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Dresdner neueste Nachrichten : 07.08.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191508070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19150807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19150807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-07
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.08.1915
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Zwanges-II besetzt! X Wien, Z. August. Amtlikljwiyrd verlautbart den b. sitz-syst nxittagsz Rkissijckpki zikicgsschauptqip Die lange Reihe pon Erfolgen, welche dic Ver düudeten seit der Mqtfchlacht am Duuaicc in Gali zien in Slids und siordpolen nnd in dcn Ostseepro vinzen errungen haben, wurden dntch die In vekiåtzuahmc von Jwanqorod nnd Watispan gc r· at. « Gestern haben unsre Ttuppcn Iwan gorod besetzt. Heute sind deutsche Trupvcn der Armee dcø Prmzcn Leopolp von Bayern in der Jst-Pistol« von RniiciclspPolcn ein qer . Zwischen Wcikhiel und Bun dringen die beiden Lkerbüitdeten unter Lzcrfolaungskiimpfcn sie qe n Nord c u · vor. Ocitctreichischsutcaarifchc eiterei hat U innig, dcxctichc Asladimir- Wäilynski erreicht. Sonst blieb die Lage unver än en. Jtaljienifcher Kricgsfchauplatx Un der Tiroler Frout kam es nur in der Gegend des Kreuzbergsattels zu größeren Kämpfen. Ein gestern Morgen begonnener An riff von mehreren Bataillonen des italieni fthen Jufanterieregiutentci Nr. 92 gegen die Nemes - A l p e fnorddstlich des grenzt-erg fattelsf brach blutig zusammen. Der Feind ging nacksmittags teilweife flnchiartig in die Wälder südlich deö Ktettzbaches zurück. Zur Entlastung iefer italienischen Kräfte versuchte am Nachmittag ein feindlirhes Bataillon gegen die Sei-soft- Stellung sunmittelbar nördlich des« Sattclsi vor znbrethem Auch diese-z wurde nach kurzen: Kampfe znriickgeschlagen nnd verlor etwa 100 Mann an Toten. Der Bataillonskommaicdant und mehrere Offiziere des Bataillons fielen. Unsre Ver luste in diesem Gefeehte waren gering. Im Görzifthen unterhielten die ItalienerT seit geftern mittag wieder ein heftigereo A rtils ler efeuer gegen unfre Stellungen am Pla tean von Doberda Als feindliche Jnfanterie vonSagrado nnd von fiidlich Sdranfsina ge: zum Angriffe not-zugehen versuchte, wnrde sie urch unsre Artillerie znfammengeschossem Un allen sonstigen: Frouteu hEfsilhFiirhts Wesent- Ciches ereignet De: Stellvertreter des Chef-«- des GeneralftabeM v. s ö f e r, Feldmarschallentuqnt Weilchen nun feine Geschichte. Die Hauptstadt Polen-T» nach Paris die größte Festung der Welt, in die jetzt unsre sieggekrötitcn Truppeti eingezogen sind, ist, allen Versuchen und Maßnahmen, die man von rusfischer Seite unter nomtnen hat, zum Trotz, bis heute keine echt russisclie Stadt geworden. Sie ist vielmehr das geblieben, was xsie vor Jahrhunderten: war: das Zetttrum des P o l e n tums Das polnische Element gibt sich schon rein äußerlich darin zu erkennen, das; die Ausschrifteii an den Gefchäftsliideii vorwiegend in politischer Sprache abgefaßt find und daß den ritssifcheti Straßennamen überall die polniskhe Uebersetzung hinzugefügt ist. Hoch über den trüben, gelben Wassern der Weiehsel liegt ernst und tvuchtig die Zitadelle, eine Stadt ftir Mk, mit Gräben, Wällen und Mauern, die das ganze Hoehplateau beherrschh auf dem sich Warfehau halbmondförmig hinlagert Man hat diese inter essante Stadt mit ihren goldenen Zwiebeltitrmem mit den imposanten Gebäuden nicht mit Unrecht die »Stadt der Palaste« genannt; die meisten dieser Bauten, in