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Dresdner neueste Nachrichten : 14.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192906142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290614
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-06
- Tag1929-06-14
- Monat1929-06
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.06.1929
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Handels- und Industrie-Zeitung Freitag U. M 1929 Lebhafse Kotouiaiwareumäme Un den camhurger Kolonialwarenmiirktw herrschte in der vergangenen Woche zuweist auge· regtes Gestääsn Die Tendenz war nicht einheiujch nirgends a er ausgesprochen schwach. Man lonntö hier und da grdßere Meinungälause liber den un, mittelbaren Bedarf hinaus beo chten, die in der Un nahme vorgenommen wurden, daß es den Ptgzm enten über kurz oder lang gelingen würde, hvhm Preise durchzusesn Anderseits reichte die Kenntnis der statistischen g: im allgemeinen aus, urn Ueber spannssungen bei n Plreisiorderungen zu hingek. treiben. So entwickelte sich ein alle Teile befriedigen des Geschäft. Die Nachfrage der inlandischen Ver. braucher war zur Zeit allerdings nicht sonderlich leh. hast, wie denn überhaupt in den Sommermonatekk das Kolonialwarenge chiist weniger intensiv ist, wie in der kälteren Jahreszeit. Die heimischen Geldvek. hältnisse haben sich nach Erledigung der Pariser Bek handlungen und nach glatter Ueberwinsdung des Mas. Ultimo günstig entwickelt und stehen Idßeren Dig. posiiionen der Handels nicht met-FI im ege. Am Kasseetnarkt herrschte he best eher etqu schwächerer Gr·undstimmung. Brasilien qu zu kleinen Preislonszessionen bereit, die aber zunächst wenig Eindruck machten. Der Konsum zeigte kein größeres Interesse. Da aber die Lagerhaltung recht klein sein soll, hält man Preissteigerungen in nächster Zeit nicht für ausgeschlossen. Arn Damhurger quy störte die Zahlungöeinstellung einer angeseheneu Firma vorübergehend die Unternehmungslust. Die Santoöexporte wurden mit 185 000 gegen 186000 Sack äåigegexåiä die Damhurger Zusuhren mit 24 014 gegen D . Der Kakaomarkt zeigte kleine Zeichen einer Ge ichäftsbelebsung Die Marktsfaltung wurde etwas fester, da »die Schokolaiden abriken etwas kauften, wobei sie allerdings iehr vorsichtig hu Werke gingen. Die Produzenten scheinen ihre neue Ernte zunächst noch zurückhalten zu wollen dürften das aber nicht iehr lange tun können. Die Preise konnten um 2 bis 8 Schillitnig für »die gebräuchlichen Sorten an ziehen, wahre bessere Qualitäten unverändert blieben. Die Hamburger Fufubren waren nrit 8974 gegen 6105 Sack etwas rö er. Für Reis blieb die Haltung weit-er ie st. Ostasieu ist mit neuen Kaufen am Markt, und auch gndien deckt feinen größeren Bedarf etn. Diesen äuer gegenüber spielten die kleinen europäiichen Aufträge keine ausschlaggebende Rolle. Deutschland tanzte gute Sigm-Sorten. Für Jtalsiener konnten sich ie zuriickgegangenen Notierungen wieder etwas beben. Amerilaner blieben dagegen urnachläsxigt. Es beißt« daß in Indien das greifbare Material angiam knapp zu wer-den beginnt, so daß weitere Preibfteigerungen wabxjchexnlichjwd «« » «, « « » Am Gcwttrzmarki bestand lebbaste Nachfrage nach weißem Peffer, wäYrend die übrigen Pfefferiorten verniachläisigt im reife aber behauptet blieben Pretstreibenb wirkte wieder die Londoner Speku lation. Der Konsum hielt sich angesichts der über höbten Preise zurück unsd ließ sich zunächst nicht nervisg machet-. Die übrigen Gemüt-ge wurden wenig beaåhctst uncd waren zu meist unver nderten Breiten zu en. Reue