Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-06-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185506270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-06
- Tag1855-06-27
- Monat1855-06
- Jahr1855
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1855
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Anzeiger. -I- 178. Mittwoch den 27. Juni. 185S. s Donnerstag den 28. Juni ». v. Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: 1) Vorwahl zur Besetzung von vier Stadtrathsstellen auf Zeit. 2) Bericht des Finanzausschusses über die Städtcassenrechnung auf das Jahr 1853. Bekanntmachung. Mit dem 1. Juli d. I. tritt der Zeitpunkt ein, daß die zeither in der Königlichen Niederlage im Schlosse Pleißenburg lagernden unverzollten ausländischen Maaren dem städtischen Lagerhofe überwiesen werden sollen, und wohin sie, auf Kosten der Stadtcaffe, unter zollreaielicher Aufsicht werden gebracht werden. Diejenigen hiesigen Handlungshäuser, welche zur Zeit noch unverzollte ausländische Maaren in der Königlichen Niederlage im Schlosse Pleißenburg lagern haben, werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß, wenn sie diese Waarm dem städtischen Lagerhofe nicht überwiesen wissen wollen, deren Abmeldung bi- mit 3V. diese- Monat- stattfinden muß. Bei Waarm, welche bk- zu diesem Zeitpunkt nicht zur Anmeldung gebracht worden sind, wird vorausgesetzt werden, daß deren Riederleger mit der Ueberführung auf dm städtischen Lagerhof einverstanden sind. Leipzig, dm 23. Juni 1855. Königliche- Haupt-Steuer-Amt. Lam«. Landtagsmittheilungen. -9. Sitzung der ersten und 69. Sitzung der zweiten Kammer am 25. Juni. Die erste Kammer bewilligte heute (in Uebereknstimmung mit den Beschlüssen der zweiten Kammer) unter Pos. 12 des außer ordentlichen Budget- 26,500 Thlr. zur Einräumung dreier Kunst sammlungen in da- üeue MuseumSgebäude, genehmigte den Gesetz entwurf über Expropriationen zu Eisenbahnzwecken und beschäftigte sich sodann mit Petitionen und der Ausgleichung mehrerer Differenz- puncte bezüglich der Budgetberathung. Der Antrag der zweiten Kammer, im neuen Museum ein Eintrittsgeld zu erheben, wurde Wiederholt abgelehnt. In der zweiten Kammer ist heute die noch rückständige dritte Abtheilung de-Rechenschaftsbericht-aufdie Finanzperiode 1849—1851 Beledigt «ordm, und hat die Kammer dabei in der Schlußabstim- nmng einstimmig beschlossen, sich gegen die Staatsregierung dahin zu erklären, daß man bei dem vorgelegten Rechenschaftsberichte! Beruhigung fasse. (Dr. I.) Unsere Dpern;ustände. Schon viel Gutes und Gediegene- ist über Theater und Kunst in d. Bl. gebrochen worden, ist auch hier und da mehr oder weniger von Nutzen gewesen, und wenn ein ganz Patteiloser, ein dem Theater ganz Fernstehender bescheiden ein Mott mitzureden wagt, so geschwebt e-, um weder für oder gegen Publicum, weder für oder gegen Direktion zu sprechen, sondern einem geehrten Publi cum Thatsachen vorzuführen, die nicht wegzuläugnen sind, namentlich aber auf den Verfall der deutschen Oper hinzuweisen, Hw meiner Meinung nach unvermeidlich ist. Die verstpffene LAiptersaison de- hiesigen GtadttheaterS war Mr PuWcmu yste für Direktion keine erfreuliche; da- Publicum sah sehr DUttelmäßige Vorstellungen, die Direktion schlechte Ein nahmen. Die Letzteren entspringen natürlich au- den Ersteren. Wir wolle« hier nur von Opern reden, denn mit dem Lustspiel konnte man im Allgemeinen zufrieden sein, und da- Schauspiel hatte bi- auf zwei Fächer (erster Held und erster Jntriguant) da- geliefett, »a- man von einem Stadttheater wie Leipzig, «elche- gar keine Subvention hat, nur verlangen kann. Mit der Oper Dagegen sah es im Ganzen traurig au-. Welchen Lheil der Schuld die Direktion daran trägt, will ich hier nicht untersuchen ; doch hege ich die Befürchtung, daß un- die bevorstehende Wintersaison nicht viel Besseres dringen wird und kann al- die vergangene, und zwar au- folgenden Gründen, die ich dem geehrten Publicum vorführen werde: Unserer Oper fehlte zuerst eine Primadonna; Frau Bock-Heinzen genügte nicht al- solche, doch war die Direktion hier wohl außer aller Schuld, denn Frau B.-H. trat am 6. Novbr. 1854 al- Norma auf und mißfiel dem Publicum nicht; sie sang am 8. Novbr. die Donna Anna und man nahm ihre Leistung mit großer Zufriedenheit auf, ebenso ihre letzte Gast rolle: Agathe. Die Direktion war nach diesen Erfolgen froh, eine Sängerin gefunden zu haben, und engagirte selbe, nachdem zwei Sängerinnen, welche früher vom Publicum auf alle mögliche Weise ausgezeichnet wurden (Frau Schreiber-Kirchberger und Frau Gun dp) in letzterer Zeit nicht mehr von ihm goutirt wurden. Wie groß aber die Primadonnen-Armuth jetzt ist, da- weiß nur der, welcher wie Einsender alljährlich eine größere Reise unternimmt, sich von dieser Armuth selbst überzeugt. Fräulein Uhrlaub z. B. hatte von den jetzigen jungen Sängerinnen den größten Ruf, in Folge dessen sie natürlich für Leipzig 3000 Thlr. beanspruchte; nun, sie kam, sang und — fiel durch; selbst unser so vielfältig gerühmtes GewandhauS-Concert "entbehrt seit einigen Jahren einer wirklich ersten Sängerin. Die wenigen noch vor handenen wirklich guten Sängerinnen halten die Hoftheater durch ihre immensen Zahlungen fest, und solche Zahlungen kann kein Stadttheater machen, ohne mit der Zeit seine Zahlungen einzu- stellen. Fräulein TietjenS z. B. erhält am k. k. Hof-Opern- theater in Wien einen Gehalt von 16 000 Gulden C.-M., drei monatlichen Urlaub und zehnjährigen Contract; nun möchte ich da- Stadttheater sehen, welche- auch nur die Hälfte dieser Summe zahlte, ohne dabei zu Grunde zu gehen. — Einen ersten Tenor, wie ihn Leipzig wünscht, hatten wir auch nicht, denn Herr Damke konnte sich ebm so wenig die Gunst de- Publicum- er ringen, al- Frau Bock-Heinzen. Ob die Direktion wohl- gethan, Herrn D. gleich nach der ersten Rolle (Arnold in Tell) zu engagiren, wollen wir dahingestellt sein lassen, wiewohl die Folge gelehrt hat, daß sämmtliche Tenoristen, welche nach Herrn D. gastirten, al- die Herren Barach, Bölken, Eppich, Hofs mann rc., ebm so wenig vollständig gmügten. Hierbei möchte ich (da- Publicum verzeihe mir den vielleicht arroganten Vor schlag) den Wunsch aussprechen, fall- die Direction keine« bessern
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