Delete Search...
Dresdner neueste Nachrichten : 30.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-30
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 30.12.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Sonnabend die Verwaltung dieser Provinz nicht an Italien über ginge. Tie Fsriedcuaausiichtcn auf solcher Basis-find also gleich Null. Damit im Zusammenhange steht die Frage. vb es möglich sein werde, die Ruhe auf dem Bal kan bei längerer Krieaddauer zu erhalten. Graf Aehrenthal ist in dieser Hinsicht zuversichtlich: Italien hat es versprochen. alle Mächte wollen es, die Vulkan ftaateu verhalten sich korrekt und die tiirkische Regie rung ist ernstlich bemüht, die öffentliche Ordnung ausrechtsiuerhalten Allein in dem Ausdrucke der Zu versieht des Ministers klingt doch ein leiser Zweifel mir Nämlich: wenn die Kraft und Autorität der Türkei aus dem tiriege mit Jtalien ungeschwächt her vorgeht, dann wäre eine neue Biiraschaft fiir den Valkansrieden gegeben. Wenn aber nicht, wenn z. V. die Türkei Trivoliö verliert und ihre Autorität ge schwächt wird, oder wenn bei längerer Dauer des Krieges die Korreitheit der Balkanstaatcn nicht so lange standhält, oder wenn schon die Schneeschmelze im nächsten Frühjahre eine Vermehrung der Banden und der Bombenattentate bringt, die schon ietzt nicht zu den Seltenheiteu gehören? Was dann? . · . Doch darüber soll vielleicht in der Hauptfesiion der Dele gationen im März Aufklärung gegeben werden nvtabene, wenn dann der mit so vielfältigen Erklä rungen bekräftigte Balkanfricden noch aufrecht ist. Elias-, nebenbei bemerkt, bei vielen Leuten für un wahrscheinlich gilt. «D«ie zweite Frage, mit der sich Gras Aehrenthal beschaftigte, war die Marokko f ra g e. Frankreich und Spanien haben die Algeeirasmächte von ihren Inilitärischen Maßnahmen verständigt. Die Mächte haben dies zur Kenntnis genommen mit dequnsche, daß die Integrität Marokkos, die wirtschaftliche Gleichberechtigung und die Handelsfreiheit daselbst intakt bleiben. Deutschland hat dann gemeint, daß diese Grundsätze nicht u n v e rseh rt werden aus recht bleiben können, wenn Frankreich feine Opera tionen fortsetzt. Deutschland hat darum Verhand lungen mit Frankreich begonnen und Oesterrcich- Ungarn am 30. Juni davon verständigt. Oesterreich- Ungarn hat diese Mitteilung mit dem aufrichtig - sie n W u n sche für einen gedeihlichen Fortgang und Abschluß der Verhandlungen aufgenommen und be tont, dasz wir, beim Mangel eines direkten politischen Interesses an der Marokko frage, nur asus die Ungestörtbcit unsrer kommu ziellen Interessen Wert legen· Deutschland hat von Anbeginn an deutlich die Absicht kundgegeben, die Verhandlungen ohne Beiziehung einer fremden Macht zu Ende zu fuhren Das hat Deutschland auch erreicht. Allein Oesterreichkllngarn hat sich nicht bloß auf das Austreiben guter Wünsche beschränkt, sondern, wie iu Algeciras, im Sinne eines friedlichen Abschlusses gewirkt. Das Ergebnis vom 4. November hat Oesterreich- Ungarn mit aufrichtiger Genugtuung begriisth In einer zweit-en Erklärung hat sich Graf Aehrenthal aus die Rede des deutschen Reichskanzler-'s vom 5. Dezem ber berufen, in der neuerlich bekrästigt wird, dass Deutschland bei den Verhandlungen mit Frankreich allein bleiben wollte. Man sieht, Graf Aehren thal ist bestrebt, die Vorwürf-e zu entkrästen, die ihm wegen seiner Zurückhaltung in der Marokkosrage da und dort gemacht werden. Er berust sich auf den Willen Deutschlands-, allein bleiben zu wollen, er klärt aber gleichzeitig, dass er trotzdem für eine