denen die reichen politischen Adels geschlechter einst ihre glänzenden Feste gefeiert haben, dieznen jetzt als» Schulen, Spitiiler und Kasernen " In der Nähe der Alexanderbrücka die aus fünf gewaltigen Strompfeilern über die Weichsel gelegt. st. nnd die die Vorstadt Praga mit Warschau ver bindet, steht das alte Schloß der Masovisrhen Zerzöge inmitten terrafsensörmiger Parkanlagen - er stattliche Bau wurde von Siegmund 111. zu Ende des IS. Jahrhunderts errichtet und hat im Laufe der Zeiten viele Umwandlungen erfahren. Siegimtnds sköiiigsschloß weist noch ganz die regel mäßige ntittelalterliche Burganlage mit Ecktürmen auf, der auch die spätere siichsischwolntsche Dnnastie beim Bau des heute abgebrochenen »Sächsischen Falk-is« uns treu geblieben ist. Mit diesem Bau wurde der erfuch gemacht, dem Dresdner Barsckft i I, der mit feinem graziösen und doch ein dringlichen Prunt auch heute noch vielen Stadt gesenden Warfchaus das architektonische Gepräge verleiht, in der politischen Hauptstadt einzubürgern. Nit feinen prunkvollen Sälen, die namentlich Ooniatowski mit Skulpturen und Malereien ver sehen hat, bietet dieser Palast, zuletzt Sitz des Generalgouverneurs, ein charakteristische-Z Bild siir WEBER-HEXE; : = Programm für Sonnabend. FJgL Oper: Ge —schlosien. - Kgb Schauspielz Geichlosiein ——» Albert theaterx Geschloisem Restdenzthcatert »Es-trinken fieber«, 8. Zentraltheaterx »Herrschaftlicher Dic nzr gefuchtch S. " = Verband Mtteldenticher ABBE-treatment. Geftern wurde in Göttingen von itgliedern des Deutschen Bühnenvereins ein Bezirk-so«- b·and gegründet, der die Bezeichnung »Verband Mitteldeutfcher Bühnenlciter« trägt. Dem neuen Vcrbande gehören an: die Hoftheater Kasseh Dessau, Hannovey das FürftL Theater Sondershauscn fo wie die Stadttheater Brandenburg a. H» Erfurh »Gicßen, Göttingen, Halle, Jena, Lüueburg, Magdc barg, Marburkg a. d. L. und Potsdant (Kgl. Schau- Jpielhausx « ewählt wurden zum 1. Vorsitzenden Jntendant Freiherr v. Puttkam mer ·Hanuo verhxszxm L. Vorsitzenden und Gefchäftsführer Direk tor artini Göttingen) und zum Schriftführer Direktor Skuhra lßrandenburg a. H.). Die neu gegründete Vereinigung verfolgt die gleichen Ziele, wie der vor kurzem ins Leben gerufene «Verband Süddeutscher BühnenleiterC . = Ein Sohn Gethatt Hauptmann-us verwundet. Zwei Söhne Gerhart Hauptmanns sind im Krieg. Der eine, der als Artillerieoffizier im Westen steht, ist vor einigen Tagen von einem Granatsplitter ge nossen worden. Die Wunde ist keine schwere. Faugtmanii hat sich zu seinem verwundeten Sohn ege en. = Eine GeibehAusitellung. Die Literarische Vereinigung Emanupl Geibel in Lübcck will vom is. bis 18. Oktober d. I. attläfzlirlj des Um. buktstages des Dichters eine Gedächtnisällusstcllung veranstaltew Es sollen u. a. auch ntöglichst allc Kom positionen Geibelscher Gcdichtc dem Publikum ge zeigt wzrdctzsp - « » = Die schwediiche Hilfsakiion für die deutschen Künstler. Die Sannnlunw welche die schtvcdisrhcit Künstler für die deutsche« skitnftler veranstaltet haben, Jst von Erfolg gekrönt worden. Der bis jetzt ein qegangene Betrag beläuft fiel) auf 11600 111-Irren. = Die Rassen gegen They-in. Während die Nussen in ihrer No: den Polen das Blaue vom Him mel herunter vcrfpreclzety haben sie Chopim dem größten politischen somponistciy rccht übel mit: gespielt. Wie aus Sochaezew gemeldet wird, ist der Guipbotsexaapwa Wolg«..der Geburt-syst. Chpnmix die Prathtentsaltniixn die mit den sächsischen Herr schern in Warschan eingezogen war. Weit weniger belangvolt