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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-01-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186201149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-01
- Tag1862-01-14
- Monat1862-01
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.01.1862
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selbst höherer Cours wird, erzielen lassen. Ueber den Gewinn deyr Mecksetconto läßt sich «ne aam bestimnue Z-Hl bis jetzt Poch nicht Msühren. Die Habei erzielte Summe wird aber immer hin gleichfalls .bei -er Bilanz nicht unwesentlich istS Gewicht fallen. Die Gonn-Areythaler Fabriken-Actien werdest zwar auch diesmal noch als wxrthlos in die Bilanz ausgenommen werden; gerade aber 4>er über das Vermögen dieser Gesellschaft eröfsnete Concurs wird die Mittel an die Hand geben, in kürzester Frist ein den Interessen der Dessauer Bank entsprechendes Arrangement herbeizuführen. Uebersehen darf endlich auch nicht werden, wie die Abschlags zahlungen auf das Guthaben an der Moldauischen Landesbank, vesp. auf die von derselben cedirten Hypotheken mit der absolu tester» Pünctlichkeit «ingeheu. Es ließe sich noch Manches anführen, was den Beleg geben würde, wie wesentlich sich die Verhältnisse -er Dessauer Landesbank in jüngster Zeit und namentlich im Ver gleich zu -er per ulüwo December 1860 ausgestellten Bilanz ge bessert haben; ich würde namentlich vielleicht astdeuten können, wie «es auS den durch Auslösung der Berliner Commandite liquide werdenden Geldern Leicht thunlich werden könnte, auf die von Seiner Hoheit dem Herzog von Dessau im Interesse der Landes bank negociirte Anleihe schon vor dem Fälligkeitstermine eine be deutende Abschlagszahlung zu leisten, wie es ferner in Verbindung mit dem Nulgndt'schqn Processe gelungen ist, ein für die Bank .vortheilbasteres Arrangement zu Staude zu bringen; ich würde endlich schon ^etzt mittheilen können, daß der Reingewinn der Bank für das verflossene Jahr sicherlich 45 bis 50,000 Thlr. betragen werde; es kann.stchchier aber nicht darum handeln, irgendwie die Erwartungen der Actio naire besonders hoch zu spannen, sondern nur darum, den Beweis zu liefern, daß ich berechtigt war, mich von Hause aus nicht jenen Verzweifelnden anzuschließen, die eine Mjablirung der Bank für unmöglich hielten, sondern vielmehr glaubte, Paß mit redlichem Willen und unter Beiseitesetzung des o künstlich heraufbeschworenen Scaudals es gelingen' werde, den letionairen.eisten guten Theil ihres Capitales wieder zu retten. Üie jetzige Entwickelung beweist, wie berechtigt diese Annahme war. (Berl. Börsenztg.) Smgrna — Leidig — Loudo» in nächtlichem G«§präch< mit einander. Zu der bisher großartigsten Leistung der elektromagnetischen Telegraphie, §iyer dzrecten Unterhaltstvg Mischen Algier und Peters burg, vom fernen Süden, den Gestaden Afrikas, herauf bis zum Stationen über das mitteleuropäische Festland in feiner? ganzen Länge und auf beiden Seiten noch über dieses hinaus, dabei drei mal unter dem Meere hinweg (zwischen England und Haag, so dann auf der griechischen Archipel-Linie zwischen Cap Hellas und Chios und zwischen Chios und Asien), im Ganzen also über volle 30 Längengrade sich erstreckte. Zieht man hierbei noch die viel fachen, oft sehr beträchtlichen Windungen und Umwege der ganzen ungeheuren Linie, auf welcher gesprochen wurde (von England durch die Nordsee nach Holland, über Amsterdam nach Hannover, durch Preußen, Sachsen, Böhmen, Mähren, Galizien, die Moldau und Wallachei, europäische Türkei und den griechischen Archipel, in Betracht, so läßt sich die ganze Strecke recht wohl auf 600 geogr. Meilen veranschlagen, und zwischen den Endpuncteu dieser ganzen Linie erfolgte, vermöge der außerordentlichen Geschwindigkeit der Elektricität, für welche bekanntlich auch die größten Längenentfer nungen unserer Erde keinen merkbaren Zeitaufwand verursachen, der Austausch der Gedanken mit gleicher Schnelligkeit, wie zwischen zwei ganz nahen Stationen, und Frage und Antwort wechselten in gleicher Zeitfolge, wie bei zwei in mündlichem Gespräche sich Gegenüberstehenden. Den Hauptgegenstaud der Unterhaltung bil deten auch hier wieder die Unterschiede derZeit und der Witterung; in London war, .nach den Worten des Engländers, schönes, in Smyrna dagegen, wie bereits erwächst, schlechtes Wetter, und wäh rend dort am Westende Europas bei mittlerer Abendzeit (in London war es etwa 9 Uhr) noch der Riescnverkehr der Weltstadt durch die Straßen tobte, .lag im fernen Südösten Smyrna, diese ver kehrsreiche Handelsstadt des Orients, bereits in mitternächtlicher Ruhe; und dock) waren beide Städte, so weit getrennt nach Zeit und Raum, jetzt einander so nahe gerückt durch das geheimnißvolle Band des Elektromagnetismus. Die ganze Zeitdauer, während welcchr erst Smyrna nnd Leip zig, dann -London und Smyrna mit einander sprachen, betrug zusammen etwa eine halbe Stunde. Zur Verständigung mit dein Smyrnaer Beamten, der seinem Namen nach ein Franzose war, hatte durchweg die französische Sprache dienen müssen ; die Unter redung selbst verlief über afles Erwarten regelmäßig^ und ohne jede Störung. Das Staunen über diese selbst für den Fachmann über raschende und his jetzt .noch unübertroffene Leistung des elektro magnetischen Telegraphen wird in Heß noch gesteigert, wenn man erwägt, wje in dem angegebenen Zeiträume von etwa einer halben Stunde nach überschläglicher Berechnung ungefähr 3000 Zeichen zur Ausdrüaung der nöthigen Bnchstaven und Worte zwischen Leipzig und Smyrna, sowie zwischen Smyrna und London ge wechselt wurden, und wie jedes einzelne dieser Zeichen die ganze, hohen Norden Europas hin, hqt das steue Jahr ein würdiges I Hunderte von Milen lange DrathleiZung in einer etwa Zwanzig- Seitenstück geliefert: LS ihgt PÜp auch ,üin divecter telegraphischer! Achen Pevkettung einander auswechstlnder galvanischer Ströme mit Verkehr des Orients mit dem Oceident stattgefunpen, von Asiens I Blitzesschnelle durchzucken mußte, um die erforderliche Wirkung entlegener Küste, dem fernen Morgenlande, herüber, durch das j hervorzubringen. Ts. griechische Istsslmeer und mitten durch Europa hindurch bis bei-1 LA «-rlchl-st«»-,. selbe durch das hiesige königl.sächs. Stagts-Tesegr.-Bureau, welches! In Berlin existirt unter dem Namen der sogen. „Leinwand- vor Jahresfrist auch schon die ersterwähnte ' directe Verbindung ! schwindler" eine Sorte gefährlicher Betrüger, die sich Unkundigen, zwischen Algier und Petersburg zu Stande gebracht hatte. In der! namentlich Fremden als Besitzer großer Leinenwaarenlager präsen- Voraussetzuna des allgemeinsten Interesse an einer so erstaunlichen i tiren, soweit als möglich die Verhältnisse und Persönlichkeiten der Thatsache soll der Hergang derselben nur in Kürze nütgetheilt I Leute auszukundschaften suchen, die sie in ihre Falle locken wollen, werden. I nnd ihnen dann, wenn sie dieselben für ihre „Geschäfte" empfäng- Jn der Nacht des 6. Januar machte das sächs. Staats-Telear.-1 lich finden, Maaren zum Kauf anbieten. Sie osseriren einzelne Bureau Leipzig, das eben über Dresden, Prag, Pardubitz, Krakau I Stücke zu sehr niedrigen Preisen und verlocken dadurch zu größern und Lemberg mit Suczawa, der öfterreich. Grenzstation nach der! Käufen von ganz unpreiswürdiger Waare. Moldau hin, in Depeschenverkehr gestanden hatte, von dort aus I Um den Leuten begreiflich zu machen, wie sie im Stande seien, den Versuch zu einer weiteren Correspondenz nach der Türkei hin. Iso billig zu verkaufen, simuliren sie große Verluste, welche sie zum Die Linien waren ausnahmsw^e offen, und so drang denn Leipzig ! Losschlagen um jeden Preis nöthigten, simuliren Concurs, und in Zeit von wenigen Minuten von Suczawa aus über Jassy und ! deshalb Flucht ins Ausland, von wo aus sie sich mit ihren Gläu- Bukarest durch die Moldau und Wallachei, bei Giurgevo über die! bigern in der Heimath setzen wollten, thun oft auch ängstlich und türkische Grenze und ans der Linie über Schumla, und Adrianopel! lassen Dadurch glauben, daß die Maaren gestohlen seien und daß glücklich bis Konstantin opel, von da längs der Küste des Ma^ora-! dieselben um deswillen unterm Preise verkauft werden könnten ; sie meeres hin über Cap Hellas nach der Insel Chios und bis zur! geben die gräßlichsten Verlegenheiten vor und fallen denen, die sich Küste Kleinasiens, bis Smyrna vor. Noch nie vorher standen! tauschen ließen, weinend und unter großen Danksagungen um den Asien und Europa so nahe und freundnachbarlich bei einander, I Hals, baß sie durch sie aus chren Verlegenheiten gerettet worden noch nie vorher waren der ferne Orient und das kleine Sachsen-! sind, blos um dieselben dadurch noch sicherer zu machen, land so eng mit einander verkettet, wie in dieser stillen Mitternacht-1 In neuerer Zeit haben derartige Betrüger während der Messen stunde. — Es erfolgte zunächst eine freudige Begrüßung zwischen ! auch nach Leipzig ven Schauplatz ihrer Thatigkeit verlegt und zwei den beiderseitigen Beamten; Asiat und Sachse, wenn auch getrennt! Altenburger, ein Menbleur nnd ein Schänkwirth, fielen in der durch Meer und weite Länderstrecken, drückten sich im Geiste die! Michaelismeffe 1859 in die Hände solcher Ganner. Der erstere Freundeshand; man wechselte sodann gegenseitig die Namen und ! wollte Meubels hier einkaufen und hatte seine Geldtasche umhängen, erkundigte sich nach den beiderseitigen Witterungsverhältnissen. In ! Der Handelsmann Isidor Joseph aus Seehausen bei Potsdam, dieser Beziehung ergab sich denn, wie zu erwarten, ein ziemlich I der mit seinem Bruder Moritz und, als Drittem im Bunde, dem greller Gegensatz zwischen hier und dort; deufl während die säch-1 Handelsmann Goldstein ebenfalls hierher gekommen war, um Ge- sische Erde bei etwa 8 Kältegraden von Schnee und Eis bedeckt! schäfte nach Art jeyer Betrüger vorzunehmen, entdeckte mit dem war, gab es in Smyrna 6 Ead Wärme und .seit 3 Tagen Regen. I solchen Personen eigenthümlichen Scharfsinn, daß jener Menbleur Das hierauf folgende Anerbieten Leipzigs an den Asiaten, ihn I eine Person sei, mit der sich etwas aufangeu ließe. Er stellte sich weiter nach London hin zu verbinden, nahm derselbe mit großer I ihm sofort aus offener Straße als den langjährigen Commis eines Freude auf, Leipzig öffnete somit für Smyrna die Linie, und als-1 Berliner Kaufmanns mit Leinenwaaren vor, der jetzt bankerott ge- bald sprach London, welches, durch Leipzigs Vermittlung inzwischen! worden und nur hierher gekommen sei, um Einiges, was er aus den fernen Besuch vorbereitet, bereits desselben harrte, direct'!„gerettet", billig zu verkaufen, vom Erlös einige Gläubiger, die mit Smyrna, sodaß das nun beginnende Gespräch zwischen beiden Irr nicht gern durch den Concurs leiden lassen wolle, befriedigen
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