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Dresdner neueste Nachrichten : 04.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-04
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191309048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19130904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19130904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-09
- Tag1913-09-04
- Monat1913-09
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 04.09.1913
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Nr. 240. xxL Sah-· Ists. Dressåer Neuefte Naskfljkkn Gdbnrtenrückgang Bevöllernngsftillstand ? Bon qesehätzter Seite wivd uns geschrieben- Durch die Ausführungen, die Geheimrat von Lufchan kürzlich auf dem Anthropologens tage gemacht hat, ist die Diskussion über den Ge durtenrückgang, die ja schon eine ständige Rubrik in den Zeitungen bildet, gerade in den letzten Wochen wieder angeregt worden. In einem Aussatze, der auch an dieser Stelle über die Ausführungen des Gelehrten erschienen ist, wurde besonders darauf hin gewiesen, daß aus dein Gehnrtenrückgange eine Idrohende Gefahr für die militärische Sicherheit des Landes erwachsen müsse und daß die Lasten der neuen Heeresvorlage im Laufe der Jahre immer drückender empfunden würden, wenn nicht wirksame Maß nahmen gegen den ~Rückgang des Bevölkerungs zuwachses« ergriffen würden. In dieser Behauptung sind, wie das dei den Erörterungen über den Gegen stand sehr häufig vorkommt, die Begriffe ~GeGurtenr ückgang« und EcvölkerungsrückganM gleichgestellt Man geht von der Ansicht aug, daß der Geburtens rückgang sich in steter Linie fortsetzen und schließlich einmal zu einer Bevölkerungsabnahme führen müsse, wie dies in Frankreich bereits jetzt zu befürchten stehe. Wer diesem Gedankengange folgt, tkvird allerdings leicht zu pessimistischen Anschauungen ommen. s Glücklicher-weise kann man aber sagen, daß für Deutschland, soweit wenigstens sichere statistische Unterlagen vorliegen, zu derartigen Besorgnissen kein Anlaß vorliegt, wenn man auch naturgemäß, wie das Pflicht, nicht nur des Volkswirtschaftlers und Politikers, sondern jedes St aatsbti r g e r s ist, dem Problem eingehende Beachtung widmen wird. Daß von einer Bevölkerungs a b n a h m e infolge des Geburtenrückganges in Deutschland zurzeit noch keine Rede fein kann, wird deutlich, wenn man sich einmal die Bevölkerungszisfern der letz te n Jahr z e h nie vergegenwärtigi. Die Bevöl kerungsvermehrung, die 1885 0,7 Prozent der Be völkerung betragen hat, war 1890 ans US Prozent, 1900 aus Iso Prozent gestiegen nnd ist seitdem nur wenig zurückgegangen, nämlich 1905 auf 1,46 Prozent, 1910 aus 1,86 Prozent. Sie betrug atber selbst in diesen letzten Jahren, die gegen das Jahr 1900 einen Rückgang bis 0,14 Prozent darstellten, noch immer b ed eutend meh r als die Zunahme des Jahres 1895 und war ungefähr doppelt so stark als die des Jahres 1885. Die Bevölkerungsvermeh rung ist in diesem Zeitraume mit einer W ekle zu vergleichen, die langsam anstieg, im Jahre 1900 ihren Höhepunkt erreichte nnd seitdem wieder früheren Zu ständen sich zunähern scheint. Die Frage ist nun ob die absteigende Bewegung auch iiber diese hinaus an h alte n wird, und sie wird allerdings von einer Unzahl von