Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-03-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185503264
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- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-03
- Tag1855-03-26
- Monat1855-03
- Jahr1855
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1855
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Leipziger und Anzeiger. 85. Montag den 26. März. 1855. Bekanntmachung. Wegen plötzlich eingetretener Heiserkeit des Herrn Brass in kann die für heute angekündigte Vorstellung zum Besten deS Lheaterpensionsfonds nicht stattfinden und es wird der Tag der Aufführung seiner Zeit bekannt gemacht werden. Leipzig, den 26 März 1855. Der Ausschuß zur Verwaltung deS TheaterpenflonSfonds. 3ur Communalgarde. (Von einem Unbetheiligten.) Der Unterzeichnete ist niemals Mitglied der Communalgarde, aufrichtig gestanden, auch nie ein eigentlicher Gönner derselben ge wesen : weil er, wie Viele, die Sache vorherrschend als ein Soldaten spielen Erwachsener, zum Spaß für zu kostspielig und zum Ernst für nicht brauchbar genug ansah. Das Aeußere deS Instituts, mit seinen Uniformen u.s.w. u.s.w, ist ihm auch jetzt noch mehr att gleichgültig; aber er.,ranp nicht verschweigen, daß das Institut i» tz« Jach«« 1848 und 184-, trotzdem ein Theil der Communal- aarde, als solcher, einen nie zu billigenden Parteiverein bildere, i« Gmm» MMOM«en ttz«, tzmrch ber Ordnung geleistete Dienste, ,Hot. Jedoch deSmegea würde ich mich nicht uuvedingt für das Fortbestehen der Eommunalgarde interessiren. Weshalb ich jetzt meine Ansicht für dieselbe öffentlich ausspreche, ist theilS meine Stellung außerhalb deS Institut-, die mir ein unbefangene- Urthell erlaubt, thells die Ueberzeugung, daß da- Institut dem Bürgergeiste Leipzig-, dem öffentlichen Gemeingefühle, wesentliche Dienste geleistet, und daß eine solche Stütze für Er haltung diese- Gemeinledens nicht beseitigt «erden dürfe, trotz der Schattenseiten, welche der Communalgarde, wie allen menschlichen Instituten, unllkrgbar anhaften. I« der Leipziger Einwohnerschaft hat sich nämlich ein eigen- thümlicher Geist und Ton au-gedildet, den man i» gleicher Ent wickelung ia anderen, weder größeren noch kleine«« Städten, schwerlich antreffen wird. ES ist die- im Ganzen undGroßen — im Einzelnen oft nicht — der Geist und Ton gegenseitiger An erkennung und Achtung unter den verschiedenen Berufsclafftn, vom gebildeten, gesitteten Handwerker an bi- zu den höchsten Beamten und angesehenst« Gelehrten und Kaufleuten. Niemand kann es befremden, daß im Privatleben sich die Glieder gleichartiger Berufe und äußerer Verhältnisse näher aneinander schließen und Familien- cirkel bilden, wiewohl auch diese in Leipzig nicht so exclusiv sind, wie an anderen Orten. Auch die verschiedenen geschloffenen Gesell schaft« find im Ganzen genommen, jede für sich und bi- zu einem gewiss« Grade, a«S einander anziehenden und sich deshalb auch bi- »u einem gewissen Punkte abschließenden Elementen zu sammengesetzt. Aber innerhalb aller dieser Kreise und Gesellschaft« herrscht doch ein nicht zu verkennender toleranter Geist, ein Ge- meiügefühl ln Bezua auf da- Derbältniß zu den Miteinwohnern, sogar ein gewisser Weltbürgerfinn. Dir haben hier in Leipzia keinen Stand, der ln geselligen Beziehung« mit dominireuder Last der freien Bewegung der übrig« Stände aegenübersteht. Die distiuguirteu Persönlichkeit« aller tzähere» Berufe und der Gewerbe halten sich einander in einem gttviff« Gleichgewichte, «ttz wa- innerhalb dieser Kreise die durch Bildung vermittelte gegenseitige Anerkennung thut, da- thut in der Gesammcheit der Bürgerschaft — nach meiner Ansicht wenn auch nicht ausschließlich, so doch sehr wesentlichen Lheile- — da geistige und gesellige Band der Communalgarde. Da- wenn auch nicht gerade sehr enge kameradschaftliche Vertzältniß in derselben, welches durch Wache, Uebung« und Vergnügungen unterhalt« wird, übt mit äußerlich wenig wahrnehmbarer, aber desto sicherer wirkender Macht ein« sehr wohlthätigen Einfluß auf da- gegen seitige Verhälmiß vieler, im sonstigen gesellschaftlichen Leb« sich fernstehender Bürger. Die Hand auf- Herz! wer unter un- kann sagen, daß er sich gegen alle Mitbürger freifühle von Vorurtheilen, die theilS au- dem lieben, dem leidigen Ich/ theAs aus den Eigenthümlichkeit« d«S Nebenmensch« entspring«? Diese nun abzuspitzen und die Mensch« eiuander näher zu dring«, dadurch gegenseitige Achtung und Bettrau«, Anlaß zu g»«e«sinnir Ver ständigung Über Verfolgung guter Zwecke hervorzurufen und nament lich den Geist der äußeren Ehrenhaftigkeit zu beleb« und «ach zu erhalt«: dazu trägt da- Leb« in der Communalgarde sehr wesent lich bei, und deshalb allein schon sind ihre Boetheile den Unbe quemlichkeit«, Geld- und Aeitaufwänden gegenüber bedeutend überwiegend. Auch selbst das rein Aeußerliche der Sache hat sein Gute-, sein Belebendes. ES ist wahr, daß mancher junge Bürger sich in seiner höher« Charge und Uniform sehr wohl gefällt und von manch« Kameraden um deren Recht- beneidet wird. Oft Ist eS aber auch der Sporn eine- tüchtigen Ehrgeize-, der zu Erlangung dieser Dinge treibt, die er dann, waS die Pflicht« der Charge betrifft, als Schule für Vermehrung seiner Tüchtigkeit« zu Ver waltung auch anderer Aemter, in denen er mit Menschen - und Geschäftskenntnlß auftreten muß, betrachtet. Ja selbst die Eitel keit, innerhalb gewisser Schranken, ist sie nicht auch rin Hebel des SchöpferS für gewiffe Zwecke? Der eigentliche Geck wird bald durchschaut und findet keinen dauernden Credit; wogegen diejenige Eitelkeit, welche dem würdigen Ordnung-- und edleren Schönheits sinne näher steht, auch im oder durch oen Communalgardendienst ihr Gutes zur Erziehung brauchbarer Männer für andere Zweige des öffentlichen Leben- leistet. Jedoch genug hiermit, schon zu viel wahrscheinlich für viele Leser. Möge der gute Wille, ein unparteiische- Urtheil iN dMr Frage de- Tage- abzugeb«, Entschuldigung «rwirkrNf wiewohl sich di- Sache in guter Weise noch weiter ausführ« ließe. v. Victor Ja codi. - -— Mir Aquarellen von Carl Wernrr. Wir haben dem Kunstverein unserer Stadt für' seine ^rt- dauernden Bemühung« um die Pflege der bildend« Künste nm Allgemeinen um so dankbarer zu sein, al- derselbe zugleich geh« Lheilnahmlostakeit zu häufig anzukämpf« hckk Höchst erfreulich trat un- in dies« Lag« die LHchrnehnmaa etttgeg«, mit welcher vielseitigen Bewunderung dir im Ldcale de- Kunstvertlns ausgestellten Aquarellgemälde de- Herrn Carl Werner von dir Einwohner schaft Leipzig- besucht würben. E- war au- dm Dorten der
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