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Dresdner neueste Nachrichten : 23.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190807232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19080723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19080723
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-23
- Monat1908-07
- Jahr1908
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.07.1908
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Seite ki. Donn- M tiemand fühlte etwas von den-, was wohl nn Inneren les Grafen an diesem Abend vor sich gehen mußte. Bezeichnend hierfür ist es, daß er mir in warmen Worten dafür dankte, daß ich die Reise zu ihm ange treten hatte, obgleich in diesen Tagen mein Geburtstag ware. Ich war überrascht, daß er eineego fernliegende . Tatfase nicht übersehen hatte, noch m r aber, als er uns erwandte und den um ihn gebliebenen Kreis von Gelehrten und Aeronautecn wie den Geheimrat Dergefell aus Straßburg und Familie am Sonntag den s2l. Juni nach dem herrlichen Jnselhotel in Kon stanz einlnd und uns dorthin mit feinem Motorboot fahren ließ. Als wir in der Nacht nach heftigem Ge witter nnd bei sehr bewegtem See die Rückkehr nach Friedrichshasen antraten, da steuerte er trotz des Wet-, ters selbst das Fahrzeug, während wir. so gut es ging uns gegen das Unwetter sehnt-ten- Durch einen mehr als freundlisen Zufall war ich Zeu e des ersten völli gegliickten ufstieges des Lust schiffxes Nr. sam 28. Funi. Von dem Gefühl geleitet, daß die nächsten Tage des Grafen ungestörter Arbeit glehören mußten, entfchloß ich mich, ihm durch meine nwefenhett nicht zur Last zu fallen, sondern auf einige Tage in die Schweiz zu gehen. In Zürich an gekommen. überkam mich eine geheime Ahnung, daß die notwendigen Aenderungen doch vielleicht weniger Zeit in Anspruch nehmen könnten als es den Anschein hatte. Kurz entschlossen kehrte ich über Konstanz nach Friedrichshasen zurück. Hier erfuhr ich durch den alten Diener des Grafen, dasz die Schwierigkeiten der Steuerung bereits gehoben und in wenigen Minuten ein Aufftieg zu erwarten sei. Alles sei aber ganz geheim gehalten, aus eine verabredete Telephon mitteiluna an die Tochter des Graer solle die Ermi page vorfahren, um sie nach Manzell zu bringen. Kaum hatte ich mich fertig gemacht, so wurde der glückliche Aufstiea gemeldet und wenige Minuten darauf rollten wir aus der mir wohlbekannten Straße, heute freilich in sreudigerer Stimmung als am 19. und 20. Juni, nach Manzell, um die tadellose Fahrt des Luftschiffes und seine Rückkehr zur Halle zu be obachten. Wir sprangen, als diese bevorstand, in das beim Hineinschlepoen des Luftschiffes verwendete Motorboot, in dem sich ein Matrose der Kaiserlichen Marine und der Doktor St. aus Hamburg befanden. Mit staunenswerter Ruhe und Sicherheit liesz sich der Koloß auf das Wasser nieder, so daß wir unmittelbar neben der Gondel meines Vetters fuhren, der liber rascht war, mich aus der Schweiz zurückgekehrt zu sehen. Dann wurde das Schlepptan aufgefangen und am Boote befestigt, das nunmehr das Hinterteil des Luftschifses bei der Einfahrt in die Halle in der ge wollten Richtung hielt- Ich erwähne diese kleine Episode nur, weil sie mir das Gefühl der absoluten Sicherheit der Landung des Luftschisfes gab und mir besonders der auf dem hinteren Teil der Versteisung desselben sitzende Matrofe das Bild eines »Schisses«, dem wohl wie keiner seiner Konkurrenten der -,Zepvelin-Ballon« ähnelt, vervollständigte Die Fahrt des Luftschifses durch die Schweiz habe ich nicht beobachten können. Jehbesand mich an diesem Tage in Murg am Wellen see, über den zum Rheinial die Fahrt oom Vierwald ftiitter See aus gehen sollte. Leider mußte diesesansgds geben werden, da dort dunkle, mächtige Gewitter wolken standen, die anfzusnchen