Schriftstellerm die sich mit diesem Problem beschäftigen, setzten, Geistlichen, teilweise auch von Professoren der Volkswirtschaft, bejaht. Einen statistisch en Anhalt für solche Prophe zeiungen gisdt es jedoch nicht. Was die Statistik bis jetzt einwandsrei festgestellt hat, ist im Gegenteil für die Frage des Bevölkerungszuwachses trotz des Ullllllllållllillc Tllllcschllllll . : JD sd Bst llbe www-MS Ulf VEGMUULUO ot· IMMM IVTMWII MM ZU Ædssz As Jus-M « 135 111 M Jus Bursch uuive weitem-« sum-zausen B II» fllt an wärst 85 kl» ff r das stu san M« - monatliik 70 Pf» viertelfäærltckz 2«10 Uhörei caus. lt der Wawsps « « If m·P« nä- Rellmemle Mo Im- zvöchentl eben Beilage »O ustc erte state e« oder .Dkesdu· MINISTER til-O TätiPeEMZteåkgzlåxrusznßudActfzkirgå GrößteVerb r e i t u n in S a e n Iliearude Blätter- ie 15 11. monatltch gekr. i lätstd · « s « · chf Postbezug in Deutschland und den deutschen oln ein »Es-Im« äch- Jkis Brilglejnsäqeann brrtfäukteesäukæenauuzed g . Ausg. A unt ,Jllustr.N-ue·fte« mun. VOPL ijMLWA IRS-BLI- pkächäikskäakäiekki ERNan »Es-km · - B sb«-Jsusi-Ozil7»zs MA- .. . . m . · Ute te net c n .- Meåuttsotggtsqgi Esaus-ZWEIF-aåpäienkggtelächeuäkäggcex Mit M HMGschZstsstcllc Fetbkuandstrqße 4. äugkke mähgllllaftglådzeqkstä lIIMQILZZKJMÆU . u . one uk. u a , · , - VUIIUUMUM UND MVMM M Fetnsprecherx Reduktion Nr. 18 897, Expedltion Nr. 18 688, Verlag Nr. 18 528. Telegr.sAdm Neueste Dresden. Nach dem Auster-de tin Kreuzbqewöchmslis 1M- IU Inst-Jst- M» - , -T———S—— bis er Lieder seinen Willen bat. Und wenn dann mit vielen Verhandlungen ein Vertrag geschlossen wird, der ibm unter diesen und diesen Bedingungen das Bergsteigen wieder erlaubt, dann wird unser Sohn gelernt haben, uns als ein Hemmnis seiner Jugend und seiner Freiheit zn empfinden. Und er wird uns je dster und je härter als ein Hemmnis empfinden, je häufiger er die Bedingungen des mit uns geschlosse nen Vertrages verletzt Hatten wir dann nicht etwas verloren? Und was hätten wir dagegen gewonnen? Nichtöi Denn wir könnten dann ebensowenig ruhig sein wie heute. Gelingt es mir aber, und er verzichtet ein fiir allemal auf seine Luft, dann liegt die Sache noch viel ernster. Denn ich habe dann ilLeinem geraden Willen einen Knax versetzt, habe sein erhälinis zum Leben, zur Natur, zu sich selbst gestört und unter brochen. Und ich glaube, das gebt über mein Recht, geht iiber unser Recht ein wenig hinaus. Denn wir Eltern dürfen uns nur dort unsern Kindern ernst haft wisdersehem wo ibre Unvernunit waltet oder ein böser Instinkt. Nur dort. wo ihnen, den Kin dern, ein muiwillig oder häßlich herbeigeführter Schaden droht, nicht aber doot, wo wir Eltern uns Angst oder Sorge in aller Bequemlichkeit ersparen wo en. , Diesen Trick aber, die Gipfel der Berge zu er steigen, dürfen wir nicht als einen unvernünfiiaen und muiwiiligen schelten. Wir dürfen ihn auch niebt iurzweg verwerten« bloß weil er gesährlitb ist. Wo hin kämen wir, wenn wir jeglichen Sport verdam men und anseinden wollten, weil man beim Reiten den Hals brechen kann-, weil es sich beim Fechten er eignet hat, daß einer, dem der Partner die Draht maste durchstach, sein Auge verlor, weil man beim Siilausen die Kniescbeiben zersplittern kann und weil es möglich ist, beim Fußballsniel