fried liche Verständigung zwischen Deutschland und Frank reich gewirkt habe. Das ist neu und noch nicht gesagt worden. Da es sich von selbst versteht daß dieses Wirken nur im Interesse des B u ndesge nossen geschehen sein kann, so ist diese Aeußerung lebhaft zu begrüßen. Im übrigen bleiben als Grundlagen unsrer aus wärtigen Politik selbstverständlich unverändert: unsre Biindnisse und die freundschaftliche-n Beziehun gen zu allen Mächten. lind im allgemeinem Oester reich-Ungarn war und wird immer die Stütze einer konservativen Richtung in Europa und im nahen Orient bleiben. Dieser Konservatismns des Ministers ist nun gewiß anerkennenswert, nur wäre zu wünschen, daß auch die andern Mächte konservativ bleiben· Daß dies nicht der Fall ist, zeigt Italien in Tripolis, England im Solum und Frankreich in Marokko und in Dianett und Gilbcr. Es ist sehr zu besorgen, daß wir schließlich mit unserm Konservatiøsmus das leere Nachsehen haben werden- Jn dcr ungarischen Delcsaatiom wo die Erklärun gen des Grafen Aehrcnthal lebhafte Zustimmung fanden, hat man sich nicht damit begnügt, auszu sprechen, daß man die Erklärungen mit Be ruhi kxnnq zur Kenntnis nehme-, sondern dem Minister auch ein Vertrauensvotunr erteilt- Sitzung tder österreichischen Delegatiom Wie weiter aus Wien berichtet wird, versammelte sich. gestern um 5 Uhr nachwittags die öfter rckrbifche Delegation zu ihrer konstituieren den Plenarsitzung. Nach der Plenarsitzung trat der Finanziausschuß der österreichischen Delegation zur Kleines Feuilleton. = Programm für Sonnabend KgL Oper: «Zigeunerbaron«, THE - KgL Schauspiel: ~Robert Guiscard-C »Der zerbrochenc Krug«, IX2B. - Residenz theater: »Der Edelweißkönig«, JÆ4, »Die kleine Freundin-C 8. Zentraltheater: »Peters Jagd nach dem Glück-, 1X24, »Die moderne Eva«, 8. = Die neuen »Meistetsingcr«. Wie schon früher mitgeteilt, werden in der Hofoper jetzt Wagners ~Meifterfinger« neu eitxstudicrh In der neuen Einftudierung werden sie mit neuen Kostümen und Dekorativnen zum erstenmal am O. Januar in Szene geben« « . · = Sonnabcudoefyet in der Freveln-M nachm. 2 Uhr. I. Zwei Stücke für Ozgel lzum ersten Mal-f: a) Fritz Vol backu Kleine Ciacona, erl 17: b) M. Enrico Bossi: Tolkata. Wert 78. 2. Georq Vierling: Zwei Chor-gelänge s) »Tum tlioral« (fünfftimmta), Wert S7, Nr. 2; b) «Weibnachislted«- Werk 88. Nr. 4. «8. Reinpold Becker lzum ersten Male): ~Cl)rtstkindleinö Wienenlied für etne Sinastimme mit Orgel bealeituna, Werk 142. 4. Allaentctner Gefang: »Ach, mein beraltebes Jesulein.« ö. Zwei Stücke für Violoncer mit Orgel: s) Robert Schumann: Abendliedi b) G. Fr. Händel: Lamo. S« Hugo Wolf: »Zum neuen Jahre«, Kirchcnaelann für eine Sinaftimme mit Orzei. 7. Felix Mendelsfohni Bartholdm »Neuiabrslted« für bor, Wert 88, Nr. l. Mit wirkende: der Kreuslwr. Soli: Ettka Wedekind, Agl. Kam merlånncrtm und rosessor Georg Wille, Kal· Hofkonzerts metlter (Vtoloncello). Orgel: Alfred Sittard. Leitung: Professor Otto Richter. « = Motette in der ·Ftauenkirclie Sonnabend nachmittaqs 4 Uhr. 1. Johann Sebastian VattHx Präludium in CsMoll (Petetö, Band II). L. Morttz Hauptmann: »Damit-. animi meu«, vierstttntniaec-«'Cbor. 3.» Johann Sebastian Bach: Mein alaubioes Der-Es Arie für Sopran, Violoncer und Orgel. 4. Vorspiel und Gemeindeaefanm »Das Jahr geht still zu Ende-« ö. cloleob Handm Ductt für Violine und. Violoncello 1010. 6« Johannes Brahms: »Wenn ich mit Men-? schen- und mit Enaelåunqcn redete«, aus den »Ernsten Ge-; fänaen«. 