ist das ehemalige Kazimierowskische Palais in der ttratoiosztie Przediniescr. in dem ietzt die llniversitiit untergebraeht ist. Auch das im Jahre 1692 im italienischen Stil ansciesiilirte Krasitiskh Palaisz an dein gleichnamigen Plan dient heute einer andern Vestimniuiig Tie inertvollscc bauliche Leistung während der Sobieksskisihen Regierung ist das in Warschauo niichster Umgebung gelegene zlönigosailoß Wiilaiiom Vlnsz der Zeit Angu st s 11. ist das Briihlsche Palast» erhalten, das jetzt als Telegraishenciint dient, was den: iinposaiiteii Gebäude snikht gerade znnt Vorteil gereicht. ; strick) in Lsarsrhait auch an T e nkiniile r n, von; denen vor allein dac- Jieiteritandbild des Königs Sobiedti anssiillt. Ten xlliittelptiiikt des Verkehrs bildet der Schloszplan inir dem Denkmal Sieg mnnds 111., wie Sitaris-hatt überhaupt besonders schöne Atti-He, Lustgarten nnd Parkanlageii auf-iu ioeisen hat. « Eine der schönsten Schinnctaitlageii in mitten der Stadt ist der von siöiiiki Angnst 11. an gelegte Siikhiisrite chauen, den man als ein iojirdikied Abbild des gartetibaulichen tdunstivetsts non Versailles liezeikhiiet hat. Von außerordentlichen: Reiz ist die eng um das Schlosz gcdriingtc Altstadt mit ihren engen, krninmeit Straßen nnd dem male rischeii Geioirr mittelalterlicher Städte. kzn diesen alten Stadtteilen an der Weiehseh ans dem Star e- Miast o, dem Alten Markt, nnd in seinen entzücken den dllebeitgiißkhen weht, besonders an den Tagen, an denen sich in den bretternen Piarttbndcic ein klein biirgerlichezz Leben entfaltet, so recht der Geist des Ntittelaltserpsk Auch im Judenviertch im Norden der Stadt, ist noch viel non dem dzaicelj liingsttsergaiigeiier Hzeitspeii zn sollten. Tie geschichtliche» Ansiinae Lsciricliaus gehen ins is. Jahrhundert zurück; die Stadt wird im Jahre 111-U zum ersten Male urkundlich erwiilint, nachdem die Her zögc von Ibiasooieii hier mit lnndigeiii Blick ihre Burg angelegt hatten. Bis zuin Jahre 1526 w« sie di(- Residenz der Masoviiklieii zzerzöge Jin Jahre 1330 umgaben sie ihre Stadt mit tbiauernx aber nahezu zwei Jahrhunderte später wurde Tsarsclzatt von den Polen eingenommen, und im Jahre 1550 von König Siegmund 11. August zur Tiieiideiiz erhoben. Sei: dem Jahre 1573 wurden aus der in der Nähe gelege nen Ebene von Wola die Könige von Polen gewählt; im Jahre 1609 wurde Warichiiit an Sie e von Krakau die politische Hauptstadt. Im August des Jahres 1655 mußte elø sich Karl X. von Schweden ergeben; es wurde aber im folgenden Jahre von König Johann Kasimix wiede.rerobert. Von: Es· bis So. Juli 1656 tobte bei War-schau die dreitiigige Schlacht zwischen der schwcdisclxbraiidenburgischen Macht und dein König Johann Fiasitnir von Polen. deren Fsolge die Kapitu-; lation der Stadt war. Die Herrschaft der stirbst sehen Köiiiae Ttlugust 11. nnd August JII. über Polen währte von 1697 bis:- 1763. TLiihrend des nordi schen Kriegeg hatte sie sehr zu leiden; sie wurde spiiter wiederholt von den Uiiissen besetzt, und insdeni Anss stand vom 17. bis zuni 18. April des Jahres 1794 wurde die russische Besatzniig niedergeinetzelt Ader« am äNoveiiiber desselben Jahres» mußte fiel) War-schau nach der Erstiiriiiiing von Praga den Rassen unter Znworoiv ergeben. Nach der siegreichen Schlacht sandte der russische kkiihrer iene berühmte Meldung an die Kaiserin Katharina, die nur die drei Worte: »Hurra! PragaZ Suworolv!« enthielt, woraus die Kaiserin« ebenso bündig antwortete: »Bravot Feld« inarsYalll KatharinalT Bei der dritten Teilung Polens wurde War: fchampreußiscb und blieb es bis zum Jahre 1806, m dem es die fzsranzosen besetzten. Im Frieden zu Tilsit mußte Preußen die Stadt abtreten; sie wurde die Hauptstadt des neuen, zum Rheinbund gehörigen Herzoatums Warschau Warschan wurde vom Wiener Kongreß zur Haiwtstadt »Kongreß- Polen-s« gcvtachn aber fünfzehn Jahre später tobten in der ziizeichsclstadt die Stiirme der großen polnischen Aievolutioiy die mit dem Ausstand vom 29. November 1830 begann und am 8. September des folgenden Jahres mit der Uebergabe Warfcßaus an den russischen General Paskewitsch ihr Ende fand. Seitber hat Rußland die vielgepriiste Stadt immer wieder schwer feine Eroberersanft fühlen lassen, und namentlich bei den späteren Revolutio nen der Jahre Ists-is nnd 1864, bei denen Warscbnu jedesmal der Mittelpunkt nnd Herd der polnischen Erhebung gewesen war, hat die russische Regierung mit grausamer döiirte die Empörer geknechtet und niedergeskhlagem Auszeichnung des Prinzen Leopold Von Bayern. Nach der dlliünchner ~Korrespondenz Hoffmann« hat Prinz Leopold von Bayern dem König tclearaphifch die Einnahme Warschaus ac meld et. Der König hat darauf dem Prinzett Leo- Zold das Großkreuz des Militär-Max -oscph-Ordens verliehen. von den fliehcndeu Rassen vollstäiidig zerstört wor den. Das c) eburts l) a u s des Kontponiften ift nicht mehr vorhanden, und das C b o p i n d e n k m a l, das im Parke des Gutshofcs aufgestzllt war, ist nur noch cinspxsauicit Steine. « :: Der Wicner Gesellschaft ftir Musikfreunde ist eine Stiftung im Betrage von 67 000 Kronen von Frau Marie Pu ffe r vermacht worden. Die Zinsen folleu als Unterstützungen ftir arme Klavierlehreritiiietn ganz gleich welcher Kvnfeisiotn Verwendung finden. = Ein Denkmal Gricgs fiir Bergen. Das Denk· mal des Tonmeisters Edvard Grieg, das der norwes aifche Bildhauer Vik auf Bestellting des deutschen skonftils in Bergen, Herrn Konrad Mohy geschaffen hat, ist nun im Yiodelle fcrtiggestellt und harrt der Ausführung in Bronze Ueber den Platz, Ivo es auf gestellt werden foll, werden die Bergenser Behörden demnächst die Entscheidung treffen. Der Bildhauer hat Grieg stehend dargestellt, auf einen Stock gestützt, die linke djand in die Jacke geschoben auf der Brust. = Die 52 Hochschulen des Deutsche-u Reiches waren im Souimer 1914 von 79 077 Studierenden be sucht. In: Herbst des Jahres siank diese Zahl auf» 64710. Zurzeit sind etwa 86000 Itniversitätsftudens ten, 8000 Technikey 600 Handelshokbschüley je 3001 Tierarzte Landwirtc nnd Berabanschiüler einberufen, so das; zusammen etwa 55000 deutsche Hochschtileri unter den Lsafsen stehen, gleich 73,3 Proz. der 70000 reichsangehörigen männlichen Studierenden des Sommers 1914. ’ . = Im Kunsttalon Richter wurde die istnsstelluns der Genkiilde des Krieasmalers Schreucr und der belaisclieti Landschaften Lieieaangs durch sehn Skulpttireic des Berliner Bildhauer-s Fritz Huf bereichern die neben ihrem kiiiistlerilchen Wert, auch durch die dargestellten bekannten Tisersöiilichkeiteii interessieren, wie die ikiirttin Mechthild Lichuoiosktn Skhaiitoieler Paul Verrenkt, der Tichter Jsranz Werteb der Maler Haus-Bette nnd Dr. Franz Blei. ftsoiissils helm Zchreuer kamen weiter noch vier Geniiilde sur Aus stelluiicp darunter— die «Ulanenvatrouille vor Antweruetvc = Kiinttleritclte Veranstaltungen sum Betten erblindeter Krieger anf dem Aal. Belvedere unter Leitung von Lotte Kreis-let: Sonnabend den T. Llicaust 1,-·"-5 Uhr naehniittaas werden vortragen: Ciotschausisieler Wiertb humoristitche Dichtunaeti von Goethe, tiatnniersäiiger Hans Riidiaer snnd Lotte Kretölcr Tnctte von Sclniinanm Lieder von Schubert- Franz, Picndeldscshin Hummeb Die Bealeitutmeiil "hat Zohanne Thamm übernommen. Ferner wird Rat. sdofballettnietster Troianvwöli einen klliatrosetitatiwl Ist-Dur, von Seh. Liach vortiilircn und zwei Tannen des Kot. Ballettkornö werden nach holliiiidisclieti Lisetten von Jnna tanzen. Trr Eintritt ist frei, iedoch nserdcti treiivilltae Gcldtpenden einaelammeln Beftclluugen auf Plätze nimmt ~In«an» Uhxandtxraßgu s» km. · UnferY Kaiser e besser» Armeeabteilung Woyrsch Aus dem Großen HauptqEqrtlcE Dir-d unszeschxicbkny Y Am 17.Juli hatte das zu diesem Zwecke aus Division Bredow verstarrte Landivehrlorps die stark ansgebaute und von einer Eiitetruppe Ruf;- lands, dem Moskau« Grenadierkorpih verteidigte Stellung nordöstlich Sienno gestiiriut Der erste Dnrchbruch durch das feindliche Drahthindernis verdorrt: fein Gelingen dem heldeiiinütigen Entfchluß der Leutnaiits Lsilcke nnd isjerbiug von! Land: mehr-Jiifaiiterieregiineiit Nr. 7 und des Leutiiants Zoll voin Landtvehrqitisanterieregiiiient Nrsz6, die, gefolgt voii einigen ihrer Latidivehrleutm sich »in: feindliihen ssseiier eine fchuiale Gasse durch das pru deriiis fihnitteii und den nachfolgenden Sturmtrrippeii den Weg bahnteik Tet- 18. Juli brachte die kräftige Verfolgung des Gegnerd an den Oklzaiitaabschiiith dessen Noidritiid wieder als» starke Stellung mit dswiiideriiifscii auegeliaut war. Sie wurde in der Nacht zum It)- bci Ciepieloio und Kasanow durchbrocheiu Unter sehr schweren Verlusten flüchtete das Grenadierkorps in den Schutz der östlich Zwolen in inehruiona iiger Jngenieiirarbeit vorbereiteten Aufzenstelliing der Fefiiing Ctioangorod, die seit längerer Zeit von alleii rnfsiiclzeii Gefangenen als uiteinnehnibar be zeichnet war. Der beispiellofeii Lliigrisfsfreudigkeit der voii der Artillerie gut iinterstiitzteii schlesifchen Landwehr gelang es in der Nacht vom M. zum 111. Juli auch diese Stelliitig einzndriickeit und den Gegner« in die engere Festungsstellitiig zurückzi werfen. Ileber Will) (J3iefaiigene, viele Maschinenar wehre waren die Beute der tapfereu Laiidniehr. Stolz konnte der iksülirer der Angriffstrsiiiipeir der General der Kavallerie Freiherr v· König, ihnen zurufen: ~lliiveriveliklicheii Lorbeer habt ibr eitel) erworben, dac- Vaterlani.y insbesondere die schle sisehe Heimat, wird dankbar eurer Siege gedenken, nun weiter, bis der Feind völlig am Boden liegt« Tie größte und schiinste Anerkennung aber ward sder Trupoe dadurch, daß es sich unser Oberster Kriegsherr nicht nehmen ließ, ihr persönlich feinen kaiserliehen Tanl für die vollbrachten Taten zu sageii. Am Morgen des Akt. traf Seine Piajestät auf dein Gefeehtsselde ein, ivo Abordnungen unmittel bar vor einem erstiirniteii ritssischen Berg, auf dem die deutsche Flagge stolz im Winde wehte, Aufstellung genommen hatten. Huldvollst begrüßte Seine Mate ftiit die sich dort meldenden Führer, den General der Kavallerie Freiherrn v. König und den General leiitniiiit Strafe« Bredo w, nnd iiherreichtis beiden Preuszens höchsten .s"iiriegsordeti, den Orden Poiir le Hast-jin, nachdem dem verdienten Arueeefiihren Gene raloberst v. Wo» rieb, bereits vorher das Eiehenlaub zu diesem Orden nnd feinem Chef, Oberfrletitnaiit edeln, das siitterkreuz des dzohenzolleriischeii Hans ordens verliehen worden war. Nach Abskhreiten der Front der Abordtiutigeiy wobei Seine Slliafestlit jeden Offizier und Mann durch eine A n so r ach e aus-zeichnete und vielen das Eiserne Kreuz selbst til-ergab, tviirde die ritfsische Stellung einer eingehenden Besichtigitng unterzogen. höchstes Interesse erweckte die Sorgfalt, mit welcher die Stel lung ausgebaut war. Anschließeiid hieran sprach Seine Majestät den Aborditungen feinen kaiserlichen Dank aus und trug ihnen auf, denselben auch den skatneriideti zu überniitteln. die vorn in den Schilde-n -griibeii treue Wacht vor den letzten Stellungen der Festung hielten. Weiter östlich, im Bereiche der Festungsgeschütse von Jtvangoroiy standen die Reser ven und die Abordnungen der Truvven des rechten Fsltigels unter priisentiertem Gewehr bereit, ihren Obersten Kriegsherrn zu begrüßen. Nach Ahfehreiten der Fronten unter den Klängen der Nationalhymne und nach Auszeichnung vieler Offiziere und Mann: fihafteii sprach auch hier der Allerhöchste Krieasherr den braven Landwehrleuten seinen und des Vater: landes Dank aus. Wie im Jahre 1813 habe auch jetzt die Landwehr sich vortrefflich geschlagen, und mit be sonderem Stolz blicke das Vaterland, insbesondere die heimatliehe Provinz Schlesien, auf sie. Noch gelte; es aber, weiterznkainpfen fi·ir des Vaterlandes Frei-« heit, um mit Gottes Hilfe hoffentlich auch den letzten Gegner bald niederzuringeir Nach einem straminen Vorbeimarfih der braven Latidwehrleute weilte Seine Maiestät noch längere Zeit im Kreise der Offiziera ein dargeboteiies Früh ftiick aus der Feldkiiche zu sich nehmend. Jedem ein zelnen wird dieser Ehrentag der Armeeabteilung Rkoyrsch unvergeßlich bleiben. Nttsskfche Taktik. Die ruffifche Gesandtfkhafi in Bern hatte dem Berner »Bund« folgende Evcitteiltcng zu gehen lassen: Bezugnehniend auf den am 31. Juli im »Bund« ersehieiieneii Auszug eines Artikel-s des rusfischen Piilitaroraans ,·,Jnvalid« erscheint es nicht ohne Jn teresse, noch einige Fragen zu berühren, die geeignet sparen, die gegentvartige Taktik des rus l fischen Generalstabs in das richtige Licht zu stellen. Die von hartnäckigen Nachhntgefechten be gleite» itifiematiiche zzuritcknahxiie der russiskhen Truppen wahrend der letzten Monate war offenbar darauf angelegt, den Gegner von feiner Operations basis zineiitferneu und ihn dadurch nach Wiöglichkeit zu fchwukhen und zu ermüdert In einem modernen Krieg wie dem gegenwärtigen spielt die Frage« ob das eine oder das andre Febiet von Hand zu Hand geht, nur eine nebensächli e Rolle. Cl) Es kommt vor allem darauf an, seine volle Schlagfertigkeit bis zum Ende intakt zu halten. Dieses gilt ganz he fonders sur Russland, das dank seiner ungeheuren Llnsdehtiiiiig die Ereignisse in seinem fernen Süd ivesteti mit absoluter Ruhe verfolgt. Wenn der ~Bmid« on die ncipoleoiiischeii Kriege erinnert« so kann diese historische Reniiniszenz das Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens auf den endlichen Erfolg im rnssifcheii Volke nur erhöhen. Wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß die russische Dlrinees » nicht über die in jahrelanger Vorbereitung ge schaffenen technischen Hilfsmittel ihrer Gegner ver siigi, so sei dein Kenner der russischen Verhältnisse klar. das; das in jeder Beziehung iiber unerschöpfliche Piittel versiigende Riesenreich erst jetzt im Begriff steht, seine Kräfte voll zu entwickeln. Nachdem der ,».Bund« diese Mitteilung der raffi schen Gesandtsihaft seinen Lefern zur Kenntnis gebracht hat, fcillt er selber til-er die »gegenwärtiae Taktik« des russischen Generalstabes folgendes Urteil: Asie schwer die russische Kriegführiing durch den Verlust des politischen Festungsk gebiets