Zwischen ikm und Winckelmann bildete sich ein achtungsvolles Freundschaftsverhältnis. Dieser mußte ihm versprechen, von Rom aus zu schreiben, und zwar „mit aller Freiheit". In seinen sieben Briefen redet ihn Winckelmann seinen teuersten Freund an. In Dresden sah er noch hinaufan Hagedorns reifem und durchdachtein Wissen in der Malerei, er nannte dessen ersten Versuch, die U<?u,-6 :> nn ainawni- clo la ^eindui s avec cl?8 enlaii eisseni^nls In8l.<» niuk>8 8u>- UN c-.-llilner 6W., I7ss, ein Werk, welches mit so vieler Weisheit als Einsicht in dem Feinsten der Kunst abgefaßt ist, (Sendschrei ben I, Seite 159) und in einem Briefe gar ein Werk, wie in allen Zeiten keins über die Kunst geschrieben worden. Dahinter steht: er hat mir die Ehre angetan, meine Schrift zu allegieren. Später schreibt er: „Hagedorn hat eine große Kenntnis in der Malerei, welche er sich zu Wien, Düsseldorf, München und Dresden erwor ben hat. Es muß aber seine Kenntnis teils mangelhaft, teils nicht völlig richtig sein, weil er Italien selbst nicht gesehen Kat." Auch das mißfiel ihm, daß er den Franzosen » m,-r ä n-ave,-8 Weihrauch streue und 6« ?ilk-8 für ein Orakel halte, den Watetet „kriechend" infallibel nenne. Hagedorn seinerseits erkannte die Bedeutung Winckelmanns lange vor dem Erscheinen seines Hauptwerks, von dem er öffentlich aus sprach, mit welchem Verlangen er es erwarte, als das Werk eines Mannes, „der nun mit kennendem Auge an der Quelle des Schö nen sitze". In Winckelmanns „Gedanken über die Nachahmung" fand er den Kunstrichter, „der das Edle und Wohlanständige im Ausdruck nach dem Geschmack der Alten so scharfsucht, als reizend lehrt". Dies waren keine leeren Komplimente, da Hagedorn seine Bedenken (zum Beispiel in Betreff der Allegorie und der Gebärde des Haarausraufens) nickt verschwieg. Alle Verdienste und Schwächen Hagedorns wurzelten in seiner edlen friedfertigen, humanen Persönlichkeit. Er war an seinem Platze hier, wo es galt, die übrig gebliebenen Kräfte zu sammeln und das Abreißen des Fadens der Überlieferung zu verhüten. Mehr war freilich mit den Casanova Hutin, und wie die Dichter der Akademie hießen, nicht zu erreichen. Ein Reformator war er nicht. Jene freundliche Weitherzigkeit, die auch den verstecktesten Rest von Verdienst liebevoll aufsucht, die es für Pflicht des Kunstrichters hält, „nie seine besondere Neigung über sein Urteil herrschen zu las sen "; die jeder Manier Gerechtigkeit widerfahren lassen, jedes Werk