Delete Search...
Dresdner neueste Nachrichten : 19.10.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192910191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19291019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291019
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-10
- Tag1929-10-19
- Monat1929-10
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.10.1929
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Kleine Herbstmusik Von Ossip Kalt-nies- Das iii der Herbst. Er hält uns tilbl umfangen Und kränzt am Morgen und mit Reis das Haut-. Die goldnen Früchte hängt er in die langen Alleen und malt die Landschast gläsern klar. Wer weiß noch Lust und brennendes Verlangen? Wer weiß noch, wie der wilde Sommer wartl . . . Wir wollen nun der Verse buntes Bildsein Zum Kranz verwinden und von Glanz ersiillt sein. Jnt Schilsrohr klagt der Wind. Die Rede zittern. Von braunen Hängen schwebt der Hörner Klang. Das schlanke Jagdichloß liegt in goldnen Gittern. Die Silberfeen schimmern wegentlang. Da wandeln Damen, willen nicht von bittern Stunden der Nacht, die nd wie Jahre lang, Sehn nicht die Welle, die sich tödlich kräuselt, Hören nicht Klage, die im Winde säuselt . . . Da funkeln Asiern, dunkelblau und rote, Und Georginen sind in Gärtnerein. Da leuchtet sich ein gelber Wald zu Tode. Ein Jünglin sinkt zu trüben Träumen ein. Ein Dichter fchreibt auf etwas eine Ode. - Am Abend kostet wer den neuen Wein- Man läßt sich von Gedanken qern»beschweri sein Und ist bedacht aus mildes Abgellartseln Dies ist der Ort: hier weilten viele Dichter-, Oft einsam, oft in kleinem Kreis geschart. Wer weiß noch, was das heißt seit Ludwiq Richiets Zu uns ist Haß und Häßlichkeii gepaart . . . Wie löblich dünkt die Freundin mich, dte lichtet Erinnrung voll, grazil, netvög nnd zart Gelehnt steht an das zierliche Geländetl Sie denkt an Goethe-i oder an . . . Kalenter. Die Nebel wallen ob den welken Wiesen. Die bicdetn Winke sind ein wenig-feucht. Ein Fräulein, welches sich verkühlt muß niesen- Acn gelben Wege eine Schnecke ireucht. Ein ältrec Herr geht etwas Bier genießen, Weil dies ihm gut und unterhaiiiam deucht. Die dicken Berge liimtneln sich langweilig. Nichts als ein übervvller Bach ist eilig. Ein Heer spricht ernst mit einem schönen Knaben Auf Monti liegt schon etwas dünner Schnee. Ein reicher Bürger läßt sich ietzt begraben. Ein blasses Mädchen promeniert am See. Es ist seht kühl. Die einen Mantel haben, Verweilen still int Garten am Cass. Aus den Platanen wehen hin nnd wieder Verweer Blätter ans die Wege nieder. Der Wind greift kalt an halbgestntbne Herzen, Die frieren in der leblosen Allee Die Antos seufzen in verstimmten Terzen- Die Dämmrung liegt im Tal wie bleiches Weh. Jn den Saiong liest man beim Schein von Kerzen Gedichte not nnd ichliirft den beißen Tec. Und wie die Blätter an den Scheiben tanzen, So wirbeln bunt Sonette hier nnd Stanzem Wenn wir des Paris verwundne Pfade wandeln, Die-nun von Land ein toter Teppich deckt. Grüßt noch ein Blick ans sanster Augen Wandeln, Glückt noch des Knsses zärtliches Kot-fett. Doch müssen wir von großer Schwamm handeln, Wenn uns »die Nacht ins leere Zimmer schreckt Wir nehmen Abschied, sehen uns entgleiten Und gehen hin, einsam den Schlaf bereiten. Wenn uns die dunkleren der Stunden wiegen, Dann wissen wir. wie sehe wir einsam sind. Wir miissen in den talten Zimmern liegen, Und an den Fenstern weint det weite Wind. Wir möchten wieder in den Sommer fliegen- Indes der Herbst nnd mehr und mehr nmipinnt. Und Jahr nm Jahr trägt weiter uns von hinnen . « Viel seliget ist Enden als Beginnen. Dkl Mle bkl MWMIU Wiss an Gedächtnis Sterben Ludwi« Reib- Am 11. Mai 1849 wurde in Klaufenburg ein siebenbiirgisch-sächfischer Pfarrer, der im vierund sünfzigften Lebensjahre stand, vor das Kriegsgericht der ungarischen Revolutionsarmee gestellt, weil er aus Befehl des in Siebenbürgen kommandierenden Generals Puchuer 13 letbeigene deutsche Ge meinden vor plündernden Horden ge rettet und in das autonome deutsche Siedlungsgei biet eingemeindet batte." Er wurde - wider alles Recht, denn die legitime Macht war bei Oesterreich —- znm Tode verurteilt. Drei Stunden nachher sand die Erekution statt. Er benutzte diese Frist, um feinen Kindern einen Abschiedsbries zu schreiben, in dem er feine letzten Verfügungen traf, mehrere Lebensvliine ihrer Sorgfalt anvertraute, die politische Lage klar und ruhig streiste nnd in seltener Ueber legenheit eine Schlußfumme seines Lebens zog; dann gab er feinen Kindern einige Ratschläge und vertraute ihnen auch das Wohl eines von ihm aufgenommenen ungarsifchen Findelkindes an. Dies tat er, bevor ihn die Ungarn anfforderten, zur Zitadelle zu steigen. Auf dem Wege dahin verlor er die Ruhe nicht nnd sprach mit einem Freunde über fein Sterben, als stünde er fchon weit über diesem Ereignis. Als ibn ein Soldat anschrie, weil er zu langsam ging, antwortete er: »Sei stille, ich wollte sehen, ob du so slinl hier hinauf »- iefeft, wenn du zum Tode geführt wiirdeft." Auf der Anhöhe blickte er um fich, schritt ins Karree, betete und warf den Hut mit dem Rufe ~D e n b r a u ch e ich nicht mehr« von sich und starb ossenen Anges, so ehern nnd gottergeben, daß der kommandierende Offizier erschüttert vor feine Leute trat: ~Solda- » ten, lernt von diesem Manne, wie man für fein Volk ftirth« Dieser Mann, den man in seinem Pfarrdorf ver baitet hatte, drei Monate nachdem die Ungarn das Land besetzt hatten, Monate, nach der ihm zur Last gelegten Tat, starb in vollem Bewußtsein, sich siir sein Volk, das altkaiserlich gesinnt war, zu opsern. Wäh rend der Gefangenschaft hatte er eine Fluchtgelegeni beit, die ilnn Freunde anbeten, ausgefchlagen. Er starb des Rechtes willen. is.ss- Stephan Ludwig Noth war der be deutendste Schriftsteller, den die Siebenbiirger Sachsen hervorgebracht haben. Ein publizistischer Kopf. dessen Thema die Menschenerziehung war. Als Tübinger Student 1820 sloh er, nach der ersten Lettüre einiger Seiten Pestai lozgi, die Universität, zog nach Jsectem um an des Meisters Seite zu treten. Die Eindrücke, die er Zier gewann, wo er Latein lehrte und ein Buch » er Sprachunterricht« schrieb, das Pestalozzi beniitzte und ins Französische und Englische übersetzen ließ, wiesen ihn aus lebendige Resormmöglichkeitcn des sieben biirgischcn Volksschulwesens hin, das aus wenig ent wickelter Höhe war. Noch ehe er das 25. Lebensjahr erreichte, unterbreitete er sowohl in Wien als auch in der Heimat bei den Behörden einen Plan zur Errich tung einer Lehrerbildungsanstalt. Man lachte ihn aus. Er stellte aus eigenem Gut den Grund zum Bau der Anstalt zur Verfügung Die Unterstützung blieb aus. Nach kurzem war er gezwungen, den üblichen Weg siebenbiirgiseher Theologen einzuschlagen, erst Gomnasiallehrer, dann Pfarrer zu werden. In Tübingen, während der Heimsahrt von Jsertem hatte er promoviert mit der Arbeit »Das Wesen des Staates als eine Erziehuttgsanstalt xür die Bestimmung des Menschen«-, deren Thema ür seinen pädagogischen Trieb kennzeichnend ist, zugleich aber eine Wesensseite enthüllt, die vielleicht seine stärkste Eigenschast bedeutet nnd. wenn sie nur ernst und ties genug erfaßt wird, alle seine Anlagen um schlicßt. Er war Politiker in dem großen nnd gewichtigen pädagogtschen Sinne, der die Erziehung aus das gesamte Volk ausgeweitet sehen möchte. Damit verschiebt sich das Schwergewikht vom politischen Handeln um » den Tagesvorteil ans eine politische Tat, die, des Ge gebenen wohl achtend, doch das wirklich Dauernde und Dauer Gemährende erstrebt und dort endet, wo solche weite, geniale Auffassung der Führerstellung letzte Gültigkeit findet: im Neligiösen und Philosophischen. sit-II- Sein Leben war ein einziges glühende-I Gewissen, iein sittliches Postulat, das er dem Alliag feines Volkes entgegenstelltr. Kein Wunder, daß er keine Vorteile und Erfolge damit erntete. Das Dasein einer aus landdeutfchen Siedlnng von dem Alter der Sieben- M- Von Ist-neu zum-h O « Is bürgcr Sachsen erhält sich in immerwährenden Kämper um den nationalen Bestand. Dieser scheint im allgemeinen dann am gesichertsten, wenn die Kon tinuität der Organisation und der Xtixrertradition gewahrt wird. Das bewirkt eine gewi e endeng nach der Mitte und der Mittelmäszigteit bin, an der be gabte und bgonders Menschen ohne Komkromisssfkigs leit leicht I eitern. Jst solchen Lords inissen legt auch die G sahr der Erstarrung und damit der Volksschitdignng ans einer viel ernsteren Seite als in der Beeinträchtigung der momentaneu Macht osiiion. Die innere geistige Frische und Schöpferkraft wird dadurch verr ngert. Dieser Gefahr sind die Sachsen tiicht«imn»ier»entgangen. · ·«- f - St. L. Roth war das« Gegengift dieser Ver fasiung. Das Gewissen und frische Blut sur den alten Organismus. Tragisch und nur«-in die en Verhältnissen erklärlich ist fein Schicksal. Er versuchte wie als Jüngling in unzähligen Plänen, die er vor legte, Neuerungen, Gründung-en wichtigste Verbesse rungen durchzuführen« ohne jemals völlig zu siegen. Der zähe Teia nalym tzn nicht aus. Er war wohl be teiligt an manchen Gr ndungen die bis heute leben s. B. der Sieoenviikgiswxiiche emwiktichq ti vereim er artindete den Jugend nnd und wurde de en Führer, aber ed war ihm versagt, längere Zeit - mitten dieser Schöpfungen lebendig zu ««lirkcn. Doch dies erst bedeutete die Aufgabe feines Lebens. Nicht eigentlich die Publiziftik war es, was er suchte, sondern die Fühlungnahme von Mensch u Mensch, die Arbeit ans-Volke selbst. Dorthin trieb than feine Veranlagung. Nur im Dorfe durfte er sein, was er bei größerem Verständnis feiner Zeitgenossen sur ein ganzes, wenn anch noch so kleines Volk hätte sein können: der Seel forgcr nnd zugleich praktische Hausvater. si- « ·- Da ihm dies unmöglich war, nahmen seine Schriften, Warnungös und Mabnruse an die Zeit, die Fülle dessen aus, was sonst von Mund su Mund ge gangen wäre und sich in den Sachsen