7. Gustav chreel: »So ziehet hin«, feelsöstimmiaerf Chor-. Solistem Else MöllersKrtgar (Sopran). Kal. Kam mermusikus, Joseph Kratiua (Violtnse), Rudolf gratina (Vio loneellv). Orgel: Alfred Hottinger. Leitung: Paul Schöne .·—= Volkskirelieukouzert in der Martin-Luther-llsitche, Sonnabend 6 Uhr. t. J. S« Bach: Hirtenmuftk a. d. Weih nachtsoratortum. 2. Vittorla, Jelu duleis menwria. Z. Acc anaelo Catelli, Coneerto arosso Nr. 8, »Fatto per il Natu lizio« lWetbnachtßkonsertf für zwei Violinem Bioloncello, Streichorchefiek und Cembalo. 4. J. S« Bach. »G«lb dich zu frieden und set Itlle.« 5. J. S. Bach. Konzert für Violtne tn AsMoll mit Bealeituna des Streicliorcltesters »und desg- Cemhalo. Mitwirkende: Flonsertmeilter deiner-, Kühn (Vio ltnef, Keol (Ce»l,lof, O. dornta (Ccml)alo), das Gewerbebauss Mfter. der, standiae Mkcheuchoy Lettau-n Albert Mathild- Seite 2. gez. m; Dresvnek Neuem Nachrichten- »,———.———— Vorbereitung des Budactproviforiums zufammen. Minister des Acußern Graf Aehrcuthal gab dic gleiche Erklärung ab wie in der ungarifchcn Delega tion. Ebenso war das Expoics des Rr i eas mini·fters gleichlautend mit dem in der ungartsrhen Delcgatiozc abgegcbqncm - . ,;-..«-.k»... Geteilte Aufnahme in der Wiener Presse. Die Erklärungen des Minister-s des Auswärti en und des Kriegsministcrs finden in der,Wiener äresse nur eine geteilte Aufnahme. Unsre Wiener cdakkikonfdxaötct uns: j(i. Wien, YO. Dezember-. iPriv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichteii.i Die gestrigeu Er klärungen des Grasen Aehrenthal finden in der Presse eine geteilte Ausnahme. Einige Blätter stimmen seinen Ausführungen unbedingt zu, andre tadeln die rosasarbige Schilderung der auswärtigen Verhältnisse und das nuersthiittcr likhe Vertrauen des Minister-s in die Ausgleichung aller Gegensätze Es fällt weiter sehr aus« dasz Gras Aehrenthal über die Spannung, die im Som mer zwischen Deutschland und England herrschte und sast zum Kriege gesührt hätte, kein Wort sagte. Auch über seinen Widerstreit mit dem» ehemaligen Generalstabsches Courad schwieg sich’ Gras Aehrenthal vollständig aus. Der Minister er hielt von dem Ausschuß der ungariskhen Delegation ein Vertrauensvotum, im Ausschuß der österreichischen Delegation wurde ein Akt der Zu stimmung oder des Vertrauens nicht angeregt. Un liebsames Aussehen erregten die Erklärungen des neuen Kriegsministers Aufseuberg, aus denen hervorgeht, daß in den obersten Militärlreisen die durch.dise· letzten Delegationen bewilligten Kredite noch immer siir unzuläuglich gehalten werden. Das war auch die Ansicht des entlasseneu Generalstabs chess Eonrad uud wenn diese auch beim neuen Kriegsmiuister oorwaltet, so ist nicht einzusehen, warum Couriad gehen mußie Der siriegsiniuistser malte die Armeeverhaltnissc ebenso schwarz, wie der Minister des Aeußeren die äußeren Verhältnisse licht gemalt hatte. Man glaubt allgem-ein, daß beides übertrieben ist. Heute werden« die Ver handlungen im Plenum der beiden Delegatiouen stattfinden- Politische Uebersicht. Deutsches Reich. » Flucht eines Spions ans der Festungshaft. Der yrauzosuche Spion Hauptmann Lux, der im Juni dieses Jahres zu 6 Jahren «-k-estiiiigshnst verurteilt wurde, ist entflohen und bisher nicht wieder ergriffen worden. Er soll seine lFlucht Donnerstag vormittag bewertstelligt haben, indem er sich an Bindfaden, die zum Verschniiren von Paketeu gedient hatten, an der Festungsmauer hiiiabliefz. Nach anderweitigen Be rtchten sofl Lux seh-on am 27. Dezember nachniittags aus der Festung entflohen sein. Ehreuvoll ist die Möglichkeit dieser Flucht nicht fiir Deutschland. Wie noch in Erinnerung