nicht ratsam erschien. Doch es waren nicht nur die Tage ernster Arbeit und harter Geduldproben, die ich an der Seite meines Vetters verleben durfte. Mir war es auch vergönnt, den Tag mit ihm zu verleben, der andre Sterbliche in die Ruhe des Greisenalters einzuführen pflegt, den siebzigsten Geburtstag, der für den Grafen - es gehört wohl keine Prophetengabe dazu, dies zu sagen - wohl nur den Beginn einer neuen Epoche seiner Tätigkeit bedeutet. Wie weit der Eindruck reichte. den des Grasen Fahrt in der Schweiz gemacht hat, davon hatte ich Gelegenheit, mich bei dem Besuche des Gottesdienstes in der Kirche von St. Motiv-Dorf in Engadin an dem auf die Fahrt folgenden Sonntag zu überzeugen. Als der Prediger die Kanzel be ftiegen hatte, glaubte ich mich zu tauschen, als ich von derselben meinen Namen hörte Noch mehr aber wuchs mein Erstaunen, als ich als einziges Thema dieser Predigt nur den Ritt meines Vetters im Jahre 1870 und die Ballonfahrt des I. Juli 1908 behandeln hörte. Vom Standpunkte des Theologen würde gegen die Predigt vielleicht manches zu erinnern gewesen fein. mein deutsches Herz empfand, wenn auch keine Erbauung, wohl aber patriotischen Stolz- Die Feier des Geburtstages meines Vetters wird mir unvergeßlich fein. Jn eigenartiger Weise wurde sie am Nachmittag des 7. Juli durch den Aufstieg von drei mit dem Gase des Lustschifses gefüllten Frei ballons von der Halle bei Manzell aus eingeleitet, von denen je einer dem banrischen, dem württembergi schen und dem Straßburger Luftschisferverein gehörte. Ich hatte Gelegenheit, vom Motorbvot meines Vetters aus den Aufstieg der beiden ersten Ballons anzu sehen. Hierbei ereignete es sich, daß der Nefse des Grafen, der mit dem zweiten Ballen ausstieg den U- Ginfchub, schrieb sogleich an den König und bat ihn, «daß wenn er mit ihm unzufrieden sey, er es ihm, und Tnikht dem Regimente entgelten lassen möge; der Printz ," konnte um desto mehr Ursache haben es zu glauben, jda den Tag zuvor fein Regiment durch feinen Fehlerl zs eine schlechte attaquo machte. Der Printz hat ew kkurtzes Gesicht, er glaubte in der attaquo den ausge zietzten Allignemons Punkten und dem Könige näher zzu seyn, als er war, und commandirte Halt. Der qObrifte Gol?l wollte es redresslren, evminandirie sMawhsMaro , der Printz desgleichen« allein die sttaquo fiel doch bey weitem nicht so gut aus, als die aller anderen Regimcnter. «.Der König antwortete dem Prinszen mit vieler Freundlichkeit, es thäte ihm leid, daß der Printz seine gute Absicht so verkenne, er hätte just geglaubt einens Dank von ihm zu verdienen, daß er ihm einen jungen,- sähigen und raschen Officier ins Regiment gegeben, da er genug alte habe. Er sey keineswegs mit ihm unzufrieden, sondern wünsche, daß er mit so vielem Eifer und Fleiß sortdienen möge. Der Rittmcister Dudrossel müsse sich gedultcn. Der Print- that alles mögliche; der Rittmeister Dudrossel mußte sich auch n«och den letzten Tag am Wagen stellen, als der König sich einsetzte, um ihn Fehlt-ißt nochmals zu bitten, allein es blieb beq dem Be-; s e : ; Ach hat« schon gesagt, er muß Geduci halten«- «-«- Ueberhanpt ist nichts gewöhnliches-, als auf den alten König schimper und schmalen zu hören. Nichts macht et Recht, und wie man sichs so e ählen läßt, fo scheint es auch fo; allein die Uriaiquekg es uns so scheint, mag wohl seyn, weil man die . ehe nur immer einieitig hört, und sich der alte Königs nicht die Mühe nininit, wessen das, was er thut, sich gegen uns zu xWetttgem Die« mehresten Fremden werden die-s -umbk wohl auch unzufrieden mit ihm wesgegangen iemn Dem hat er zu wenig miiitärische unftftiicke gezeigt, wo iich Anständenbei dem Gedanken einer preußischen Repiie noch Wunderdinge hinzuträumen seinem ist er nicht höflich genug gewesen, weil er mit einem Fremden geiprocgetk Nur mit dem Herhvg Jnon Jotk im Bottich-kener und mit dem Marquis de la Favctte viel ben fei. Ich vermeide hier alle weitber einchte Grübeleyen,, warum das u· warum ieneö. Fch denke ganz planva der Sache, er hat sieh nicht ineonunoditeu wollen, er hat wie es dem König eigen ist« qui-sprechen oder-tat nichts sprechen wogen-« sing Dresduer steu- . . -N - ersten fuhrte Print Georg von Bayern das eigen . artige Schicksal ha te, mit dem von Dr. St· eführten i Ballon durch eine Windftrömung von dem Zache der - Falle aus fo heruntergedrückt zu werden, daß der I vrb mit leinen Jnfasfen im Wasser verfchwand und s nur durch fchleunigeö Auswerfen von Ballaft wieder» « dem naffen Element entrissen werden konnte. Der» ; Ballon landete in der Nacht glücklich im Illgäin fo daß Graf Ferdinand noch am folgenden Tage an der Geburtstagöfeier feines Onkels teilnehmen konnte, ohne daß das fiirdie Augen der Zuschauer, unter denen fich auch die Gattin des jungen Grafen befand, nicht ungefährlich ericheinende unfreiwillige Bad ihm etwas geschadet hätte. Der Abend des siebenten vereiniZte uns im Jnfelhotel in Konstanz, dem-früheren ominitaners ,lloster, dem Besitz des Großvaters mütterlicherfeitö, Herrn Macaire d’Hogguer, der Geburtöftiitie des Grafen Ferdinand Auf die Einzelheiten der Ehrungen, die ihm hier aut Vorabend-und am Geburtstag felbft zuteil wur den, glaube ich nicht eingehen zu dürfen. lieber wältigend aber trat mir die ganze, vom Hauche der Poesie verklärte Bedeutung des ugenblicks vor die Seele, die in dem Umstande lag, daß dem Grafen diefe Ehrungen der Konstanzer Jugend und der Vertreter der alten, an historifchen Erinnerungen fo reichen Stadt an der Stätte dargebracht wurden, an der einst feine Wiege stand. Als mir bei der Feftickfel am s. Juli im lleinsten Familienlreile, an der nur noch »die Vertreter von Konstanz und der Württembergi schen Volksvertretung, sowie des Regiments, das der Gras einst führte, teilnahmen, die Freude und Ehre zuteil wurde, das Hoch auf ihn auszubrinaem da konnte ich nicht umhin, der wunderbaren Fügung Gottes zu gedenken, die unser altes Geschlecht von der Ostfee zum Schwäbischen Meer geführt hatte. Zählte es auch unter feinen Gliedern so manchen im Rate der ! Fürsten, auf dem Schlachtfelde uud auf dem Gebiete s der Wiffenfchaft bewährten und hervorragenden : Mkmm so doch keinen tvie den, dem all diefe Ehrungen l ga ten- « s 4 Friedrichshaieu« 22- Juli. (Pkiv. · Tel-) Das Zeppelinfchc Lastschiff wird, wie vermutet, in zehn Tagen wieder flugsertig fein. Zurzett liegt es noch, zu fast dreiviertel feiner äußeren Hülle ent kleidet, tn der Halle. Die vorderen zehn Gaöbehälter sind herausgenommen, das blanke Alamintum tritt klar zutage. Politische Uebersicht. Deutsches Reich. Elektrizitätss und Junggesellensteuer. Der »L.-A.« schreibt ofsiziös: Wegen der angeblich geplanten Ein führung einer Elektrizitätssteuer ist man in Süddentschland beunrnhigt. und besonders in Bayern icheint man geneigt, darin eine gegen die bayrischen Wasser-tröste gerichtete Sondersteuer zu erblicken. Einstweilen steht es noch dahin. ob eine solche Steuer überhaupt vor-geschlagen werden wird. Jm übrigen aber besitzen auch andre Staaten, wie Baden, Württem-- berg und der gebirgige Teil Preußens in erheblichems Maße Wasserkräfte, so daß jener im bayrischen Par lament-: ausgesprochene Gedanke, es handlesich um eine Aktion gegen Bayern und dessen Industrie, gegen standslos ift. Wie wir non wohlunterrichteter Stelle erfahren, liegt von seiten der verbündetenßegierungen keine Absicht vor, die Einführung einer Jung gesellenitener in Vorschlag zu bringen- Kriegsbrauchbare Kraftfahrzenge. Nachdem im ydicsiäbrigen Haushaltsetat größere Summen für die Beschaffung und Bereithaltung von Autoinobillast iwagen der Heeresverwaltung zur Verfügung gestellt worden sind, hat diese besondere Grundsätze für die Unterstützung von in Pmiatbesitz befindlichen kriegs brauchbaren Kraftsahrzeugen aufgestellt. Danach sollen nach Maßgabe der verfügbaren Mittel Unternehmern und sonstigen Privatpersonen die den militiirischen Bedingungen entsprechende Krastfahrzeuge in Betrieb nehmen und sich verpflichten, sie währendsmindesten 5 Jahren in kriegsbrauchbarem Zustande zu erhalten, Prämien bewilligt werden. Der Antrag auf derartige Unterstützung ist vor Beschaffung des Kraftwageng an das Kriegsministerium zu richten, das bei zustimmen der Entscheidung mit dem Antragsteller einen Vertrag abschließt. Die Gewährung weiterer Prämien für Vervollkommnung der Bauart und andre Erfolge der Autoniobilindustrie, die den Absichten der Heeresver waltung entgegenkommen, hat sich diese vorbehalten. Reaktion in der preußischen Verwaltung Gegen den Oberbürgermeister Dr. jur. Lothar Schücking in Husum hat, wie die »Frkf. Zig« berichtet, die Staatsbehörde ein formales Verfahren mit dem Ziele der Amtsentietzung eröffnet. Gegenstand der An klage sind drei Artikel im »Berliuer Tageblatt«, ein Aufsatz aber· die Stufen des Patriotismus in der ~Hilfe«, sowie das anonym erfchienene Buch: »Die Reaktion in der preußischen Verwaltung-« ·vom W oder es auch auf die letzt oersparen wollen, ver muthend, daß alle-s mit nach Brcslau gehe, wo er mehr Zeit dazu haben werde. Wie machte er es nicht vor einem Jahr mit unserm Grafen Brühl? Er sprach während der Neisser Mannenvres kein Wort mit ihm, nur erst den vorletzten Tag im Brei-lauer Lager-» Allein da auch desto mehr und desto artiger. Auch selbst das Locale war diesmal nicht schicklich, daß der König mit Fremden sprechen konnte. Der Bauernhos war eng,« und die fremden Officiers allemal in einer gewissen Entfernung von den Creyßem wo die Parole ausgegeben wurde, so daß der König ent weder einen weiten Weg zu ihnen hingehen, oder ihnen hätte winken müssen. Warum ich mich hierbey so lange ausgehalten, ist, weil ich weiß, wie gerne man sich ben diesem Punct iaushält und die ersten Fragen immer sind: dem König sind Siedoch vorgestellt worden? Was hat er ge sprochen? Wie hat er Sie ausgenommen? Gegen den hat er sich wohl außerordentlich gnädig bezeigt? Der hat doch wohl mit dem König gespeist? Wenn ich das alles nun mit einem kahlen Nein beantwortete, so würde mein Bericht für manchen wenig besriedigend gewesen seyn. iSchtuß folg» Klein-s Feuilletoir. = Im Residcuztheater muß der Spielplan eine Aenderung ers-ihrem statt »,,Seinc Hoheit-« gelangt fbät-te sund morgen -·,,A lt ·He i d c l bcr g« sur» Auf s umg; » · « , « =- Fiini große Philbarmonilche Kot-fette veran staltet diessoimufikalienhandlung F. Ries m kommen den Winter wieder: am Lapi-toben 24. November, 8. Dezember IM, 12 Januar und Is. Februar two im »Gewerbebaus". Bei der lebhaften Teilnahme und günstigen Beurteilung, welche diefe Konzerte seit ihrem Bestehen gefundenhabem hatiich die Firma wie derum -beni«iiht,s« nur hervorragende Kräfte zu verpflich ten. Vormerkungen auf etwa frei werdende Tit-anne ments werden jetzt schon bei F. Ries ManfhanO ent gegengenommen· - - = Rudolf Geuår. der såiährige bekannte Luft ipieldicbter und Shakeipeare- priesen der Lieb zurzeit in Berlin in einein Hvtel in der K uiqariitzer Straße anfhälH wurde gestern beim UebeWuiten» des Fabrdammes svor einein Haufe der . Worin-·- Hinsicht-m 23. M - Bürgermeister X. V. in Z., als dessen Verfasser der Angeschuldigte ermittelt fei. »Bisher galt in Preußen-C so schreibt die .Frankf. Ztg.« zu dieser Nachricht, «immer nur die Zugehdrigkeit zur Sozial demokratie mit der Beamtenstellnng für unvcreinbar, Lebt soll ein Bürgermeister vom Amte entsetzt werden« er sich in schriftstellerischen Arbeiten zu den Anschau ungen des entschiedenen Liberaiismus und der bürgerlichen Demokratie bekannt hat. Man bedenke ein stommnnalbeamten der lediglich oon feiner Kom mnne bezahlt wird und mit dieser im schönsten Frieden lebt. Denn das ist nicht der tin-wesentlichste Punkt bei der anzen Angelegenheit, daß die Anklage bloß auf politischen Gründen ausgebaut ist. Bezüg lich der Amtssührung hat man auch nicht das leiseste Mäntelchen für dasßorgeben finden können· Ueberall wo der Bürgermeister Dr. Schücking jemals in seinem Leben gearbeitet hat, sind ihm geradezu glänzende Zeugnifse ausgestellt worden, als Senator in Osm brück erfreute er sich bei hoch nnd niedrig und nament lich bei allen, die dienstlich mit ihm zu tun hatten, einer unvergleichlichen Popnlariiät. Dann Bürger meister in usum geworden, hat er sich dort gleich mit solcher Tatkraft den feemännifchen Interessen an- Zzenommem daß man ihn zum Vorstand des Nautifchen ereins für die Westküste gewählt hat und sein Name dort überall in kurzer Zeit den besten Klang ge wonnen hat. Und diesen Mann, der sich in feinem Wirkungskreife des größten Ansehens erfreut, will die preußifche Regierung setzt seines Amtes entietzen Das tollstevaber bei der Sache ist, daß man das eingeleitete Verfahren gegenüber dem Angefchnldigs ten ausdrücklich als geheim gekennzeichnet hat. Man will einen Fatntlienvatet brotlos machen, aber er « darf nicht darüber sprechen. Er soll von der preußi- 4 schen Disziplinargerichtsbarkeit im stillen abgetan - werden. Jeder Raubmörder kann die gegen ihn ein- · geleitete Untersuchung der Oeffentlichkeit mitteilen, er preußische Beamte wird im stillen abgetan. Die Oeffentlichkeit hat wirklich Ursache, sich mit diesem 1 Fall zu beschäftigen-« Ausland. Die Svivitenfnrcht in England. Der Londoner ~Morning Leader« berichtet über folgenden Zwischen fall in Grimdbm Bei den neftrigen Manöoern der Unterseeboote wurde während 20 Minuten ein Boot beobachtet, das die Manöoer mit großem Interesse ver-- folgte. An Bord befanden sich zwei Personen," die mit Fernaläsern versehen waren. Eine Dampsbarlafsc wurde entsandt, die den Namen des Boote-s feststellte nnd die Aufforderung zur Entfernung iiberbrachtr. Wie das Blatt in tendenziöser Weise zu erzählen weiß, hätten die beiden Personen das Aussehen von Deut ichen gehabt » · er Geist des Stil-rast Der Exminifter Nasi ist gestern früh nach Neapel abgereist, um sich von dort zu Schiff nach Tranan zu begeben. Am Bahnhos in Neapel erwartete den Exminister eine Menge von etwa 1000 Personen, die ihnmit Hochmer empfing- Einige junge Leute versuchten sogar, die Pferde feine-s Wagens anszufpannety dem Hunderte von Personen sinbelnd bis zum Hotel folgten. Dort erschien Nasi aus dem Balken nnd hielt unter ftürmischem Beifall an die Menge eine Ansprache, worin er den Geist des Südens nnd die bis nach Neapel pulsierende Seele Siziliens feierte. Er schloß mit den Worten: »Ich bin immer mit- euch und ihr mit mun« In Neapel find gestern 800 honoratioren und Bürger von Trapani mit der Stadtfahne nnd zwei städtischen Musikkorps angekom men, um den Abgott der Sizilianer abzuholen. Anch 100 Trapanefer Damen waren an Bord. Neues fvom Tage. - «- « - Kein Mord. «- Der Leichnam des in Berlin in seiner Wohnung sGenthiner Straße 26 unter merkwürdigen Umstän den tot ausgefundenen Kaufmanns Julius Engel wurde gestern nachmittag aus Veranlassung der Staatsanwaltschast nach dem Schaubause gebracht. Die Obduktion hat ergeben, daß der-Kaufmann Engel Hand an sich selbst gelegt hatte. Der Tod ist durch Ersticken eingetreten. Es ergab sich nicht der geringste Anhalt für einen Mord; auch anderweitige Ermitte lungen sprechen für einen Selbstmord. Mentetei ans einem Dann-ser- » Aus dem im Hamburger Hasen liegenden Bremerj Dampser ~Rabensels« meuterte das gesamte farbige HeizerpersonaL etwa 20 Pindus Der zweite Maschi nist wurde mit Eisenröhren und Knüppeln niederge schlagen. Erst die Hasenpolizei vermochte die Ruhe wieder herzustellen. Die Rädelssührer wurden ver haften » Der entspryugeuc Angeklagte. Eine aufregcndc Szene spielte sich gestern im Schwurgerichtssaale in Essen ab, wo ein Vertreter des Kriegsgerichts der ersten Matrofen-Division in Kiel in der Strafsache gegen den Marianoldaten Jor —" straße von einer Kraftdrtgchke angefahren und umge stoszen. Er erlitt erhebli e Verletzungen am linken Pberschenkel und wurde, nachdem ikm in der Unfall ptation ein Verband angelegt wor en war, mittelst Droschke seiner Wohnung zugeführt = Der neue Weimarer Hosthcater-Inteudaut. Herr v. Schmile der bestimmt zu sein scheint, an Stelle des Kammerberrn o. Bignau als Jntendant an die Snihe des Hoftheaterss und der Hofkapelle in Weimar zu treten. ist, wie die »N. G. C.« schreibt, in künstleri schen Kreisen längst leine unbekannte Persönlichkeit mehr und namentlich in München, woserr v. Schirach die letzten Jahre gelebt hat, überrascht seine Wahl nicht besonders. Bringt Herr v.' Schirach doch für den ihm zugedachtenPosten einen vornehmen Namen, materielle Unabhängigkeit, eine gutes-Erscheinung weltmännische Gewandtbeit —— und das Ergebnis ernster Studien der Musik nnd des Theaters rnit. Friedrich Wilhelm u. Schirach, am 14. September 1870 in Philadeltzgia geboren, also fast 38 Jahre alt, entstammt einer e lehrtenfamilie, in die der Helmstedter Professor Gott lob Benedikt Schirach, der Herausge er eines als Quelle nicht unwichtigen »Politischen Journals«, 1776 den Neichöadel brachte und die sich teilweise nach Dänemark und auch nach Amerika wandte. Der Vater des Herrn v. Schirach, Makor in der Armee der Ver einigten Staaten, lebt in übert. Er selbst war ur sprünglich Ossizier, erst bet den Karlsruher Leibdra gonern, dann bei den Berliner Gardekiirassierem ver ließ aber den Dienst der Musik zuliebe. Er lernte bei Professor Altmann und war auch Assistent am Stadt theater in Köln a. Rh. In München gehörte er dem Kreise um Max Schilling und den inzwischen verstor benen Ludwig Thuille an, darf also zusden Modernen gerechnet werden. Er ist in weiter Ehe seit 1900 mit em Fräulein Margarete-these aus Radchen in Schle sien vermählt und aus erster Ehe mit Pauline Eichen burg Vater von drei Kindern in jungen Jahren ·:- Zepoelins Tiibiuger Doktordiploru. Der Text des Ebrendoktordiploms der naturwissen schaftlichen Fakultät Tübingem das dem Grafen Zeppelin anläßlich der Huldigungöfabrt der Tübius ger Studeizxen von dem Dekan der Fakultät über reichtiwur e, lautet in deutscher Uebersetzung etwa: »Den Mann, der, mit Kraft des Geistes und wahrer Wissenschaft erfüllt, unbekümmert um Ruhm und Ehre be den Leuten seine mühevollen Studien und Versuche-mit anddanernder, tapkerer Seele und nicht ohne große Beschwerden fortfii rie, bis er nach 85 li 1908. Ak. lod. geleit, dein verschiedene Einbrnchsdjkhsw Fahnenflncht zur Last gelegt sind, eine Vere« alshielt Trotzdem der Angeklagte durch einen-c offizicr nnd einen Maat fcharf bewacht wuth UI er auf die Anklagebant, ftiirmte durch den ·« sp! gelangte durch die Dinttttteppk Auf den Im« dort auf die Straße· Unteroffizier und kaois « die Verfolgung auf- der Unteroffizick kunsqi febarfe Schüffe auf den Flüchtling ohne « e I- Der Flüchtige lief in ein Haus, dann durch tm Gärten nnd enttam ins Freie. Bisher hat mmkhkt keine Spur von ihm. a« Ä Reuter-de Arbeitsfeld-en. . sind M ag d e b u r g wird gemeldet: Eine lung Arbeitsfoldaten war unter der Aufsichtvkt Sergeanten und eines Gefretten mit dck Heka M eines Reitweges beschäftigt Nach dek Beides-U meldete sich der vielmals vorbeftrafte Athefm Wareb beim Sergeanten wegen Kreuzfchmekm W fer ließ ihn bin· und detach-II- Watch drauf-N aber fetzen. Plötzlich