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Dresdner neueste Nachrichten : 09.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192412092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-09
- Monat1924-12
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 09.12.1924
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Von alter nnd neuer Weibnaihtsbackknnst . »Es war ein Ereignis in der kleineii«Stadt, für Jedes Haus und jede PamilieC erzählte meine Mutter, »wenn die Stollen ge acken wurden.« »Als ich nämlich Kind war,» wußte man noch nichts von den vielen kleinen Snßiakeitem die ietzt für den Weihnachiskaffee tisch nnerlaßlich scheinen. Man bnk eben Stollen und es w»nrde deshalb zu«m Ereignis-, weil er gewissermaßen im Schoße der Familie entstand. »Damit fina ed an: daß.niaii den Backtroa vom Boden holte. Den schweren hölzernen Troa, der gleich sam eine Welle anter würziger Gerükhe mitbthe nnd sabelhaste Illusionen erweckte. Er mußte gescheitert werden, blitzblanhnnd wir haben selten einen Küchen aegenstand so mit Liebe bearbeitet wie den ungefiigisicn Trog. Sanherliih vorbereitet laaen einstweilen in der Küche die feinen aromatischen Gewürze: die Wandeln die man damals noch mit dein Wieaemesser zerfleinertm m schneeweißen Hiiailsk der· klare Zucker, der aus dein Reibeiscn gerieben morden war. Nahrhast schimmerte das weiße Mehl. Und dann erschien, freudia nnd mit einer gewissen Feierliihkeit bearüßt, der Herr oder wenigstens einer der Herren dieser süßen Tage: der Bäckeriunae in weißer Mütze nnd weißer Jacke nnd befahl, diltaiorisch, nie Herren einmal sind, daß man Adas Hesenstück ~ansehe«. Und wieder erschien er und befahl, daß man den Teia mache. So mengten wir, die Mutter und ich, ini Troa den feinen Mandelteia, in der Backschiissel den Rosinenteia für den »Aus-teil stollen«, stellten alles schön in die Wärme und warteten, bis er wiederkam, mit noch einem handsesten Gesellen, die süße Masse zn holen. »Von da an wurde die Sache alliiialicher, unterschied sich nur noch wenig voin Stollenbacten der Gegenwart. Zu der Vaelstube versammelten sich die Frauen nnd öchter. Sie hatten weißes Papier mit. das man dann mit Butter bestrich nnd unter den aeformten Stollen in den Ofen schob, und schmale Nainensschildchen. die die Stollen der einzelnen Familien voneinander fchieden. Der Meister aber psloa lanae nnd ernsthaft Rat niii den einzelnen über die »Größe,« die man wünsche. Und ein paar Stunden spater roch das Haus wunderbar weihnakhtlicht da laaen die Siollen weiß gepudert. der Mandelstollen nnd der »21ue»teil«s«tolle»n«, der in Stücke zerschniitew als Ziiaabe für die landliihe kleinbtirgerliche Kundschast unter der Ladentaiel ini Geschaft verwahrt wurde.«lk « Wie gesagt: die nenere Zeit gab sich nicht mit dein Stellen zufrieden. Da war eine Familie, die brachte and Beter Heimat im Ostoreußischen die Gepflogenhclt wit, arzipan zu backen. Und schon versuchten sich die andern darin. rührLi den kostbaren Mandelteia nnd Der Bund Deutscher Aerztinnen hielt in Berlin seine erste Mitaliederversammluna ab. die nlcirlizeitia ali- (S):«ijnduunoversammluim galt. Auch die Seniorin der deutschen Aerztinnen Dr. Tilsuriåns konnte an dieser Versammlung teilnehmen. Es