine Liebens würdigkeit als durch seine wahrhafte Humanität, steht mit dem Coionisationsverein in Hamburg in Verbindung und gewährt allen unbescholtenen, verarmten Familien seinen Schutz und so viele Vor theile, daß wohl nirgends die Auswanderer eine günstigere Aussicht Liviprlxer Börse am 6. Leptemder. kiseQbstmen. 8n. Oels. Liseodsilovo. 6?. l-els. ^Itona-Hiolsi' .... 10V — Saeks.-llnHsrseke . . — 91 s.r». -V. so 1.». 8. 135 — 8äck8.-8elile8i8oke . I'küi'inxiseke .... 112'/, 1027/, 112 L«rlia-8tettiner. . . —— ?reus8 . — Ooln-!11iosenoi' . . . — Oestorp. 8aalL-^oteo 91'.'. 937/. l'Uesi'.-Wilb. -^iors- lislia - Xall.-Oessauep l,sa- sesbaolc. l,». -V. 166'/, I^oiprix-Dlessaer . . — so. so. . . 1.0. 8. 161'/, — I.obsm-Xitlsnei' . . . - 37'', lll'annsekn'. kaok . . 111 uv'.. I^r>Kl1eb.-l,eiprigei' . 320 108'/. haben, sich bald eine sorgenfrele, glückliche Existenz zu verschaffen als in Dona Francisca, wo der Boden die Arbeiten und Mühen so reichlich lohnt. Dieses Alles haben die Eolonisten in Dona KranciSca einem Vereine zu danken, der so bereitwillig einem jeden Auswanderer bei der Urbarmachung seiner Länder mit allen Mitteln unterstützt, und zwar auf einen dreijährigen Credit, der aber auch dafür sorgt, daß den Behörden und Privatpersonen, welche den Auswanderern die Reisekosten vorstrecken, dieser Vorschuß innerhalb sechs Jahren mit Zinsen zurückerstattet wird. In Brasilien sind alle Verträge, die in Europa abgeschlossen sind, gültig; es geht dort nicht wie in Nordamerika, wo kein euro päischer Vertrag anerkannt und durch das Gesetz erhalten wird. Es können daher auch die Vorschußschulden durch die Güter der Eolonisten gesichert werden; die Administration trägt dieselben hypo thekarisch ein und binnen sechs Jahren werden sie zurückgezahlt, und mit geringer Mühe kann ein jeder Colonist sich so viel erübri gen. Näheres und Zuverlässiges erfährt man auS der Hamburger Zeitung für deutsche Auswanderung-- und ColonisationSangelegen- heiten. — S. (Ein Neger-Trost.) „Trösten wir unS" — redete ein Neger-Prediger seine Gemeinde an — „nicht, wie viele unserer Brüder, weiß, sondern schwarz zu sein. Der Schöpfer wollte un- dadurch nicht gegen Diese zurücksetzen, sondern die weiße Farbe war ihm eben ausgegangen, also machte er uns schwarz, andere rolh. Wir haben deshalb keinen geringeren Werth als die Weißen. Im Gegentheil: der beste weiße Mann ward um 80 Silbermünien ver kauft, während der schlechteste unter euch mindesten- 600 Dollar werth ist." — Dazu kann ich eine andere interessante Notiz fügen. Ein Mis sionair, welcher mehrere Jahre unter den Indianern in Nordamerika (in Michigan) gelebt hatte, erzählte auf die Frage, welche Vorstellung diese von der Entstehung der Erde und des Menschen hätten? Fol gendes: „Ich habe von ihnen darüber Nachstehende- aussprechen hören. Sie glauben an den großen Geist. Dieser ist unsichtbar, kann aber allerlei Gestalten annehmen. Darum machen sie sich nicht, wie die Afrikaner, Götzenbilder, verehren aber zufällig und unter besonder- merkwürdigen Umständen gefundene Gegenstände, als eigenthümlich geformte Steine u. dergl.; auch glauben sie, daß der große Geist sich als irgend welche- Thier oder wie eS ihm sonst beliebe, dem Menschen zeigen könne. Die Entstehung de- Menschen selbst stellen sie sich naiv genug so vor: ^ „Als der große Geist die ganze Welt mit Einschluß der Thiere erschaffen gehabt, habe er ein wenig Erde in die linke Hand ge nommen, diese mit den Fingern der rechten Hand etwa- gerieben, und ihr seinen Odem eingeblasen. Daraus sei zuerst der weiße Mensch (daS Blaßgesicht) entstanden. Da habe der große Geist gesagt: „Du bist nicht der rechte Mensch, so wollte ich denselben nicht haben, tritt auf die Seite." Hierauf habe er dieselbe Pro- cedur vorgenommen, und da sei der schwarze Mensch entstanden, wobei der große Geist ausgerufen: „Hu, Du gefällst mir gar nicht, tritt weit zurück." Beim dritten gleichmäßigen Verfahren erst sei der rothe Mensch (der Indianer, die Rothhaut, wahrscheinlich eine Art Gemisch von den beiden ersten Arten) entstanden. Da habe der große Geist ausgerufen: „Ja, Du gefällst mir, so habe ich mir den Menschen gedacht!" Darauf habe der große Geist einen Bogen mit Pfeil gefertigt, den rothen Mann in den Wald geführt, den ersten Hirsch selbst geschossen, abgezogen, die Haut gegerbt, das Fleisch gebraten, und zu seinem Lieblinge gesagt: „Die Welt ist Dein, und so hast Du Dich zu nähren und zu kleiden." Darum aber sei er, der Indianer, zu drin Stolze, dm er dem weißm Manne, und zu der Verachtung, die er dem Neger entgegensetzen müsse, berechtigt." Katholische Kirche. Morgen Donnerstag den 8. Sept., als am Feste Mariä Geburt predigt Herr k. Pallmann. Leipziger Oel- «nd ProdrretenhaadelS-Dörse Dienstags am 0. September 1853. Rüböl loco 12'/« «st Briefe, 12'/g—12'/» «st bezahlt und Geld, pr. Oct.-Nov. 12'/2 -st Br. Leinöl loco 132/4 «st Br. Mohnöl loco 20'/, «st Br. Weizen, 85—SO T, loco 75—80 «st Br., bez. und G., 84 L weiß äo. 79 ^ bez. >
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