Die ersten Ringer der Welt Mächtiger als in der Leichtathletik, stärker als im Ski läufen, größer als im Eisschnelläufen sind die Pinnen im Ringen. Der Ringkampf ist ihre ureigenste Domäne. Weder im Freistilringen noch im griechisch-römischen Ringen hat bisher eine andere Nation so viele pracht volle Erfolge an Weltmeisterschaften und an Olym pischen Spielen zu verzeichnen gehabt wie das kleine Volk der 3,5 Millionen Finnen! Wo sich Bärenkraft mit pantherhafter Schnelligkeit paaren, da sind diese Nord länder in ihrem Element. Die starken Männer sind da oben Legion. Gerungen ist bei der finnisch-ugrischen Rasse schon seit uralten Zeiten worden. Noch bis vor kurzem pflegten die Finnen ihren eigenen Ringkampf. Das griechisch-römische Ringen wurde vor der Jahr hundertwende in Finnland bekannt. Die Finnen selbst nennen diese Ringart den französisch-finnischen Stil, weil derselbe vorab von den Franzosen in Finnland ein geführt und von den Finnen verfeinert wurde. 1891 wurde in der Hauptstadt der erste Ringerverein, der „Helsingin Atleettiklubi“ gegründet. Die rasche Ent wicklung des Ringsports in Finnland ist namentlich ein Verdienst der Armee, die das Ringen unter den Sol daten mächtig förderte. 1896 bis 1898 fand in Finnland eine Reihe von Berufsringer-Turnieren statt, durch die das neue Ringen auch auf dem Lande volkstümlich wurde. Järvinen trat zu Propagandazwecken in Zirkussen mit dem Polen Pytlasinski auf, welcher dann eine Reihe von finnischen Ringerschulen gründete. Eine entschei dende Wendung zum Guten nahm der Ringsport in Finn land mit der Gründung des Arbeitervereins „Jyry“ 1902.