wurde ein reicktcs Arbeitsproaramm besprochen Die Berliner Pianistin Helene Geislcr kann aus eine Wiiilirjac Tätigkeit als Künstlerin zurück blicken. Sie iit ans der :(i!illal-selien Schule hervor gegangen nnd wurde bald eine der ersten Pianistinnen. Während der Liliflationjzzeii verlor iie ibr kleines Ner miigen nnd Lebt nun in bitterer Armut- Gnte Men schen, die ihr durch eine Spende eine Freude machen wollen, erreichen sie unter der Adresse: Berlin W 57, Kulmstraßc In. Das amerikanische Weihnachtsfchkff auf der Fahrt Spenden für deutsche Witwen uyd Waise-n « Das amerikanische Weihnachtsschiff für Deutsch lind verlqu dies-er Tage den Haer von New-York. Es ist beladen mit vielen auten Gaben für die darbendeu Witwen und Waisen: warmen Sachen und Lebens mitteln. Frau Elisabeth Boldt vom Deutschen Roten Roten Kreuz begleitet die amerikanische Führerin des Schiffes, Miß Pomerov. 00 und alle Haud lcochhuchek ...,........«,.. Syst-te Ausw. a. Blum Beuttssckuittsßekk-. Schlimm S. a. Altw- Die Frau in der Gegenwart In meiner Jugend strahlten die Sterne heller » such eine Vorweihnachtsbetrachtung Von Franziska Liotmnnu Viele sagen: Nein. Und der Weihnachtsstern zum seispiel leuchte jetzt unbedingt viel heller und herz licher als damals, wo man die Grenzen der Wohltätig keit sehr eng zu ziehen pflegte und mit der Schenk sreiede meist nicht über den nächsten Freundeskreis hinauskam. Gewiß. Nur: waren wir damals nicht viel, sebr viel feinfübligerli Im Schenken und im Denken? In fer gaöis besonderen Art, mit der man sich damals um org e . Mein Vater hatte in einer kleinen Provitåzstadt ein iaus auf Abbruch gekauft um an seiner Ste e ein sitt amalige Verhaltnisse sehr imposantes Geschäfts- und Wobnbaus ausführen Fu lassen. Der Plan lag fer tig da, der Abbruch des al en Häuschens sollte vor sich Sehen, als dessen Besitzerin, die greise Witwe eines rgtes, erklärte: daß man sie lebendig nicht ans ihrem ause herausbekamr. Alles gütliche Zureden ihrer rennde nnd Bekannten war erfolglos. Was tun? ewaltmaßregeln wollte man nicht anwenden. Der Plan IF kert g da. Der Baumeister wollte bauen. N »angem Ueberlegen entchloß man sich, den Plan zu andern und das neue Haus zunächst um das alte berumzubauem Jm Neubau wurde eine Wohnung cingebaut, die eine getreue Kopie der alten Wohnung wurde; selbst die Tapeten waren die gleichen. Als man dann die Greisin in die neue Wohnung führte, besann sie zu weinen, so rührte sie diese zarte Rücksicht name. Ganz ohne weiteres gab sie ihren Widerstand aus. Und erst jetzt riß man das alte Haus ab. Dieselbe alte Frau hatte in Geldfragen einen Stolz, wie er in dieser ausgesgrochenen Art heute wohl auch ziemlich selten ist. Un auch hier half eine unvergleichliche Feinsühlig eit, durch eine List. Ihren Freunde baten sie, sich einen kleinen Lotterieanteil zni nehmen, da einer von ihnen geträumt habe, daß sie; ihnen Glück brächte. Und wirklich, man überbrachtel ihr bald einen sehr ansehnlichen Gewinn, den sie be glückt über ihre glückliche Hand - entgegenahm. Jetzt wollte natürlich jeder mit ihr Lotterie spielen, und so gewann xie jedesmal. Man lierie bis an ihr Lebens ende in ern Glauben, daß die elder, die sie auf diese Art regelmäßig erhielt, Lotteriegewinne