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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 22.09.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-09-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19120922026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1912092202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1912092202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-09
- Tag1912-09-22
- Monat1912-09
- Jahr1912
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Seite-. —- , Die Türkei und ihre Gegner. Die tiirtifchen Kämpfe in Albanken dauern trvh aller militiirifeheu Machicntfaltung ebenso fort wie die neuerdings wieder schärfer entfachten kriege rifchen Zufammenstdße- in Trivolis. Nach einem Telegramni aus Saloniki haben die Arnauten das I« Regierungslekal in flugufta und die (s)endarinerie vofteu angegriffen und sich der dort liegenden Waf fen bemächtigt. Militar ifi zu ihrer Verfolgung ausgefehictt worden. Wie aus Berana gemeldet wird, haben die Montenegriner iu der ver-» gangenen Nacht wieder das tiirkifche Block-» haus von Maltowatz beschoffen, und das trotz der Versicherungen Montenegros, sich in die albanifchcn Kampfe nicht inehr einzumischen. Unter dem Militiir nehmen die Defertioneu wieder stark zu und die Deserteure erschreckeu die Bevölkerung durch Blnttateu. In Konstantinvpel werden an scheinend wieder jungtiirkifche Unruhen befürchtet. Denn nach einer im Anitsblatt veröffentlichtcn Verordnung wird die Regierung ermächtigt, nötigen falls für drei Tage den Belagerungszustand iiber Konstintinopel zu verhängein Umgetebrt hat nach einer Denefche des früheren Tenntierteu von Dibrm Vasru, die Bevölkerung non Dibra den Kainiakaty der Mitglied des jung türkifchen Komitees ist, gefangen und fordert feine Absetzung Schlimmer als all das lauten die Nachrichten von der Haltung der kleineren Balkanstämme. unter denen sieh ietzt besonders Griechenland hervor tut, wie folgende Drahtnachrirht zeigt: -f— Saloniki, Li· September. (Priv.-Tel.) Hiefigen iungtiiriifchen Kreisen ist die Meldung zugegangen, daß die Mobilifierung des griechischen Heeres binnen wenigen Tagen zu erwarten ist. Die Athener Regie rung beabsichtigt dadurch, ein en Druck auf die Pforte auszuüben und sie zu veranlassen, der Einverleibnng Kretas in Griechenland zuzustimmew Alle griechischen Reserveoffiziere sollen veritiindigt worden fein, sich bereitzuhalten. Die griechische Regierung sammelt große Lebens mittelvorriitc au, ergänzt ihren Militäreffckteu bestand, und ist auch bemüht, in ianitarer Hinsicht alle Vorbereitungen zu treffen. In der Tat war ia auch ans Kreta in den leis ten Tagen eine veritiirkte Bewegung zu berichten. Fiosinungsvoller lautet eine wohlgemerlt- offizielle ierbische Erklärung: s Belgrad, Et. September-. (Priu.-Tel.) Ministerpriisident Pasitfch erklärte einer Abord uung der Belgrader tiaufmannskhaft, daf; die Lage auf dem Balkan keinerlei An »laß zur Beunruhigung biete, es sei viel mehr eine Besserung zu verzeichnen. Von einem bevorstehenden Ausbrukh eines Krie ges und einem Balkanitaatenbund könne keine Rede sein· Alle diesbezüglichen Alsarmmeldungeu entbehrten jeder Begründung. - Hier läuft übrigens das Gerücht, daß die Pforte sämtliche Friedensvorichläge der italienischen Regierung ange nommen habe, wodurch dem Trivoliskriege ein Ende gesetzt worden fei. Letzterer Bemerkung entgegen bestätigen offi ziöse tiirkische Mitteilungen zwar wieder, daß die Veräandlnugeu zwar einen günstigen Verlauf neh en, sagen aber auch, daß die Pforte zu dem letzten italienischen Vorschlag, durch Proklamie rung der Unabhängigkeit Libyens auf die Souveränität zu verzichten, noch keinen Entschluß gefaßt habe. Während zugleich der Ministerrat endgültig beschlossen hat, alle Zwil ge fangen e n, ausgenonmnen die Gcndarmen, m it Italien auszutanskhen, hat in Triuolis ein neuer blutiger Kampf stattgefunden. ij Ein Telegrannn des italienischen Generalp- Razni hat nach amtlichen römischen Berichten Näher-es über cin größeres Gefecht bei der Oase Zanzur gemeldet. Danach haben die Jtaliener nach einleitendem Geschiitzkampf die Höhen der Oafe be ietzi und sich dort zu verschauzen begonnen· Eine durch den Lustschiffer Novelis angekündigte feind likhe Kolonne wurde zurückgeschlagen und einige L Ein wenig Stand-at macht eine Saison sofort fchmackVfter. .. Gleich daran die Theaterfcnfa tiyn. Sie nbertrifft unbedingt die Gericht-shaler intere. Jedenfalls ist fie unendlich erfreulicher und gibt unsrer Stadt ein glänzende-s Echo. Vierzig Este lang keine falsche Note, vierzig Jahre lang ni t aus dem Takt gekommen fein, vierzig Jahre der Harmonie . . . das verdient, geehrt zu werden. Manch »ein Musiker in deutschen Landen möchte nur» der Absatz von so einem Schnchseiin Seit Tagen haben wir in den Aus-klagen aller Blumenhandlmi-· gen die ungeheuren Lorbeerkranze gesehen, die fiir den Meister grünte-in Wenn jedes Blättchen daran ein Notenkonf wäre, so ergaben sie zusammen eine Sinfonie, die msonumsentaler rauscht, als ein ultras moderner Komponist es trotz aller Orchesterichikaneu auszudrücken vermag· Eine Sinfonie der Begeiste runa, der donnernden Huldigung... « Mit so gewaltiger Kraft hebt der Stadtherbst an. Er fchileusdert uns mit einem einzigen vehementeu Wurf mitten in das Treiben der Welt-« Skandale nnd Festlichkeitein Geniifse nnd Blnffs, amiifante Stunden nnd Erhebt-ngen - oorit».iisarncval sind wir noch weit entfernt, aber er kündigt sich an, wenn der erste Fanfiarenstoß der Herbstonnertiire erklingt. E. Die Schuchssseikn Wiedererössnung des Kgb Dpernhauses. Glanzvoll ist der erste Festakt des Schach jnbiläums gestern vorübergeranscht. Keiner, der diesem Abend beigewohnt, wird seine Ein drticke je vergessen. Die iippige Farben rrgcht nnd überwiiltigende Viclstimmigkeit hätte wohl keine Steigerung mehr erfahren können; es sei denn, die verklärte Erscheinung» eines unsrer klassischen Tonmeister oder die heilige Cäcilie in Person wäre segnend niedergestiegen. Genug, daß der größte Komponist unsrer Epoche, der klassischfie Klavier-wet- der,tiihnste Geiger unsrer Tage nnd dreider allerbesten Sänger unsrer Oper sich mit einem der vortrefflichsten Meister orthester der Welt vereinigt hatten, um Ernst von Schn«ch’,-nnserm großen Dirigenten, zu huldigen. Einzig war das Erbrausen des Beifalls, der den geseierten Mann begrüßte, der ihn immer von neuem nmtobte nnd der von der orgiastiichen Be geisternnxj getragen war, die eine Erscheinung wie Schrien iit einer tiinstlerisch kultioierten Stadt er nie-It « "«"äch»u. daß diese Dutdigung für Schuch jich in Rahmen veiner -Weicse des. Hauses-« vvllaom ers. Woraus- fällometer weit verfolgt. Nachts biwakierten die Jtaliener in den eroberien Stellungen. Ihre Verluste werden von dem General auf 200 Tote und Verwundete geschätzt, die des Feindes natürlich auf bedeutend mehr, ohne daß eine genaue Ziffer diesmal angegeben ist. Die Erobernng Kopenhagens . dukch Graf Zeppelin. Bon unserm AsMitarbeiter. Kopenhageiy 20. September-. Grassevpelin hat gesteriizilsopenhagen voll ständig e r o b c r t- daran ist nicht mehr zu zweifeln; auch heute noch wird von nichts anderm als von der »Hanfa« und dem ~prächtigen alten Grafen« ge sprocheii, und es gibt so gut wie keinen andern Zei tuiigsstoff als die Lustfahrt Hainburg—-.ilopexihagen— Hamburg. Die drei größten Kopeiihagener Blätter, ~Politiken«, ~Riget« und ~Nationaliidende«, hatten je einen Repräsentanten nach Hamburg entsandt; die Journalisten machten nach mehrtägigeni Warten die Fahrt nach nopenhagen mit nnd schildern heute in ihren Zeitungen die Luftreise mit beaeisterten Worten. Die Leitartitel der führenden Preßorgane stellen fest, daß der lu. September 1912 durch den Besuch des Grasen Zeppelin für Däneniark ein historischer Merktag erster Ordnung geworden ist. Die »Politiken« bezeichnet die Leichtigkeit und Eleganz, womit die Landnng und die Absahrt des Lustschifss erfolgt-en, als geradezu bcivundetnswertx »Diese Manöver wurden mit viel weniger Umständenvorgk nonimen, als wenn ein Eisenbahnzug sich in Be wegung setzt, geschiveige denn, als wenn ein Dampf fchifs sich von seinem Landungsplatze fortreißen soll . . .« »Das Blatt schreibt weiter, daß man das Gefühl gehabt habe, als sei der Schleier der Zukunft auf einige Augenblicke gelüstet worden und als hätte man in hastiger Perspektive eine phantastische Entwicklung er blickt, deren Endpnnit sich in der Unsicherheit der Zu kunft verliere; man hab-e die Verwandtschaft mit den jenigen Menschen gefühlt, denen es vorbehalten fei, einst über die Lüfte zu herrschen» . Die größten Enthusiasten unter den Dirnen sehen nach dem gestrigen Besuche schon im Geiste die regelmäßige Luftroute Hamburg- Kopenhag e n eröffnet, während die Skeptiker auf die vielen Schwierigkeiten hinweisen, die diesem ersten Versuch, ein Lnsischisf von Deutschland nach Kot-en hagen zu führen, vorangegangen sind. Unter den Zu schauerii auf dem nopenhagener Fliigplatie bei der Ankunft der ~Hansa« befand sich der nennzigi jä hri ge hiesige liirosztansniann Moses Melchior, ein - lebensfriskher alter Herr, der in der Gesellschaft der dänischen Hauptstadt noch eine große Rolle spielt. Herr Melchior erzählte den Unistehendeii, dafz ihn die Augenblicke, die er jetzt erlebte, lebhaft an den Tag erinnerten, da er als junger Mann den ersten Eisen bahnzug vom Hanptbahnhof Fiopenhagen habe hinansgleiten sehen; damals habe er zu den Steiitikern gehört, deshalb glaube er jetzt an die Zu kunft des herrlichen neuen Besiirderungsmittels durch die Lüfte, und viele Kovenhagener teilen seit gestern den Glauben des alten .L)errn... Die Persönlichkeit des Grasen Zeppelin wird hier seit dem Eroberungsgugc der ««L)ansa" mit der größten Bewunderung umfaßt; die gestrige Fahrt wird als ein glänzendes Zeugnis der von ihm geleisteten Riesen arbeit, des hartnäckigen Kampfes eines geiiialen Greises gegen Hindernisse, Schwierigkeiten und Ge fahren betrachtet. Die Kopeuhagener werden die Er innerung an den merkwürdigen alten Mann, der in seinem hohen Alter es verstand, seinem Leben einen neuen, reichen Inhalt zu geben und eine Arbeit zu leisten, die in der Geschichte der Menschheit bleibende Spuren setzen wind, aus immerdar bewahren. ; Graf Zeppelin verließ während des etwa einstim digeii Aufenthalts ans dem ziopenhagener Flugplatzc die Gvndel nicht; er sei etwas abergländisch, so sagte er scherzhaft, nnd glaube nur dann an eine glückliche Heinifahrt, wenn er sein Schiff nicht verlasse. Von der Gondel aus unterhielt sich der Graf, der in vorzüsglicher Stimmung war. lebhaft mit dem be geisterten Publikum, das ihn bei der Ankunft nnd bei der Abfahrt mit Blumen überschüttete. Den ersten Vlnmengruß bekam Graf Zeppelin von einem bild hiibschen dänifchen Backsischchen; das kleine Fräulein wars ihm einen schönen Strauß zu, den der Graf febenso galant wie elegant mit deu Worten auffing: »Ach, wie allerliebst!« Blumengeschmückt liest sich der Graf bereitwillig photographieren. Die J liter viewer sind darüber einig, daß Gras Zevpelin einer der liebenswürdigsten Herren sei, mit denen sie in Berührung gekommen seien... h- A—MN lxdhte von vornherein die festliche Stimmung. Wirk lich haben nämlich die wenigen Sotnmerwochen, während derer tausend emsige Köpfe und Hände un ablässig der Verschönerung nnd zweckmäßigen Um gestaltung diefer prächtigen Innenräutne hingegeben waren, uns eine nagelneue Oper geschenkt, die nur den Vorzug hat, die geliebte alte zu fein. ~Dich, teure Halle, gruß’ ich wiedert« Das Wohlgefallen freudiger Ueberrafchtheit malte sich auf allen Zügen der glänzenden Gesellschaft, die da zu Ehren Schlichs, von nah nnd fern herbeigeeilt, alle die hell- nnd ueufchimmernden Ränge und Räume mit der far bigen Pracht der festlichen Toiletten, Uniformen und Ordensbänder, dem Aufleuchten kostbaren Ge fchmeides nnd lebenswarmer Schönheit ersiillteu. In der Hofloge hatten Prinzefsin Mathilde, Prinz Christian, Prinz Ernst Heinrich nnd Damen und Herren der Hofgesellfchaft Platz genommen· Unbe fchreiblich war der Augenblick, als plötzlich der Vor hang aufgezogen wurde und Schach, den man aus dem bekannten Türchen zu treten erwartete, bereits mit dem erhobenen Taktstock inmitten feiner Schar an dem lorbeerbekränzteu Pulte stehen fah. Er hatte fichnatürlich getäufcht, wenn er geglaubt hatte, dem Beifallssturm fo zuvorzukommen. Man erhob fich rief, winkte, auch das Orchester hatte sich erhoben und applaudierte, nnd der Gefeierte war gezwungen, wie der und immer wieder sich zu bedankeu. Mit einem unnachahmlikh oifeu Kopfruck lenkte er endlich zur Kunst über-. Beethoven hatte das Wort mit seiner gewaltigen Schicksalsfinfonie. Wir werden unsern Leier-n iiber den künftlerifchen Verlauf des Abends noch genauer berichten. Heute snur fo viel, daß die Sinfonie zumal. ihr herrlich eindringlichgebrachtes Finale Enthusiasmus erweckte. Nicht minder die weiteren reichen Gaben des Abends. Pe.r-ron, unt der hocky drain ttfchen Arie aus Weber-s »Euryauthe«(, Eugeu "d’Algert, den man endlich wieder am Klavier fand- Sein brillanter und zugleich geistvoller Vortrag des Lisztfchen Es-Dur-Konzertes (n-nter Kutzfchbakhs treff licher Leitungs ist einzig und unerreicht. Nach ihm trat Marie W i ttich auf und sang mit klaren ausgesuchten Mitteln Schuberts »Allmacht«. Dann folgte die Pause, so daß man neue Kraft für dielnoch weiteren großen Eindrücke sammeln konnte. Richard Strauki diri gierte foxnn fünf »Gefänge mit Ol·el)esteobcgletung«. Walter .o«o mer und Frau PlaskhJe-0..d. Osten brachtest sie. zufoinnerlich großer Wirkung, daß die Beifallsluft des Publikums zum Schluß keine Schranken zu kennen schien. Rich. Strauß ent wickelte freilich auchseinen diriaentifchenElatr. der LI- SOW lslä Euchs-Im- -R Politische Ueberficht. Das üaisekpaar ist mit der Prinzefstn Viktoria Luisessgeftern nachmtttag um 4 Uhr in Rominten ein getro en. « Ein kaiserliches Lob fltr unsre Flotte. Olm Schlusse der Herbftmanöver unsrer Flotte hat der Kaiser Folgenden Funksprnch an die Flotte ge richtet: ; ch spreche der Hochseeflotte »und den ihr für die Herbstübungen zugeteilten Ver-banden sowie den Streitkräften der Küstenoerteidignng m ein e oo l l·e Anerkennung ftir die mir gezeigten Leistungen und den wärmsten Dank für die muhevolle treue Arbeit zur Febung unsrer Kriegsfertigkeit aus. Ueber die ressevertretung bei den sächsischen Aaifermanöoern wird noch berichtet, daß außerordentlich wenig ausländische Berichterstatter zugegen gewesen sein ·sollen, nämlich nur zwei Engländer und ein Unter-trauer- Eiuige englische Journalisten sind mit gntemGrunde abgelehnt worden, weil sie Vertreter ausgesprochen deutschfeindlicher Blätter waren und im Vorfahre das freundliche Entgegenkommen des Generalstabö damit gelehnt hatten, daß sie wilde Schmäbartikel über das deutsche Heer veröffentlichten. « In den bayrischen Kammersittnngen » nahm gestern die Regierung Gelegenheit,« verschie dene Angriffe der linksstehenden Par teien abzuwehrem In der Ersten Kammer ver teidigte sich Ministerpräsisdent v. Hertling gegen die Angriffe, welche Abgeordnete-: Dr. Casfelmann in der Sitzung der Zweiten Kammer am 11. Sepk tember gegen ihn wegen seines damaligen Berichte-—- über die Kircheugemeindeordnung gerichtet hatte und betonte: Wenn er damals gesagt habe, die Zustimmng zu dem auf der zweiten Verfassungs heilage aufgebauten Gesetzentwurf bedeute für ihn nicht die Zustimmung zu den Grundsätzen, welche für die Ausgestaltung jener zweiten Verfassungs beibage bestimmend»waren, so habe er damit seine theoretisch-mitfenschaftlich begrundete Ueberzeugung ausgesprochen (!) Er wisse sich in ktrchenpolitis Jen Fragen durchaus an die von ihm beschworene Verfassung gebunden. Nachdem das Haus den von der Abge ordnetenkammer vorgenommenen Abänderungen ohne Debatte zugestimmt hatte, wurde darauf di- Kirschengemeindeordnung in namentlicher Abstim mung einstimmig angenommen. In der Zweiteu tiamtner wandte sich der Vertehrsminister gegen die Behauptung, daß in der Pfalz nicht so viele Lokomotiuen vorhanden seien, um alle Züge führen zu können, und daß im F aille eines Krieges die Pfalz nur die Regie rungsriite stellen könne nnd Preußen die Maschinen und das Personal. Aus wirtschaftlichen Gründen gingen ureuszische Lokomo tiuen wie auch umgekehrt banrische aus den Nachbar stasat über, und diese Vereinbarungen seien so ge troffen, daß sich die Leistungen gegenseitig aus glicheu. Der Minister erklärte: »Bedenkt der Ab geordnete uicht, daß uns seine Meinung an die Ehre geht? Der Abgeordnete möge doch daran deuten, welche Schlüsse im Auslande aus solch-en Darstellungen gezogen werden künntett.« Er be dauere diese Ausführungen lebhaft und stelle fest, daf: die Pfalzhahncn in jeder Hinsicht den Anforderungen gewachsen seien, die im tirieggsalle an sie gestellt würden. Der Bundesrat nnd das Jesuitengesetz. Nach der »T. R.« tritt der In sitz ans schuß im Bundesrate in den nächsten Tagen zusammen, um die von Bayern gewünschte authentische Interpretation des Jesuitengesetzes zu beraten. Als Material liegen dem Ausschuß vor; die Denkschrift des Reichs sustizanites und eine Eingabe der baurtschen und preu ßischen Bischöse Die Verhandlungen, während deren Frhr. v. Hertling sich wahrscheinlich in Berlin auf halrtzen wird, werden streng geheim geführt we en. Der zweite französifche Massenhefnch in Berlin findet am nächsten Montag abend statt. 900J-r a n - zo fen werden diesmal erwartet. Sie bleiben bis zum 27. September abends in Berlin und nehmen noch in Diiffeldorf einen eiutägiaeu Aufenthalt Zum Zwecke größerer Viehproduktiou in Deutsch land sollte nor allem die preußcfkhe Regierung darauf sehen, daß auf dem lansdwirtfchaftlikh genug ten Grundbesitz, der ihr Eigentum ist, mehr Vieh gehalten wird. In einer Versammlung des Haiifabiitides, die vor einigen Tagen in Berlin statt fand, hat der fortfchrittliche Reirhstagsaligeordnete Korb, Gutsbesitzer bei Querfnrt, auf die bedauerlich- Tatsache hingewiesen, daß viele preußische- Domiinen eine fchlachtviehlofe Wirtschaft führen, wohl weil infolge der Einfnhrfcheine mit Getreidse produktion größerer Gewinn erzielt wird, und die Forderung gestellt, bei der Verpachtung oder beim ihn neben Schuch stellt. Jan Kubelik ent ziickte nicht minder mit dem Violinkonzert von Mendelssohn, und Schnch selbst riß schließlich das Publikum mit der »Oberon«-Ouvertiire von neuem hin. Der Jubel iuollte danach nicht enden. Die Ova tionen erreichten einen Hitzegrad, wie er in Dresden wohl noch selten beobachtet wurde. Das Publikum verharrte aus seinen Plätzen und stürmte den Jubilar durch minntenlangen Applans hervor. Schuch mußte sich endlich zeigen. Inzwischen. war die Bühne in einen wahren Lorbeerhain ver wandelt worden. Als der Be all nicht enden wollte, sprach Schuch - und brachtJdamit andächtiges Schweigen ins Hans - die Worte: »Ich danke Ihnen herzlichst! Wenn alles gut geht, wird es noch ein Weilchen dauernt« Neuer Beifall umrauschte ihn, und nur langsam verließ das Publikum das Theater. , «- Ehrengesehenke fiir Ernst v. Schach. Ein Komitee, mit dem Oberbürgermeister Dr. Beutler an der Spitze, veranlaßte zum Jubitäum Schuchs die Sammlung einer Ehrengabe für den Meisterdirigenten. Die Sammlung erfolgte nur in engem Kreise der Freunde und Verehrer Sehnehs· Die Ehrengabe, die einen Betrag von icber 40000 Mk. erreichte, wurde ihm gestern mit Glückwiinschen überreicht. Kaiser Franz Joseph ließ dem Jubilar, der bekanntlich Oesterreikher von» Geburt ist, sein großes Bildnis mit eigenhändiger Unterschrift in vräcgtigem Rahmen übersenden. Exzellenz Graf See ach verehrte ihm zwei kost bare Silberleuchter. Meister Schuth erhielt noch viele wertvolle Geschenke als Zeichen der Verehrung. Kleines Fenilletom = Dersumbnn des Opernhanseö. Im Anschluß an den Artikel über«den Umbau des Kal. Opern hauses sei noch er änzend bemeztkt, daßder gesamte Umbau - qbqugen non der künstlerischen Aus schmückungsdes guseö·—— dem Kal. ginanzministcs rium, und zwar RmiGeheimensßat r. Walde-w unterstellt war; die Idee-der bübnentechnischens Ein richtungstammt non dem technischen Oberinspektor des Kal. Qpetnhausez Haswih die Ausführuan Ider Anlage-day;sen laq ebenfalls in den Händ-en dcr königlichen anleituitåp · =-Der-Dentsche«cih ers-nnd wird am ö. und S. Oktober in Dresden sente« Hauptversaxnmlung abhalten-( ·.Aus9er- den - geschäftlichen Stumm-erweisen Its-sc Verkauf der Domanen den Mk ern odek die Verpflichtung aufzuerlegen, Zieh zu zgchänsä der Hanfabuud bat sich der Forderung-. awer Wenn man bedenkt, daß der Dom nenbkstz ; preußischen Staates etwa IV- Millionen Mo gen umfaßt, fo muß man zugeben« daß die gez-» oder ger ngere Viebhaltung auf den Domämn nd Einfluß auf die Preisbildung des Vieh. und Wem marktes fein kann. Bereits in der voriädrigeu V sprechung des Domanenet.is im preußsschen Luni tage wurde die Forderung obligatorischer Viehzüs tung fiir die Domanen geltend-gemacht, abek M Erfolg. Nunmehr durfte aber, wie uns aus Ball geschrieben wird, die bevorstehende Beratung de Parzellierungsgesctzes Gelegenheit gehn darauf nachdriicklicher zurückzukommen Angesicht» dessen, daß unsre Schutzzvllpolitik in ihrer sonst auenten Durchführung namentlich den größern Landwirten zugute kommt, haben diese iq um« mehr die Verpflichtung- die Möglichste Deckung del Tebensmittelbedarfs aus der nationalen Eigenprm Futtion sich an ihrem Teile im Gesamtinteresse M gelegen fein zu lassen. : Ueber die Betätigung des haudelspolitis «" Chanvinisinus in Frankreich gegen Deutschxw wird aus B e r l i n berichtet, daß die französische R « gierung tatsächlich die Absicht habe, mit Maßnahme ausschließlich gegen deutsche Waren vorzusehe Vor-gesehen soll fein: ein allgemeiner Jmporwe merk für ausländische Waren nach dem eng lischen Muster ~Ma(le in Germauy-·,ej Verbot der Gründung von Filiale; ausländischer Fabriken und Begebungzz Staatsauftrsfige ausschließlich an die heimische » duskrie Als franzosilfcheVsirniezesollen nur M , angesehen werden, die ihren eisk- in Frankrei. haben, deren Verwaltungsrat und Leitung zu mi destens zwei Drittel aue Franzosen hcskeh und deren Arbeiter höchstem-· bis zu zehn Prozen Aiisländer sind. Der bereits gemeldete Naneyek Zivischensall - Veschimpsikna einer den« schen Flagge, näniliclzeinez Autofahucheug der esterreichiskh-ungarischeu zzsurstiii Colloredeanan feld in den deutschen Farben - hat auch m Paris nach einer Meldung von dort eine gewisse Aufregung erzeugt, und die Behorden haben eine Untersuchung angeordnet. »Die Pariser issterreikliisch-ungarische Botschaft hat jedoch ekkszm daß es sich nicht um ein deutschesEmbicm handelte, sondern um ein ungarisches, das nur grobe Unkenntnis für »ein·e deutsche Flagge habe halten können. Die Furstin will jedenfalls ein« Klage gegen die Polizei von Nancy aiistreikgizu« » Zur Vorbildung gewerblicherFortbildungsschsh lehret im Hauptanit hat das Rai. Preuszsschs Laiidesgewerbeamt, wie der »gut« mitgeteilt ioirds einen interessanten Plan ausgearbeitet.« Es liegt ibm die Errichtung eines Scniinars niit ciiiiiihrigeukj Lehrgaiig zugrunde. Zuge-lassen sollen werde Handwerker und Tcchuitcr, die iiiindesiey drei Jahre praktisch tätig gewesen sind und ein« aiiöreicheiide allgemeine Bildung nachweisen kä nen, ferner Vernfslehreiy welche diejweitc Lehm priisiiug bestanden haben und bereits i«m Nebenam als Fortbilduiigsschuliehrer tätig gewesen sind. Dies Aufnahmepriifung zerfällt in einen sachlichen Teil für die Metall-, die Baugewerbe oder die schmücken deii Gewerbe und einen allgemeinen Teil. Tie all-; gemeine Prüfung kann auf Grund von Saul-zeug icissen erlassen werden. Der Lehrgang dee Sennnaksz soll Praktiker und Pädagogeii zur Erteilung deg» Unterricht-s in Gefrhiifts-"iiud Bürgerkiinde und im- Zeichnen befahigen. « Ausland. , Italiens Antwort anidic scanziisiichanrnhnm nen. Aus Rom wird uns geschrieben: Langsam, aber sicher vollzieht sich die völlige Abtehr auch der- Pfse ntlich en M ein un g Italiens non den iranzösischcn Stammes-genossen Die Konzentration der französischen Seestreitkriiste im Mittelmeer hat aukh denjenian Jtalienern die Auan geöffnet, die bisher Herztriimpse bei dem Gedanken bekamen, daß« das groß-e Aisskhiednehmen von der soreiin iatjna ider lateinischen Schwester) bevorstehe. Die kleine Provinzpresse «wiitct nnd droht, die dem Franzosen-- tnm innerhalb Italiens-s dienenden Organe nnd Ok aiinkhen schweigen in Verlegenheit um beschimigendez Ansreden. Durch die »Tribnna« läßt die Regierungv Hihre Ansicht dahin erläutern, daß die Zeiten sich er-! lieblich geändert hätten. Ein Doppel so i el Hin-- lieu-s nach zwei Seiten hin, wie es in dem bis heri g en Drei b u nd gespielt worden wäre oerbietc sich von selber. Schärier geht der vielgenannte Abg. C i r m e ni in der ~Stampg«, dem Organ des Ministerorasidentcn Giolitti. mit« den Pariser Blättern ins Zeug. Er sagt: Frankreich sei-« seine Nichtachtung gegenüber Nachbarn schon einmal schlecht bekommen, das wäre im Jahre 1870 ac wesen. Heute behandeltcn die Pariser mit der glei-. H Eitchen zwei Anträge auf der Tagesordnung, die die Abhaltung von nationalen Festspiselen fiir die Jugend im Jahre 1918 fordern. » = Die Leipziger Sezesfion soll vor der Auf liiinng, die schon in Künstlerkreifen befürchtet wurde bcinahrt werden« Nach Ergänzung des Vorstand-ca gehören diesem an: die Maler Vendorf, Herinanii Paschold und Speis-L Den Vorsitz führt der Maler Schutze-Rote Die Sezession ist neuerdings noch-» maks tm das Leipziger Stadtverordnetenkolleginiu; Hum Zwecke einer Deckung des Defizits dri« cririiiz Jahresausftellung herangetreten. l » : Oetbart Hauptmann- als Antiktitiit-, JIU »Evangelischeu Kirchenblatt« nnd der »Bist-Jana Zeitung« war eine Polemik darüber entstanden daß Gerhart Hauptmann-s Roman »Enm2l«ck Quint« eine antikhristlirhe Tendenz habs- Gerhart Hauptmann, von der »Breslaucr Hiel tlmg" befragt, erwiderte nun, er könne nicht ein greifen, er habe im Buch alles gesagt. was ·e»r 511 sagen hatte. Wer aber in ihm einen Antikhiiii er blicke-, der solle sich in acht nehmen, daß ihm nicht etwa selbst Hörner und Klauen waYtMs = Wahre Gefchiihtkhen« von Slezak. Leo Sieg-Ak der bekannte Tenor der Wiener Hofoper, von·desst" hervorragendem Erzählertalent und scharftxefschfm Witz wir« bei einer früheren Gelegenheit bereit-z einige Charakteristische Proben gegeben haben, neriifschlkklcht ietzt bei seinem Berliner Aufenthalte in der »B- Z- OF Mittag-« einige Anekdoten aus feinem, Verkehr Mit Landsleuten. Wir «geben nachfolgend ein beiondcxs hübsches Gefchichtchen wieder. Den Anfang bildet eM Gespräch Slezaks mit seinem getreuen Fakkvflm Franz Schweiner aus-Kwarfitz in Währen . . »Herr Kammerfänger - die Kr o ne!« - »Was denn?« ~Also(n·a·mlich die Krone vom-·P»« seien, bitte-« - ~Wiesoe« »An- bitte-sie tit, wss man fv sagt, also nicht in den Prosetenkufietkknew gegangen jetzt half ich· fie iu«Beitungöpap ehrs wickeit - ahex fest uni-Spqgat minnt-denn bitte! 7 So reichte mir Franz-bei der AbreiietMPM in den Schlafwagen, zog den-Dut«undsmwg- « Elsa, mein Gemahl, war entsetzt.s - -,,Die schöne, neue"Krone, mit«.den-vielens·Steine-t; Ornamenten, k Hermelitibesatz i—- .- wie. leicht T kates « etwas verbogeti nnd-aus der Form gebrachtMAY-«-n - Soforts war eine-der.vielen-Sl·ergerul·ö erregt-Mnd Hutschachteln s entleert,- die Krone hineingelegt-n schlafen gegangen. . C " « Nachts-- Zvllrevifionx · »Nichts Verfteuerbares?« - « ( » «Mins’mr«mws Natter- " " v· - · Nicht im w dies »F get · Niedel it G: der Drcsd der Bajvkl richten« zu Wehrer worden sei C- x p c d i l unp plünd- Der mcz endlich u n s ( dürft-c der v seiner Schau New-Vortei vor einer W Vereinigten ( tät verhaftet weil er für 1 qcholksn wer-I Koikfnlcs find mehr wicd hat ihre A u antxag t. Nogicä So aus Tuch fick durch das Lo. vor Erösfmm Mikado hakt träger aus dc daßeinet »u -vor «em A japanlfchen V oftenmijven A ikir sich forde General Nogi uung und Imä benachrichtigte welche sein Bc in den Tod fo Freunde und . üben-richten il dem der Gene! diese Version 1 Generals eine lelnc Bedeunu TM Todes Wie wir l Aiich gemcl neuen schnmrzl ihrer Offiziere Junglmnni die ein-Fu so j als tüchtige F heraus Halle 1 MS stand, hat« Mk Offiziers als Anerkcnnu leistungen den stft in diesem »Den Karl Inucrlich fj das Zeitungsp Mel-Hain jede 1 bemelinbefetztc ist diskut: »Dann gcl die Störmm!« = Fett-ist nfolat ic Auso Streichquartcttabc Erd-natur Warm cttohcr. 11. Nove 17· Mier im Pal Mo Mk. und 1 «La»xienftcuek. Ko plage: 3,15 Mk. Wisßlich Karteni FI. Räts, Secftraß lichc . anrammc lmsisftellcm = Ttio chcx HM Hans v. Sk «Mlllikabctsdc aben W. Oktovckn VI Summ: Cellofona ON 48 (K;al. Kam Wuos Madam J» Am G-Moll Op« kall sur may somqu Pcflchch l oaem «n » n vo HGB-EIN s. - Ginllz Beethove- M EsDuk mac. It««!I"12enm-t1wiz s Yka Abende: Sitz- JEIF Mk» Mich-Les · Usang km I Matten: St » ä- W Mk- muss-lief : VIII Naiv M W feiner Abt M den .7· Ort-be Dkkslsncit Pnbm Wiss-ist- Dg Un . nqo 111 Klavier hegt-s : U et q. m WILL Stil-Pe ducd Ma n n u WHWI nemaCFt ask-« kkbs EIN-M ihn seltsthlug..y .e
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