Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-03-11
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185803119
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1858
- Monat1858-03
- Tag1858-03-11
- Monat1858-03
- Jahr1858
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1858
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70. Anzeiger. Donnerstag den 11. März. 1858. Verhandlungen der Stadtverordneten. am 3. März 1858. Rach Eröffnung der Sitzung stellte Gt.-V. Bering unter Bezugnahme auf seinen in voriger Sitzung wegen Verminderung de- Zuschusses der Stadtcaffe zu den Volksschulen gemachten Vor schlag*) den Antrag, daß der diesfalls vom Ausschüsse zu den Kirchen, Schulen und milden Stiftungen anzufertigende Bericht gedruckt und mindestens 14 Tage vor der Berathung im Collegium an dessen Mitglieder vertheilt werde. Der Antrag wurde unterstützt und einstimmig angenommen. Hierauf berichtete St.-V. vr. Vogel Namens de-Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen 1. über die Reparaturen an der Superintendentur. Diese Reparaturen betreffen eines TheilS (mit 2023 Thlr. 17 Ngr.) die äußere und innere Herstellung der Gebäude, andern Theils (mit V4S Thlr. 2 Ngr. 5 Pf.) die Einfriedigung und Instandsetzung des Gartens. In ersterer Beziehung empfahl der Ausschuß ein stimmig, 1) die Anschlagskosten für Reparatur des Gebäudes zu un willige» In Betreff der Gartenanlage und deren Einfriedigung hatten sich aber die Ansichten im Ausschüsse gespalten. Vier Mitglieder desselben schlugen vor: 2) die Derwilligung für den Garten noch zur Zeit abzulehnen, und den Rath zu ersuchen, eine Zeichnung mit Kostenanschlag über die Erweiterung der Passage durch Aurückdrängung des Gartens und durch Abrundung der nach der Promenade zu nach beiden Seiten gelegenen Gartenecke vorzulegen. Vier Mitglieder dagegen empfahlen, L) dem Beschlüsse de- StadtrathS wegm Herstellung des Gar tens in der Erwartung beizutreten, daß das aufzustellende Stacker in einer geraden Linie parallel mit dem Superin- tendentvr-Gebäude hergestellt werde. St.-V. Vr. Heine hatte als Mitglied des Ausschusses der Berathung über diesen Gegenstand nicht beiwobnen köynin. Er erklärte dir Verlegung der Staiketerie für fthr wünschenswert^. Es sei dies eine offenbare Verbesserung, die Passage gewinne jeden falls, sie werde vikl gefahrloser und die Kosten würden nicht so außerordentlich stick. Die vorhandene Futtermauer biete da- Ma terial zu der neuen Mauer; der Garten selbst werde damit nur gewinnen, denn jetzt, wo das Wasser hineinfließe, sei er nie zweck entsprechend herzustellen. Der Redner schloß sich hiernach dem ' Anträge des Ausschusses unter 2 an, und dieser Antrag wurde damit zuM Anträge tmer Mehrheit im Ausschüsse. Zur Entgegnung bemerkte St.-V. Lorenz, daß er von der Gefährlichkeit der erwLhnten Passage nie etwas bemerkt habe, ob gleich er fle sehr oft benutze. Man könne sich vollkommen mit dem bisherigen Zustande begnügen; die vorgeschlagene Aendzrung werde beträchtliche Kosten verursachen. r ^ *) Das Nähere über denselben bei Miltheilung der Verhandlungen in Betreff de- Haupüaltplaus. Hier HM so viel, difß dieser von der Ver sammlung genehmigte Antr-g »ahin ging, den Kirchen, und Schulau-- schuß mit UntersMawg V e^llrage zg hHuzstraaen, »b e-, zur Vermin derung des ZuschGffes der Owdtmffe zutzM Schale«, nicht thunlich sei, denjenigen Aeltern, welche ihr« Kinder in Privat-Institute schicken, einen Beztrßg zzi den allgemeinen Kosten der öffentlichen Schulen aufzuerlegen. St.-B. vr. Heyn er erwiderte, daß er dem Anträge unter 2 au- voller Ueberzeugung beigestimmt habe. Neue Unterlagen wären zur Aufklärung gewiß zu wünschen; auch hätten sich eine Anzahl von Bürgern mit einem Gesuche um bessere Herstellung der frag lichen Passage an den Rath gewendet. Die Nothwendtgkeit einer entsprechenden Verbreiterung derselben lege sich besonder- tn den Messen zu Tage; auch leide die Schönheit und Harmonie des Anblick- der gesummten Umgebung durch den gegenwärtigen Zu stand sehr. Jetzt sei die beste Gelegenheit, allen diesen Mängeln abzuhelfen, später werde sie wahrscheinlich nicht so bald wieder geboten werden. St.-V. Fecht war der Meinung, daß für den ästhetischen Gesichtspunkt durch eine Veränderung der Stacketerke gar nichts gewonnen werde, so lange man nicht die Fluchtlinie der Häuser selbst ändern könne. Eben so wenig Vortheile biete da- Projekt für den praktischen Gesichtspunkt. Bei jeder Veränderung gewinne man nicht mehr als höchsten- einen Schritt; man müsse die Cen tralbrücke verlegen und eine gänzliche Umänderung der Niveau verhältnisse vornehmen. Bei Herstellung de- Gartens handele es sich nur darum, da« vorhandene Terrain zu planiren. Wolle man den Garten ausfüllen, dann müsse man unter Anderem auch eine neu« Futtermauer am Nachbargarle« an legen. Die Kosten würden sich damit sehr bedeutend erhöhen. Diese Bemerkungen in Betreff de- Gartens bestritt vr. Heine, indem er zugleich aus der Debatte die Nothwendigkeit der Vor lage eine- genauen Plans ableitete und die Verbesserung der Pas sage nochmals bevorwortete. St.-V. Vieweg empfahl die Annahme de- Mehrheitsantrags; auch er hielt eine Verbesserung der fraglichen Passage für drin gend nothwendig und die- um so mehr, als der Verkehr in jener Gegend mit der Zeit sich nicht mindern, sondern immer mehr zu nehmen werde. In gleichem Sinne sprach sich St.-V. Meißner aus, wo rauf vr. Heyn er noch auf di« in ähnltcher Weise am PeterS- thore angelegte neue Promenade hinwies und die Befürchtungen zu großer Kosten für unbegründet erklärte. Nachdem der Berichterstatter einige Mitcheilungen über den geschichtlichen Verlauf der Berathungen des Ausschusses gemacht und au- ihnen die Gründe abgeleitet hatte, welche die Minderheit des Ausschusses zu ihren Vorschlägen bestimmt haben, stellte er die Nothwendigkeit der Paffageverä'nderung und deren Nutzen durchaus in Abrede, zumal da dieselben mit den Kosten in keinem entsprechenden Verhältnisse ständen. Diest Kosten würden sehr bedeutend sein; die Auffüllung de- Gartens erfordere mindesten- gegen 400 Thlr., dadurch werde wieder sine neye Futtermauer nothwendig, dns Nivellement der zu erhöhenden Straße trete hinzu; ebenso die Verlegung der tzenttalbrücke. Mit allen dissMi Ber- tvGdung-n w«dk aber schlichtzch sehr WWilg ßroekcht. St.-V. vr. Heyn er bemerkte dagegen zur faktischen Berichti gung, daß auch die Mehrheit die Auffüllung des Gartens ver langt habe. Damit schloß sich dH Verhandlung. Der Antrag des Ausschusses vnter 1 wurde einstimmig, der Mehrheitsantr§g pnter 2 aber mit -2 gegep 12 Stimmen ange nommen. (Schluß folgt.)
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