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Dresdner neueste Nachrichten : 22.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192912227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19291222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291222
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-22
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 22.12.1929
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Dresdner Neu-sie Nacht-Echten SouukaL2ZYkzember 1929 Annahme des ~Sofortprogramms" Deutscher Reichstag 122. Sitzung vom 21. Dezember vDZ. Berlin, 21. Dezember (Eig. Dkaihtberichn Präsident Löbe erükfnet dje Sitzung um 11 Uhr. qui der Tagesordnung steht die e r st o B e r at u n g M von den Regierungs-parieren beantragten Gesetzes zur außerordentlichen Tilgnnq der schwebet-den Reichsichnld, muzch bis zum Ensde«deö Jahres 1930 ein Betrag von 450 Millionen angesammelt werdens soll. Abg. Ur. Vrtining (Zentr.) erklärt namens der Regierungsparteien folgendes: »Der Entwurf eines Gesetzes zur außerordentlichen Tilgung der schweben pen Neichsichuld ist eingebracht worden aus der Not wendigkeit heraus, noch vor der Vertagung des Retchstageö die Voraussetzungen für die Ueberwin dung der Kassenfchwierigkeiten des Reiches zu schaffen- Die Stellung der von den Antragstellern vertretenen Parteien zu dem Finanzprogramnt, dessen Grundzüge die Regierung entwickelt hat, wird dadurch nicht ge ändert. Die Parteien find ftch bewußt, auf dem hier mit cingefchlagencn Wege gleichzeitig die Fortführung der durch das»nationale Intereer gebotenen Aussen politit zu gewahrleisten.« Reichskanzler Mutter- Der Antrag ist als Jnitiativgesetz der in der Re gierung vertretenen Parteien eingebracht worden« Das war not-g wegen der raschen Erledi gung dieses Geietzentivicrfes. Ich habe am 12. De zember im Reichstag auf die Notwendigkeit der Ueberivindung der Ultimoskhwierigkeiten mit aller Deutlichkeit hingewiesen. Die iiieichsregierung war damals der Auffassung daß nach Vorlage ihres Re sormprogramms und mit Erledigung des Sosort programms »die vorhandenen Schwierigkeiten liber wundcn werden könnten. Das Reiclesinanzministe riuin hatte dazu Verhandlungen mit einer amerika nischen Banksirma eingeleitet. Als diese Verhand lungen am Mittwoch abend noch zu keinem abschlie ßenden Ergebnis gesiihrt hatten, habe ich das Kabinett auf Donnerstag vormittag berufen, weil nach meiner Ueberzeugung die Entscheidung nicht länger hinan-z -gezögert iverdenldnrste Die Reichsregierung war in dieser Sitzung einstimmig der Auffassung daß innerhalb 24 Stunden Klarheit iiber die Ueberwmdung der Kallcnschwierigkeiten ge schafer werden miißtr. Das Kabinett erfukhte mich, dazu Verhandlungen mit dem Herrn Reichsbankpriisidenten zu führen. Diese Verhandlung-energaben, daß zur Vehebung der vor handenen Schwierigkeiten seine E r w e i te r n n g d e s Sofortprogramms der Reichsregiernng nötig war« Das Ergebnis dieser Verhandlungen fand sein-en Ausdruck in idem vorliegenden Antrag. Der Antrag jft also Unter Mitwirkung der Reichs eegiernng entstanden. Nur wegen der Notwendigkeit einer raschen Entscheidung hat die Reichsregiernng nicht einen eigenen Gesetzeutwnrf im Reichskat ein gebracht. Sakhlikh