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Dresdner neueste Nachrichten : 25.06.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191206255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19120625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19120625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-25
- Monat1912-06
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 25.06.1912
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Nr. 169. XX. Jahrgan! Drxsdner Neuefte NakHIiFhRIEn H Unabhängige TllllcszlllllllL 111-aktive Kolynelzcile kostet me Dresden nnd ’ MI- iür auswarts 85 Pf» »i: das Ausland PMB-F UMMWVOPL Diezweifpalticze Rettamezeile 1.50 Mk» mit stasppkichrift 2 Mc.»Bc-i Wtedetholunqen und Jahres- Mzsen Aal-M »Ach UTIL Cbliiregebühk 20 Pf Anzeiqen »p- auswarts werden mu- gegen Vomugbezabümg aufge lmkmem Für das Erscheinen an bestimmten Taqu und MM with nicht« nat-entkett. Tecepbonifche Aufgabe you m« a m unzalassim Unsre Dresdner und auswärtigen msxkdseäeallöelzuawåeæxsgltläbtfaeklnnoneeöågwelditiouen im u sen m n z- I anhatten u. n preisen Imd Seines-reis ss Dresden nnd Betonen monatltch so st» vtettettttdkttch 1.80 Mk. frei Haus, auswärts durch unsre Ausgabettellen mpuatllch 70 Pf» vierteljährllch 2.10 Mk. frei caus. Mit der wvchentltctien Vctlage »Jllnstrsette Not-ein« oder .Dkeodner Ilitqeude Blätter« je Its Pt. monatltch mehr. Poftbezug m Deutschland und den deutschen sit-lautem Ausg. A mit ·Jllustk.Neue«fte« monatL 90 Pf» vierteljährLUO Mk. . Z ohne sllustr. Beilage , 75 , , « 225 . · Ja Seiten-Minnqu lutg. A mit-Illustr. Neueste« monatLL OKk.I"-rteljährl.s.lo sh lUSGB ohnesllnstr.Beiloge . Lös · , , 4.61 · stach dem Auslande m Kreuz . wöchentlich l Mk. W Wust-L 10 Pt. Größte Verbreitung in Sachsen. Rede-Ren und Hanptseschästsstelle Servinaudstraße 4. sanft-ruhet- Redattivn Nr. 8897« Expeditjon Nr. 4571. Verlag Nr. M - - Dicke Nummer umfaßt 14 Seiten. Roman siehe Seiten lt und 12. Dresduct Sportzcitunq Seite p. etandesamiliche Nachrichten Seite ts. Dek Aufsatz spricht schließlich über die unllare Haltung der englischen Regierung gegen Frankreich und Deutschland seit dem Marokkozwist, wor unter die Anknüpfung eines besseren Verhältnisses zwischen Deutschland und England leiden müsse: »Es ist die allgemeine Ansicht, daß der Marokkohandel England fast zweimal in einen verheerendeu Krieg gestürzt hätte, in dem es sich in keiner-Weise um englische Interessen oder Empfindungen ge handelt hätte. Im November haben sich Frankreich und Deutschland über ihre zukünftigen Beziehungen in Maroklo oerständigt. Aber diese Verständigung hat einen derartigen Charakter, daß die fran zösischsdeutschen Beziehungen mannig fache Gelegenheit für akute Meinungs oerschiedenheiten bieten müssen. Soll nun Deutschland empfinden, daß die britische Diplos matie sich dauernd in künftigen Streitfragen zwischen Deutschland und Frankreich um Maroklo an Frankreichs Seite hält, dessen »Fortschritte« derartig sind, daß selbst der Korrespondeut der franzofenfreuudlicheu ~Titnes« seine Verstitnmung nicht länger verhehlen kann? Wenn es so weiter geht, könnte ein allgemeiner Ausstand in Marokko ausbrechen, der, mag er auch nur »anti französisch« und nicht »antteurook'iisch«, wie sich der »Times«-Korrefuondent ausdrückt, sein, doch die Interessen aller Mächte aufs schwerste beeinträchtigen müßte. lieberdies ist es doch sehr zweifelhaft, ob nicht im Falle eines allgemeinen Ausstand-es Eigen tum und Leben aller Europäer gefährdet ist. Werden wir nun unter allen Umständen Frankreichs Unter nehmen gegen die Folgen seiner eigenen Unbeson nenheit decken und sollen wir die Verantwortung für die französische Kolonialpolitik, gleich als ob es die unsrige wäre, übernehmen? Sicherlich nicht. Wir wollen gute Beziehungen zum französischen Volle, aber auch zum deutschen unterhalten. Es liegt iu unsrer Macht, viel für den Frieden Europas und der Welt tun zu können. Aber um so verhäng nisvoller würde es sein, wenn wir die Verantwor tung für die koloniale Politik Frankreichs oder die aus ihr fließenden Zänkereien übernehmen würden.« Mii Rücksicht auf den großen Ruf und die weite Verbreitung des «Econoinist« beanspruchen diese Ausführungen, die wohl den französischen Chauvi nisten nicht gefallen, aber eine deutsch-englische An näherung erleichtern und den wahren englischen Interessen entsprechen, größte Beachtung Leider find aber solche Stimmen immer noch nicht so häufig, wie die der chauvinistischen Presse, weshalb auch jeder Versuch, der iu der Richtung einer Aunäherung getan wird, unter dein Geschrei der JingosPrefse der allgemeinen Beachtung entzogen wird. Anderseits wird allerdings auch auf deutscher Seite der Fehler begangen, zu schwarz zu schen. Karl Peter-s hat ietzt geradezu behauptet, daß der siir England einzig annehtnhare Preis fiir ein Eingehen auf Verständigungsurojekte D e u t s ch l a n d Z V e r zicht auf eine große Flottenpolitik fei. Bei einem so guten Kenner der englischen Verhältnisse klingt das etwas befremdlich Denn der realpolitische Blick der Engländer wird ihnen doch wohl gezeigt Wy- haben, daß das deutsche Volk nie daraus eingehen wird, nnd daß also dann jede Möglichkeit eines fried lichen, wenn auch geriisteten Nebeneinanderlebens für die Zukunft ausgeschlossen ware. Es liese der britische Standpunkt demnach daraus hinaus, daß man den betvassneten Bruch jenseits des Kanalg als nnalnvcndbak ansahe. Daß aber in solch schrofser Einseitigkeit die Gedanken des englischen Volkes sich denn doch nicht bewegen, das zeigt eben jene Kund- Igebnng eines Organs der cinflußrcichen britischen Handelswelh und darum ist es nötig, zur Verhütung allzu pessimistischer Voraljnungem daß solche beson nene Kundgebungen auch bei uns zur allgemeinen Kenntnis gelangen. Die erste Entscheidung. Im Kampfe um die note-amerikanische Präsi dentfchaft ist nun der erste Akt zum Ab schluß gelangt Taft ist mit 561 Stimmen der tepubliknnischen Parteivertreter zu ihrem K a n d ida te n n oni i ni e rt worden, wäh rend Noofevelt nur 107 erhielt, da Ille fei ner Anhängen wohl in Vol-aussieht dset sicheren Nie derlage, sich der Stimme enthielten. Vizepräfidenl wurde Shetmaik Ueber den fiürmifchen Ver lanf der entscheidenden Sil3lllm,in der auch die Polizei eine allerdings nnt flüchtige nnd be fcheidene Rolle spielte, erhalten wir folgenden eigenen Trahlberikl)t: Vesonnene Erwägungen. Die Vorgänge in Marokko und i - - " einseitian französischen Interessen gifieclknrektalttimdes Rand eines verheerenden Krieges getrieben zu s in haben doch in weiteren Kreisen des en kin, schen Voll-es und der öffentlichen Meinung slgid f nicht im gleichen Maße der Regierung) einen teielr »ier Umschwung zu Deutschlands Gunsten hervorgebracht, wenigstens gerade in d weltwirtichaftlich am meisten interessierten Kreisen von Industrie, Handel und Gewerben Diese Tatsache kommt in der Art, wie in der e· lischen volkswirtschaftlichen Fachpresse das leim- Verhältnis Englands zu Deutschland und FeP gke »ich besprochen wird, zu unzweideutigeni Aquran « Tie Ungewißheit hierüber und die Zuriicklvlrucr. oer englischen Regierung, in diesem Punkte dfjfa tupg ilate Stellung zu nehmen, erzeugt in jenen exkl-ich scktig gestiuimten Kreisen eine starke Bekl stud- Uuch die« hochangesehene Wochenschrist Theenäslstsumgt mis:«»oc«oc«istigt sich mit diesen Dinge-T- u Nin-« iiussuhrungen sind sehr geeignet, sranziZFlUl Eule sungen nnd Ambitionen zu dämpsen undnåzsowfß lcnd und England einander näherzubrin much wckdeu hoffentlich auf die unklare Stellnn gequ Sie sit-Weis Restes-Fug die sich augenscheinlich gdieuSkilnEs en er gro en Masse der n · - s « . nicht verschlagen will, nicht eohgnlemåiztilrkikggoglalilhten Tce Ausführungen sind aber auch noch es en· andern Richtung interessant, indem niintlithcij quer inmnengehen der feindlicheu Vettern in d) USE Zu tiznsruge im Dienste des FriedenO er al tränken ~.«?weisellos befindet sich die auswärtigggåkiellit icjwieriger, um « " - , age. Die inneren Schwienrlikgeiztlexniåxäii.stzll gefahwollcr tie rusttsche Regierung ials Ablenku ands machen tebnetluhen Politik an den Grenzen nte Tiner aben- YåkiilteeieJett, dcasßdder Krieg zwischen Zistatlcieettnnogsdxfikl g, « zum ’U c · « « leicht einen Weleelkkackhikdmxgtfaär komm sonst hier nicht England und Deutschlindmdts Kpnnten nbernehmenP Die Berufung d:3 slf Fuhr-nun Mittfflmll ist ein gutes Vorzeichenc Freiherrn «vou Wulcmmmcn Schritt der beid. un Qkonnte einen erleichtern-« Es wird dannen großen Mächte cyukchillö nach Malta e« auf die Reise tm wendet sich der Aufsah Meegangein und hier stkhen Generalresidenten inclle dlc Fldsrcssp des eng itnchener versuchen sollte Anmume »Wenn Lord panvik durch Beeinflussung edetxeläsk Warme tljptmgeih iv hätte das Unterhaus um hervor- Tdortchen dreinznreden. Jedoch · auch noch ein Lord Kitchener eiu l « wir glauben« daß net sich nicht für dawgkfriithism der Krone ist« . . en Unsrer Marinechauvcnisten hergeben Zigktnationen s Seltsame Spionagefälle. 8 New-York, Li. Juni. tPriv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Tie letzte Sitzung des rcpnblikaniichen Konvents in Chieago war die liirinendste in der ganzen Geschichte Nord amerikas. Einer der Roosevelt-Delegierten ver las eine von Rooseuelt aesehriebene Erklärung, worin die Tast-Slliel)rheit des Diebst ahlsls be schnldiat wurde nnd in der Rooseuelt ersncljte, daß der Konvent nicht fiir Tast stimmen solle, als Protest gegen die Räubereien dnrch dnxz diiationalloniitee. Hieraus benutzten die Roosenelis Delegierten jede Gelegenheit, Störun gen anzn richten, und die Tast-Llnhiinaer blieben im Liirmnmchen nicht zurück. Ten Höhe punkt erreichte der Standah ais ein klioosevelts Delegierter einem iisefolxismann Tasts einen heftigen Schlag ins Gesicht Versetzte. SUiehrere andre Abgeordnete, die vom Zorn hingerissen wurden, begannen ein Hand aenienge Ter Vorsitzenbe ries vergeblich in die Sitzung hinein: »Die repnblikanisehe Partei erwartet von uns, daß wir ihre Würde ans rechterhaltcn.« Tie P oliz ei eilte schliesslich he:«- Wegen Spionage ist, wie aus B c rlin gemeldet wird, dort eine auslehenerregende Verhastnng vorgenommen worden. Ein 40sähriger aktiver Hauptmann eines russischen Garderegiments namens tisoftewitfch war vor einigen Monaten mit seiner Frau in einein Berliner Pensionat ab gestiegen und hatte als Zweck seines Aufenthalts angegeben, das; er von seiner Heeresverwal tung zum Studium der deutschen Avim tik entfandt worden fei. Er erhielt tatsächlich viele zinsthristen von Flugzenggefellschafteu nnd auch von Geschiitzfabrikein während feine Gattin in einein ».3ahnc«ir.s,tlichen Institut Zahnheilknnde studierte. Von Anfang an hatte die diriminalvvlizei ein waehsanies Auge aus ihn, bis dann schließlich die Verhaftuug er-» folgte. Auch seine Gattin mußte ihm in das Unter fuchungsgesänguis Moabit folget-, wo sie aber schon nach wenigen Stunden wieder sreigelaffen wurde. Darüber-, ob die Verhastnng mit dem Sp a n d an e r Eitibruch in Verbindung steht oder nicht, sind widersprechende Geriichte im Umlaus. Jedenfalls aber scheinen die Verdsakhtsgründe sehr stark zu sein da man bereit-I wissen will, daß es dem Hauptmann nicht gelungen sei, irgendein wichtiges Totus ment sich zu verschaffen. Auch andre Verhastungen, iiber die aber nichts Näheres bekannt ist, sollen in der Angelegenheit erfolgt fein. Die rnssiiche Regie rung ist bereits durch ihren Attarhis - der Vot fchasterposten ist ja augenblicklich oaiant ofsiziell unterrichtet worden. - Da hat die »vaojeWremja«, die soeben über die nach ihrer Meinung offi zidsen Blätte r ~Miinrh. N. N.«, »Von-C »Hamb. Nachr.« gezetert hat, wieder etwas Wasser tiir ihr ldeutschfeindliches Mithlengeklapoer bekommen- Ve »dauerlich in, daß der Vorfall gerade jetzt vor der siaiferbegegnnng sich ereignet hat, deren Ve deutnng felbft die »New-die Wremja« anerkennen muß; doch ist zu hoffen, daß die ruisische Regierung wenn ihrem Abgesandten ein Verbrechen auf deutsche-m Boden nachgewiesen ist. feine Straf wiirdigkeit einsieht nnd seine Freilafsung der spon tanen Gnade des Deutschen Kaisers iiberlsisz Von einem Spionagefall wird auch aus B e lfo rt berichtet. Dort ist ein Igjähriger D e utschet, Artur .Bi«ipp, angeblich früherer Ziadett in Groß-Lichter felde, in Wahrheit wohl ein Sind ent a us Leip zia, der vorher in Lichterfelde wohnte, weil er die Anlagen eines« Fort-B abgezeichnet hatte, zu zwei Jahren Gefängnis und 1000 Franken Geld strafe verurteilt worden. Bei feiner Verhaftnng im August 1911 hatten ihn Gendarmen vor Lomb ve rfu then der Menge schützen müssen. bei nnd trennte die Kämpfen-dein Die Takt-Leute hatten eine Frau auf der Galerie 11eranlasii, in einem passenden Augenblick ein Bild Tafis zu zeigen. nnd bei dicfem Signal erhoben sitlj die« Tun-Leute und liefen nm dis- Halle herum mit Hocljrnfcn auf ihren Kandidaien. Darauf erhoben sich die Rooic noli-Leute nnd fingen an, neuen Lärm zn schlagen Einer von ihnen stimmte ein Trauerlied an, andre brachen an allen Enden der Halle in Tran.-r« prophezeinngen ans. Zuletzt begann die Abstim mung nnd ging unter Rissen wie: »Diebe« »Sitaßentänbet«, «Vetriiger« nor sich Nachdem die Abstimmung beendet war« inarschielte Roofcvelts Mannschaft um die Halle nnd rief: Ein Dxesvnek Musikantenvoet Von Hans Hart (Wien). Es geht ein seltsamer Zug von Besinnlichkeit und Jnaerlichkeit durch das deutsche Schrittiuui, weitab ion aller Tagesmode beginnt ein tiefes und treue-s Besen, ein seines Lausrhen aus die geheimen Stim seen der Seele. Und Hand in Hand damit erwacht ie- deutsche Humor, der der-b und still, zornig und lächelnd ist. Meister Raabe hat die Bahn gebrochen, W selbst ein psychologischer Schnurrpseiser, ein schelmischer Schalt, der auch tapfer zupacken konnte, wo etwas krumm und kraus wuchs. Und nicht weit von Raabed Heimat kommt Karl Soehle her ber jetzt in Dresden lebt, ein Echter und ein Einsamer, der nicht in Salous den Ruhm erschmeichelt und nicht Teilhaber einer Ge- Wsenschast ist, die den Erfolg wechselseitig ver sichert Ein trotziger und gedankenstarrer Sachse, voll Ecken und Spitzen, vertriiumt und sehen, das ist Karl Soehle. Und ein Musiker bis ins zartestc NstUeUiijserchen. Einer von den Frommen, die Mkb Beaeisteruna wie rote Glut ausbrenuen lassen, ins aller Sprödiatett heraus-. -,Mustkanteu Und Sonderlinqe« heißen auch seine Geschich ksti- wie alle Bücher Soehles bei L. Staackmann in Ltipaia erschienen. Alte Knasterbärte und tunan Blut tummeln sich um ein Quintett, daß die Kiivse ksUchcm ein alter Kauz weint Freudentranen über Ein simieluageineueö Cello. Fritz Reuter und Wil helm Raube halten vom deutschen Himmel herab Lilletid die Hände über died Herzenssesn Alte Ochtclineisterlein aus der Liineburger Heide wollen Mel schieben und Bier trinken, und da predigt ihnen ein Sprmgineseld von Richard Wagner. Sie kkukkcxi und murren und halten zornig die volle GPtkeöionne scrn von ihrem verstaubten Seelen lIUMEIL Nnr den alten Kasttor besiegt der Glanz W die Helle. Lauter Kleinlebem beschranki und Findig, aber ivie sest ist alles gezeichnet und igie ltpeuoli ist jede Einzelheit herausgebracht epo baden dte alten deutschen Meister ihre Liebe ins Eos-s geschnitten. Der Humor kann auch bittere kaute werden, wenn der dumme dicke Bierzavs zu Oktullebokn ein Heldentenor wird und dic alten Even-nie nimmer kennen will. und wie steht diese Mc und doch so wundersame Heideschönheit vor ZW, wenn ein Maimoraen blaut,« sparsam ist diese Juli, aber tausendmal reiner und stärker als aller BWXUlULkner.,tm.Skeletten hänap Ein armer Leb-. rer rennt durch den Frühling und hört Beethovens Eroica. Nur Unkraut in Gottes Garten kann da kühl und hundeschnauzig bleiben. Und dann geht es wieder heiut durch die Nacht, Musik rast im Blut, alles hämmert nnd pulft, nnd es wird Morgen. Da rüstet sich alles Lebendige zur großen heiligen Sinfonie. Und aller Gegensatz schwindet. Die große Einheit ist da. Jugend und Kraft ist da drin. Diese schlichte Erzählung, wie das Schnlmeisterlein sich an die Musik verlor, wird bleiben und dauern, und jung nnd alt sollte sie lesen, aus daß deutsche Art nicht welk nnd verzagt im Schatten schleiche. Und Karl Soehles Bauern sind Kabinettstiicie inaoper Charakterisiii, keine Schminke ist ausge tragen, schwerfällig nnd schlau feilschen sie um die neue Orgel nnd schütteln erstaunt die dicken Köpfe dasz das teure Ding so wundersam klingt. Da gibt es keine unecbten Philosophen im Bauernrock, die billige Schretbtisrhweisheit ver-zapfen, alles ist ans Kernholz gearbeitet, wie Worpswede begonnen hat. Christeldierk acht auf Freite und fehlt Sonntags in der Kirche. Aber ini Dorfe seiner Braut ist kein »Richtig nnd keine (s)ottesfurcht. lJundejänimerlich wird dem Knechtlein zumute, bis Christeldierk die gute Partie iui Stiche läßt und heim rennt, nui wieder den Choral aus allen Nöten zn retten. Frei lich, wenn Soehle