aing et Auf den Sergkq «- los, packte ihn an der Kehle und warf ihn zu Vom-f Der Gefrcite wollte das Scitengewehr ziehen »k« aber von zwei andern Urbeitöfvldaten nicdcsaqusti gen. Dann machten sich die drei Meuteret qhek Sergeanten her und mißhandelten ihn· Nach brachtet Tat ergriffen sie die Flucht nach »arm« bitfch und wurden hier feftgenouimeu. Un » andern Stelle verweigerte ein Arbeitsfakqu dem-» aufsichtigenden linteroffiziet ebenfalls den Geh fam, riß schließlich feinen Rock anf und kadmnoå Vorgesetzten auf, ihn niederznfchießen Zwei Oh freite führten ihn ab. Ein ungetreuer Jena-ever » Das Kriegsgeritbt der 21. Division in Wieshgh vernrteilte nach viertiiqiget Verhandlung den Hm webel Busse und feinen Schwager. dcn Sekgkaw Treu, von der B. Kompagnie des JUfanteriksfM ments Nr. 80 wegen vielfacher Unterfchfqglluw Erfieren zu 1 Jahr Gefängnis Und Degradaiion setz tech, gegen den schon in einer früheren VetW lung anf Degradativn erkannt worden war, jetzt« 7 Wochen Gefängnis. Der Feldwebel diente j» zwölften Jahre und war verheiratet- Er hat in du Jahren 1906X117 die zu Ostern, Pfingsten und Weib nachtcn beurlaubten Mannschaften nur annähkm" zur Hälfte als beurlanbt in die Kompagniebüchek ej» getragen und die Löhnung in die eigene Tafchkasp" steckt. Sein Schwager, der Fouricrunteroffizick M hat das an die nicht beurlaubten Mannschaftek u liefernde Brot veräußert Elftes Deqtfjhes» Turnfeft. ssi. Frankfurt a. M» 21. Im An dem gestrigen Turnen der Kreise beteiligtq sich der Kreis Nordosten unter der Leitung pp- Merdes-Danzig mit 171, der Kreis Schlefien uns Siidnosen unter Leitung von Firetschmar-Breslau mstj 386 Turnern, ferner die Kreise Pommern unter Bak teltsiAnklam mit 65, Sachsen und Anhalt unter Mk Quedlinburg mit 272, Niederweser und Eins unikk Kunath-Bremen mit Wi, Oberweier unter Hauz leben-Kassel mit 215 und endlich der Kreis Oberrheiuj unter Leitung von Long-Neustadt·a». H. mit mit Turnern. Auch die Auslander erschienen auf dka Plane, und zwar die Runtäiien«niit 8, Amerika mjk 90, Zittich mit 48 und der Belguche Turnerbundmjk 12 Teilnehmern. Wie immer wohnte den Uebungg ein zahlreiches Publikum bei, das sturmlicheu Beiqu spendete. Die Montagnachmittagvorfuhrungensand» unter Leitung von Sorgen-Hamburg statt. An ihn-I waren beteiligt der Gan Sachsen und Anhalt, dkk Kreis 4 Norden und der Kreis Niederweset. Be sonderen Eindruck machten der Eilbotenlaus uud dqi Schleuderballwerseu. Der Turnklub Hannover ew duzierte sich an Schaufelringen und der Turm-erei- Kreseld wartete mit Stabitbnngen und Kenter schwingen aus. ) Am Fünfkampf nahmen insgesamt 2387 Turm teil. Die Mindestpunttzahl erreichten über 400· Die shöchfte Punttzahl, die überhaupt erreicht werdet . konnte, betrug 110, der Sieger hatte 106 Puntte, ein allgemein als vorzüglich bezeichnete Leistung heute begann der Sechstauin für die Kreise Mark, Nord Harnover, Westsalen, Niederrhein, Mittelrheit Bayern, Thüringen, Deutsch-Oesterreich, sowie sit den Akademifchen Turnerbund Die Uebungenbes gannen wiederum zu gewohnt früher Stunde undei nahmen ungefähr 800 Mann daran teil. Die Zi schauermenge ist wieder enorm. Besonderen Befiel fanden die Deutsch-Oesterreicher. Es sturnte der Kreis Brandenburg unter Kredner-Verlin, derKrcis Norden unter Bebels-Hamburg dieser mit insgesamt 664 Turnern, der Kreis Bann-wer unter Seudel-hani H arbeitsreichen Jahren feine Erfindung des leicht fdem Steuer gehorchenden Flugschiffes und damit elt Werk vollbrachte, vollkommener als bisher irgendwo ’eines bekannt war, so daß er den Menschen auch dai Meer der Luft zur Fahrt und Beherrschung erschloß diesen um das ganze Menschengeschlecht wicuii das Vaterland hochverdienten Mann ernennt die Fakultät an seinem 70· Geburtstage ehrenhalbetzun Doktor der Naturwissenschaften mit