entspricht der Antrag dem 14. Punkt des am 12. Dezember vorgelegten fein«.ln.3programms. Ich habein meiner Rede vom 12. Dezember der Nut ivendigkieit der Tilgnng der Reictwichnlden eine be sondere Bedeutung beigemessen. Der vorliegende Gesetzcntmnrf legt fiir dag- Etatcsiahr 1930 die Tilgnng non 450 Millionen Mark gesetzlich ietzt schon fest. Tad erwies sich als notwendig, nachdem gegen die Er wartung der Regierung sich heranggeitellt hatte, daß das vom Reichstag ani Jst. Dezember gebilligte Sofortprogramm, dass die Erhöhung der Tabakiteuer und der Beiträge zur Arbeitslosenver sicherung bracht-e, zur rafchancskhassung der nötigen Ulttmokrcdite von 330 Millionen Mgzjk Licht ausreichte (Hört, hist-us Die Reichsten-terram hat die siins in der Regierung vertretenen Part ·eu dann dringend gebeten, fiir die alsbaldige Verabsnednng dieses Gesetzentwurses ein zutreten-, weil sie allein dadurch die rechtzeitige Ve schaffuna der bis Ende Dezember erforderlichen Kre dite gesichert fah. Damit sind die außerordentlichen Gefahren abgewendet worden, die in- der Gegenwart und in der nahen Zukunft Staat nnd Volk schwer be drohten und über die ich heute nicht erneut eingehend zu sprechen brauche. Es ist nunmehr Aufgabe dieses Gesetzeiitwitrses, auch den Willen des Deut-schen Reichs tages zur Mitwirkung an der raschen Sanierung der Reichssinauzen zu bekunden. Die Annahme dieses Gefetzentwurfes wird nicht ohne Riickwirkung aus das Finanzprogramm »der Reictisreaiernna fein. Die Regierung wird unverzüglich die notwendian Ar betten leisten, usm diesen neuen Teil des Sofortpros gramms in den Rachmcn ihres allgemeinen Finanz programms einzugliedeM Es wird dabei zu prüfen fein, ein wie großer Beitrag der zur Tilgung der Reichsfchulden im Jahre 1930 erforderlichen 450 Mil lionen durch Senkung der Ausgaben ides Etats ge wonnen werden kann-. Die Finanzlage des Reiches zwingt zur Sparsamkeit Der Weg, den die Reichstegiernng gehen will, ist schwierig nnd buntem-old Er wird aber von Regierung und Reichstag be schritten werden müssen, wenn wir zu einer end gültigen Santerung der Reichsfinanzen kommen wollen. tßeifall bei der Mehrheit-) Von den Kommunisten ist ein Mißtrauensantrag gegen Dr. Hilferding eingegangen. Abg. Dr, Bang (Dnat.) geht aus die Entwicklung der Finanzfchwierigkeiten im letzteiuJahre ein. Mi nister Hilferding habe zunächst die Lage nicht richtig dargestellt und habe von siassenfchwieriakei ten gesprochen, während es sich um ein Finanz defizit handelte. Ein ernster Vorwurf sei der Re gierung daraus zu machen, daß sie im Etat 1929 die Einnahmen zu hoch, die Ausgaben zu niedrig ange setzt hat. Unser Mißtrauen aegen Dr. Hilferdina set so groß, daß das technische Mittel des Mifitrciiiens votums zu feinem Ausdruck gar nicht ausreiche. (Lakhen links.) A-b-g. Dr. Nenbaner tKomrrU erklärt, die Sozial demokratie habe sich dem Finauzdiktsat Dr. Schacht-s unterworfen. Abg. Stöhr (Natsoz.) erklärt, der vorliegende Tilgungsantrag sei das Produkt einer Paarung des Leichtsinn-Z mit zerftörender Angst vor dein, was sei und was noch kommen könne. Abg. Klönne (Duat. Arbeitsg.) spricht sich kurz gegen den Tsilauugsfonds aus. Damit schließt die A ussprache Ein koni nmnistifther Antrag auif Anaschußiibcrweisung wird abgelehnt Der Juitiativaetetzentwnri auf Bildung des Tilaunasfonds wird in erster und zweiter Beratung angenommen. Es folgt die dritte B e ratung des Initiativ antrags der Riegicrunnspartcicn auf Erhöhung der Tabakstcuer. Abg. Stöhr (Natsoz.) bestreiten daß die National sozialisten von den Zigaretteu-(«TB)rofikonzernen finan ziert würden. Die Nationalsozialisten hätten viel mehr die Monopolstexlung dieser Zion-Ferne bekämpft, im Gegensatz zn den Sozialdemokraten, die alle ihre Grundsätze iiber Bord geworfen hätten. Von den Siiegicrnngöparteien find A e nde rungsa ntrii ge eingegangen. Danach toird die Steuer für Feinschuitt-Pfeifeutabak weiter e r mäßig t. Die infolge der Steuer ermäsiignng steltungglos werdenden Angestellten nnd Arbeiter sollen unbeschadet der Arbeitslosenversithæ rnng fiir die Dauer eines- halben vJahre-s mit 75 Prozent des durchschnittlichen Arbeitsverdienstes unterstützt werdet-. Ilbe Biill (-Dent.i bedauert die über-haftete Erledigung der Vorlage, nur die bekannten zwaugsliiufigen Umstände könnten seine Freunde ver anlassen, sür das Tabaksteuergesetz zn stimmen, Abg. Dr. Hertj (50·3.) erklärt, seine Partei stimme der Vorlage nur angesichts der Rassenschwieriakeiten des Reiches zu und well die Vorlage einige Verbesse rungen erfahren habe. Abg. Di-. Föhr-Baden tZentrJ erklärt, das Zen trnm habe gegen Einzelheiten der Tabaksteuer st a r k e Bedenken. Die kurze Besristung des Kontingents könne zu Schädigungen des Handels- führen. Die Regierunsgsparteien hätten mit ihrem neuen Antrag aus niedrigere Besteuerung des Pfeisentabats die Ge fährdung des beimisthen Tabakbaners vermindert An gesikhts der siuanziellen Notlage des Reiches werde das Jentrutn der Vorlage zustimmen. Abg. Dr. Hoff tD. Vp.) äussert Bedenken gegen die kurze Dauer der Kontingcutieruug, erklärt aber, daß die Volkspartei die Vorlage annehmen werde. Damit schließt die Aussprache Die Aenderuugsanträge der Regieruttgsparteien werden angenommen. Dazu gehört auch eine Steuer hembsehung itir Zigarettenpapier. Ju uamentlicher Schlußabstimmnng wirddieTabakitencrvorlage mit 258 gegen 147 Stimmen bei 9 Enthaltungen angenom men. Dic Veitraqscrhöhung bei der Arbeitslosenver- fichernng wird mit 248 gegen 153 Stimmen bei neun Enthaltungen angenommen. Die Deutsche Volks partei stimmte zum Teil für, zum Teil gegen die Vorlage, während sich ein weiterer Teil der Stimme enthielt. Damit ist dag- Sofortprogramm end gültig verabschiedet Es folgen die Abstimmungen über die Zoll vorlagen. Es werden nun die Abstimmungen zur Zollvotlage wiederholt, die neitern nicht zmn endgültigen Ergeb nis führten, weil die Anträge noch nicht gedruckt vor lagen. In der wiederholten Abstimmung über die Futtermitielzölle wird im Gergenfatz zu gestern die von dem Abn. Dr. Horlaclier (Bayr. VW nnid Schiele iTnaU beantragte Erhöhung des Zollcs für Futtergerfte abgelehnt, die Vcrbillianngsprämie für Futterrogaen angenom men. Es gilt also ein Zollsatz von I Mark für das Jahr mle und von 2 Mark vom 1. Januar 1931 an. Gegen diesen späteren LiMark-:30ll stimmten auch die Deutsclmationalen und die Vanernparteien. Jn uamcutlichcr Schlußabstimmung wird die Zollvorlagc mit 311 gegen 40 Stimmen bci 64 Enthaltungcn a n g c n o m m c n. