ihm nicht möglich, sogleich die Arbeit fortzusetzen. Die Hände in seinen Taschen sind zu Fäusten geballt, und seine Lippen wirken verzerrt. Er muß sich erst darüber klar werden, warum ihn die letzten Worte seines Vorgesetzten so hart getroffen haben. X Als Prokop mittags ohne Appetit im Speisesaal Platz nimmt, sitzt ihm Andres gegenüber. Andres kennt er aus seinem Heimatort, aber Prokop wirft ihm nur einen flüchtigen Gruß zu, denn er hat Andres nie leiden mögen. Andres ist ein Mensch, der wie ein Roß arbeitet, er ist einer, wie ihm seine Kollegen höhnisch nachsagen, der Amerika entdeckt hat und für den die Arbeit eigens erfunden wurde. Wie er tiefgebeugt vor seiner Eßschüssel sitzt, beide Ellbogen breit auf dem Tisch, gleicht er einem ausgemergelten Hunde, der einen Knochen vertilgt. Er schlingt so gierig, daß ihm die Augen heraustreten, und läßt sich von Prokops Er scheinen nicht im geringsten stören. Nur durch ein Verziehen der Mundwinkel gibt er zu verstehen, daß auch er den andern erkannt hat. Ohne ein Wort zu wechseln, hocken sie kauend sich gegen über, bis Prokop das Schweigen unerträglich wird; darum sagt er: „Na, Andres, wie geht’s?“ Andres feixt mit vollen Backen: „Diese Woche hab’ ich 500 Kronen verdient, was sagst du dazu?“ Prokop hält bei dieser Mitteilung im Kauen inne, denn so 145 1« Chef