sein durfte, wurde der fran zösische Geniekapitän Charles Enge-ne Lur ani 3. Dezember u. J, in Friedrichshasen unter dseiu Ver dacht der Spionage verhaftet. Es stellte sich heraus daß er Chef des französischen Nachrichtenbureaus ge wesen ist, das an der deutsch-französischen Grenze existiert und das in der Zeit von Februar bis No vember 1910 brieflikh und mündlich zahlreiche Auf forderungen an Personen in Deutschland gerichtet hat, geheim« zu haltende Gegenstände 'in Erfahrung zu bringen. Am ZU. Juni hatte sich Lux, der ain 28. März 1880 in Paris geboren worden ist nnd sit-s letzt in Belfort lebte, vor dein vereinigten lzweiten und dritten Strafsenat des Reichs-gerichts in Leipzig zn verantworten. Die Anklage vertraten Oberreichs anmalt Zweigert und Reicbsanwaltsvertreter Dr. Stitzer. Es waren II Zeugen aus Deutschland und aus der Schweiz erschienen, zwei militärische und zwei Schrieibsachverstiindige und ein Tolmetsch Die zweitisgige Verhandlung. bei der die Oeffentlikhkeit ausgeschlossen und den dabei beteiligten Personen ein lSchweigegebot auferlegt wurde, endete mit der Ver ’urteilung des Angeklagten zu sechs Jahren Festung wegen Versuche-'s des Verbrechens gegen § 1 des Spionageaesetzcs. Am 24. Juli wurde Lux nachder Festung Glatz gebracht, aus der er jetzt, nach fnnf Monaten, entwichen ist. · Der boykottierte Jathir Wie aus de ölu gemeldet wird, verweigern sämtliche Saalbesitzer in Köln seht für die Jathooorträge ihre Säle, so daß es nicht möglich fein dürfte, in Zukunft Jathovorträge zu hören. Die evangelisch-liberale Gemeinde ist jedoch an die Stadt herangetreten zwecks .Mietung eines Saales im Giirzenich. Die Stadt-verwaltung lehn t e jedoch aus prinzipiellen Gründen die Gewährung dieser Bitte ab. Durch alles dies wird = Munrqcnifpespäudqchfoiu de FriedÆÆshe Sons abend abend 6 Uhr. Weihnachtsnaftoralc von G. MerkeL In dulci iubilo- Ornelchoral von J. S. Bach Andante für Flöte und Orgel oon W.«A. Mozart. Schlummerlied fiir . Flöte, Cello und Orgel von Chr. Ersfeld Sechs alte Weih- Jnachisweifew ans dem 14. nnd 17. Jahrhundert, bearbeitet »von Reimann, fiir Sopransolo. Giitiae Mitwirkung: Fräu lein Marie van Vollenhoven, Herr Richard Gerädorb Mit alied der Kal. musikalischen Kapelle-. Herr Richard Grimm-. Leitung: Herr Organist J. Krufrlnvie. ! = Das ~Mirakel«, Karl Vollmoellers Myfterium, das in London in der Reinhardtfchen Jnszenierung einen so glänzenden Erfolg errang, soll in den nächsten 2 Monaten täglich 2mal gespielt wer den. Nur dadurch wird es möglich fein, die un geheuren Kosten der Ausführung hereinznbringen. Auch in Berlin wird das Werk jedenfalls trotz der außerordentlichen Schwierigkeiten, die sich der Ausführung entgegenstellen, in Szene gehen. Allerdings werden die Berliner noclH aeraume Zeit ans-diese neuefte Offenbarung desi Reinhardtfrhen Genius warten müssen, nämlich bis Weihnachten nächsten Jahres; früher glaubt man den Plan nicht ermöglichen zn können. = Eine komiscer Oper von Puccini. Giacomo Puccini hat die Komposition einer komischen Oper begonnen. Das Librctto wird nach dein spa nischen Luftfpiel »Lel)en»slust« der Brüder Quintero von dcm italienischen Dichter Zangarini bearbeitet. = Franz Lehar til-er die Zukunft der Operette. In einem Berliner Blatte spricht sich Franz Lehar, der glückliche Vater der »Lustigen Witwe« und des ~Grafen von Luxemburg«,. über die Zukunft der Opevette aus. Leyar glaubt im Gegensatz zu vielen, die eine baldige Baksse in der Operetten konjunktur voraussagen —, dafz die Operette eine Zu kunft- sogar eine