selbst erfüllt hatte. Seine Vorschläge wurden später verwirklicht, aber die unmittelbare Einwirkung aus Person und Sache, die beiden den sortdauernden Geist der großen Persönlichkeit übertraan hätte, war unersetzlich. Die Schriften sind dem bema nach zeitlich be dingt, Stellungnahmen zu Fragen, die man als dringend und drückend empfand. Sie wachsen aber über die Zeitbedingtheit hinaus durch die Art der Darstellung und ihren geistigen Gehalt, der, wie bei allen großen Menschen, ie äußere Richtig keit der Ansichten als nebensächlich erscheinen läßt und aus höherer Ebene das Unvergängliche in geistiger Snntbcse übermittelt. Dies kann in einer ozios logischen Studie ebenso gut geschehen wie in einer Dicht-ung. - - » - Seine Schristen »Die Zünfte«, »Der Geldmangel«, »Der Sprachkampf« sind Dichtungen, wenn man das zuvor umschriebene Maß an sie anlegt und eine schon im Sprachlichen gegebene Darstellungdkrast dazu ver langt. Wie bei allen aus dem Volke lebenden und sür dieses wirkenden Männern, allen Menschenerziehern, ist auch seine Sprache zugleich volkstümlich und edel, zugleich Dichtung und Gleichnis, Bild und Anschau ung. Dadurch ist jeder Saß, den er schrieb, noch lebendig und selbst solches, worüber unser Wissen anders urteilt, blieb gültig. Noth besaß die Kraft, seine Tragis zu ertragen. Er wuchs an dem eigenen immer wieder durch Unver ständnis der Oeffentlichkeit und Fehlschläge verdüster ten Leben in eine lichte, heitere Größe hinein, durch die sein Fugendseuer schließlich in geläuterter Glut brennt. uch darin, in dem sprühenden Temperament war er seiner Umgebung voraus wie in dem weiten Horizont seiner Betrachtung, die man später in feinen Werken, Briesen, Anmerkungen und Tagebiichern ent deckte, als man durch die Größe seines Sterbens ihn selbst erkannt hatte. · , Freilich, die läuternbe, erzieberische Wirkung, die bei ihm aus das Sein, nie aus das Wissen gerichtet war, blieb ihm auch zum großen Teil aus die Nach welt versagt. Er hat sein Volk nicht umfeänderh ja. sein Einfluß ist kaum so groß wie de Wirkung mancher Philosophen, die ihm an menschlicher Größe unterlegen waren, dafür aber ein geschlossenes aus gezeichnete-s System ihrer Weltanschauung vorweisen konnten, an das man sich dann auch berufen kann. Was er tat und sagte, war aus Stärtun und Ver- Feistigung der Menschen geristeh tvaEllos viel cicht in der Gesamtheit der eußerungen immer tief und erfüllt in den Einzelheiten Die Ge sglossenbett seines Oersd keit drückt sich s lieblich im any-en seines end aus, in dem Hemden NR er days iedetlöyäenj dekrch leiseste e nige an einen Tode sü de sm seitens en an dein slladesten einen Änee- Za so wurde eevknin ilattonalbelden der lesen üeser Sachsen. e Gesamtausgabe seiner Werte ssiie Deutschland bet De Or ter u. Ev» bisher zwei Bitt-de ers-steilen enthält ufo viel sprachliche und menschliche-« dn elten, so viel männlichen nnd rest giösen Geist, Le enswetsheit und Tiese, dass Noth ruhig neben die wesentlichsten Männer des Ausland deutschtums gestellt werden kann. Ein Mann, der in einem erschiitternden Maße das Schicksal grosser Detittisåbter erlitt: den Deutschen seiner Zeit überlegen du s Kundgebmig der Baprifchen Volkspartei D( München, 18. Oktober. Die Bayrifche Volks pacm verstummte am Donnerstag abend tm Fest faal des Malthefersßräus eine große Parteikunds gehang, in der der Parteinorfitzende, Landtagsabgeordneter Schäfser nachdrücklich gegen das Volköbegehren Stellt-n g n a ben. Seine Ausführungen schloß der Redner wörtlich mit folgender fe erlicher Feststellung zur Kriegsschaldfragc »Wenn wir die Torheit ab lehnen, daß ein Volk-begehren fremde Gewalt und Unrecht brechen könne, wenn wir auch erkennen müßten, heute noch zu schwach zu fein, um dieses Un recht völlig zerreißen zu können, so haben wir doch den heZigen und festen Entschluß, unerschütterlich und unerm dlich, und sei es Schritt um Schritt, den Weg zu erkämpfen zur deutschen greiheit »und zum deutschen Recht. b im Kampfe um die Lüge der deutschen Kriegs schuld, im Kampf gegen fremde Raubgier und Unter drückung, ob Volksbegehren oder nicht, tu die-a- empi tm- es m ein,-zumu «» - . ein Deutschland seien-. tu Ue wolf « i wal- M mu. QFMZUMIUKUM Am « U l di R d ä s d baprsztäe Mira-g and e e e Seh ffer sprach er ID. stimme Hier die suspirktms m M Ocaues - « « - aus die innetdentschen Finanzprobleme. Er erklärte dabei, der YoungsPlan stelle ebensowenig wie der DaweösPlan eine wirtschaftliche Ldsnns des Remu tionsproblemö dar. Deswegen sei as, was der gering-Plan von Deutschland verlan e aus die auer nicht zu erfüllen. Gingehend besäste sich Dr. Schmelzle mit der beabsichtigten Aenderung des Reichssinanzauggleiches. Wenn ein Finanzansgleich Hang-ei iwkie er verschiedentlich in der Presse ange n g e- Io würde dies den letzten Axtsieb aus die Ceci stäudiqteit der Länder bedeuten. . Der § 85 bilde die Grundlage der Existenz einer Reihse kleiförör Läniäerfi Wär-ice ersibeieiäigä fo leite mnceeeenun em en o ewoen oder nickt, an Preußen anschließen. Fluch für Bayern sei der §B5 eine Lebensfrage Würde er verschwinden und käme dazu gar noch die Kürzung des Anteils von 75 auf 60 Prozent bei gleichzeitiger Herabseæzmg des Steuersatzes der hohen Einkommen und die höhung des Existenzniiiiimums, f o entst lind e- iür Zaoekrn ein Ausfall von 122 Millionen ar . Das Land Bayern wstde sich in kurzer Zeit vor hie Unmsqlichkeij gestellt sehen, feinen staats haushalt aufrechtznerhaliety Der Minister schloß unter Beifall, daß Bayern vom Reich nichts Unrechtes, doch auch kein Geschenk wolle, aber es verlange, daß das Reich seine Verpflichtungen gegen Bayern erfülle. Niemals werde man es erreichen, daß Bayern auf seine staatliche Selbstandiakeit verdichte und in einemgroßs deutschen Einheitsstaat aufgehe. Eine Lebensfrage fiir Maevonald Telegramm unsres Zotten-andeuten langen mit den Kohlcnindnstrien der andern europäifchen Länder wieder anfgenoinmen werden. Fiir die Arbeiterregiernng ist es, was ia schon dei der letzten Haager Konserenz in Erscheinung trat eine Lebensfrage, fiir die notleidende englische Kohlen indnltrie endlich eine Regelung zn finden, die die Jn dnitrie wieder rentabler macht nnd gleichzeitig die An sprüche der Bergardeitcr befriedigt. Von der Be seitigung des nnn seit Jahren latenten Koblenkoniliktö ziängkgeradezn .ab,-eb nnd wie lange sie noch am Ruder bleiben ,wird. Den Aenlzernngen der Berg arbeiterliihter in den letzten Tagen entnimmt man. daß die Verhandlungen iiberrafchend gut verlaufen lind- Die Gee-Abküstungskonferenz Giimfon Führer der amerikanische-i Oel-gossen X Washington, Is. Oktober. antrh Funk sprnthJ Präsident Hoooer hat sich entschlossen, Staatslekretär Stimfon mit der Führung der amerikanischen Delegation bei der Mariae abrtiitnngskonierenz der iitni Mächte zn betrat-en In Regierungskreifen neigt man der Ansicht zu, daß Stimfon der einzige Vertreter der Beteinigten Staaten bei der Konfetenz fein wird, obwohl diese Frage noch nicht entschieden ist. Falls Stimfon als einziger amecikanifcher Delegierter nach London gehen sollte, co werden ihm dort zweifellos der ameri kanische Bottchaiter in Briisseh Gihfom nnd Konter admiral Hilaty Jones, die als amerikanische Dele giette an der Konkerenz von 1927 teilgenotntnen haben, als Betatet zur Seite stehen. RFI L o n d o n , Is. Oktober Die Pläne eines Zwangssuudikats im englischen Kohlenbergbau haben in den letzten Tagen beträchtliche Fortschritte ge macht. Die beteiligten Regierungsstellen hoffen, in uaher Zukunft die notwendigen Vorlagen einbringen zu können, unt die einheitliche Zusammensalsuug des Bergbaues im Gesetz zu oerankern. Die Organi sation der Grubenbesitzer steht in täglichen Verhandlungen mit der Regierung und hat dieser gestern einen endgültigen Entwurs siir das umsassende Kohleniyndikat unter breitet, das in Zukunft Erzeugung, Preise und Absatz fiir Kohle stir ganz England einheitlich regulieren soll. Gleichzeitig hat die Regierung Verh a u d - lungen mit den Bergarbeitern iiber die Regelung der Arbeitszeit gestihrt. Ein Komnromiiz steht iu Aussicht. durch das die Arbeitszeit zunächst in den bessersituierten Revieren aus 71X2 Stunden herab gesetzt und die allgemeine Rückkehr zum Sieben stundeutag in Aussicht geitellt wird. Die Lage im Bergbau zwingt zum unverzüglichen Eingreisen, da zwei Drittel der Tarisoertrtige in der Industrie gegen Ende des Jahres ablaufen und ein neuer, ausgedehnter Grubenstreik keineswegs ausser halb der Möglichkeit liegt. Ein erleichternder Umstand ist die b e d e u t e n d e Besserung der Kohlenkoniunktur in den letzten Monaten, die nach Ansicht der beteiligten stellen ein Kompromiß zwischen Grubenbesitzern und Bergarbeitern möglich machen werde. Wenn der Kon flikt iiber Arbeitszeit nnd Liihne beigelegt ist und gleichzeitig die Zwangssyndizierung durchgestihrt wird, sollen die im September im Haag be-; gonuenen internationalen Verhandsi M Gipsswechfelforfchuugeu Von unserm Mitarbeiter - k. Berlin, im Oktober Die großen Fortschritte auf den verschiedenen»Ge. . bieten der Stoffwechselforschuna geben derldiesiahrk fßen Tagung der Gesellschaft für Ver auungs- und Stoffwechselkrankheiten, die zur Zeit unter dem Vorsih des berühmten Magenchirnrgen Professor Dr. v. Hab er er in Ver lin stattfindet, eine besondere Bedeutung. Die Ver treter-der verschiedensten Spezialgebiete, Jnternistem Chirnrgem Pharmakologem Physioloaen n. a. ver einigen sich hier, nm Stoffwechselsragen von ihren verschiedenen Arbeitsgebieten aus zu besprechen und ibre Forschungseraebnisse zu dergleichen Schon das erste Hauvtreferah die »P h a r m a t o - tberapie des Verdauungskanals", vorge tragen von dem Berliner Pharmakoloaen Professor T r e n d e le n b u r g , führt so tief in wissenschaft liche» Einzelheiten, daß bier nur aus zwei Punkte bin kiewcesen werden kann. Der Referent trat besonders tir eine sehr genaue und exakte Priifung aller Uezneimitiel ani Reinheit nnd Ungeiiibriichkeit mit oHilfe von Tiernersuchen ein. Er warnt vor der erwenduna älterer, stark wirkender Absicht mittel, da sie einen starken Entziindnnasreiz auf die Darmschleimhaut ausüben. Auch von der zu bäufigen Verwendung von Einliiusen wurde bei dieser Ge legenheit aP ernten. In neuer Zeit hat sich als mil des und cgonendes Abfübrmittel besonders das Paraffintil bewährt. Es bildet im Darm mit Wasser eine Aufschwemmnnkn die eine zu starke Eindickung des Darminhaltö verhindert. ; Die moderne Medizin ist bier wie auf andern Ge bieten bestrebt, möglichst solche Stoffs anzuwenden, die der Körper selbst berxtellt und unter physiologischen Verhältnissen verwen et. Ein solcher Stegs ist das Cbolin Es wird in der Darmwand «elbst ge ildet und ift chemisch mit der Gehirnsnbstanz verwandt. Man sei-raucht es vor allem, wenn Darmliibinung droht. rose Bedeutung bei der gefiirchteten Z sarmliibmung nach Operationen bat der Ertrakt ans einem Teil des Dirnanbanged erlangt, also ebenfallb ein aus dem Mirner gewonnener Stoff, der noch giinstiger zu wirken scheint als das cbolim welches man nur in sehr kleinen Dosen verwenden darf. Außerdem wirken die ans der anophnfe gewonnenen Prävarate günstig auf die Steigerung des Blutdrucks und Kräfti gung des Blutkreislaqu - Von der klinifchen Seite wurde die Wirkung uon Atzneiuiitteln aus die Berdaunugöi organe durch Professor Westphal (sannover) beleuchtet. Der Reserent wies dabei vor allem aus den großen Wert der Röntgenuntersuchung hin, die ietzt so ver seinert und zugleich neteinfacht ist, daß der Kliniker die Wirkung der verabsolgten Arzneimittel unmittel bar mit dem Auge auf dem Röntgenschirm verfolgen kann. Aus Grund solcher Beobachtungen konnten inter essante Einzelheiten über die Wirkung der Magensäure beim Magengeschwür sestgestelltwerden. Vor dem ü b er mäßigen Gebrauch von doppeltkoblens sa u r e m N a t r o n, das tn vielen Familien geradezu als Universalmittel bei allen Magenstorungen gilt, warnte der Reserent ausdrücklich. Ein großer Fortschritt liegt in der Verwendung von Knoblauch und Tierkohle zur Betämpsung der Bläbungsbes schwerden, insbesondere bei Schwerkranten und Operjertein Die Ehirurgen Orator und Petermann teilten mit, daß sich die Hungerknren vor Operationen nicht bewährt haben. Man läßt heute auch unmittel bar vrr der Operation eine gewisse Nalfrungsaufs nahme zu. Der Darm soll nicht ganz leer ein, damit die normale Erregbarleit erhalten bleibt und keine Darmliibnmng eintritt. Morpbinm zur Schmerz betämpfung wird nur in geringen Doer und in Ver bindung mit andern milderen ichmerzftillenden Mitteln verwandt, um Brechneigung nnd Gen-Lib nungsgefahr zn verhindern. Ein ganz hervorragen des neues Mittel zur Hebung des Kräftezufiande ist die Einflöfznng größerer Mengen von Zuckerlbsung in die Bylntaderin Allein durch dieses Mittel ist schon manches dabinschwindende Leben in lehier Sinn-de gerettet worden« - Ein Gebiet von sehr großer praktischer Bedeutung wurde durch das Referat über den Magenpfsrtuekkramnf lelorolpasuuss berührt Ursptiinglich soll-te der bekannte Kinderarzt Professor Schloßmcfmn Güssen-oka darüber refe rieken. Er war jedoch durch eine Reise nach Umriss Om- 2 Mdm Ruthe Wsm S- M, ikgxxpue um Nr. 245
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview