Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-05-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185505063
- PURL
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-05
- Tag1855-05-06
- Monat1855-05
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1855
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Leipziger Tageblatt ^ 128. u»d Anzeiger. Sonntag den 6. Mai. 1855. Bekanntmachung. ES soll daS in dem im Salzgäßchen allhier unterm Stockhause befindliche, seither von den Herren Peter HendrichS L Kräh innegrhabte Gewölbe nebst WohnungSräumen im Ganzen oder auch einzeln von Ablauf geyen- wärtigtr Ostenneffe ab an den Meistbietenden, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten und jeder sonstigen Verfügung, vermirthet werden. Miethlustige haben sich daher d e n 7. M a L d. I. vormittags um Ll Uhr auf hiesigem Rathhause bei der Rathsstube zu melden, ihre Gebote zu thun, sodann aber weiterer Resolution sich zu gewärtigen. Leipzig, den 23 April 1855. Des Raths der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Landtagsrnittheiiungen. -4. Sitzung der erste» und 44. Sitzung der zweiten Kammer am 4. Mai. Die erste Kammer hat heute den Entwurf eines Expropria- ti-as-efetzes für die Chemnitz-Awickauer und die Zwickau-Schwar- uuderger Eisenbahnverbindung in Uedereinstimmung mit den Be- SMDM'hm zweiten genehmigt. tzm zweite« Kammer wnrde d!e Vemchnng de< Lusgabe- bvdgetS für das Militairdepartement begonnen (für dieses Departe- »eat »erde» jährlich 2,988,188 Thlr. etatmäßig und 14,298 Thlr. ttmßtoriftd, zusammen 119,049 Thlr. mehr, als in der letzten Periode verwiltigt war, postulirt) und bei der allgemeinen Debatte folgenden Antrag an die StaatSregierung zu richten beschlossen: Dieselbe wolle, in so fem Ruhe und Frieden fortdaueru, mithin die inner« und Süßere« Verhältnisse eS gestatten, der nächst« Ständeversammlung einen Gesetzentwurf vorlege«, wodurch die Erfüllung der Mikltairppicht in Sachs« neu geregelt und ei« den Umstände« entsprechende- verminderte- Militärbudget erzielt wird. - (Dr. I.) Stadttheater. Die »weite Rolle, welche Frl. Franziska Berg bei ihrem hiesig« Gastspiel gab, war die der Frau von Oldenbarneveldt in de« Trauerspiel „DaS HauS des Barneveldt" von Franz Dingelstedt. Obwohl nicht umfangreich, ist diese Rolle doch äußerst interessant und für die Darstellerin dankbar; e- ist ein «haben« Frau«-Charakter — ähnlich den in ihrer Tugend und Seelengröße bewundern-werthen römisch« Matton« — welch« MW der Dichter hier vorführt. Dingelstedt hat diese Figur Mit besonderer Vorliebe auSgevrbeKeS und alle die einzelnen Züge deS Charakters mit eben so viel geistreicher Schärfe, als poetischem Talent hervorgehod« »nd in daS entsprechende Licht gestellt. Frau mu Vldendamevettzt ist als dir Hauptperson des Stückes, als die Trägerin des Gang« zu betracht«:'sie leitet daß Trauerspiel ein und entwickelt kt d« «greifend« Gern« des erst« Arte» ihr« Gharaktte schtz» so vollständig, daß daS Interesse für' sie »ährend Ws Dowz« Verlaufes dor Handlung nicht schwind« käN«, ttvtzdem sie » dm drei svlgeNd« Act« nur ein Mat auf der Bühne erscheint, um als guter Genius deS Hauses den verirrten Sohn zu warn« und ihn auf d« recht« Weg zurückzuleitm. In eben der Weise, wie ste die Opposition vermittelt, schließt sie da- Ganze im fünften Acte ab — sie dleidt allein in dem Hanse zurück, jedoch in du» BewUßtsckn ihrer Lugend al- Bürgerin und Haus frau ungebeugt von dem von ihr dennoch tief empfunden« Schmerz um den Verlust de- Gatten und der Kinder. — Zur vollendeten Wiedergabe eine- solch« hochtragisch« Charakter- gehören eine großartige Auffassung und eine hohe Meisterschaft im dramatischen Ausdruck, wie sie von einer Künstlerin von dem Range de- Frl. Franzl-ka Berg nur zu erwart« standen. ES war auch diese Gestaltung der berühmt« Gasti« eine gewaltige, Ehrfurcht gebie tend« und zugleich vermöge ihrer Nanrrwadrheit gewinnende und da- tiefste Mitgefühl erregend«. D« Feinst« Zug in dem Cha rakter, jede Regung des Herzens drachte Frl. Franzi-ka Berg mit äußerster psychologischer Schärfe zur Anschauung, und die- in einer bei dramatischen Künstle« selten zu findenden Vollkommen heit und Verschmelzung mit dem Ganzen. Gehr wünschrn-werth wäre e-, wenn die berühmte Darstellerin zu ihrer dritten Gastrolle ein klassische- Trauerspiel wähl« wollte. Diese höchste Sphäre der dramatisch« Kunst ist da- eigentlichste Element für ein so große- Talent, die Verkörperung der erhaben« Gestalten unserer deutsch« Heroen der Tragödie oder derer de- größt« Dichter- England- die würdigste Aufgabe für eine Künstlerin, wie die Gastin. — Auch bei Besprechung dieser Aufführung kann Referent über die meist« der in Hauptparti« Mitwirkend« nur Vorthekl- hafteS sag«, wie auch da- Trauerspiel im Ensemble recht brav aegeb« ward. Vor Allem gebührt Herrn Karlowa als Wilhelm Barnrveldt, Her« Stürmer al- Moritz von Nassau, Herrn Pauli al- Slatiu- und Frl. Door al- Walburg Anerkennung; doch kann ich nicht umhin, Herrn Karlowa aüs eine entsprechen dere Eintheilung und Verwendung de- Athen»- beim Sprechen in leidenschaftlich« Sc«« aufmerksam zu machen. Da- laute, fast keuchende Athemhol« zwischen den einzeln« Sätzen und Wort« beeinträchtigte seine übrigen- sehr tüchtige Leistung oft nicht wenig. Da- Organ de- jung« talentvoll« Darsteller- erscheint mir übrigen- so kräftig und gesund, daß ich Heven Fehler beim Sprechen nur für unschön« Angewohnheit, nicht für eine durch Schwäche bedingte RotKwmdigkeit halt« kann. — Reu besetzt war die Rolle des Rainer Baeneveldt. Herr Leuchert, der sie die-mal gab, schien nicht ganz fest « sein und konnte daher auch d« schön« Charakter weniger zur Geltung bring«. — Von den Darstellern der kleiner« Partim ist namentlich des Herrn Laddey zu gedenk«, der den Makalen Slad in MaSke und Spiet sehr charakteristisch wiewraab, ed« so wie de- Her« Bebr al» Faaff«. Leider mußte auch Frl. Franzl-ka Veirg vor leer«, und zwar vor ungewöhnlich lewen Bänke« und vor einem ziemlich kalten Auditorium spielen. Was eigentlich das stemde Publicum noch in daS Theater lock« kann, bleibt nach dm verschiedenartigen Versuchen, welche die Direetlon ln dieser Messe gemacht Htt, wirklich ein Räthfel: da- Schauspiel und die große Oper mach« nicht- — selbst mit berühmten «nd bedeutend« Gästen — da-
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