der besienipte tulativn und herzlichen Wünschen fur ein rustmes Alter, und spricht die Ernennung durch dieses Diplom ausk- " = Vorn Heidelberger Schich. Die »Kunst·chroukc«tl meldet, es sei nunmehr sicher, daß gegenwärtig Feine Maßnahme getroffen oder beabsichtigt ist« emeVerandki rung des Zustandes des Heidelberger Schlosses herbei zuführen. Die gegenteiligen Meldungen beruhen mä auf genauer Kenntnis. - =Corot als Hauswirt. Eine amüsantelAnciH - dote von dem großen Freunde Daumiers wird !I» s einem französischen Blatt erzählt. Corot warst-. ; meinsam· mit seiner Schwester Eigentümer eine-z Hgnses im Faubourg Poisfonniåre Eines· Tags-J « tritt mit bedrückten Mienen einer sfoediner Mieter-» es war ein Schneider bei dem eifter ein qui-l klagt ihm zögernd seine Verlegenheit: er könne chU Miete nicht pünktlich bezahlen »Es-, was soll isiv denn nnn ftir Sie tun? meinte orot etwas hi dritckt. »Bei meiner Schwester für Sie ein Wort W ulegen,.hätte keinen Sinn, denn ich bin in meinst änmilie nicht gerade sehr Brut angeschrieben.« Jtt M at galt der berühmte aler seinen Angehdrisuz auch in »den Tagen des Ruhms noch immer als M Mißratene nndder Gescheites-te Nachdenklich HIW Corot auf den Schneider. Dann kam ihm MW ein Einfall: »Hier haben Sie Geld«, sigte et MUS. seines Gedankens froh, »aber vor allen inch Wa. Sie nur nichts davon; man würde mich sonstwi- Vorwiirfen zu Tode uiilen.« Der Schneider mU mehr praktischen als schüchternen Temperamentö sk; wesen sein, denn-nach dickem Erfolge seines Bisqu pflegte er fortan re elmä ig vor dem Zahltagc va Aufknsuchen und siehq von ihm die 400 ranken AS «- zn assen, die schließlich Rekel geworden waren. Use orot zahlte und murtne te vergnügt: »Ich sen nun als höchst großmütig, nnd zu guter Lebt »tie diene ich noch-dabei denn vor-diesen 400 FM , bekomme ich a dies-inne wieder . . .« J U Ich mit M nd mit Bonn 1 sannst-E weithin-c . Neuvällf ÜlOcstetr a. Ruck-Mit Lein-km d-« gen un E , ferner it fand Tut brichtva umarfch M die älteren , darunter c Regen h« vcriesti M en wieder · Zustand eil des PU« »den mui ter-Jak)n· W bemerkt Mor Des S Pfund Sarg sit verfolgte Mud außer E Die Fr ;Mchtiae Wk ie die ägyp geheim hcel kiie und t die Eifenba vor dem A sorgen dafüi yuch das oft qst jeder R errcife ma freuden kosl iGgpäckballaL Syrgqm lsuvrcvbwdfifö A erdings ftretl kahmc noch· F Åsxfum fich , wohlzusüb . Da wixp IZEe bltleke Pi SDer neue Ge rilogramny » cken nur um kek die Gyuzij stet! 100 Ki es aber 101 s ks 9 Mk. me sich also vo es Abwäge ein Mensch ilometcr we in der 4. BE großem Lush äck aber bezgl n Kilometer sen ebenso Uo sEs gibt ja n1 sgsmöglichkcit pöhnliche Stel skeszaut, Eilgu t, aber wo ers hnhösen am E sc eiu Schalt Matten sind, »der Gepäckaus I Eilguttarise «Vzlhitlxösen s Ichsknrsbuch c nge handelte, i! Selbst auf jdtcn oft ivei send weit wc muten einem - den Stückgutt sen höchstens l ein bestimn tde. Deshalb foll· lchlciert werd· imm Gewicht ker 141 Pf.«bis er; Expteßgut en- oder Schn selben Tarif, Ptsprcis war ilometer, also stig hoher Pr( ertrist Für Er 30 Kilograw litcr ist yoch d Fx nzit datiti ilo-Stücke g( cre Pakcte 1· tzcu unterliegt »L« pzachp als- lTarifwcscn 11 rfchm Wenn jin gesondertet Ilete versenden ttfernungen oft tagen kpnnew Der Gepäckta . Vorstufe, ist M 20 Pf» bis ·ter 100 Pf. W en abfertigt, 1 Gefamtgeyäi IV für 100 Kllt i die Evejxesten ereres chäck v) den teurer ucnsätzen. 100 ten demnach sc Ahrkarten Is, man sein Gez ssen- die nach Sknft aber d ößercz Stjickc da umständliche C tcrbahnhöfem en muß, nachd it in jeder grk er besondere B en, die solches kk. oder etwak n aufgeben. i tcr wird man - men können, 1 th. Man svkg knq ins Haus , Die nachftchet Anna qibt eines ht, wic sich die r reife zu einand(
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