einen tödlichen Stoß in den Magen zu bekommen? Bedenke doeh die unzähligen Gefahr-en. oon denen alle Menschen beständig umlauert sind, ob sie nun Sport treiben oder nicht, und Du wirst zugeben, daß ein jeder, dem es verhängt ist,-vom Schicksal ereilt wird. sek aut dem einsam ragenden Felsgtnsel eines hohen Berges oder auf dem ebenen Pslaster der Großstadi Nb verehr-e die Jugend, die sich demSnort mit solcher Leidenschaft in die Arme wars. Die alten und älteren Generationen haben ihnen da kein Beispiel egeben, haben die Jungen nicht dazu anselerntz Hin ihnen selbst ist das ausgewachsen, in ihren kiseben eschmeidigen Körpern ist das lebendig geworden. Sie gaben sika ertroyt und ekswungen und errungen ani allen Wege-. Man iaat die Its-end weis nicht-, « Diese Uns-met umfaßt so Seiten-. Roman siehe seite- 17 nnd ts. Dreht-net Cypris-kraus Seite ts. sus den Gerichtslaal und Bemülckneö Seite U- Schwere Eilenvalmtatuitcavljen in Amerika nnd England. Viele Opfer an Menschenleben bat der gestrige Tag in England und in Amerika gefordert. Zwei Zusammenstdße von Schnellzügen haben steh dort ereignet, die alle bei-de besonders folgen schwer waren. Wie aus New-Dort gekabelt wind, stieß in der Nähe von Wallingford im Staate Connecticut der Vorzug des Schnellzuges nach New-York mit einem andern Schnellzug, der zum Teil dieselbe Strecke läuft, zusammen, uwd zwar in so furchtbarer Weise, daß die Maschine des nachfolgenden Zuges durch zwei Schlafwagem die den Schluß des Vorzuges bil dcien, hindurchsaufte und sie vollständig set-splitternH Der dritte Schlafwagen wurde vom Bahndammx heruntergeschleudert. 18 Personen blieben auf der Stelle tot und üb e r hun d eri sind, zum großen Teil schwer, verletzt. Die Newhavenbahn, auf der sich dieses furchtbare Unglück ereignete, foll, wie dem »B. T.« aus New-York mitgeteilt wird, wegen zahlreicher Un falle in letzter Zeit sich bereits eines üblen Ruer erfreuen. Das Unglück soll aus falsch e Weiche n ftellun g zurückzuführen sein. Wie noch von andrer Seite gemeldet wird, befanden sich in den von dem nachkommenden Schnellzuge überfahrenen Wag gons fast nur Ausfltigler nnd Ferienreifende, die nach New-York zurückkehrten. Dtse Katasstropbe soll deshalb fo furchtbar geworden sein, weil dichter Nebel herrschte und der Zugführer des zweit-en Schnsellzuges daher die Signale überfah. Doch wurde bereits ein Weichen-steiler verhaftet, der erklärte, der Mechanismus der Fernstellsweiche hat-be nichtsfunsi tioniert. Auf der Newhavenbahn haben fich in« den letzten zwei Jahren nicht · weniger als 14 Kava strophen ereignct. Wir erhalten noch folgende tele grsaphische Meldung: . i, Die Toten in den Schlafwasen. «.: Si- New-York« s. September. (P r i v.-Tel.) Die ; bei der Eisenbahnkataftrophe der Newhavenbahn « Umgekoimnenen und Verletzten befanden sich haupt sächlich in den Schlafwagen. Der Zugftihrer des nachfolgenden Zuges wurde verhaften Die Toten find in entsetzlicher Weife verstümmelt Unter den Berletzten befindet sich auch eine Anzahl Mitglieder der Psadfindervereinigung. Die Eisenbahnverwals tung wird scharf getadelt, weil sie eine alte Signal einrichtungs hat, die schon lange durch eine andre hätte ersetzt werden müssen. Unter den Toten fan den sich der vielfache Millioan Smithwick