aus ihm auszutreiben. Treten Sie ihn in den Hintern, ohr feigen Sie ihn, wenn es nötig ist. Und es wird nötig sein.“ „Jawohl, Herr Chef.“ Der junge Zuschneider steht mit unter würfigen Augen da. Er hat kurzes, hartes Haar, ein schwam miges Gesicht und ein breites Kreuz, man braucht diesen Bären nur anzustacheln. Er ist also Abteilungsleiter. Plötz lich dämmert es hinter seiner Stirn, daß er ja nicht einmal richtig rechnen kann, und was das Schreiben anbelangt, so wird er seit seiner Schulzeit nicht viel Fortschritte gemacht haben. Rechtschreibung war eigentlich nie sein Fach. Ob man dem Chef das nicht sagen müßte, denn — was für ein Auf seher kann er sein? Er will den Mund zu diesem Geständnis öffnen, als der Chef in seiner Art, die keinen Widerspruch duldet, wiederholt: „Gehen Sie nun und denken Sie darüber nach, was ich von Ihnen verlangt habe. In zwei Stunden melden Sie sich bei mir.“ „Jawohl, Herr Chef.“ Ein scheußlicher Brei! Einen verflucht unangenehmen Brei hat man ihm da eingerührt. Im ersten Augenblick weiß er nicht, was er tun soll. Er ist zwischen Stolz und Angst hin und her gerissen, ihm ist zumute, als sei er rings von Fallen umgeben. Er bedauert, daß er nie darauf achtgegeben hat, wie sich so ein Aufseher benimmt, und überblickt von der Schwelle her den langen Saal der Schusterschule, aus dem ihn scheue Blicke treffen. Er soll Befehle geben,— aber wem? Er soll Anweisungen geben, aber welche? Er soll sich hervortun, —aber Jesus und Maria, womit? Seine Kehle ist trocken. Schreiben kann er nicht, fällt ihm erneut ein, rechnen