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Dresdner neueste Nachrichten : 17.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192506170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19250617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250617
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-17
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 17.06.1925
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. sann-nimmer W Irr WMQMZ Inst Polen - As Irtitel Mb des Vertrages von Versailles er laubte-s stund des sogenannten Oenfer ilbtoinmens Holen die toniiugentsreie Einsicht von whom Tonnen sstvsekichlrsilcher Kohle nach Deutschland. Wie die ähn lichen Bestimmungen fiir Frankreich am 10. Januar Beleu- if nun auch diese Frist mit dem Ist Juni abgelaufen nnd damit abermals eine Fessel siir uns gefallen. Wie seinerzeit npit Frankreich ist auch mit Polen ein Handel-vertrag nicht zustande gekommen, ja, wir haben mit unserm östlichen Nachbar nicht einmal ein Provisorium schließen können, da diese-, wie wir ilinqst in unserm dandelsteil ausführ lich darlegten, unsre Verhandlungsadsichten durch riaorose Maßnahmen immer wieder durchtreuste ! So herrscht denn seit heute mit Polen ein vertragsloser Zustand, nnd siir den» gegenseitigen Handelövertehr gelten beiderseitig dies Maxime-hause Nur siir den Monat Juni habenj wir noch gestattet, die sollsreie Kohlenansfnhr nach Deutschland weiter durchzuführen, bis das Kontin qent von 250000 Tonnen, das vertragsgetnäse stir die erste Hälfte Juni zu liefern ist, erreicht wird. Was nun weiter werden soll, ist nicht abzusehen. Die offiziellen Handelsvertragsverhawdlungen sind noch nicht abgebrochen, aber der jetzige Zustand hat mit einem Z o l lkr i e g sehr viel Aehnlichkeit und kann leicht dazu führen, daß er offen eintritt. Bei dem natürlichen Aufeinanderangewiesenseisn beider Staaten wäre das aus jeden Fall ein Ung l it ek. Polen, dessen Wirtschaft sich nur mühsam wetterächzt, braucht den deutschen Absatzmarkt, und uns kann das Schicksal unsrer deutschen Brüder nicht gleichgültig sein. Wie aber·bei der polnischen Großmannösuchi, »die auch wirt schaftliche Fragen nicht sachlich, sondern chauvinistisch politisch ansicht, eine Lösung finden? Wind der Völker-bund sich rühren? Denn ihn trifft an dieser Entwicklung mit diesgrößte Schuld. Er hat in völliger Verkenniung wirtschaftlicher Verfluchten heitcn die Teilung Oberschlesiens gutgeheißen, uns eines unsrer siir uns wichtigsten thstvffgebiete be raubt und es Polen zuerka«nut, das mit diesem fetten Bissen nichts anfangen kann und daran zu erstickenl droht. Wann endlich wird die Vernunft in Europa wieder das Wort vabink Der Neimsmictlthnftøkat zur Zollnaclaue Keine eingektliche Auffassung Qetreidezslle als ompenfativnsobiekt gefordert s vdz. Berlin, IS. Juni Der verstärkte Zolltarifausschuß des vorläufigen Reichswirtschaftsrats ver öffentlicht seinen Bericht über den Gefetzeutwurf über Zolländerungem In dem Bericht heißt es, daß sich eine gtrtqchtliche Mehrheitsmeinung nicht erzielen ließ, und daß daher der Bericht nicht in der Lage ist, eine einheitliche gutachtliche Auffassung wie derzugeben - Ein Antrag, der die in dem Gesetzentwurf vor gefchlagenen Zölle auf Futter- und Brotgetrcide, ins besondere die vorgesehen-e Festfetzung von Mindest-Fäl len abgelehnt wissen wollte, wurde mit 15 gegen 7 Stimmen abgelehnt Beschlossens wurde mist 14 gegen 6 Stimmen eine