nnd seine Frau ans Chieago. s ch Bckgc, Mc Willsko UIIII Mc Ellcclt Ein Brief. . Von Felix satte-h Wie Du, meine liebe Frau, bin auch ich von den iraurigen Vorfällen, die aus den Bergen berichtet werden, erregt und in meinen Gedanken aufgewühlt. Das ist mehr als begreiflåckk wenn man einen Sohn hat. der eben jetzt im ochgebirg’ utnherwandert. Wir wollen es uns oft genug nicht merken lassen, ivie sehr wir um unsre Kinder bange sind. Darin hast Du gewiß, recht. Wir schweigen alle bei-de, weil wir davor zittern, die eigene Angst im andern wiederzufinden. Wir schonen einander. Du hast recht. Und ich füge hinzu: wir müssen es. Denn die Kinder schonen uns nicht. Aber manchmal ist es doch notwendig, daß wir uns aussprechen. Nicht um uns gegenseitig in Unsern Befürchtungen zusteigertn sondern um Klar beit zu schaffen. Du hast mit Deinem kurzen, ver ziveiselten Brief und mit dem Wunsch, den er ent halt, den Anfang gemacht, und ich bin Dir dafür dankbar. Denn es ist unerträglich, gerade jetzt allein zu» sein und zu schweigen. Nun aber mußt Du auch mit Dir reden lassen, wie immer. In- ich gestehe es Dir, ich lebe in einer bestän digen Angst, so oft ich unsern Jungen hoch oben in den Gletschern weiß. Und ich leide diesmal mehr als ie, genau wie Du. Denn, genau wie Dich greift es mich an und bestätigt meine geheimsten Sorgen, wenn ich in den Zeitungen die Katastrophen lese die sich Schlag auf Schlag in den Bergen ereignen. Poch habe ich den unglücklichen Mann nicht vergessen kennen, der verirrt und ratlos, überwältigt von der; Bergeinsamkeit und in Todesangst sich selbst den Tod: gegeben hat. Er ist diese Zeit her als ein Qual-: gedanke immer bei mir gewesen. Der Jüngling, den sie geht aus tagelanger Gefahr mühsam gerettet haben» Un den feine Mutter nuntvie einen Auferstandeneni wieder umarmen darbaat mich beinahe ebenso tief erregt wie das bitte-re ~-schick jenes andern, den dies Lawinen des Monte M nllo bedecken. Die Spuren,s die man von ihm , en hat, diese ausgestreuten,s im Schnee umh» Boden Dinge, BrieF Schuhe, Eispickeh diese »Ist-n efte und Ueberblei sel, welch Eine furchxbare nkort sind llsie dein Fragen und suchen ge 'ngstigter ltern. A e diese Vorstellungen befiiirmen m ch, rauben mir fast den Atem, und über ste» binwea breite ich die seine nach unserm Sohn. Das Eisenbahnunglück in Nordenng das sich aus der MidiandsEisenbahn ereignetr. er folgte unweit der Station Kirkby an einer Stelle, wo bereits im Dezember 1910 eine schwere Eilen bahndatastrophe zu beklagen war. Es sind dort gegen 8 Uhr morgens zwei Schnellzüge, die mit großer Geschwindigkeit von Carlisle nach dem Süden fuh ren, zwischen Haweg Junetion und Kirkby Stsephen aufeinander gefahren. Der eine Expreßzug hatte Carltöle aus dem Weg nach London um 1 Uhr 85 Minuten, der andre um 1 Uhr 47 Minuten ver lassen. Der zweite Zug til-erholte den ersten und sauste mit furchtbarer Gewalt in ihn hinein, die» leisten Wagen wie Pappschachteln gusamneendritckend.; Auf den Trümmern der letzten Wagen richtete sich; die Maschine des nachfolgenden Zuges auf und letzte sie in Brand. Wahrscheinlich hatte die Maschine des ersten Zuges nicht genügend Danwf, um die Stei gung zu überwinden. Das Personal stieg ab und ölte die Maschine. In demselben Augenblick eilte der zweite Zug heran und das Unglück geschah. Unter den 14 Personen, die foforr getötet wurden, befanden fich d Kinder und 7 Frauen. Es werden uns aus London noch folgende furchtbare Einzel heiten berichtet: Oe London, s· September. (Prin.-Tel. der Dresdner Neneften Nachrichten.) Der Glas aower Exprefzzng hatte bei Hauses Jnnction eine erhebliche Steignng zn überwinden. Die Strecke war infolgedessen nicht freigegeben. Der hinter dem Glasgower Zug kommende Edinbnrgher Schnellzng fuhr tiber die Warnungsfignale hinweg. ! Ein Schaffney der abgestiegen war. weil der Zug » anf der Strecke hielt, fah die Lichter des heran » nahenden Zuge-s nnd sprang in den haltenden an hinein. nm die Reifenden gn retten. Das gelang dem Mntigen zum Teil. Gleich daranf erfolgte fchon der furchtbare Zufanunenftofk der in der finfteren Gewitternacht eine nin fo fnrchtbarere Panil erzeugte Eine Unzahl Wagen stand fofort in Flammen Die Gcrctteten inarhten die größten Anftrengnngen, nm die noch nnter den Trümmern nnd in den Wagen befindlichen Passagiere zn retten. Außer den 14 Getöteten find noch 12 P er fonen fo fchwer verwundet worden, dafr fie kanns mit dein Leben davonlommen werden- Ueberall fehlte es an Werkzeugen, nm die brennen den Ttiinuner zn zerfchlagenz ed Mitten fonft zwei-i fellos noch weitere Rettnngen erfolgen können. Nach den Meldungen Londoner Blätter war die Kataftrophe eine der fchwerften, die fich in Jahrzehn ten in England ereignet haben. Man nimmt an, daß der Lokomotivführer des Edinbnrgher Schnellgngeg fich in den Signalen geirrt bat nnd· fo das Unglück verschuldete. Die Unterfnchnng tft im Gange. « s möchte aus der Ferne nach ihm greifen, feine Hand halten, fein Antlitz sehen, nnd das Verlangen, feine Stimme zu hören, ist oft fo stark, daß ich mir nicht mehr Zu helfen weiß. . A er: ihn zurückrufen? Es wäre, für den Augen«- hlick wenigstens, eine Hilfe. Das ift möglich. Es wäre auch die Erfüllung Deine-s Wunsches. Du siehst, daß wir da vollkommen einig find. Haft wohl auch nie daran gezweifelt, daß ich ihn geradefo wie Du herbeifehne, nicht wahr? Ich bin jetzt einigemal nahe daran gewesen, es zu tun. Ich weiß, daß Du keine ruhige Stunde haben wirft, daß ich keinen Schlaf finden werde, bis er wieder heil und gefnnd vor uns steht. Dennoch werde ich ihn nicht rufen. Er foll auf die Berge steigen, wie es fein Wille, feine Luft und feine Freude ist. Und wir bleiben hier mit Angst im Herzen, bis er wiederkommt Das ist unfre Bestim mung» Elterzilod. « » « , , , - Ich will Dich nicht einmal erinnern, in wie viele andre Gefahren wir unsre Kinder entlassen müssen. Du entgegnest mir ja doch nur: das ist das Leben das ist der Beruf, davor können wir die Kinder nicht absperren. Aber das Bergsteigen muß nicht unbedingt fein- Eö ist der Uebermutl Und: den Eltern zuliebe können die Kinder doch wirklich auf solch einen ge fährlichen Sport verzichten. So redest Du und hast von Deinem mütterlichen Standpunkte aus vielleicht sogar recht. Für Dich. Keineöwegg für die Kinder. Denn die Kinder brauchen um der Eltern willen auf nichts zu verzichten. Es liegt ein tiefer Sinn nnd eine wunderbare Gesetzmäßigkeit darin, daß sie solch einen Verzicht nicht zu leisten brauchen, daß alles in ihnen sig von jeher und zu allen Zeiten gegen einen solsen erzicht sträubt. Der Fortschritt nnd die Ent wi lung der ganzen Welt hängt davon ab. Du sanft. das Bergfteiaen fei keine unbedingte Notwendiakeii. Ja, hätten die Kinder immer nur das getan, was die Eltern als unbedingte Notwendig keit erprobt und anerkannt haben, die größten Taten der Menfchåeii wären nie vollbracht worden und wir stünden no am Anfang aller Dinge. Es hilft nicht-, meine liebe Frau, wir miiffen uns darein schicken. Kinder haben, das heißt, dem Werden und Drangen dieserWelt verknüpft fein. Und davon können, da von follen wir uns nicht lösen. Wenn ich untern Sohn ietzt zurückrufe, wenn i G ihm abringe, daß er unt zuliebe auf feine Porbtouren verzichtet, dann habe ich das Spiel ver oren, ob er nun meinen Wunfcb erfüllt oder nicht. Bleibt er eine Weile bei ung, obne sich zu beruhigem dann wird er Dir wie mir-is lanae mit Bitten nnd Araumenten ansehen. Geburtenriiciganges durchaus nicht nngtinitid Denn der Geburtenabnabme ging bisher immer eine sehr starke Abnahnte der Kindersterblichs seit parallel, während umgekehrt ein-er steigenden Geburtenziffer auch eine steigende Kindes-sterblich keitzztssser regelmäßig gegenübersteht Faßt man diesen Punkt ins Auge, so liegt der Schluß nahe, daß Sterblsicbbeit uni- Oeburten in Deutsch land sich stets parallel bewegen und daß einmal, wenn in Deutschland der Rückgang der Sterblichkeit (der namentlich bei list Säuglingen noch einen weiten Spielraum zu überwinden bat) aus hort, die Geburtenzisser wieder steigen wirb. Bis su dieser Grenze des Sterblichkeitsriickgangez wird, ba berßiicbgiang der Kinbevsterblichseit immer größer go worden ist, in Deutschland trotz sinkenber Geburtens zisser ein Ueberschusz der Geburten und somit eine Bevölkerungszunahtne erzielt. Die neue sten Berichte, die aus Preußen vorliegen, bestätigen diese Erscheinung Das erste Vierteljahr 1918 hat in Preußen einen Rückgang von TM Prozent an Geburten ergeben, dagegen ist die Sterblichkeit-After um 7,4 Prozent, also um reichlich 8 Prozent, stärker zurückgegangen Es ist also die natürliche Vermeh rung der Bevölkerung noch größer gewesen, als sie im Winter 1912 war. « Einen weiteren hochinieressanten Beitrag zu dieser Frage bringt das Statistische Landes anvt mit ein-er soeben in seiner Zeit schrift verössentlichten svon uns bereits ge bracht-en - Anm der Ned.) Tabelle über Kinder sterblichskeit und Geburtenriickgang. Man hat hier zum erstenmal eine n e u e M ethod e gesunden, die bisher noch nirgends angewendet wurde, die aber ge eignet ist, neues Material zu der viel venti lierten Frage zu erbringen. Diese Methode zählt nicht nur die Lebendgeborenen, sondern vor allem die Zahl derjenigen, welche die ersten Lebens jah r e, namentlich das Sänglingsjahr bekanntlich das gefährlichste - überleben. Dabei ergibt sich die überraschende Wahrnehmung, daß das ursprüng liche Weniger an Geburten sich in ein Mehr der Ueberle b e n d e n verwandelt. Beispielsweise wurden im Jahre 1910 18 752 weniger Lebend geborene gezählt als 1908. Schon nach Ablan des erstenv Lebensjahres ist aber insongc Verminderung der Säuglingssterblichkeit der Unt schied zwischen den Lebenden der beiden Geburtsjahrgänge aus 6477 zusammengeschruinpst. Nach Schluß des s. Lebens jahres sinden wir trotz des sich sortsetzenden Ge burtenabsalles doch einen Mehrbestand von Lebenden. Daraus geht hervor, daß es durchaus ve rf ehlt ist, die Bevölkerungseniwicklung immer nur an der Frage der gesunkenen Geburtenzisser zu messen, und daß man unbedingt zu salschen Schlüssen kommen muß, wenn man nicht gleichzeitig die Zahl der Ueberlebenden mit berücksichtigt. Gerade in Sachsen, das immer als dasjenige Land zittert wird, in dem der Geburtenrilcdgang besonders start gewesen sein soll, wird zurzeit die Fortsetzung der natürlichen Bevölkerungsvermehrung, wie die Statistik nach dieser neuen Methode der Zahlung der Ueberlebenden nachweist, in keiner Weise behindert. Von einem Professor der National ökonomie, Dr. Tönnies in Kiel, ist neuerdings von der Welt. Sie weiß mehr davon, als wir uns lirämnen lassen. Und heute müssen wir es zuge stehen, dasz wir in dieser modernen Welt der koni plizierten Studien, der Netordarbeii, der technischen Betriebe, der höher und höher gespannten geistigen Anforderungen einfach kaput gingen, binfällia, deta dent, kränklich und lebensnnfäbig würden, wenn wir den Sport nicht hätten, wenn wir nich-i darauf verfallen wären, unsern Körper nnd nnfre Nerven flir die Anstrengungen unsrer Kultur an stärken. Ein guter, geheimnisvoll weiser Instinkt waltet in unsrer Tugend Und wir follten und ihren Wiins schen wi- erleiden dürfen, weil wir singst haben? Konntest Du mich iiberreden, daß die Unglücks fiille, die nnd fest fo sehr erregen, aus Leichtfertig leit, and Uebermut oder waghalsiger Prahlerei ent standen Hind, dann wäre vielleicht noch sn bedeuten, ob der ergsport nicht etwa Fu solchen Unsfchreitnns gen verführt. Aber der eine er beiden tät-ca Män ner bat fich verkletiert, was anch dein Erkennen »begegnen kann, nnd dat fich in den Stunden Not Hals ein befonnener, kaltbliiiiger nnd mnfichtiger »Mann erwiesen. Den andern bat eine plbdliä nieder stürzende Lawine hingerafft. Or war ver ren, ob er nnn allein oder mit zwei Führern den Geisen überquerte Tausende nnd Daniende von Wiens en steigen täglich in dieser Sommerszeit, fteigen sn allen Stunden gipfelan die Berge e or. Jünglinge nnd Männer, junge Mädchen nndmzranetn ed ist ein Sport, meinetwegen in dein Sinne, das er nnd in der äußeren Entwicklung nicht weiterbrtngt, wie das Baden, das Antofabren nnd das Fliegen. Aber das er nnd innerlich weiterbringt, daß er uns nicht blas körperlich sondern seelisch nnd im Charakter ent wickelt, ran glaube ich unbedingt. Unter allen Arten des Sportd ist das Beswingen der Berge ani meisten an die- Natur« geschlossen, verlangt eine Ve iebnng zur Natur, die nicht sentiinental ist, sondern fachlich und darum echter, kerniker und tiefer. Unter allen Arten des sports bat teser vor allein eine beroische Note. Ein Mann, der W steigt, der allein in ncit fich, doch iiber allein Leben, fern aller menfchlichen hilfe, ums feiner Unbe vertrauen sonnen feiner Inst-armhi feiner Acht-Z kraft feiner t leit. lernt n , , nnd er lernt Ich diisiplinieren Oe ain Rande der Gefahr aufrecht dinwandeln « niedr als jeder andre den Ernst des see-endlich- n « Yes-ab er aziådteä sinnt-il Texti- ist id- in der .- ewn e er » groß-· m, M Leben-. nahe semisti » « « . J
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