Bauern und Schuluieister anfaibt und Stadtlcutc schildert, wird seine sonst so scstc pand leicht unsicher, areist daneben oder iibertreibt. Der echte Niederdentsche trägt keine aleißende Schlangenhaut, kann nicht gewandt auss- nnd ein lriechen. Und doch aelana ihm fein Sieamnud Warschauer, der ans einem Handluiuisreisenden ein kiuwresario wird, iiber alles Mah. Der Kesiler in Sudermanns »Schmeiierlingsichlacht« wirkt daneben blast nnd hergebracht. Aber Soebles Ehrgeiz aan weiter. Ueber-all, wo Musik zu finden war, grub er seinen Schacht und holte Gold hervor. So entstand die prachtvolle Er zählunm »Sebastian Bach in Arnstadt", ein Unendlich araziöses und echte-I Bild ans des arosien Meisters Jugend. Wie ist diefe kraftvolle Sinne der Bache kontrastiert nnd verbunden sugleichi Jeder Strili sitzt, jedes Wort trisst. Im echten tshronikftil des beginnenden achtzehnten Jahrhunderts wird er zählt, aller Reiz Thüringens ist in sparsamer Schön heit iiber diesen Familientaa der Bache ausgegossen,» daß ein Leuchten nnd Glänzen davon ausgeht. Zart nnd keusch ist die kleine Liebesaeschichte hinein ver woben, selbst in Musik aufaelöft. Hier hat der deutsche Sinn mal wieder aoldenen Feiertag, so ichiicht und einiachdkjalzel tit. . Gieberibaumeister vielverschlungener Vorgänge ist dieser musikalische Dichter nicht. Ehe er kalt und klug nachsinnen kann, lockt es ihn aus krause Seitentvege, wie es Meister Raabe nicht anders ergiug. Drum gibt es auch kein starkes-, in Erz gegossenes Traum wenn Soehle von dem Morgenlicht Johann Sebastian Bachs zut( Abenddämmern Mozarts wandelt. Aber wunder schöne Geurebilder und von echt lyrischem Hauch umwchte Szenen bietet auch dieser »Mozart«. Fein und geschickt ist das Wieucr Milieuded Rokokos gemalt, kaum daß hier und da eine gezioungeue Wendung den Nichtwiener verrat. Mit unendlich echter Charakteristik ist die Figur von Schikaneder gegeben, das armselige und doch seligsrohe Treiben im alten Freihause auf der Wiederk. Humor bester Art umspielt den eitlen Grasen, der aus seinem Oausgesinde eine Kapelle gebildet hat und tut, als komponiere er selbst. Und dabei kaust er ariueu itsotteslinderu ihre Arbeit heimlich ab und schmückt seine Diirre mit ihren bunten Federn. Und iust ein Neauiem soll ihm Mozart liefern. Wie Spuk und Grauen grinst es in die Wiencr Lustbarieit, das lebte Ringen einer Menschenseele hebt an, das Fer tiahiitumern eine-s Schicksals in stummer Starrheit. Aller anekdocischer Kleinkram zerstaubt in nichts. Gott und der siiiustleri So klingt der Kampsrus. » Das iiiespensterhakte oou Mozarts Todesstunde schleicht auch in das eltsaui bunte und ungleich masiige Buch Soehles, das «Schummerstunde« l)eisit, zwischen Sonnenuntergang und Mitternacht allerlei Geisterwesen iiber die Liineburaer Heide schwirren laßt, den Psarrer ohne Kons, den weiszen Schimmel, den Helljiiger aus Hannovers faustrecht licher Zeit. Das ganze Reich der Heide lebt da aus, arotest und arell, landschaftlich hingestriehelt wie ein nointillistisches Vildeheu, die Heideblitte mit Jmutenglockenilaug, der Herbst mit Braun und Grau, Wolkcurenueu und Nebeiiagd, der Winter in seiner stillen weissen Schönheit. lind mitten drin wieder die kargen trotzigen Heidebauern in Lust und Ernst, in Liebe und Haß. Kein Wort zuviel, keins zuweuig. Volkstiimlicheg uraltes Gut wird da ansaespetchert. Sagen und Märchen. Manche-Z wirkt wunderschliu, z. V. der sluchende Pflüger, der dem Teufel eher glaubt als dem lieben Herrgott; andre Stücke sind doch nur slüthtige Skizzen wie in Bauerulaleudern. Und noch eins: Das Sentimen tale liegt Karl Soehle gar nicht. Er ist zn spröde und halsstarrig dazu. Knorrige Plastik und knappe Lnrik ist seine Stärke. Da spricht ein deutscher Mann und ein musikalisches Herz, das die heiligej Sintonte—vom»Werden und Vergehen inzwi- ~träat »Wir brauchen Teddy.