getroffen wird, eizhellt ein Blick auf die Karte. ist ein leichtes, die Weichselfestungeii nach ihrer Räumung durch die Russen unizubauseii nnd ihre Front nach Osten zu kehren. Selbst wenn ivir annehmen, das; die Verbiindeten nicht die an gegebene Linie. inoni Tnjeftr nnd der Blota-Lipa im Siideii ruith Riga in: Norden) zu überschreiten gedenken, erreichen sie eine gesicherte, weit aus feindliehcs Ciebiet vorgeschobsene Militiirgreiizh dic sie mit bedeutend nerringerteii Kräf te n halten tiinnem und hinter welcher sie die J n - dusiriczciitreii Libau, Warschatu Lodz und die weite. Arke rflnr A urland nnd Polen ausniiikeii können. Selbst riicksichtsloso stcr rusiischer Vierwüstungsstrategie kann es nicht bqelingety den: Boden seine Fkxgchk barteit zu rau en und die Fabritanlggen zu us» nichten. Der Verlust der letzteren ist aber zweim los sür die Rnssen schlimmer, als d e Ausgabe des Bodens. Ihr strategischer Rückzng muß sie hinvkk B r e st sLi to wst»sühren4 wo sie mit einem Be« Ins: von noch ungezahlten eetreitern nnd Gcfchckitzen anlangen werden. Das; szihrc Ossensivkrasp qqk viele Monate, wenn nicht »in: mtmer gebrochen ist» liißt sich kaum noch bezweifeln» Gelingt also de» Verbiindeten die Einkreisung nicht, was von vorn herein nur möglich war, wenn die Rassen den Mo, mcnt des Abznges verpaßten oder satalistisch zwischen Ssarschaii nnd Lublin stehen blieben, so is: doch der fttcltcglfchc EtftUg Auf ihrer S c i te. Die Mitteilttitg des rnisischen Gesandten gelang« also an eine fqlsche Adresse» Aehnliche Mittkikgksp gen und Abschwachungen des gewaltigen Siege-s wer-« den wohl in allen andern neutralen Ländern zu ». warten sein. Vermntslich mit dem gleichen Exfykg Denn am Fall Vsarfchatts läßt sich nichts abstreitkkf und nichts deuteln. f Von der Drum. » . «« Rotterdany S. August· Der« Pcietsburaer Korrewondent der» »Timeg« nicldet noch folgende bisher unbekannte Einzel· heiter: iiber die Dnmasitzungz Einige Lied-· net« der Opposition griffen erbittert das; Kriegsuiinistcriuvi an und verlangten, das; sosort gegen diejenigen Personen-gerichtliches Vers, fahren eingeleitet werde, die an dem Mitm tionsiiiangel und an den Ausiwüchsen disk Spekulation die· Schuld tragen. Es« wurde aber schließlich nur eine Tagesordnung beschlossen, wonach die Schuldigen gelegentlich bestraft. werden sollen. Die den Polen gemachten Ver sprechungen enthalten Protcste geaen die Verfolgung der Juden nnd der ålliohansp m edane r. Es wurde ein Linhangzic der bekann ten Tagesordnung beantragt, in dem sofortige Ein: führung einer parlameutarischen Regie rung und die Aufhebung der religiöse» Ungleichheit verlangt wurde; dieser Dliitraa wurde aber abgelehnt. Niickzug «de·r rufsischen Hanptmacht im Kaukasus. Rock) Privatnachrichteti aus Erzc r u m zieht. fikii infolge der Kämpfe, welche feit zwei Tagen in der ssjcbirgsgegend von A r a r at, K a r a , K i l i f f a und Alafchkerd ganz nahe. der tiirkifclkrttfsifcheti Grenze, etwa 170 Kilometer öftlicb Erzeruny stattfinden, die Hauvtniacht der Ruffen in Unordnung in der Richtung Kaqnsman auf ruffifchcs Gebiet zurück. Die Rossen haben etwa 1000 Tote und Am« Verwundete Die tiirkische Armee verfolgt die siufsm Cadvrnas Verkehr. « X« Rom, A. Lluguii. Aintlicher Bericht vom Z, August: In Val Co r« devole haben wir zur. vollstiiitdigeit Besetzung des« Lauapasses bestimmte Ossensivaktionen fortgeseim wo wir die in den Kiiutpfen vom 17. und 27. «7. am weitesten vorgeichobeiieii seindlichen Schiitzengräben gegen Saleisei am Fuße des L i v i n a 