Delete Search...
Sächsische Volkszeitung : 02.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191606028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19160602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19160602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-06
- Tag1916-06-02
- Monat1916-06
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.06.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Gebrochene Schwingen (!). Fortsetzung) „Aber Jörg," schluchzte die Frau, „habe ich dir auch nur eiu einziges Mal Anlatz zu Klage» gegeben. Wie kannst du so ungerecht zu mir sein!" „Was, ungerecht, uud kein Anlaß zu klagen? Ver gönnst du mir nicht jede »leine Freude, jede Erholung? Möchtest du mich nicht stetig am Bändchen führen, mich unter deine Flitze zwingen? Hast du nicht die heutige Szene heraufbeschworen, weil ich mir erlaubte, ein bischen sväler heimzukommen als wie sonst?" Frau Liese erbleichte bei diesen Worten ihres Mannes. War es schon so weit mit ihm gekommen, daß er ihr solches Unrecht autun konnte? Sie versuchte sich zu meistern, nber der innere Aufruhr klang doch stark durch, als sie erwiderte: „Du hast kein Recht, so zu sprechen, denn Gott ist mein Zeuge, daß es mir fern liegt, dir was zu vergönnen oder dich in ungeziemender Weise zu schulmeistern. Ich gestehe aber offen ein, daß dein so verändertes Benehmen mir schwere Sorgen macht. Ich bin die letzte, die dir eine Erholung nicht gönnte. Aber dein Verweilen in solcher Geiell'chaft, in der du heute wieder weiltest, bildet eine protze Gefahr für unsere Familie, für unsere Liebe." „Siehe," fügte sie hinzu, „ich bitte dich inständigst, meide diese Leute, ehe es zu spät ist. Denke au mich und unsere Kinder und laß die bösen, falschen Freunde ihre eigenen Wege gehen." „Larifari!" polterte nun Jörg los, der die Berech tigung der Auslassungen seines Weibes wohl eiusah, aber nicht einsehen wollte, „habe ich nicht immer für Euch nach — Sächsische LolkSzektuag — Seite 4 — Kräften gesorgt, mich für Euch abgearbeitet? Ich habe^diefe fortwährende Beaufsichtigung und Bevormundung satt und erkläre dir ein für allemal, ich mache, was ich für gut finde und was andere Männer auch machen. Wenn es dir nicht patzt, so sieh zu. daß du dich damit abfindest. Ich habe keine Lust, mich weiter mit dir herunizuzankeu. Mit diesen Worten wandte er seinem Weibe den Rücken und ging schleppenden Schrittes ins Schlafgemach, die Türe hinter sich zuwerfend. Frau Liese blieb wie gebannt stehen, die brennenden Augen starr auf die Türe gerichtet, hinter welcher ihr Mann verschwunden war. War das Traum oder Wirklichkeit? War das ihr Jörg gewesen, der so zu ihr gesprochen, der sie so geringschätzeud stehen gelassen? Endlich kam wieder Leben in sie und mit einem leisen Wehlaute sank sie in die Knie, die Hände ringend. Ein Strom von Tränen quoll über ihre Wangen, als sie aus tiefstem Herzen flehte: Großer Gott, laß mir seine Liebe nicht verloren gehen. Erhalte meinen Kindern den Vater, mir den Gatten! Heiland, rette uns alle! Noch lauge lag Frau Liese auf ihren Knien und betete: dann erhob sie sich und begab sich ebenfalls zur Ruhe. Ruhe? Nein, das war es nicht, denn das tiefbetrübte Weib