seien. Wie eine kleine Fürstin wurde sie bestattet. Jmnleichen Haus wohnte eine Frau, die Jahr für Jahr während einiger Ta e den Besuch ihrer Mutter, einer alten Stiftsdame, ergieln Die sollte nicht wissen, daß ihre Tochter in den denkbar dürftigsten Verhält nissen lebte, da sie seinerzeit mit der Herr-it ganz und gar nicht einverstanden ewesen war-. Während des Besuchges wurden jedesmal Teppiche, Porzellan und das Silber meiner Eltern nach oben eborgi. Die Treppen wurden mit Teppichen belegt. Ho war der Eindruck der. Wohlbabenheit erweckt, und befriedigt reiste die alte Frau wieder fort. Damals, ja damals hielten alle in Häusern und Straßen wie eine große Familie ziaammem teilten Freud und Leid miteinander, behande en sich mit aller erdenklichen Feinfühligteit. Ja, damals strahlten die Sterne wirklich heller. Auch in der Weihnachtszein Wollen wir sie nicht wie der so lcuchten lassen? Der Stollen nun vie Schweizecmuksl Weihnachtliche Puppenwelt In der Puppen-links - - Die fünfhundert Kleinsten nnd ihre Schneiderinnen Es ist die einzige Klinih aus der jeder Kranke, unter Garantie geheilt entlassen wird. Man braucht weder Kovs noch Bein zu haben, kann gänzlich zer schmetterten Leibes sein: der Puppendoktor brinat alles wieder ins gleiche. , Jch sah, soätnachmittagg, im menschenvollen Raume der Puppenklinil, in den von der Straße her das Klingeln der Straßenbahn berausklaua, die traurig Blessierten, die da ootkauteu Müttern und Tanten der betrübten kleinen isdchen eingeltesert wurden: Bahn-A die stoisch iiber den unerwarteten Verlust ihrer Arme lächelten, Inselgelenkpuppew deren Glieder sich sämtlich »ausgekuge t« hatten, sodaß, wie bei den helle nischen Vildwerken, lediglich der armselige Torso eines Leibes geblieben war, aus dessen glattlaclierter Paut der freundliche grauhaarige und sehr sachkundi e Herr mit einem kühlen Bleistist alle Schaden i)erzeiignete. »Es ist ein wahrer Sturmlaus in diesem Statut«- sagte er zu mir. »Siebzig bis achtzig solche Invaliden werden täglich zu uns gebracht. Unsre Leute wissen kaum noch, wie sertia werden.« Er zeigte aus einen Korb, einen Wäschekorb, der bis zum Rand voll skali pierter Puppcnköpse war. In einem Nebengelasz schauten die Verjüngten, die wie aus der Altweiber müblc der Sage srisch und blank aus den Händen des sorgsamen Arztes hervorgegangen waren und nun ams Abgeboltwerden warteten, mit glänzenden ’«-«en ans die komischen lauten Menschen mit ihrer Weih nachtsunrube herab. »Der Raum, wo meine Arbeiter die vielen kaput ten, bestoszenen Glieder-then wieder zusammensuuem Augen einsetzen, Frisnren auskleben, ist voll von Puppen und Puppenteileiu daß man die Tiir kaum össnen kann. Weiter hinten sitzen die Schneiderinneu. die die mehr oder weniger reiche Aussteuer sür das neu erstandene Puppenbabn nähen. Nächte durch könnten wir jetzt schaffen, um bis zum Weilmachtssest all diese Kinderwiinsche zu erfüllen . . .