« Es wurden kinematographiiche Auf nahmen von der Szene gemacht. Viele Frauen waren in der Versammlung, darunter die Gattin Rovlevclts nnd feine Tochter, Frau Alice Lung worth. Die Delegierten riefen immer noch, als Roosevelt selbe in dieHalle trat. Seine Rede wurde mit großer Begeisterung auf genommen- Alle Delegierten verließen darauf die Halle und teilten ab, nachdem sie offiziell nnd per sönlich etwa 20 Millionen Mark in und seine Musik wie Heiligenscheiu um die Köpfe seiner Kleinbütger und Bauern leuchten läßt. Und man gewinnt die Gewißheit, daß Soehle noch viel in sich brennen hat, das heiß und schön slodern kann, so reich und heilig deutsch wie in dem prachtvollen kleinen Roman: »Seht-stinkt Bach iu Arnstadt.« Er soll sich bald zur großen epischen Form finden und uns den deutschen Bachroman schenken aus der letzten Zeit des Leipziger Tlsoumskantoris, da.Feiedemann im Wein versinkt, Philipp Eumuuel maziöse Melodien siir rote Oackenschnlse schreibt und deutsche Musik siegreich erklingt und leuchtet wie Morgenrot nach traumscbwerer Nacht. Teu Bach. roman, iu dem Mensch und Musik eins sind, ist dieser Sachse uns schuldig· Weiß Gott, sonst schreibt ihn leicht ein andrer. Kleines Feuilleton. = Programm für Dienstag. Residcnzweatet -,:Vicycrs«, 8 Uhr. Zentraltheaten »Eine Mil lion-C 8 Uhr. = Das Hinl. Hosschauspich das Sonntag seine Spielzcit lncr beenden-, gastiert diesen Montag und Dienstag in Leipzig (Skl)auspi«:ll)ans) mit Grind bcms ~L·Bcttcrlcuchtcn«. Am Us» LU. nnd 80. Juni spielt dasjEnfcmblc des RgL Hofschanspicls in Lan ch ftedt dreimal ~Knbale nnd Liebc« anf Einladung des dortigen Theatcrvcrcins. f = Zenktallbeatcr. Das Gnltlnicl des Berliner Neue- Sklmnsptclhauspd nähert sich seinem Ende. Die Burlcskt »Eure Million« acpt am Sonntag den so. Juni anm letzter Male in Szene L m 1. Juli bcalnnt ein EnfcmblcsGaftsples des Berliner Residenatlzcaterg unter Lein-no del Direktors Fett-v Slkla. Zur Atåhührunq kommt »Ein Walde von Etwva Schwnnt in J ltcn von den-U Kcronl unt sllhert Pan-G deutsch von Max Stück-now Der »Wald« non Chef-ist« war dagßeveterftllck desßekltner Residenztbcath im cvten Winter und ist itbck 200mal chcbcn worden, wkiljs send es in Paris locmr über 800 Ausführungen zu verzeich nen baue. Das Galtfnlel findet bei gewöhnlichen Pfeilen stan. Villcttc sind an der Kasse des Zentraltbeaters fäalnll von 10—2 Uhr zu haben. , = Eine Hans-Thoma-Fcier. Aus Ber n a u im Schwarzwaldewird gemeldet: Sonntag wurde lsicr eine Hans-Thoma-Feier abgehalten, die sich zu einer imposanten Kundgebung gestaltetc. Es waren nett über 2000 Gäste anwesend. Aus allen Gegen den Deutschland waren zahlreiche Glückwunfchtele gramme eingelaufen. Für Hang Thoma, der in Vernau zur Welt kam, wurde ein«-Denkmal ent- Füllt Der Enthüllung folgte ein Festzng. M »l,b,end waren die Berge bengalisch beleuchtet -
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