konnte die ganze Nacht hindurch keinen Schlummer finden. Als Jörg am Morgen erwachte, fiel ihm sogleich der Auftritt vom Abend wieder ein, Er wollte aber unter keinen Umständen zugeben, daß er etwa die Schuld daran trage; nein, er durfte nicht klein beigeben. So blieb er finster uud verschlossen, auch als er hastig das Früstück verzehrte und bald daraus das Haus verließ. Auch den Tag über war er verstockt und seine Mit- arbeiter sahen sich öfters vielsagend an. Sein Nachbar. der rote Peter lächelte verständnisinnig, er schien dieses Stadium zu kennen. Am Abend ging Jörg zwar direkt von der Fabrik nach Hause, aber er blieb auch dann noch gänzlich zuge- knüpft. Er nahm die fürsorgliche Tätlichkeit seiner Frau als etwas selbstverständliches hin und gab auch dem kleineil Lieschen, das sich mit gewohnter Zutraulichkeit an ihn heranmachte, kaum Bescheid. Früzeitig suchte er das Lager auf, kaum einen Gute- uachtgrutz seinem Weibe bietend. Urter bitteren Tränen verrichtete Frau Liese noch die letzten häuslichen Arbeiten, dann suchte sie auch ihr Lager aus, wo sie stille in die Kissen hineinweinte. Am folgenden Tage tnig Jörg das gleiche Benehmen zur Schau. Er war innerlich mit sich selbst höchst unzu- frieden und übertrug diese Stimmung auf sein Verhalte» gegenüber seinen Familienangehörigen. Aber als es Feierabend war, da ging er nicht nach Hause, sondern er lenkte seine Schritte in das bekannte Wirtshaus, wo er wieder bei der Tafelrunde Platz nahm. Auch au diesem Abend träufelte der lange Schang wieder sein Gift in das Herz des Willensschwächen Jörg den: er auf dem Kopf zusagte, daß ihm sein Weib die Hölle heiß gemacht habe, weil er sich ein paar Glas Wein geleistet. Anfänglich widersprach der Jörg und nahm seine Frau in Schutz. „Na, laß es gut sein denn," lenkte der Schang ein, „ich will deiner Frau ja nicht zu nahe treten, aber es müßte sonderbar zugehen, wenn sie anders wäre als die anderen Frauen. Sie wollen ja nie was gesagt haben, aber sie verstehen es. eineni verblümt doch alles zu sagen. (Fortsetzung folgt.) vüi'll luioli llen bisbsriMi! Lvsoblüsssn llos Ltouorciiissobiissos voraussiobtliob balll in Xislt tiotou. It» n»vb llou bisborl^on Posolllüssou nur llio im H»nllol — nieirt »lbe? «l!v irn 1 ri -- kotiüllliLbsii Lvstiiiills nuvkvsrstsusrt vorllsn, ompkvblsir rvir « s> >Vir bieton »us unKvrvr reiob.sn ^usvvubl äor beliebtesten Lknrllvn nn: Vsnillrv - Nos - ksorrz lasmalri L 8ökns - Lompagnie stafktink - lValcloick ^storis - 6sorgü u. starr — Vsnoli — Karbäh - Laisotzari - östkrroivti. kisgie - ligaretlvn. W Zigarren-L-isrisI-llssvkäkt 8kwi»ikLLtl»». N, U lliolit »n ctsr llüni^-ckobanü-tÜr»Ls, im Lause llsr lvanIiAsoben kUbbibliotbest. ««eli niiaviii-t« an«I piinlitiüel». ^ un»«ri i»»t LiAnr ett«n vorsiortxt. ^ Sv«/«?