110 n g o und bei Agai erobert hatten. Unter» heftigem Feuer des Geg ners gelang es unsrer Jnfanterim wirksam unterstützt durch Artillerie, sich sehr starker Schützengrähen zu bes imächtigem die den oberen Teil des Sattels des Lan«- passes verteidigen. Auf dem Karst unternahm der. Feind, der die Fortschritte unsres Zentrums und unsres linken Flügel aufzuhalten versuchte, am gestrigen Nach« mittag einen heftigen Angrisf in Richtung des» Kann— zinerwaldes Unsre Truppen hielten dem Sturmangikjif mit Erfolg stand. Hierauf gelang es ihnen, indem sse eine kräftige Offensive ergriffen, sich starker, ausge dehnter Schützen-Italien zu beinächtigem die unsre Sol: daten J! Trincerone nennen und die den östlikhen 111-Es—- aang des Kapuzinerwaldes und den Fzugang von San Mkartino auf den Karst beherrschen. Spät abends ver» suchte der Feind einen neuen Vorstoß gegen unsre L-inke, unterstützt durch heftige anhaltende Kanonade ohne daß es ihm gelang, das geringste Ergebnis zu erzielen. » C a d o r n a. Müßige Ueberlegungein » s« ·Gens, S. August. Im »Bei-i Warmen« besvricht Oberftleutiiant Rousset die italienische Kriegführnnxy die ohne Zweifel mächtige Fortschritte (?) . zu ver zeichnet: habe» Was noch auszuführen sei, sei unaeh e u e r. Man müsse sich daher fragen, ob die V e r b ü n d e t e u den Jtalienern nicht in »aller nächster Zeit kräftigen Beistand leisten solliem selbst durch Entsenduna eines EIN-editions korps an die italienische Front CWoVer Herr Roussct nur dieses Hilsskorpsts - Die « e . r Die Spionagefurcht in Italien. lPrivattelegrammH · » wi » » » « - -4 Bär-ich, s. August. ; » Aus Zofskngen im Aargan wird berichtet, daß zwei Töchter dieser Stadt in R o nt noch intmer wegen Sp i p nageverdachtes in Haft gehalten- werden. Ihr Dtenftherrz bei dem sie in Stellung waren, bemåtzite sich außerordentlich utn ihre Entlassung, die Ging en an die italienischen Behörden werden aber, nach dem »gu singerk Tageblatkc sehr bureaukratifch behandelt» ie Madchen find das Opfer der in Italien übertriebener! Spionagefurcht geworden, zu der· die H e tz p re ff e nock immer angebliches Material liefert. De: Mailätider Gemeinderat gegen die Staatsbehdrdm X Mailand, Z. August. Rad) dem »Avanti« nahm der Sviailäiider Gemeinde rat eine Tagesordnung an, in der er in bezug auf die Mailänder Unruben die Haltung der Staats-gewarten bedauert, diedurch ihre Ida-11,- giebigkeit in schändlich er Weise diese Brig-Inten tätigkeit drei Tage lang begünstigt hätten. Eine iiackeuische Anleihe. « J( New-York, S. August. sAgence Hat-ad) Wie vermutet, verhandelt Italien augenblicklich in N ew -Y o rk über die Aufnahme einer Anleih von 50 Millionezt Fall-VI. Italien und die Dort-quellen. " . X Berlin, S. August. » Nach dem »Bei-l. Tegel-L« stellte »D elca f f e gestern vor der Koutmiffion für auswärtige An« gelegctrheiteit die baldige Beteiligung Ita liens an der DardanellcnsOpcrativv in Olusfichh Die La g e a m Bal k a n hielt er für äußerst ungeklärd - s Kostfpkelise Laut-ungern. . -I- Lugano S. Olugusts Der »Eorriere della Gern« Hcrichtet aus Piefsinar Der Ksapitätt eines italienischen Schiffes das von den Dardanellen kam, erzählte, daß dtc Euqländer fünfzig: Mieter von der Küste ent fernt fünf italieniikhe Dampfer in den u) r n nd bahnen, übe: die sie dann eine lange Barricre bauten, um auf diese Art das Lan· den von Truvven und Material leichte: du gestalten« Seite I; auf-nahend Dtcsdttck NcUcstc Ncchccchtcik Z. August uns. ssss ««-
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