Entschließung, die zur Erlangung ge eigneter Kompenfattonsobjekte bei den Handels-»ver tmgsverhandlungen die Einffe l lu n g auto n o - mer Zölle für Getreide schon in die kleine Zolltarifnovelle für notwendig erklärt. Weiter wurde mit is gegen 9 Stimmen folgender Artus- angenomm- »Die gegenwärtige Z o l l v o r la g e bildet man gels ausreichender Spezialisiemng kei n c gen ü - g e n d e G rn u d la g e sür den Abschluß Magst-ists aer Haudelsverträge. Der Reichöwirtschastsrat hält ed fiir geboten, dass die Reichsregiernng mit größter Beschleunigung ihre Vorarbeiten stir den neuen Zolltarif zmn Abschluß bringt und den endgültigen Eutnmts dem Reichswirtschastsrat sowie den gesetzgeberischen Kärperschasten unter breitet.« f BtSchlließlich wurde noch· folgende Entschließung ge a : »Wie der Zolltarifaussschltß des Reichswirtfehafts tats feststellte, hat es sich für die Handelsvertrags verhawdlungen bereits als ein schwerer Schaden er wiesen, daß die deutschen Unterhåndler sieh nicht auf M- einen gesehlich verabsOedeten Meigen Zolliarif stützen konnten. Es wird daher stir ngend notwendig ge kauety ftir die Dandeldvettragöverhandxungen durch eschleunigte Entscheidung tider die Vor lage eine feste Grundlage su schaffen-« Es herrschte im Ausschuß Uebereinstinnnuna dar über, das jede Verbesserung der kandelddila durch Vermeidung überflüssiger Einsu r und dKer die Deckung eines mdglichst rvßen Teiles der deutschen Bedürfnisse an landwirtstkastlichen Erzeugnissen durch die heimische Landwirtschaft wünschenswert sei. Die Meinungen gingen aber darüber auseinander, ob nnd in welchem Anfange die deutsche W Landwirtschaft tu der sue lei- den eimi chen Deduka- deceit, nnd ob der «le äs- öåä Was-NR Uäktekiski«ä·« u w tun age ue ftsttere uteufivteruns In Ritzen » « Der Instus hegen-dem wettet dte Einführ ftbetne nnd hielt e tu Ueberetuftimmuus nett der Meter-nun für geboten, das bei Einführung von Oe reib-sollen auch der Einfabvftbetn wieder tu Kraft tritt. Mit Mehrheit wurde ein Antrag au seinommew dtc Gültigkeit der Einfuhkfchetne auf dte nfubr von sro tqetretde tm befchrüukeu. Die uciacljen ver flunzåflftlskn Smwiekiateitcn la Macatto Von Dr. Fritz Die sranzösische Presse bat wiederholt behauptet, daß Deutsche die Schuld an de.. Schwierigkeitenin Marotto trügen. Nicht nur die Urheber des fin steren Plane-z eines Einfalles in das sranzdsische Pro tettorat sollen wir sein, nein, auch die ganze Ausbil dung und Bewassnung der Kabylen soll aus deutsche- Machenschasten zurückgeben Da erscheint es, schon im Interesse einer Entgistung der Atmosphäre, an gebracht, einmal lurz daran zu erinnern, wie denn diese ganzen fpanifchssranzösischen Schwierigkeiten ent standen find. Sinngemiiß und gefchichtlich wird man dabei zwei Fragen zu untersche den haben: die Ur sache der fis nischen Schwierigkeiten und den Anlaß zum Vorgehen Abd ei Krims gegen Frankreich. Die« eimat Abd el- Krims ist das Gebiet der Beni Uriachel, das an der Bucht von Alhucemas liegt und sich bis an die französisch-spanische Grenze, so wie sie das lehteinternationale Uebereinkommen ge legt hat, erstreckt· Von diesem Gebiete ausgehend, das sich seit Generationen im Befitze seiner Vorfahren be findet, ist es ihm in stampfen, die nun bald fünfzehn Jahre dauern gelungen, fich beinahe alle wichtigen Stamme des Riss, vor allem die Diebbala, zu unter werfen. Diese Kämpfe wurden natürlich gegen die Spanier geführt, da es deren Politik war, die Stämme getrennt zu halten. Nun will die französische Propa xianda»aucs der Tatsache, daß die Brüder Mannes-wann die ersten Europäer waren, die mit den Stämmen des Riss ein Abkommen schlossen, den Schluß ziehen, daß es« ihre tionzessionen gewesen wären, die Schuld daran waren, daß Spanien hier Schwierigkeiten bekommen» hatte. Tatsächlich sind fa die von den Brüderns Mannesmann erbetenen Konzessionen von den Spa-’ niern abgelehnt worden. Aber ebenso richtig ist es, daß sie auf die weiteren Entschlüffe des damaligen Stammessiirsien nicht den mindesten Einxluß gehabtl haben, sondern vielmehr ihr Tätigkeits eld in das sransösische Protektorat nerlegt haben, wo sie wie die ranzofen einmal selbst zugegeben haben durch aus in ihrem Interesse gearbeitet haben. Zeitlich trifft allerdings die Entsendung der Söhne des damaligen Fürsten der Risis nach Spanien mit dieser Kon zessionsasfaire auf das engste zufammen. Wenn es aber trotz aller Einschmeichelei und der glänzenden Er ziehung der Söhne dieses Fürsten in Spanien nicht gelang, aus diesen willige Werkzeuge der spanischen Politik zu machen, so dürfte daran doch wohl mehr der Patriotismns und die Freiheitsliebe der wilden Söhne des Riflandes die Schuld tragen als die Europäer, idie zufällig als erfte sie zu sehen bekamen. Dabei Ihaben bei der Erziehung der Söhne des alten Abd el lKrim nicht einmal die Spanier alleinig mitgewirkt. Mohammed Abdsel Kriin, der jetzige berühmte Führer Ider Kabylem ist auch in Fes, und zwar von französi lschen Offizieren, erzogen worden. Der jüngere der jbeiden Brüder, Mahmed, machte in Malaga seinen zfpanifchen juristischen Doktor. Der ältere ist sogar Journalist und Herausgeber einer spanischen Zeitung gewesen, bevor ihn der Tod seines Vaters auf den Thron berief. ’ » Soweit also bei der Erziehung der jetzigen Führer der Kabnlen eine Beteiligung europäifcher Nationen in Frage kommen kann, so sind es allein Franzosen und Spanier, welche die Früchte derselben ernten. Aber auch daß diese Prinzen zu Feinden dieser beiden Mächte wurden, geht einwandfrei auf Verschulden dieser beiden Mächte oder, besser, einiger ihrer besonders un geschickten Unterorgane zurück. Als im Kriege die Sympathie aller Muslimeg - was sich ja noch heute bemerkbar macht - einwandfrei aus die Seite der Deutschen neigte, waren allerdings auch diese beiden durchaus aus der Seite, von der sie mit Recht die Be freiung der unterdrückten islamiiischen Nationen erwarten konnten. Bekanntlich wurde diese Hoffnung in vielen französischen Gegenden Asrikas geteilt und manifcftierte sich in blutigen, immer wieder aus slackernden Ausstiinden· Es sei bei dieser Gelegenheit daran erinnert, dafz nicht nur die gesamte Sahara, sondern auch alle Stämme des Atlas und beinahe alle nomadifchen Stämme Marokkos sich 1915 bis 1919 im Ausstande gegen die französifche Herrfchaft befanden. Die zuerst angewandten grausamen Methoden der Frau-I zoer verfingen jedoch nicht. Erst als die bewahrte. Diplomatie Lnautens lin Marokkos und Laperrines liest-o (Berlin) tin der Sahara) einaeieht wurde, gelang es ikncin all mahlich dieier Schwierigkeiten Herr zu wer en. Bei allen diesen Kämpfen war nun zwar die Sympathie der Rifleute auf-seiten ihrer aufgändischen Lands leute. Zu Taten, wie es heute die ranzoien behaup ten, haben sie iich aber unter Aussicht der Spanier leider nicht gesteigert. Daß sie aber zum andern Deierteure aus der Fremdenlegion nicht auglieierten oder Nachrichten, die iie von den Spanier-n erhielten, weitergaben, kann man ihnen nicht einmal nach den Veiklisslen des ~internationalen Rechtes« der Europaer ver en. « Die Spanier waren hier außerdem ganz im Gegensatz zum Mutterlandes den Deutschen reines wegs grün, wohl weil sie ihrerseits besürchteten, daß ihnen das von den Eingeborenen als Ermunterung ausgelegt worden wäre. Jm Gege teil, sie. sahen diese gesamte Eingeborenenbewegung sehr ungern. Das verstieg fich nun so weit, daß fie, wohl auf Betreiben der Franzosen, Mo hamm e d , .d en älteren der beiden Brüder, der in Melilla lebte, unter einem niehtigen Vorwande einkerlerten und ihn elf Monate lang gesangenhielten, bis es ihm gelang, aus dem Verlies zu ent schlüpfen. Daß allerdings die Einkerkernng eines übermäßig stolzen und edlen Kabhlen wohl die töd lichfte Kränkung war, die man ihm zufügen konnte, das hatten die Spanier damals nicht bedacht; denn nur wenige Monate später starb sein Vater, und damit wurde Mohammed Abd el Krim der Führer der Veni Uriachel. . Als nun unter den merkwürdigen Begleitumstän den der Nachkriegstorruption zugleich einer Gesell schaft das Recht auf die Ausbeutung der Minen Igegeben wurde, das man den Brüdern Mannesmanns verweigert hatte, und zugleich eine Expedition unter» General Silvestre in das Land geschickt worden war« die ohne Rücksicht auf das Recht der Eingeborenen vorging, mußte dieser bei den Spaniern unbeliebie Führer der Kabnlen natürlich der Meinung sein, daß dies die Vorbereitung eines Hauptschlages gegen ihn sein sollte. Mit den Brüdern Mannesmann oder sonst mit Deutschen haben die hieraus resultierenden Kampfe nichts zu tun. Aus dem ganzen Verhalten lAbd el Krims in dieser ersten Zeit geht aber hervor, Idaß er trotz aller seiner Siege über die Spanier nicht sdaran dachte, mehr zu tun, als nur seine Heimat zu »oerteidigen. Erst als er einsehen mußte, daß selbst fein Wille, die Minen um den Preis seiner Unab hazigigkeit zu verkaufen, die Spanier nicht befriedigen wurde, faßte er größere Pläne, die denn auch praktisch zu einer Eroberung des ganzen Rif geführt haben. Mit den Franzosen haben diese ersten Ereignisse ebenso nichts zu tun gehabt. Ihre Sympathie war wohl aus seiten der Spanier, sie hofften jedoch zu åleich, daß es ihnen gelingen würde, die »ifkabylen zur Annahme eines fran zösischen Protektorates,wiein Marokko,· zu bewegen und ließen daher nichts un geschehen, was diesen etwa verschnupfen ko unte. So haben sie erst 1928, als sie einsehen mußten, daß ihr Liebeswerben umsonst war, die Grenze mit Blockhäufern zu befestigen begonnen vor her aber bei allem Hin und Her die Augen zugedrückt Jedoch auch sie hatten sich in ihren pfhchologischen Be rechnungen verrechnet: Abd el Krim vergißt ihnen ihr Verhalten während des Krieges, wo er auf ihre Veranlassung so mißhandelt wurde, nicht. Auf der andern Seite wuchs auch sein Erfolg und mit ihm seine Macht. Es gelang ihm, die Diebbala unid mit ihnen Raisulie zu besiegen nnd sich untertan zu machen. Entfcheidend beeinflußt wurde sein Verhältnis zu den Franzosen aber noch vielmehr durch eine innere, gewissermaßen natürliche Tatsache. Das Ris ist nämlich ein außerft armes Land, das sich aus skch selbst kaum ernähren kann. Daher find seine Bewohner von leher gezwungen gewesen, entweder außerhalb des Landes, zu Zeiten der Ernte Arbeit zu suchen, oder solche Stämme in Abhängigkeit zu halten, deren Gebiete »Getrcideiiberfchiisse liefern. Ein solchetl Stamm sind die Beni Terual, die im Gebiet des- P ssadiuer awadnein Vieles aber usw« durch die uscnuige Orensaiedung des Mosis-C its-M U aiment vou IM suni Teil tu M fra s.M M is Muxvauische IM . elegt, al o iedes latiirliche bischen«e sucht kr- ssei eile vsereiileen sodei noch o endrein dem sitfgediete die däm- und tieier gelegenen Teil so W en. ls dader diese cebiete sp« den Frankolen esiettiv belebt nnd spen. drein durch Blockbiiuser « befestigt wurden, muste dies Nbd el Kriin als Un egeu idn gerichtetes iiiiternek«neu letrachten Man taun nicht einwenden, daß hin die enropiiiichen internationalen sertrlixn die ja du enropiiiich ereoaene Übd el tirim b tte verstehen müssen, die Franzoien zu ihrem Vorgehen berechtigten Denn iiir ibn als Orientalen gelten· selbstverständlich die alten und er· erbien Rechtsverbellunaew nicht »h» die Willttir gieriger nnd landet, siichtiger Großmitchtr. Er itiblte sich qlsp zu Recht alg den Angearissenen Das ist die Ursache M ~Angriiieb« der Niskabylen aus die Franzasen. Es ist nur folgerichtig und stimmt r....« allen hin ausgeführten Tatsachen überein, daß nun mit einmal Franzosen nnd Spanier, nachdem auch dem Tjjkjch, telten unter ihnen das veriehlte ihrer Politik auf. gegangen ist, sich in ihrer Feindschaft gegen Abd et Kriin zusammensinden. Ein Skandal ist es aber, daß man auch in diesem Falle versucht, die Meinung der Welt durch erlogene Nachrichten iiber deutsche ntrigen, iiber Ursache und Anlaß des Marokko eldzugeg zu tiiulchen sucht. Wie in Wahr h e H » nnd ed sind nur menschliche Gründe, die uns ewingeu, dies zu verdammen, keine politischen das Ver. balten der Deutschen aussieht, zeigt die Tatsache, daß es die zum größten Teile aus Deutschen bestehende Freinden l e a i o n ist , die sowohl von französischer wie von spanische-r Seite gegen die »aus ständifchen« Rikkabnlen eingesetzt wird. Aber Söldnerblut verpflichtet ja zu keinem Dank: das mögen sich die Betörten aeiagt sein lassen, die trotz aller Warnungen in die Fremdenlegion laufen. Im Gegenteil, man benutzt diese Tatsache, um ihr Heimat land aus das ichamloseite zu verleutndeni General Weyganv als Retter? Telegramm unsre-s Korrespondenten oh. Paris, IS. Juni. Wie das »Petit Journal« erfährt, hat Painlevå in seinem Gespräch mit L autey beschlossen, die bisherige Unterordnung dek Karokkofront unter mehrere ommandanten cu« zu geben und eine einheitliche Leitung zn schaffen. Es steht die Ernennung eines bedeutenden fran zösischen Heerführers bevor, der, wie eg heißt, seit dem AdschliM des Waffenstillstandes bei ver schiedenen wichtigen ifsionen große Dienste leistete. Es handelt sich wahrscheinlich um den Gene r qk Weyga n d. « Beginn ver Marollotonfetenz in Madrid Telegramm unsres Korrespondenten oh. Paris, IS. Juni Heute be innt in Madrid die spanisch franzöfifchge Marokkotonferenz, Auf fran zöfifcher Seite beteiligen fich daran der frühere Innen minifter Malvy. der französifche Votfchafter in Madrid und ein hoher Beamter des Quai d’Orfay. Die end gültigen Verhandlungen können erft dann ftaitfindeu, wenn Primo de Rivera aus Tetuan zurückgekehrt ist. Vorläufig werden sich die Unterhiindler mit der Frage der Konterhande und der endgültigen Festlegung der fpanifchsfranzdsifchen Marokkogrenze, die in den Ver trägen von 1904 und 1912 nicht genügend fikiert wor. den ist, beschäftigen. Erst nach der Rückke r Primo de Rineraö werden die dringenden Angelegenheiten des militärifchen und maritinxen Zufammenwirkenz Frazikreichö und Spaniens m Marokko geregelt wer en. Neues politischer Mord in Costa X« Sosim Is. Juni. Der frühere W oiw ode M i h ai l o f f, der als Gehilfe von Tudot Alexandroff in der mazedonifchen Bewegung eine große Rolle spielte, wurde ermordet. Man glaubt, daß es sich ent weder um einen persönlichen Racheakt handelt oder daß die Tat auf Streitigkeiten unter den mask donischen Revolutionären zurückzuführen ist. Unter dem Verdacht der Täterfchaft wurden zwei Per sonen verhaften Baldiger Handelsvertragsabschluß in Rom? Rom, lö. Juni. Die deutsche Dele attvn für die deutsch-italienischen Dandelsvertragöversandlunqeu ist heute nach Rom zurückgekehrt Wie die Agenzia Stefani erklärt, lassen alle Anzeichen einen baldigen Abschluß der Verhandlimgen erhoffen. Die DüssecdorfeksisiiJäisT ausstellung 1925 Von unserm Sonderfbekichterstatter » Dässeldorf. Mitte Juni » Die Frage nach dein, was die Stadt Tiifseiddrf auf ihrer großen Kunstausstelluug 1925 stofflich zu bieten habe, ergab sich ziemlich deutlich aus dem Charakter der diesjährigen rheiuischen Tausendinshrfeieru und Düsseldorfö eigener Sondersteltsing im rheinischen Städtereigen. Nachdem Köln auf Grund seiner vor- und mittelalterlichen Stadtgefchichte das kulturelle und künstlerische Bild jener Zeiten wiederzuserwcrken be günstigt war, mußte Düfseldorf die große historische Leistung seines Jahrhunderts in der Malkunst des neunzehnten, und gleichzeitig ihre Auswirkung und Bedeutung in der Gegenwart doknmentarisch wach rusen Eine solche Ausftetlung der »Wiederermcckung« vergangeuen Düsfeldorfer Schiffens war fiir 1915 ge plant, mußte unterbleiben. Zehn Jahre später nun fördert sie eine nationale Erinnerungsseier zutage, daß man fast deu Aufschub kaum bedauern möchte. Wenn allerdings die heutige historische Ansstelluwg unter dem Titel »Die letzten 100 Jahre der rheinischen Malerei«, die der Leitung Prof· Dr. Koetfchaus und seines Mit arbeit-ers Dr. Cohsen unterstellt war, nicht an das ge plante Ausmaß der für gehoffte Friedenszeiten berechneten Ansstellung von 1915 herangekommen ist, so liegt der Grund dafür teils in der Schnelligkeit, mit der diese heutige geschaffen werden mußte, teils in der Raumbesehränkung, die stets in Aussiellungsfrugen gehste Instanz darstellt. Denn außer der historischen ietlunig öffnet der Kunstpnlast seine Säle dem neuen Zeitatter und bringt unter Leitung und letzter Zuric umg von Madewiedirektor Dr. Kaesibwch eine Ueber flsi über die Msseldorfer Malerei der Gegenwart-« U daran aufschließend ~Deutsche Kunst der Gegen kac In den oberen Räumen schließt dann eine Mrabteilung der die bedeutendsten deutschen W . - nstler angehören, das Gan-se zu eignem groß iiigig gesehenen Ansstellunng zusammen « " Die historische Ansstellunq Ob das Bild der Wiedererweckmig der fchöpferis schen Malkkäftc des rhoinifchen neunzehnten Jahr hunderts in dieser Form der Düsseldorfcr Jubiläums ausstellung gelöst worden ist, hängt vom Ausgang-I mtt des Joxdmns ab- ide-g MM est-ex xäckx wärtsblickenden lahrtansensdfeiern ist mit der breit strdmenden Fülle dieser Msaterialausbreitung sicherlich ehrenvoll Genüge geleistet. Jede Auswahl ist belegt sdurch Eigenqualitiit, Detwillierung einer Führer persönlichkeit oder Ergänzung eines Stoffthemas. Ob schon so jedes Bild einen inneren Sinn seiner Daseins bereehtigung zu entfalten scheint, kamt man hier und da den Wunsch nach Dezimieruug nicht unterdrücken Erfüllt sich damit, mehr fast als notwendig, die Forde rung einer breit dokumentarisch angelegten Kultur schau, ist selbst darüber hinaus jener andern Forderung nach historischer Um- und Neuwertung nachgegangen worden. Nur tritt sie nicht so in Erscheinung, wie manche sie erwartet haben. Man geht freilich viel zu weit in dieser Frage. Es ist nach unsrer Auffassung möglich, rheinische Maler der Vergessenheit oder sogar der völlig-en Dunkelheit zu entreißen. Aber der Ve grifs »Entdeckung« wird zum Schlagwort, das die Sinne allzusehr verwirren will. Eis ist nicht mehr möglich, die geistesgieschiehtliehe Stellung idenn solche verbürgt eine künstlerische Leistung) der Dtisseldorser unsd rheinischen Kunst innerhalb des deutschen Gesamt bildes wesentlich zu verändern Die Bedeutung ihrer Landschaftsschule ist bekannt, unsd der endgültige Be weis, daß Schirmer der Vater der deutschen Land skhastsuialerei jener Zeit geworden ist, wäre nichts als izweifellos sehr wertvolles Endbestätigung Entdeckun gen mie die von ausgestellten Werken der Beckenkasnp, Niederee, Simon Meister, Andreae, Rennbon sind ohne Frage ein Ereignis für rheinsische Kunstgeshichts schreibung; sie vertiefen das Bild in jeder Beziehung Ihre neue Existenz gibt hier und da herrliche, aualität volle Addierung innerhalb des Ganzen, aber leider keine Potenzierung, keine Rahmensprensgung in un erwartetes Genieiand. Das gilt in ähnlicher Weise von der Umwertung Es ist begliickend zu schm, wie heute die innere bildbauliche Hoheit und handwerkliche Kunst einiger Porträt-s von Schadow, Reis-eh Hemms» eine kleine Landschaft Schirmers, ein Bild Oswald. Achenpbachs zu wirken vermögen und ini höchsten Sinne »modern« genannt zu werden verdienen. Hier liegt es nicht an den Meistern, auch die Bilder sind die glei chen. Es liegt an uns selber. Es ist die Kultur des heutigen Auge-, allzuost in jüngster Vergangenheit vor die stärksten Reizunterskhiede überfeinerter Ge schmæcköqnalistät und pathetischen Kitschess gestellt, die sieh zur Kultur dieser lautlosen, maleriseheiy koloristis schen und handmrklichen Sa erkeiten zuuiiclseeunf praxgmnigtilch msM ers-is « WWWI zufammengefaßten Säle: Landschaft der Schirmer-Les sing-Schenken, Oswald und Andreas Achenbach Zu den inttmsten Schönheiten und tünstlerisschen Hsschsts leistungen der ganzen Ausstellung zählen die Mut-ne Erit der; Handzeichnungen der Alfred Rekhel unsd Peter ornel us. Düsseldorfer Malerei der Gegenwart Nicht allein das weiträumigie, in großen Abständen gehängte Museumsibisld der jun-gen zeitgenössischen Kunst vermittelt nach dem eng aneinander gereihten Aussteuungsgenre der historischen Aussstellunxgv die Vorstellung einer völlig and-ern Welt. Eine tiefe Kluft des menschlichen Wesan liegt zwischen beiden. Was Idrübem jenseits von Einzelanalitiii, die Geister nn feinander bin-det, ist das Erlebnis eiger individualistisch noch nicht so zerklüfteten Zeit, für eren Daseinsenögs l flichkeit Begriffe wie Lokalschnle, Lokalatmosphäre Izeugen Hier geben sie restlod verloren. Jeder steht lin eigener Einsamkeit, jeder eine grundandre Physi ognomie. So ersteht für das Bild der Düsseldokser Gegenwartsmalerei ein zwar vielfältig lebendig be wegtes Schaffen, aber ohne stärkere malgefchichtliches Bindung und Weiterentwicklung von wesentlich schöp ferischem Wert. Viele von ihnen bleiben da stehen, wo selbst die verletzte Generation noch voranging. Leibl starb bereits an der Schwelle dieses Jahrhundert-T und doch kommen Maler seiner rheinischen Heimat nicht tiber gewisse Leistungen seiner malerisehen oder mehr koloriftischen Visrtuosität hinaus. Ebenso wie Scheu-h immer noch ein unserreichtes Vorbild gegenwärtiger Stillebenkunst darstellt. Düsseldorfer wie Gärtner, ten Hompel kommen nicht über eine koloristische Skizszies rang hinweg. Geßner, Opben, Bell besitzen wiederum noch nicht jenen Grad geftttster Tonsetznng, der ihneni erstrebenswert scheint. Schmnrr bezwingt am stärksten l die zarte Melan-holte niederrheinischer Atmosphäre und Wesens. Marx nnd Clarenbaeh versuchen mit klin genderer Gegetvständlichkeit zu diesem Ziele zu kom men. Peiner rettet sich vor den Zweifeln nnd Qualen der Stoffwahl nnd malt spätmittelnlterliih auf schwar zem Grund sFrauenbildnifse, in der Kleidung von delikatestem Pigment. Bindel überrascht mit einem sauber gebauten Bild, in dem Instit-e beachtlkcher Malerei stecken. Erdles Aktbild ist mehr als Konven non, Otto Panior leider nicht besonders gut vertreten« Nicht vergessen seien de Haen Gobiet, Bnrmamy Perschkanw dann der überpastose, stimmungsvolle mmg tritt, end-lich Schweiz, Koblschein, Piiickebamm Bei-her uns-d Fischer und andre. So reibt sich die Kette Hier Vielfali. Ueberall Lin-sähe, Talente, Hoffnungen-, aber isoliert, sowohl dem Begriff einer Schule, als »dem eigen-er Unioerfalität nach. Es febli ba- Zwin gende, feleit bescheiden gesagt, der erste Abstand der kommenden Persönlichkeit. Jedoch bleibt der Trost, daß auch eine nielfache Summierung im Enderfolg der Höhe weniger Potenzen gleich-kommt Wenn es unter den Jungen Diisseldoth eine sum marifche Persönlichkeit gibt, fo ift es Dir. Von ihrer aiker Mikhteth befihi er das iiiliefise Auge, in Sinne der bifwriichen Maler: entgötieki, mäurlos, in feinen Portwiixs ein Psychowge von beimlichem Zyniöi mus. Er ist trotz aller Begabung der Gefrierpunit det« rheinifehen Malerei. Wenn es ihsm nicht gelingt, sit ans der Kälte feiner brutalen Vekthik zu erheben, nur er sich nicht vollenden können· T nifeb leistet er heute mehr als früher. . Deutsche Kunst der Mart M dieser deutschen Schan, de der persan Initiative des Atadewiedisrektovz Dr. Kaeddach zuzu schreiben ist, gewinnt die Düsseldorser Jubtlämnöauss stellung ein über den Charakter der rheinischen Ein sstellunsg hinaus reichendeg Gesicht Für da- thr 1925 wird man hier zweifellog eine in Stil und Geschmack allerdingg subjektiv erlesene, Zusanunenstelltmg Wl render deutscher Maler und Plastiker an finden habest sDie Einschränkung dies-ed Lobe- deqstmu dei der MO wabL Dr. W neigt mit einseitig kein-Immersi voller Weistemng sn Maler-n der »Besten« nnd des ~Bauhauseg«, hier jedoch auch wieder mit Einschrän kung, Qui-l Nolde fehlt bedmvetlicherweise vollkom men. Vom »Den-haus« bringst er Klee und Embka Die süddeutsche Seoessiow vor allem Namen der neuen Müwchner und Kdltver M nicht vertreten. Dr. Kne bachz Wahl zielt scheinbar auf die schon historisch I wordene Schar des deutschen MUMM hatte damit was Maler wie peckeh Mein M net, SchwiW nnd Kost-Ma, Mee, poser M Beckmana angeht —, sama naht leidet-Muts tit- WWM wW-I«.gs We u e e in r genagt-ist daztdssmzwstellthsedr gis Wade - e f on « amb bequem. Es seblt das Feuer neuen Werdeuss es fehlen auch die Mecku . W man selbst M begreiflich-n Tendenz des ers Dem jungen Dresdnesr Reueste Nach-N WLH !- Ihm
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