« Der »Schelmcn«- nnd gest ~Unarttvpf« Jtalicnische « Puppen s In diesem großen hellen Raum mit der dreiteildizgen - Ladentafel wird aber auch gekauft. Neu gekauft. ier man eine »Laufpuppe«. ungefüg stapfend, ihre Künste zeigen. Papa und Mama sage-17. Hier bekommt das flachsköufcgc Bahn die feidene Mütze aufvrobiert. hier rollt. stolz sich wiegend der Piipvenwaaen auf seinen weichen Gnmmirädern, kritisch gcmuftert, auf und ab. Sehr, sehr viel Puppenkleider werden gekauft, vor allem von der einfachen Fran. Sie hat nicht Zeit siir diese miihfeliaste aller Schneidrrkiinftez auch ihre Finger find nicht gelenkia nennst. Aber - nnd das ift ein Fortschritt argen früher sie maa auch längst nicht mehr die fertia annezoaene Puppe im zugenähten Kittelkhen tVielleichi trifft man nur in ganz wenigen Vorstadtläden überhaupt noch die große Puppe im »fcrtiaen« Kleidki Puppen alter fabelhaften Arten stehen hinterm Glas der großen Schranke Zwei Zentimeter große und fast nieterhohe. Charaktervupven nnd solt-he mit nleichinäßiqen glatten Gesichtern: die ~richtigen« Puppen die fcbon jene Mütter liebten die ietzt wieder ihr Mädel befchenken. Nisr der Lederbala ist ver schwinden restloö felbft das Kleinste mag ihn nicht mehr - und das lanne Haar. Die Puppe muß doeb mit der Mode geben. Sie trägt den glatten Vanenkopf imit der breiten Seidenfcbleise darin oder die richtige Vubenfrifur mit dem Wollbliimenkranz. Mitnnter aus echtem, kurz verfctmittenen lKann häufiaer aber noch nnö weichem wollincn Mohair. Kann es etwas Menfchltcberes neben als die nene Puppe? Sie hat lanabcnsimeerte Anaen, die sie drollh nash den Seiten drehen kann. ~Sckielmentopf". faat der anneiidoktor, ift die Fabrikmarke lind besonders Hartnäckiae das buken nsiirzige Turten nnd Flauren daran-T Oder man probierte die leckere sinnst, die langen schmalen köst lich schokoladeduitenden ~3el)wcizerwürste« mit Riesen nmndeln darin herzustellen, die irgendein paar Whil lische bM dahin eissenlnsxiisleriskh fabrizierten Und nun war es schon Mode, war es Gesetz. Alle Hausfranem die irgendwie Mehl. Eier. Zucker criibriqen konnten, stachen lustiae Vögel und Männlein in Butterieia ans, die sie dann aus dem einaesetteten Bleib braun und kkmspkia im Ofen bnken Sie haben ed aclernt. Pfeffer knchen zu machen, Pralincss und Spekitlatiits, lauter siisze seine Dinge, srikön an den Christbanm zn hiinaen oder den Weihnnclstoteller der Kinder damit zu gar nieren. Und haben so in unsrer niiclkternen Zeit, da die Stollenlsiicterci nanz aus dem Hause fort in den Bäckereibetrieb verleat wurde. doch ein wenisx süße Weihnaklnsaeikhiistigkeit und Weihnachtspoesic für da heim gerettet. E. sind die Puppen mit den »Unartkdvfen«, schließen die Schlafaugen erli, wenn die Puppenmniier ihnen das widerspenstige Lockenhauoi eneraifch auf die Seite legt. Ach, die Kruiepupyen, »Schlenkerchen« mit feinen Anverwandten Die Petzoldknaben und -mädchen, schlank in die Stüble geichmiegt, die Künstlcrpupven mit den weichen Gummigefichtern und -fingern, die man richtig biegen uni- knegen kann. Diese gelentiacn Geschöpfe, die es tatsächli fertigbringem die Zehen in den Mund zu stecken. Und dann für die ganz Per wöhnten, die Münchner Nürnberger, die italienische Künstlervnvpe die einen weichen Körper hat, mii feinem Filz als schmiegfamer Haut nnd freundlichem kindlich-plans: benmlten Pansbacken. Badepnppen ans leichtem rosigen Zellnloid sitzen in märchenhaft ausgestatteten Kabinett. Ein Mohrens kind, so schwarz wie Ebenholz in einem grellroien Scfmkkkkitel hält die Hände um ein winziges