-- /kmHinm«»/ stankt. nur Zsntscsts ststistristacke, mostlst (las koinZIiestg ^uslanZ, stankt Zaster statt Zes ameiistanisvliaii iKamena uinl K I ^ 11 O" «n^Iisesten NunZamiu «ias cksntsobs - l OÜUi^I I ^ lu Ii , in allen ein-ii IiliuriMN (»«sestäl'tvn /.u staken. elxiivt siast spsmsll -mr Ile o ix von kÜL LLvuspoll«, KuvIrviL Lr«1. ilVnsstunkt srtsiisa Zis I'astristanten FeL/o-Kr/r'sFe S 7e/. /7SSS. ->- Jezen uLünnenLekirme «X von bsk.inntlick nur x;iit boivLbrlon Aetr lies steuerle in 8toe!il>rijse« >> Lepsrsi-Anfertigung uscd jeüsm Vuureke steinr. Voriminn (A. Äekr st-teils.) ->- üerüge Kepsi'sßeiner» lLnabkn-^önsiov kür 8ot>ülvr bökvrer 8vkal«u. Itsauksiobt. ll. Nebularbsitsn Ibe. pklk. lbllllvt»«», Orvsllon-^., V. «srseli-tiirW 2LKS qung von prima Maßstoffrestern sauber u. fein paff., auf Roßhaar gearbelt.,empf. fertig u. nach Maß von SO bi« 48 Mark. Luchlager Dresden, Ritterstratze 4- «Ml M N 8»xon>»-llucbllruv1l«rv>. Q Q ü Im kökdst ersobeint in unserem Verlege « o m Hl . Zeimo-jislenäer 67. Zsdrgsng 67. Akrgsng Q Q ll 828«* Us^snrisr' isl besonders in clen kstb. kemilien Lscbsens vorrllgüob verbreitet unit beben Anreizen in äemsslbsn besten llrkalg. Vtir msoksn itis verebrlicben LescbLNsinlisdor suk cüsss günstige Lelezentieit rur Lr- bsltung unii Lrrvsilsrung ibres llunilsnlireises besaniiers aut- merkssm. ver Anreigsnpreis ist billigt gestellt unit beträgt kllr >/, Seite M. 32.-, ^ Leits blk. 17.50, Leite bl><. 12.—, Leits bllr 9.—, Leite M. 6.—. Vorrugs- plätrs nsok bssonllörer Ver- einbsrung. Vs nlr in Kllrrs mit äervruolrlsgung beginnen, erbitten «ir Anreizen-Aut- träge mögliobst umgebsnä. Aut Vtunrob vesuok unseres Vertreters. cn o a Lsxsnis-Surkrlruclrsrsi i„. l». l>. - ^oideinstnske 46 önskküllen vienstkormst (llsiobskormst) unit Alltsntormst Irouiitoa vir oinsa xröüsrsa kosten trotr. clsr »ubsroräsutlicbsn krvis- steiirsrui!» bllllfii ervsrbsu uock bieten äisss, 8ol»ii^o cksr Vorrat rviobt, mit oller obus vruolc ru sellr xuostiZen kreisen an. — Llustvr bereitvilliASt. lzflcklsges Angebot für vekörrten, ptari'Lmtei', KecktssnmLIte etc. :: 5LXWlL-kac!n1rucLsrer<i.m.d.ü. 0ce»«ten 16, Noldeinstnake 46 werden neu« u. »ngestrickt von nur ^UZk UUMUUIWMßV besten Garnen. Lager in Strumpf« waren u.Trikotagen.il>««>>. 8trlo>r»r»t von 0»>r. »Sktee-, 8trumpw,irtr..sß,<r„ vresilea, A>run,tr»s, 1». Wh-Älmak-Zllliliitrskisk eigenes Fabrikat» hohe Wasch- kraft, gui schäumend, Prima Qualität; senden Probecimer portofrei gegen 7.4S Mk. Nachnahme! Bei Nachbeüel- l'inacn Gefäße ca. 35 40 Pf». L 72 Pf. netto. Tonnen ca. >00 bis 120 Pfd, ä 70 Pf. netto! E. Schmidt L Co.» Neukölln. Bergstraße 55/56. !8o!ll!l:!iliiigj! Vsrsl! Vssllsuk mul siepsrstllf ! llompelesstreksg.fetiirprectierrs^ö j 8!MlM!WlI!liligv. irrvsllvo, ^Iltiii»rlrt S emplisblt alle in ibr k^sob ein- solilsgeinlo Artürel. ^yrthenkränze und Kerzenranken ! empfiehlt zur ersten hl. ! Kommunion Blumcnqüchäfk, P llmyerstr. 43. Fernsprecher 14959. M und alle anderen Heirnaren Eil. IN. 6. Ll. Aellestes HoklevgeNW sm?lstre Haupt-Kontor Ikk'l'L88enufel' 23 Fernsprecher 13022 „ 18823 Jos.Kulb Dresden,Rietschelstr.15^l Eck« Rarschallstraße. «r,r. 1873 r: Fernruf 773b Staubiges grißes. reichhaltige« Lager auerkauut virzSgl. Flügel uud Pianiru» iu alle« Stil» uud -«lzarteu :: Billigste Preis» : «Lnstiie »edtuMM,»«. «erkauf rr Lausch ,, Riet« Gespielt« Justrmueute stet- a» Laaer. MsltiMreik». ründl.AuSb. auf5 System. > onor. 7,80 M. AuSk. frei. > andels»«. gewerbliche I ortblldungs-Schule o. W .8eI»1i7ptL«.AIlmarrt13 I
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
Next Page
Forward 10 Pages
Last Page