blühende Zukunft hat. Freilich sagt er, daß es dazu ernsthafter Arbeit bedürfe: »ernster Arbeit, die sich in Formenreichtum origincller Orchesterbehandlmth und einer Melodiebegabung aus spricht, die bei aller Voltstiimlichkeit nnd übermütig-er Laune nie dem Gemeinen undßanalen verfällt. Enges Anschmiegen an die szentschen Vorgänge, wobei nicht lediglich Tanzrhythmem sondern auch charak teristische Motive andrerArt zur Verwendung kom men, straffe Führung der Ensemblenummeru, drama tische Steigerung des Finales, dies nnd viele andre technisch-e Erfordernisse müssen dem Opevcttenkompmj nisten zu Gebote stehen« wenn er In seinem Fache text-i Zo. Dezember 1911. natürlich die fernere Wirksamkeit Jathos in Köln fchr erschwert. . Frhr. v. Zedlitz wider ceydebraud Gean die Hendebrandfche Stichwahloarole erklärt sich selbst der Führer der Freikonfervaiiven im preußischen Abgeordnetenhaufe Froh v. Zedlitz. Er ver öffentlicht mit feiner Namenzunierfchrifi in der »,,Posi« eine Erklärung, worin er es fo darstellt, als ob der Inhalt der drei Siichwahlfragen des Abg. v. Heydebrand nicht zweifelsfrei ist. Ins defondere meint er: . Die Forderung der Zustimmung zu einem liickenlofen Schutzzollsnftem »kann« im Sinne der ~F-ortfiihrnng der Politik gleiclmiäsiigen Schutzes aller Zweige der beimiichen schaffenden Arbeit, wie sie in dem Schuyzolltarif von 1902 und dem auf Grund desselben almefchloffenen Handel-Zuer trage niedergelegt ift, verstanden werden«. Fsrhtz v. Zedliiz ist aber offenbar der Ansicht, dafz die Forderung des Alig- v. Heydebrand anders ge meint ist. Er schreibt: Der Wortlaut der Hendebrandscben Stichwahl fragen gestattet aber auch die Auslegung, daß eine Verstärkung des bestehenden Zollschutzes in der Richtung der 1902 abgelehnten weitergehenden Forderungen des Bandes der Landwirte gemeint ist. Gegen eine solche Forderung müßte sieh leb hafter Widerspruch über die Reihen der Liberalen hinaus erheben. Sogar dein Organ des Bandes der Landwirte be reitet die Stirbtvahlparole des Abg· v. Hendebrand »schwere Kopfschmerzetr. Die ~Deutsche Tagesztg." stellt langattnige Betrachtungen darüber an, was ein ~lttckenloser« lin AnstihrungszeitheMt Zolltaris zu bedeuten hat. Sie kommt zu dem Schluß: Ein Zolltaris bat doch nur dann Sinn, wenn er die des Rollscbutzes bediirstige deutsche Arbeit in der Industrie und in der Landwirtschaft gleich mässig und vollständig, d. h. also lud-lean schützt. Tiefe Auslegung bestätigt - was von vornherein klar war -—, dasz die Forderungeines lfickenlosen Rolltariss zu verstehen ist als das Verlangen nach Einführung non Rollen auch sür alle die Zoll tarispositionen, die noch srci’von Zoll siitzen belassen sind, fitr die aber der Bund der Land nsirte schon 1902 die lestsettung von Rollen verlangt hat. Und zu dieser Forderung des Bundes der Landtoirt-e, die damals sogar non einem großen Teil der Tentschtonservativeu unduoch heute von dem Führer der Freikousewatioen bekämpft wird, sollen sich liberale Neirlsstagskandidateu bekennen, um Stichwablhilse der Konservativen zu erlangen! vier weitere verletzt wurden. Die Gefaintoerlustk der Rassen beragen 150 Mann. - Der Regem und das Kabinettchaben beschlossen, zum Nachfolger you Mr. Shuster M Cairus, die rechte Hand Sbufters, zu erneng. Es ift aber wahrscheinlich daß endgültig zum apmcister Herr Morn qde der belgifche Zolldirektor, ernannt werden wird· Ge en J ans Einmifchnnq in den chincj Bürgerslrieg fänden sich die Führer der Rwoslisicthieok näre. Uns geht folgende Drahtmeldung zu: » tie. New-York, Is. Dezember. Dem »New York Herald« wird aus Schangliai gemeldet: Die Repnbliianer, die erfahren haben, daß Japan feinen Einfluß bei Yuanfchikai ausübt, um diesen » zur Ablehnung der republikanischen I Regierungsform zu bewegen, fandten einen energischen Protest an das Auswärtige Amt in Tolio, in dem sie Japan dafür verantwortlich machen, wenn die Feindseltgkeiten wieder auf genommen werden müßten. Die Führer dek Republikaner erklären, daß sie das Volk vor Ge. walttätigteitcn nicht werden zurückhalten können, wenn die japanische Politik sich nicht jeder Ein. mischung in die inneren Angelegenheiten Chiyqz enthalte. » Weiter wird gemeldet, daß eine neue größere reprä sentative Versammlung nach Schanalmi einberufen werden soll, da die gFeiiivärtig tagende Friedens konferenz zu keinem rgebnis zu kommen scheint Der Gesandte als Mädchenverführer. Aus Peters bnrg berichtet die ~Berliner Morgenpost«: Ter hiesige sranzösische Geschäftsträger überreichte eine amtliche Beschwerde an den Minister des Aeußern gegen den russischen Gesandten in Peking Korost o w c h· Jn der Beschwerde wird ansgeiuhrtz der Gesandtc habe die Isjährige Tochter des französi. schen Postchefs in Peling, Pircer, die Freun din seiner eigenen Tochter, vers-thu- Als sich die Folgen des Verbiiltnisses nicht mehr verbergen licßeu, wollte Fiorostowetz die Geliebte in der Verkleidung einer chinesischen Dienerin nach Europa ent sti hre n. Der Vater des Mädchens bewirkte die An haltung des Eisenbahuznges in Ttentiin und reiste in einem Extraznge mit seinem Schwiegersohne, beide mit ich a rfg e lade n en Re vo l U c»r n bewaffnet, iden Fsliichtlingen nach. »Der sranzösnchesionsul in »Tientsin durchsuchte in der Tientsiner Statiun vergeh lich den Satan-vagen des Gesandten. Das Mädchen war bereits nach Takn gestiichtet, wurde jedoch bei ihrer Einschisfnng nach Tschifu eingeholt und heimge bracht. Der Gesandte benutzte, um seine Verfolg-er abzulenken, den Güterng nach Mut-den, wo er Schutz bei dem dortigen russischen Konsul fand. Nach-dem ck sich dort mehrere Tage versteckt hatte, setzte ck die Reise nach Petersbnrg fort. Der Vorfall ruft in der Petersbnrger Gesellschast n n ge b e u re Se n sa tion hervor. Die Entlassung Korostometz’ ans dem Staatsdienste steht bevor. Wir müssen die Verantwortung für diese Mitteilung dem genannten Blatte überlassen. Yllsslllllsscllflkkllcllim Beklillchllallllllll 84Erkrankungen, 46 Todesfälle. chls keitse Gewißheit über die Ursache. si- Berlin 29 De Das beispieriose Ma« « « zembw - . . ient zilneåtazgkjlistgn scheilntf sexn åzgeniiolgltnichkekrrseziechri g . Sprungiat wächst die Z ll - - - Opfer. Am eriteii Tage, am ' s a) der DOM- Fetåäkhallttkiåjizgtetittv nkilurden bis IJDTiltetletrzitifxgthnkgj Since-HEFT «, · o ) um MitOer O - gilggxåscåttäitgeiå 11DoEnnkerstag watifektlzt dgler thchggcksth , " kuiigen u d · · « als 46 Todesflzilrlgu b k n nicht weniger lkchc an den letzten « Lillee Mut« Das Bedenk . · . n i . « ·« Ellilxhltstnåtuislgylchin der Isröbelstsikasec äatdfechgiräätghelis » » s— ra , auftraten. Ein Mit k ' Oudosten Berlins in d V " nn'cr ranktc M haus- in der Brsückenftraß em? olkscafe «und Speise« als er plötzlich umfiel E l: "U saß ruhlg a’m Tisch« nampfamqen Zustaüser rercheirliclam iiiid in einein sitztliche Hilfe zur Stelle ikiåpmtachtm wurde« Ehe · » - « , r Bist ströiiå lltivteiictårcläitcdlichD verlaiifeaikekeksyclitljlmthigd Eilig in der Herbcige zur seimåitrtavar ain 24. Dezember . , « ein L « « ngåiiaxirzlnnåckkärlinCä-ugewanderltkbigiticritkilbgzeotthägi ; , , . «eiern