Wollschaf ge a e . Eine Mutter ist in großer Railosigkein soll sie das lavcndelblane oder das yadefarbige Seidenkleid für das Puppenfränlein wählen. Eine andre: ob fo oder io eine Klappen Wie wenig Menschen werden so unt iorgt wie die Puppen . . . Im behaglich gewärmten Zimmer sitzen die jungen Mädchen nnd sieben die Puppenftubetgupven an. Puppenzwerge, echte ackü Zentimeter ho Jede ist auf eine besondere Gattung eingearbeitet. Die schnei dert das dunkle Kleid« die weiße Schürze für das Zimmermädchen, die »für die Köchin Die steckt blond locki.ae Buben von thgefingergröfze in einen Matroiens kittel mit seidenem Kragen, die häkelt Jumver für fern Puppenschwesterchen Brantnärchen werden feierlich herausstaffiert und »Badeenqcl« in bunte glatte Gummianzüge gesteckt. Aber das ist noch lange nicht alles, ist nur ein Vor-- spiel. Es gibt nämlich noch eine Puppeuaeneration, die ist nur einen halben Ls3eiaefinger hoch; so etwa drei Zentimeter. Hundertfach liegen sie in den schmalen Kästen, stehen sie in der schttnen Servante-, die mit ihrem bunten Inhalt anf der Jahresschau «Spiel und Sport« soviele Freude machte. Diese Püppchen werden alle umhäkelt. in allen Trachten. Kleidungcn der Welt. Es aibt in diesem Miniaturiormat anäniuncn und Rumäncn, Bnlaaren-. Türken-, Schwarzwälder-, Tirolerpärchen. Es aibi Sprectvälderinnen. die in einem Kinderwägelclien ein ftecknadclgroßes Biichekind fahren, Sportleutc tealicher Gattung. Bauer-innen nnd Balldamcn liegen friedlich nebeneinander, Alrobatcm lsowboys und feriöfe Periönlicbkeiten wie etwa der Herr Doktor und der Hen- Apotheker. Fünfhundert »Spezialitäten·s. eine ganz neue Pnpveumenichbeit . . . Sie wurden, in erster Linie, wohl geschaffen, die hübschen eiszgebimischeu Holzbörser nnd Landschaften so ähnlich zu beleben wie früher die Holzsiguren die Paradiesmärten unsrer Große-Herrn Wirklich zu beleben: denn sie sind herumlief-, wie es richtige Puppen sein müssen. Aber sie lassen sich auch in jeder andern Weise im großen Syielbaughali der Kinder nls reisenden Schmuck des Glasschrankes verwenden. Ganze Kästen solcher winziger vorzellanener Puppen teile. Körpercben sür kleines Geiier stehen hier; sie alle werden von den geschickten fein-seen der iunaen Mäd chen mit Kleidern und Fellchen bcbäkelt, bis sie irgend wie ein Abbild des lebenden Vorbildeö sind. Einer barmloien kleinen Zufallsidee entstammt diese reizende Kunst- echteste Irauenknnsn Jetzt gehen die winzigen Püppchen weit. weit ins Ausland, und es ist kaum ntöalicl), bis zum Fest noch alle Geschäfte zu befriedigen, die diese Puppenmininiuren baben wollen. Clerii-and Ende-klein- Meine Frauenzektung Der Franeuverein von HefsensNassan nnd Waldeck hielt im großen Saal der Murbards lnbliothek eine Jaarma ab. Dabei sprach n. a. die Direktorin der städtiiu;eii Handels-- und Gewerbesrliule Frau Knipping Mailcll über die Ausbildung der weib lichen Jugend tu Stadt und Land. Zwei Jugend fiirforgeruinen schilderten die Mitarbeit der Frau in der Wohlsalthkjpsleae Eine Vertreterln der ask-Mitin nistifehen Föderatiom Frau kiiosenzweig, gab wertvolle Ausführungen über die Frau nnd das Problem der Sittlichreir Dann sprach Frau Dr. Kenwf, die Kan didatin der Demokratiiclien Partei in HessensNassau, von der Frau im öffentlichen Leben. In den öffent lichen Abendverlammlnngen behandelte am ersten Abend Frau Anna Gerhardt (Alieuburai, die Vor zsihende des Verbandes Deutscher Hausfrauenpercine das Thema »New Wege in der Hauswirtschaft '. Am fzweiten Abend sprach Frau Dr. Mener-Kulenlamp über »Jugend und Elternhaus«: von der Jugend betveguna, dein neuen Verantwortungögefithl und dem neuen Besinnen. Im Alter von 92 Jahren verstarb in Tillcda am Kysshöuler die bellctrtsttsche und volkswirtschaft liche Schriftstellerin Zois von Neuli. Am bekann- Itelten sind von ihren Werken »Deutlche Novellen« und »Deutjche Männer«. 111-MS Mute Haut Frass-Zum der Hände nnd des Gesichts, Wurst-sein und un reinen Trint Dieses bewähkte Haut. delettigtlofort Leokrem pflegemittelerhaltensle überall. o- Sle die bekannte Chlokodontssahnpasie kaufen. TllMck W llclllc UUII Mållkc lIIJU qkllkcll Eine Noi und eine Anklage Von Lotto Zieloseii Jm Haushalt einer Berliner Zimmervermieterin finden sich drei berufstäiige Frauen zusammen. Die eine ist Lehrerin, die andern beiden sind But-enn angestellte. Sie stehen im Alter von Anfang zwanzig bis Ende dreißig. Jm Lauf der Zeit stellt sich heraus, daß sie bei aller Verschiedenartigkeit der Charaktcre einen Grundzug gemeinsam haben: den Sinn für Hänslichteit, das Behagen an den eigenen vier Wän den. Aber ed stellt sich noch etwas andres heran-: die Mütter der drei haben in Berlin ihre eigenen Wob minnen Wer die Entwicklung unsres Familienlebens-in den letzten Jahren aufmerksam beobachtet hat, wird finden, dass dientest-schilderte Fall alle Merkmale des Tnpisihen tragt. enigstens gehört es schon fast zu den Lllttiiglichkeiten, daß die berufstatige Tochter freiwillig aus der häuslichen Gemeinschaft ausscheidet »und sich in einem unwohnlicheu Mietsziminer, in Yletchgitltigey oft mehr als anspruchsloser Umgebung, e nrichtet. Welche sonderbare Kraft treibt diese jungen Men schen aus der vniittteelichen Häusltchkeitk Handeln sie unter dem Zwang einer Zeitstromung, die dein Familienleben Zerseyung bringt? Sind ge abenteuer lustig? Unterliegen sie einem unkindli en Dunkel? Die Antwort ist seår einfach nnd mag manchem fast banal erscheinen. eder ans der einen noch aus der andern Seite, weder bei Töchtern noch bei Wintern braucht man nach Abscheulichkeiten des Cläarakters zu suchen. Die Tochter ist, indem sie in» das erussleben gezwungen wurde, auf jene Ebene kampserischer selb ständiakcit gestellt worden, auf der»sich die Sohne seit altersher gegen das Welt-Alb der Vater wandten. Das »Vater-Sohn-Problem« hat nun ein »Mutter-Tochter s Problem-' neben sich. Die Töchter haben eine neue Welt sei-obern Die Mutter haben hiervon zwar auf der Ein s nahmeseite ihrer Wirtschaftsbticher, aber nicht in dem ihnen 'o oft atigesungenen visionar mitlebenden Mutter-derzeit Kenntnis genommen. Die Mutter war noch ein Abbild der Großmutter, der Frau zwischen Kleid, Küche nnd Kind. Die Tochter ist diesen tausend jährigen drei Grenzpfiihlen des Frauenlebens, inner halb derer die Mutter allein zu denken und zn tier leben veruiaa, durch das Diktat einer neuen Welt ordnuiig mehr oder weniger gewaltsam entrückt wor den. Die Tochter lebt vor Horizontem die der Mutter verschlossen sind, eine tragische Variation des alten sKiiiderspielsx »Ich sehe was, was du nicht siehst« . .. ; Die Allgemeinheit ist heute noch vielfach geneigt, » bei einem Jerioürsnis zwischen Mutter und Tochter, das ans diesen Er cheinungen beruht, die Tochter zu verurteileu. Man nennt sie aclbstsiichtixn unduldsam, lieblos. Zeit ihres Lebens hat ch die Mutter im Dienst sür die Tochter aufgerieben. Sie wurde nicht müde, Ratsicherin der Tochter zu sein, Ratgeberin bis ins Kleinste. Gewiß, das muß man zugebeux aber leider oft nur allzusehr in Kleinste! Die tilenilichkeit lie herrschte ihr Ratgeben im Dreieck »Käthe, Kleid, Kind«. Sie erzog die Tochter dazu. sich den miitterlichen Rat einzuholen, wie man einen Kochtopf ausschencrt, und ist safsuiigslos, wenn ihr Kind, vom Beruf heimkehrend, für diese Dinge kein Interesse aufbringen kann. Und dann mag die Mutter wohl sainniernc »Mein Kind will nichts mehr von mir wissen, es nimmt keinen Rat non niir ani« Und sie ahnt nicht, wie sich die Tochter häufig danach sehnt, von der Mutter beraten zn werden, allerdings nicht auf dem Gebiet der Koch töpfe, sondern in Fragen, die sie stündlich nindrängen, Fragen der Persönlichkeit, der Auseinaudersetzung mit Gott, Natur, Menschen, Fragen im Ailtaa des Berufs nnd im Sonntag der kleinen und großen Erlebnisse- Uiid die Tochter wiederum kann sich ans ihrem er weiterten Lebenskreis nicht mehr in das enge Daseins format der Mutter zuriieldenken Sie sieht nun ihrer seits die Lieblosiakeit, die Gleichgültigkeit, die Verstand iiisslosigkeit bei der Mutter, wenn die Fragen aus bleiben, die sie hiiren möchte, oder wenn ihr endlich doch einmal durchbrechender Hilferuf Antworten findet, die das seine Gespinst eines Erlebnisses zerreißen ohne den Kern heransznlöseii. Und hat dann die Tochter schließlich die räumliche Tennuug von der Mutter durchgefetzt, erscheint sie nur noch als ein Besuch bei der Mutter,·nm nach dem Austaufch belangloser Be merkungen festzustellen daß diese Tistanz wenigstens wieder eine oberftächliehe Zärtlichkeit zwischen Mutter und Tochter aufleben läßt, dann fraat sich«die Mutter hinterher in gedankenlos-ri- Sentimentalität: ~.sioniite mein Kind nun nicht bei mir sein? Ach, das fiihlt sich unter sremden Menschen sa viel wohler als bei mir!« Und wahren-d sie im Wesen ihres Kindes einen wider natitrlirlien, ganz und gar unerklärlichen Zug beklagt, fröstelt es die Tochter in ihren einsamen vier Wänden, sie sieht sich heitiiatlos. wo sie ein Heim haben könnte, Erbitterung geaen die Mutter wächst, und zwischen Ein samkeit nnd Einsamkeit klafft der Abgrund immer weiter auseinander. Da sind viele Mütter-, von frischer, niitgehender Art, ihrer Töchter gute Wegkameraden. Jene andern Erstarrten aber auf die andern Ausgaben· und Inter essenkreise der Töchter neu einzustellen, erscheint fiir diese Generation wohl ausgeschlossen Aber die harte schale. die die Töchter von heute durchmachen, wird sie verhindern einstmals »Mutter von aeste:«n« zu ein ON ' If . ::-,’ stä- « J· hkesåens ältestes ums gräme-s Korsau-speziallscus MAX HOFFMANN Wall-trade, Ecke schellelstksce Zeitgemäs herabgesetzte Preise E Konstr-«sscakoktims Wäscbotei Raps-kamt
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