Metalliariellek i Die Verabredungen der Kupfer- und Binkprodu senten lassen den Erzeugern von Zinn und Blei keine Ruhe. Obgleich auf diesen beiden Marktgebieten durchaus keine Notwendigkeit für eine Kartellierung besteht, werden von einigen Außenseitern, die unken tabler als die großen Werte arbeiten, schon seit Mo naten Versuche unternommen, die Produzenten im Sinne einerzlliarkteinengung und Preissteigerung du inmmenzuiancn Jn diesen Tagen ergeht wieder ein mal der Ruf an alle Blei- und Zinnprodugentem sich gn Konserenzen gusammenzufindem Die Bemühungen, eine Zinnkartellierung her cheizusuhrem gehen auf die bekannte haussegrupne der AnglosOrientalsCorporation zurück, die in den »Times« einen Ausruf zur Errichtung eines Kartells erlaßt, mit dem Bestreben, eine Drosselung der Pro duktion herbeizuführen. Man versucht also- den Zinn preis, der in den letzten Tagen dauernd leicht nachgab, nachdem er 1925 und 1926 eine phantastische hdhe er reicht hatte, wieder nach oben zu drücken. Die Bemühungen der genannten Außenseiters igrizxpe scheinen jedoch von den maßgebenden Groß pr uzenten nicht ernst genommen zu werden. Man weiß nur zu gut, daß die AnalosOrientalkMinings Gruppe, deren kauptinteressen in Liberia liegen im Oergangenen Ja re von der gesamten Weltproduktion von 179000 nur gegen 10000 Tonnen selbst produ ierten. Die großen von den Nordamerikanern be- Zerrschten Zinngeiellschaften in Südamerita rentieren lich trotz der gedrückten Preise so gut, daß man es hnen nicht verdenkcn kann, wenn sie von vornherein Ede DrMelung ihrer Produktion all-lehnen. Die illitou ij. konnte i:n vergangenen Jahre 70 Proz. ausschiitten da Produktionsroxten von nur 100 hollän dischen Gulden einem Verkau spreis von 191 Gulden gegenüberstanden Diese außerordentlich rentahlen Unternehmungen haben in letzter Zeit große Kapi talien in neu erschlossenen Gebieten investiert, werden also eher für eine weitere Erhöhung der Produktion Fu haben sein als für eine Einschränkung Ein Er iegen der kleinen nnd nnwirtschastlich arbeitenden Unternehmungen würde im Sinne einer Übsaßsteiges rung nur willkommen sein. Die Weltproduktion hat im vergangenen Jahre um 21000 Tonnen ldas sind 15 Prozz zugenommen. Wenn sich auch die Vorräte gesteigert aben, zeigt sich doch deutlich die Tendenz, das Metall nach dem starken Preisnachlaß wieder in stärkerem Maße zu verwenden. Die Gefahr des Abwanderns des Kon sums zu andern Metallen ist gerade auf diesem Markt ebiet außerordentlich groß. Ein Wiederanziehen des Preises, der sich fest unter 200 Pfund Sterl ng be wegt, auf etwa 800 fund Sterling würde sich jeden falls auch auf die Produktion katastrovhal auswirken. Die Aussichten für eine umfassende internationale Produktionsregelung sind also zur Zeit fehr nn siinstig Wenn sich auch kleine befreundete Gruppen er englischen Gesellschaft anschließen werden, ist aus den angegebenen Gründen doch mit einer scharfen Ab lehnung der Syndigierungsbestrebungen durch die maßgebenden Großproduzenten zu rechnen. Auch die B l eiproduzenten haben ihre alten Be- Ltznebungsen gur Errichtung esines internationalen lesikartells wie-herausgenommen Für Anfang Juli ist eine Konserensz nach London einberufen worden, in der man die Besprechungen vom Septemlber 1928 fortzusetzen gedenkt. Die damalige Honferenz verlief bis auf die Feststellung, daß eins Preis von 22 Pfund Sterling als untere Grenze angestresbt wenden sollte, ergebnicilos Die angekünsdigtsesn Maßnahmen gegen eine weitere Produktionssstesigersung oder gar die An ordnung einer Einschrsänksung der Weltergeugung unterhlieben. Damals lag der Bleivreis über 21 Psunid Sterling, während er sich heute aus 2836 Pfund Ster ling stellt. Es ist aslso nicht recht einzusehen, warum man gerade ietzt die alten Pläne wie-der ausrollt. Wenn im September 1028 die Kartellierungsi bestrebungen bei einem Bbesipresis von etwas üiber 21 Pfund Sterling schon ergelmislos verlsi«e«fe·n, besteht heute bei dem Preis von 2314 Psunsd Sterling wohl erst recht kein-e Aussicht auf Ginigsung. Jm Interesse der verbrauchen-den Industrie, die mit der Kartellieriung der Rohmetalle bisher die allerschlechtesven Erfahrungen gemacht Pat, wäre es zu wünschen, daß die Bestrebungen der k einen, ein-wirt schaftlichen auf Hausse eingestellten Gouvven an dem Wider-stand der Groß-pro uzenten scheiterten Die Chancen liegen für den Konsum auf die-sen Markt gebieten insofern besonders günstig, als hier im Gegensatz zum Kupfer und eFiin die Prodiidzentens kinteressen weit auseinanderg en. 11. Br. Erwerbsgefcllfchasim Deutscher Metallhandel, A.-G Berlin. Die ordentliche Hauptverfwmimlung geneömigte einstimmig den Abschluß ftir das Geschäftslage 1928. Die Ge winns und Verlustrechnung verzei net einen Brutto gewinn von 645 435 (106106) M. Hiervon erxvrderten allgemeine Unkosten 46 819 M. und Betrieb unkoften 541825 fi. V. zusaemsmen 80680i M., fo· dafz ein Rein kgewinn von 56790 525 975i M. verbleibt. Entschließ ich des vorgetragenen Gewinns aus 1927 bezisffert Lieb der Reingewinn auf 82 766 M., and dem 4188 M. em Reservefonds zugeführt und ti (0) Proz. Divi dende auf 1,8 Millionen Aktienkapital verteilt werden« Zum Vortra gelangen 627 M. Dem Gefchiiftdbericht ist zsu entnegmem daß im Anschluß an eine befrie digende Entwicklung der der Gesellichaft ungeglie derten Fabrikationsftiitten sich die allgemeine Ge schäftstätigkeit im Berichtssahre belebt hat. Die in er außerordentlichen Hauptoersasnrmlung vom 80. Ok toider 1928 befchlossene Kapitalerhöhung um 700 000 M wurde in der Zwischenzeit durchgefüer Generalversammlung der Bereinthen Denighes Textilwerke In der Generalverfannn ung der er einigten Deutschen Textilwerske wurden die Regu lnrien einstimmig genehmigt Eine Dividende kommt nicht zur Verteilung Ueber den Geschäftsgang wurden keine näheren Mitteilungen gemacht Spinnereidireki tox Hang sLeipzigi wurde neu in en Aufsichtsrat ge wählt. Die satzungsgemäß ausfchetdenden Aufsichts rnikzmitglieder wurden miedergewähilt. Bei den den Bereinigten Deutschen Textilwerken nahestehenden Firmen Wagner u« Moras, Zittau Bermann Wün fches Erben, Eberslinch, und S. Heymanm Ostritz Dte Brei-frage tm Schienenkarteli. Uns der Tagesordnung der am Is. Juni tn Paris stattanm »den Sthung des Tinte-nationalen Schienen rtells (Grma) steh anch te Pretgfragr. Man ums mckt einer leichten Preiserhtthung rechnen, wenn man die Steigerung »der Vrennftofspreise und Löhne in den meisten europåifchen Ländern berücksichtigt Seit November 1028 beträgt der Grund-stets Pfund Sterling 6,10 pro Tonne für Thomas-Qualität nnd Pfund Sterltng 0,17,6 pro Tonne für Sternens- MartinsQualsitäL Die «Usine« bemerkt hierhin daß die deutschen Werke tn ber letzten Zeit auf der Basis von Pfund Sterltng 7 verkauft haben tollen. wurden gleichfalls die Regulatien satzungsqetnäs ge nehmth Eine Dividende kommt auch dort nicht zur Bett-i ung. slufsichtsraiswahlen fanden nicht statt, Gelegenheitstäufe Reuter-le Herbst-satte Werke Der Ve mtezevstekxtunasvmtn Es Fuss n Bimfs nnd Bankier öetoe s, vonä Demif Tasasnkbeamtenmerein t ein ft mä m .entw ver nd des Deutschen nk- und nkieraewer s qearünsdet worden und als Ersavkasse sur Resßeichssveåfiechemtelårkuaelalssen ist-b krieg am V. JMkchsthåe eW nm amunaa. Itde ä ber ithesszenqssektnsat dsizlpasie welche ml. Januar IM» fee dm mma tangeinVekmsaen von-etwa M ill ozbw wies. fett-z über eine Its-Meiste we käm über » onen iark vzw at. Der Mita jeder-bestand r Kasse belaqu sich auf 56 · Ende 1998 waren 6914 MutenemwänMamit einem täbrlitsen Rentenbetrasa von über s Mlllckoken rk vorhanden Für Betlversabrensmvecke wurden reivifritel Msillågnenriäsfith im THOSE-those aufste wendet. efen u we n r e ur n neu- Fmvsvtts Fikdek uleiiae ve »Es eines Einheit-litte otft der Gruppe der Versi des-fielen von 15 Sitten JLIM e Aon dek Fern-leben an antun-wins- während andre man fatonen ie eineg Plav erhielten. Der Antrag auf Grimm-auf eines Gier eaevdes für die Versicherten wurde einftimm a anaenommen. i I I Wl f Ledsttustvsu Eis-ists Messtugstative IWDMIMIWMOU Matt-W- kazsgsxxxzx m V ais-wieder time k v russ- Gts e UN sXs END lOXII ksße s,s)co oxt sont kten U i « e seeunxgttigzänöqzssliöäfchloxz s s, Mk- denstrche JEAN-Use Rätettztjtlststenkssc Läg Läg Ists- sflbsnlkgsmb Tät-z Izå Fäs- fechn- Hschs u- Berufs; OT« »g- « DOM- ««««.:i’x..«-Z?..?i;«...«i’ quhiqssgietqusathtteu Ame-mit Gewiss-ste- sch"««;;-,»3?:;:II::; "" lebe thßr. allef Lllbtftärlea lü: sit-111 käægcvå Its- wasche Sahn-m Esset-HERRtselinlegestsinzketn HZPIAFIIFOZTFZFO Mit hauen NUM- Liktikiel 25..600 unter A ten kekz bis « present ans geschliffenen chromosOlas Ochse 45 s MXS dict lod( s im tui.tvetf led.Lml-n.l iltec u. alter für Phqtqgkqphie ständg Ueber locäosvvame 111 link-all .Pboto . Stxkleiäsgwälsapmoun Päonqu fu«-IV Ists BIL- silmpqck Es 111-es YZZ äzå Osze Bä? eile VIII lagernd. , Hauptbahnhof durch die Ante en de- Bitmatchplazey Ilk QlllllMlU h Haus Ihm SUWIW Bis apl hll 13 vSmFu Stk t- ei- . Tut Firma vt , v uqlltllil R- Mau iaø a Co., kacsdcuss I mqr a . · oæärm Ists-IDEqu am slmaütplaäch essqqaq L nEUSelllichet Matten Photin-Apparate Ort-du« Reueste Nachrichten Produktion, Verbrauch, Preis und Profperiiöi Es ist nicht verwunderlich, daß alle deutxchen Wirt schaktler neidischen Auges auf das Land er unauf hdrichen wirtschaftlichen Profperität Nordamerika bliclen. Daß sie immer wieder Beobachter in diefes Land entsenden, um die Gründe diefes Gedeihens zu studieren. Um zu lz,-riisen, wieweit wir ähnliche Me thoden, mit densel en Erfolgen anwenden kdnnen. Ueber die Parole ~Rationalisierung«, die man bei uns lediglich organisatorifch und betriebstechnisch verstand, also nur zum Teil erfüllte, sind die Ratschläge diefer Besucher nicht hinausgekommen. Neben Vertrustung und laufendem Band wurden die Erfolge Amerikas dem Rohstofss und Goldreichtum fowie der politischen Machtstellung der USA. zuaeschriebem Ebensowenig erstaunlich ist es, daß unser Land die unternehmenden Nordamerikaner stark reizte: Dieses Deutschland hat entweder Rohstosse oder erzeugt sich viele der fehlenden künstlich. Eine Tgroße Bevölke rung Bat während langer Jahre ihre edürfnisse nicht besrie igen können, braucht also jetzt Waren aller Art. Ihre Arbeitfamkeit ist eine der Frde ten Aktiva dieses Volkes. Eldora o sur Unternehmer. Und so schicken denn diese Amerikaner Geld hierher, welches mit hohem« sicherem Gewinn arbeiten kann, senden auch selbst Abgesandte zu uns, um nichts unversucht zu lassen. Durch Ratfchlage, aus diesem Deutfchland einen leistungsfahigen Liefer- und Absatzmartt zu machen. Nicht aus Liebe zu uns. Man weiß drüben, daß man an unserm wirtschaft lichen Aufblühen ohne Schädigung der deutschen Volkswirtschaft partizipieren m u ß t e. - Auch d i efe Betriebsan eit ist eigentlich ganz ohne Erfolg ge blieben: Weder die Ankurbelungskredite noch ie mancherlei Rats-tilgte haben eine ihrer Neichhaltigs keit entsprechende irkung hinterlassen. Sobald die Auslandskredite mal für einige Zeit ausblieben, ent stand Geldknappbeit und Wirtschaftsstagnation Woran liegt diese zermürbende Ergebnislosigkeitk Sind Amerika und Deutschland unvergleichbart Liegt das an der amerikanischen Ueberlegenheit und an Mängeln unsrer wirtschaftlichen Gegebenbeiten, denen auch Menschengeist und swille nicht beizukommen ver mag? Ein amerikanischer Bankier, P. M. Mazur, hielt kürzlich in Berlin vor dem Reichsnerband der deutschen Industrie einen» Vortrag über ~Ame»rikan ische Wirtschafts- und Geschäftsführung«. Europaische Beobachter, so sagte er, übersähen fast immer das Wesentliche an Amerikas Wirtschaft. Goldreichtum, Alkoholverdot, Massenproduktionstechnik, hohe Lohne, Nationalisierung . . . dies fei tatsächlich nicht aus reichende Erklärung und Begründung der amerika nifchen Prosperität. Produktion an sich ist Ergeb nis und nicht Ursache des industriellen Wohlstandes. Der Verbrauch schafft Pro duktion, aber Produktion schafft nicht notwendigerweise den Verbrauch. Mazur sagt damit: Ihr, die ihr Wirtschaft sagt, und Jndus strie, Produktion meint, seid auf dem Holzwege Ein keineswegs unangebrachter Hinweis. Und dann gab er folgende Gründe der amerika nischen Prosperität an: 1. Ein Prosdultionssyftem, das billig Waren herstellen kann. 2. Entwicklung der Nach frage des Publikums durch eine entsprechende Reklame und Verkaufstechnik; nicht das Nützliche, sondern das Wünschenswerte wird verkauft. 8. Neuschasfung von Verkaussmärktem d. b. Bedürfnissen Au die Stelle der Entwertung der Ware, die je nach ihrer Haltbars keit lange dauert, tritt. befördert durch Wechsel der Mode, die Veraltung. 4. Abzahlungsgeschäft, um Kauskraft vor der Kapitalbildsung zu schaffen. Also: Organisiert den Verbrauch, um ihn, dieses einzige Stimulaus der Produktion und des Wohl standes, zu steigerni Dann aber auch hört man aus Mazurs Worten die Forderung beraus: ~Organisiert die Verschwendung-C möchte sich entsetzt abwenden und dagegen argumentieren daß durch Verschwendung-, ohne Sparsamkeit nochuiemals Reichtum und Wohlstand ge schaffen sei. Und doch läßt sich der richtige Kern der Mazurschen Deutung nicht leugnen. Auch unsre deutsche Wirtschaftsentwicklung erweist ihre Richtig keit. Denn der giganiifche Aufschwung unsrer Indu strie von 1870 bis 1900 wäre nie möglich gewesen« wenn nicht gerade aus dem Binnenmarkt ein so lgee waltiger Warenunrsaß, ein so schneller Ersatz s Alten durch Neues erfol t, nropagiert wäre. Da mals wurde das teurere Faudwerksprodukt durch die billigere, industriell erzeugte Massenware ersetzt und verdrängt. So entstand Nachfrage, Industrie, neue Arbeitsmiiglichkeit, neue Kaufkrast ufw. Die neu in den Produktionsprozeß kommenden Arbeitskräfte wurden dann zugleich Zellen des Spartriebes, der Kapitalbildung, die guten Zinsen faus industrieller Anlagei schafften weiteren nreiz. Die berühmten fünf Milliarden französifche Kriegsentschädigung waren nur Stimu la n s , nicht alleinige Urfache. Die erforderlichen Rohftofse wurden nach und nach mehr aus dem Auslande befchafst und mit der Ausfuhr be zahlt fferst gegen 1883 begann unfre Handelsbilanz passiv zu werden« natürlich bei aktiver Zahlungss Pålanåil Der Außenhandelsumsatz steigerte sich dann ne . Co ward unsre Entwicklung W Weltwirischasiss land, kusm Wo lstand. Sie ann heute nicht viel anders verlaufen. Fudetn ist gegen dag Argument der Verschwendung zu agen, daß niemals und nirgendwo in der Natur Krägte und Energien einfach vernichtet werden, sie wer en nur Werschobench erscheinen anderswo wieder- Manches ist allerdings heute grundsäklich anders gegen damals: Wir h en Reparationö aLten abspa tragen, etwa 7 Pros. unsres ~Erarbeiteien«, es Voltgs einkommens, gehen ohne Gegenleismng ins Ausland. Während wir früher zwar auch ein-en Kapitalexkort täti ten, bekommen wir heute von dieser »Kap ials ausfuhk weder Zinlåw notlz können wir ihr Tempo und ihr Aus-maß se st besten. Darin liegt die Veränderung, wenn wir von den bisherigen inner wirtschastlichen Kuraielmaßnahmen seitens des Aug landes sdie nach der Pariser Konsctcn doch wohl aus gehoihen werden sollen) einmal absieht. Und weiter liegt sie dann noch in vielerlei merkantilistischen, häufig einseitig gegen Deutschland erichteten Ten denzen besonders zollpoliiischer Ari. Ferner brauchen wir heute ein Vorteil doch, rein finanziell ge seiiien - die Produktionsstätten nicht erst zu bauen. S e sind schon da, und war im Uesbersluß zuviel mehr, alg Nachfrage vorhzanden ist. Dieser Apparaf gibt allerdings auch Zinsen die nicht sämtlich aus rodultion erarbeitet, bezahit werden. Denn Ver brauch-hat er, wie Mazur richtig sagt, ni chi· »gescha«sjen. Wie organisieren, steigern wir unter diesen Um ständen den Verbrauch, denn die Frage, die heute oft gestellt wird, ob zuerst Berbrauchsbelebung kommen oder ob zuerst die Kapitalbildung propagiert werden muß, kann in dieser Form nicht ausgeworfen werden. Einmal gibt es überhaupt kein-en größeren Anreiz, keine stärkere Propaganda für die Kapitalbildung als unsre geltenden Zinssätze Noch mehr kann einfach nicht geboten werden. Außerdem stehen Verbrauch und Kapitalbildung nicht in diesem engen Verhältnis. Die deutsche Wirtschaftsgeschichte zeigt, daß zuerst der Verbrauch, dann die Kapitalbildung kam. Woher soll denn auch Kapital entstehen, wenn nicht aus Arbeiti Arbeit aber ist, was uns fehlt. Untrügliches Sym ptom: 800000 Arbeitslose sHauptunterstütznngsemw fänger) am s. Juni. Also wieder: Arbeit, das heißt Produktionsmöglichkeit, das heißt Schaffung der Nach frage. Und wir? Die Nachfrage ist ia nicht erft zu schaffen, sie ist da. Oder glaubt jemand, daß die zurückgehaltene Nachfrage der Kriegs- und Nachkriegsjahre etwa schon restlos befriedigt sei? Unsre langsam steigenden Preise und die gewissenlosen JnslationssUnkenrufe wären doch wahrhaftig ein gutes Werbemittsel für den Verbrauch. Es liegt nicht an der Nachfrage, wenn die Entfernung zwischen ihr und dem Angebot so groß ist, daß die Verbindung zwischen beiden nicht breit genug hergestellt werden kann. Es liegt auch nicht ganz allein daran, daß die Notbrücke »Aus-lands kredite« zu schwach war iweil sie zum großen Teil einem einseitigen Verkehr, dem der Dawes- Zahlungen, diente); der Brückenbau würde schneller gehen und wirksamer sein, wenn das andre Ufer, das Angebot, etwas näher käme. Daher sind die nach Deutschland gekommenen Auslandskredite nur durch gegangen, ohne größere Wirkungen zu hinterlassen. Es hat sich leider in der Juslationszeit die Ansicht herausgebildet, daß die Industrie ein sicheres Geschäft sei, Kapitalanlage dort den besten, sichersten Gewinn verspreche. Und die Zusammenbrüche der ersten Stabilierungsjahre haben noch mehr den Begriff des Risikos zugunsten der Sicherheit verdrängt. War es etwa kein ~Unternehmen«, kein Risiko, als Ausgang des 18. Jahrhunderts Industrien aufgebaut wurden? Wußten damals die Unternehmer; daß das Geschäft sich sicher, sich unbedingt rentieren würde? Sie wagten und gewannen, manche, auch manche Kapital geber verloren, aber der Wohlstand kam. So wird auch heute kein andrer Weg gesunden werden können, als der des Wagnisses, des Risikos. Gewiß ist es auch heute ein Risiko, mit nied rigen Preisen den Versuch zu machen, die teureren Waren zu verdrängen. Aber man kann den Verbrauch erst beleben, wenn man ihm entgegenkommt. Aus Nusweite möchte man sagen, da mit er das Locken des Angebotes auch hören kann. Anders kann der Verbrauch noch nicht belebt, die Nach frage noch nicht geschossen werden. Kauskrast ist nicht rein absolute Größe, sie kann auch nicht aus dem Boden gestampft werden. Kaufkrast ist Beziehung. Anfang dieses Jahres schnitt die Zeitschrift »Rwhr——Rhein« die Frage der Ankutbelung der Kon iunktur durch Preissenkung an. Auf den kartellpoli tischen Teil dieses seinerzeit von uns frei besproche nen Artikels antwortete die Schwerindustrie ab lehnend. Soll die Diskussion versanden? Stößt uns nicht Herr P. M. Mazur, stößt uns nicht die schlechte Koniunktur daraus, diese Frage zu prüfen? Mazurs erster Punkt lautet: Vorhandensein eines leistungsfähigen Produktionssvstems, das billige Waren herstellen kann. Tun wir zunächst diesen ersten Schritt, der Amerika zum Wohlstand führte. spat-tatest- Verschiede Otto Rdchllnq f. Jn Basel verstarb tm Alter von 69 Jahren Kommerzienrat Otto Rvchltna der Begründer des Basler Hauses Röchlinß u. Co» Ä.-G. Kommerzienrat Röchltng hat rSteh um te Vertretung deutscher Interessen tn der S weis sehr verdient dge macht, und war u. a. stellvertretender Vorstand es Hanptvorftandes und der Bezirksgruppe Basel der deutschen Handelskammer in der Schweiz. Ernst Mensqu Borsttzeuder des Vereins Denk- Icher Eisen- und Stuhlinbnstrieller. In der Mit gliedervcrsammlunk des Vereins Deutscher Eilen- und Stahlindustrie er, über die wir gestern ausfükv lich berichte-ten, wurde an Stelle des ver chiedenen l- D herimsn Vorsitzenden, Jusizrat Dr. Meyer, Dr. Ernst Panz-ren, Direktor der eretniqten Stahlwerke U . in Düsseldorf, sum Vorsitzenden gewählt. Grundrcntens und Hypotheken-Anstalt der sinds Dresden. Die Goldpfan briefe Reihen 6 und 7 und die Goldgrundrentenbriefe Reihen s und 4 der Grundrentcns und Hypotheken-Anstalt der Stadt Dresden sind sum Lombardverkebr bei der Reichs bank zur Beleihunq in Klasse A zugelassen worden. Verhandlunqu über einen 100sMillionensKredit sitt die Waggonbauinduftrie vor dem Alchluf In einer Sitzung am Mittwoch haben die maßgeb »ich an der Waggonbauiwduftrie interessierten Bauten dte Verhandlungen mit der Waggonbautmduistrie über dsle Einräumung eines Krediteg sur FinaMerung eitnes Nesichsbahnauftrageö tu Höhe von etwa 100 Mil lionen Mark wiederaufgenommen. Diese Verhand lungen dürften demnächst sum Abschluß gelangen. Befcfthgnna der internationalen Kohlemnitrkte Die Prei e asusi den europäisichen Mlesnsmärilten zeigen sie-it einig-er Zeit eine bemerkend-werte Fettig keit. Während sonst um die-se Jahreszeit »das An gebot »die Nachfrage ftavk zu übersteigen pflegt, be kunden diesmal die BergwerkWeiellfchasftm nament lich die Steiskvloblenmiere eine awssallewde Zurück haltung uwd nehmen Musikin Beiteilungen nur mit strengen Fasse-Klause n rein Die feste Preis tenidenz »und s zurückhaltsendo Angebot wenden in Fachkrsesisien Wnächft auf die geringen Vorräte sowie auf sdie Erfashnusngen des let-ten Winters wnsd auf die Steigean der Sebbftkoften tm Beut-Eben Furücks geführt ie Grubowbestäwde sind iow lin Deut-sch lawd asls au? in ider TscheMlowakei und in Pole-n außerordentikh gering, dafür aber haben »die Ge stiehunaskosten namentlich im vheinsithfälischcn, ächftichen uwd polnitschsosbersckklextslchen Berg-hatt infolge der skltrzbich Fugestandenen so nevhithungesn wesent lich zugenommen Zur Beseitigms oder Kohlenprcifo trägt auch der Umstand bei, daß e Komburrensz der groß-en Produslttonsslänider und somit der Druck auf die Märkte wesentlich nachgelassen bat. Im Einklang mit der Tendenz auf den europätsfckyen Kozenmävkten ist das Geschäft auch aus dem Wien-er artt recht lebhaft. Die Großhändlerfivmen schreiten daran, ihren Wisntevbedarf bei den polnischsoberfchlessischen unsd tfchechifchen Bergwerksgeiellfchasten zu decken. MED- Sp· Ort Das CHOR VII »z, die Spekulation I www So wurde di Harfe nur genannt M Im übrigen Übetwom jedoch zuweist M stht ( Schärfer rückläusst 7 Proz» Und Schubert M Auch vachwldel Glas mußten je 4 Pkl Mimofm die s Proz. «- bkzckelten S Prod« ab« Vereinigte BAUVUU «- phom die M Proz. get Yka Un Werts-use Geschäftcs. Anlage w e r t e especi- Is. J ni. Rad-Instinkt 12914 z s V» Commerjs und Nin 280 G» Dieu bis Panz 1 G» Dasan Insel W Mäns 225 » o pbou sl i Besondere Karte sit Landw. Kredttbrtefe gest 4 kos. Landw. Krcdtkbrief WH- g««»s g. Is - e . » re Es G» Seite 41 o« G» Uuut asssssssstpxgsi Jst ALTMAYEwa geistsgngtsM Beet - Nach völlig qeicbäf waren die Umsiitze a« cmßerordentlieh gerin fehlten fast ganz, und unter sich. Trotz über von 1 bis 8 Proz. konn als unfreundlich bezeic Allgemeintendenz mail Umsäven 17 Proz. ans erhöhungsbedingungen gesellschaft »Hm Mast da man hieraus ein-en Grammophonindustrie richten über die Londo phon nicht vor. Auch .· mic- i- neidhsmuk kaput-, M- Ins It Oh Werth-I- sslelhe v. il de. Illlq II Des-kecke Reichesnlelhe v. l! Deutsche Kelch-nd- k. Gol( sichs stillst-leihe wo II siche- scfittnsmelr. Rekht do. Reihe Dmä lILPINthImam sich-. Llnckeellelsr. I. do« selbe so« Reihe do- Reihe VJsllsssuslonoMlalChL »z -ldsuoqach. Cis RGAUUIquaIi D.Anl.Abl.-sch.o. Auslosunseä bisch. Werth. Anleihe von 1- Deutschs schubqohietsealei Pius-Ihnen uns sehnt t- Stlk n. H s. Soidqflr.l ds- Who lil do- floshe Vll do- Right Vlll do. Ruthe IV do. Reihe V Jo. Fonds I da. sub-Goldpftlbr. I do. da. si- Cutsosh tu R. ein« solwkh R öc. K äu« do. s do- dc K ett-. sah- Q fl sic- da I Sol-ab. w K Erbl. I- cksslbh coldpldhr. K da. Aufs-erwies oldtfisnt smswuskkvksqwsmi M. Jo« I do. I- )- Kmlmh s. so- Chgarflr. l do. o no ll do- 10l s V da. Reihe V da. Falk-o N do- Rsilse V sc« stärkt-Asle V do. holde V ds- Aoiho X so- Islfio A sc Miso A Jo- soiho X tir. Reihe A Ö. Kaido IJ I. s- ekwu ME- Ia . In . v dm Reihe Il do. Islds N da. Reihe « Osuivscpthsckh s- Soldltkddsbionfl LlMka Sumpf-nähn soll-is to- solls da Islhs do. Isfho’ Mk Um ·--s"-s . · I» flfllkls «sssssi-so .Im·s.s.s..fssl Illkciosssosissw .-...1 s VIII-TUTTI · . . »W« HPIYCJIJ--scsis-l m ro.. .--· Amst:kds.:s-flomrdsm · - sog Äihsu..·..o-·Ioou: Diones-anso · - . . Eulen-L . . . - - ·« slsoc Umiq..-·.·.»mo hslkinsfou .· ,- -- - 1 y.lis"---·ioss· -.. FIZTELCIJJJITIITJL Weib-san -·-».-· banden-Worte i s s · we cIIO-·---ssstsi- Plkissqsssssoss« Pf.l-·sisst·ot·« scmdsoossoossts M- ..«...··.IC Spuk-Lots. .---»-10 älts- dolakåsstöiskemk .hs - w ss - LWM......J..M Istl Ilmno’ H- ex mä. mir-. uso WOTHMMOÆ di oo b clai Abs-ums wish
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