wn »gx;ta:«:3-::lg«sigirgd Hat-ri- EITHERan . . m en während des T s porteö ins Kraskenhaus J « ’ « ran« Buch die Hoffnung- daß die s alljl Ihrr-Fu duxsie sich Elixiebelbistheerröxeze aigöläü im«·Lallgenieeriiieisdeåfeskllligäcilillx , · , « gerii erwe’ . · glvblztzlgifltilkllilediznFetxtoitållixiiigeni· laåilen geisxgjrln läg-111 ges » - . erz g i li tse - Likieerdzerizethkeäiäaåiiklekigäzifezcn ukikhikgx Zusitlanddcilixt Pisirn , e en i , daß nur ein ganz geringer Pro ent vonkommen dzürstscatz von ihnen mit dein Leben da- Die Lifte der Toten wird icl a Zlen kognmenden Tagen leider wohllixgchheiksetregll:ll'infzberii:t deueingeruissdorf bei Berlin wird gemeldet: Jn« Sr acht zum Donnerstag iibernachtseien in einer cheune in Hermødorf drei obdacbslose Leute. Als luormittags einer derselben erwachte, fah er feine eiden Kameraden sich vor Schmerzen wälzend neben sich liegen.L Bald darauf waren sie tot. Sie waren xcr ihr» Kamerad mitteilte, mit diesem vor einigen hiagen inweinem Asnl in Berlin gewesen· Ob auch b er die Dodesursache auf Vergiftungserscheinungen erluhh bedaåinoch der Aufklärung Auch ein Aqu QJ jer des s syls ui der Fröbelstriaße ist unter ver iachtigen Erscheinungen erkrankt. i Das Unheiniliche an der Katastrophe ist, daß Mit mmer noch nicht weiß, was die Ursache der Ek -sStank-ungernist. Man nahm zunächst an, daß die isiiliiten bei der Durchssuchnng von Absälleii aus der nahen illiarktliaile auf verdorbene Fische SO· stoßen seien, die sie gegessen hätten. Von der Leitung der Markthalle wird aber bestritt-en, das; überhaupt solche Abfalle vorhanden geweer sein können. Da gegen sollen vor den Feiertagen in der Nähe des Asliels von Straßenhändlern Bitcklinge zu verdächtig bi. igen Preis-en, die auf die Qualität der Ware schließen liegen, verkauft worden sein. Einige der am «Diensstaa Erlrankten hatten- auch ausgestatt wenige Stunden vorher folche Bücklinge gekauft zu haben. Die Annahme, daß die Erlrankungen auf de« Genuß solcher » Bilcklinge zurückzuführen scien mußte aber· hiiifallig werden, als noch am Mittwoch abend und in der Nacht-Zum Donnerstag neue Er krankungen erfolgten· Die konnten nicht mehr gut auf den Genuß verdorbener Bücklinge am Diens tag vormittag zurück-geführt werden, dazu war der dazwischenliegenzde Zeitraumbereits zu groß. VE 3greiflich, daß sich nun der Berliner Bevölkerung AU igesikhiis dieses grausigen, langen Todeszugeg eine ge wisse Beunruhigung bemächtigte, daß die wildesth Geriiehte aiijstanibten und zum Teil auch geglaubt wurden. Die schlimmste Befürchtung, daß ed lich um eine Infeltionsjrankheit handelt die ihren vorläufig lolalen Charakter verlieren nnd Lieb weiter über Berlin ausdehnen könnte, wird itqu an, Gntachten des Bretefsorst LMO Anstand Vom Kriegsschakiplatz liegen heute Meldungen über Kämufe vom BL. und »D. Dezember vor. die. da sie aus beiden Laaern stumme-m natürlich jeder Seite einen Erfolg zuschreiben Aus der türkischen Haupt stadt wird gedmlstetz U Konstantiuapeb M. Dezember. (Priv.- Tel. der Tresdner Neuesten Nachrichten-i Der Kriegsminister veröffentlicht eine Depesche des Ve fehlshabers derTrnppen in der Cyrenaika, die über die Attacke ans Tobrnk vom 22 Dezember fol gende Einzelheiten gibt: Der Vormarsch eines unsrer Flügel schnitt dem Feinde den Rückng ab; er verlor die Hälfte feines Matctischafts bestandes. Ter Kauka dauerte den ganzen Tag nnd die ganze Nacht hindurch. ’ Drei italienische Osfiziere befinden sich unter den Toten. Unsre Verluste sind 7 Tote und einige Verwundete. Der SPeich Meri, der mit seinen fünf Söhnen an der S itze feines Stammes tapfer mit uns kämpfte, ist während der Schlacht gefallen. Der Mut utj die Haltung unsrer Ossiziere und Soldaten war aus-! gezeichnet. Lentnant Nadjid drang als erster in das Fort ein und bemächtigte sich einer Mi traillense. ’ - Dagegen sollen, wenn man folgender Meldung aus Rom Glauben schenken will, die Kämpfe am ersten Weihnachtstage den Türken nngünstig gewesen sein: EIN-Rom, SO. Dezember t"Priv.-Tel. der Tresdner Neuesren Nachrichten.) Nachrichten aus guter Quelle besagen, daß die tiirkischen Verluste während derzliiinpfe vom »Es-Dezember 500 M a nn an Toten und Verwundeten über schreite n. Unter den Toten befinden sich mehrere Scheins-I Die Türken gaben eine lKantine ans. Einige arnldiskhe Stämme haben das türkische Feld lager verlassen. Russlande Bot-morsch in Persieu wird konsequent nrchgeführt Uns geht folgende Mel-dunk: zu: ·tk. New-York, 29. Dezember. Dem »New York Herold« wird gemeldet: Ruffischc Ver stärkungen find in Täbris eingetrof fe- n. Unter den Wirken hat unr das russifche Kon fulat gelitten, in dem fünf Soldaten getötet nnd schreiten nnd höheren Zielen zuftreben will. In einer Zeit, in welcher die Produktion komischer Opern fast gänzlich daniederliegt, ist es die Aufgabe der Operette, sich zum musikalischen Lustspiel zu ent wickeln. Mehr als in früheren Tagen ist der Erfolg einer Operette heute von der Qualität des Text buchs abhängig. Man begnügt sich nicht mit einer aneddotcnhaft hingeworfenen Kleinigkeit, mit einer lofen Aneinanderreihtmg fpaßhafter Szenen - man will ein Stück. Ein folid gesbautes, bei aller Heiterkeit suannendes Theaterstiick. Neues Milieu, priclelnder Dialog, ein Ragout aus Witz, Humor, Poesie, Eleganz, lebensfroher Erotik, einem Minimum schwersälliger Motivierungen Last not least eine musikalische Atmosphäre . die heitere und graziös-felltimentale Stimmungen iu Gesang und Orchester anslöst. Man kann in unsern Tagen keinen Welterfolg erzielen mit der simplen Vertonuna irgendeines tollen Pariser Schivanbes, alles Gehaltlose oder gar Anstößige ist zu vermeiden, das vandevilleartig Tiindelnde musz einer kräftigen Handlung Platz machen. Nach diesen musika lischen und teiktlikhen Eigenschaften wird die Zukunft in acfteiaertem Maße verlangen und In der Erfüllung dieser Ansprüche liegt die Gewähr für das Fortbe-« stehen nnd die Fortentwicklung der Opereite.« —- Besfer als es hier durch Lehar geschehen ist, könnten die Fordernnaem deren Erfüllung alle "ktinftlerisch Enwfindenden von der Operette verlangen, nicht präzi siert werden. Mit doppelter Spannung wird man nun Lehars nächster Operette entgageniehen... = Das Krieqsfieber nnd die Knnft in Italien. Wie aus Padua gemeldet wird, hat die Bei-sur behörde den Vertrieb des neuesten Krieasliedes von Gabriele d’Annnneio ~Sang an die Tat-da ncilen" in ganz Italien verboten, da das Lied An griffe gegen Oesterreicli enthielt. Der »Sang an die Dardanellen« war in Bucliform in Venedig erschienen, und der Ertraa des Buches war für die Witwen nnd Waisen non in Triuolis gefallenen Sol daten bestimmt. - Des Dichters einstige Gefährtin, die große Tranödin E l eo no r a Dase. die schwer erkrankt war, soll die Absicht geäußert halten« zur Wiederherstellung ihrer angegriffenen Gesundheit - nach Tripolis zu reisen ein Plan, der zur jetzigen Zeit mindestens merkwiirdia erscheint wenn man nicht annehmen will, daß die große Schauspielerin sich aus dem Kriegöleben neue Anregungen ttir ihre Kunst holen will. .
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview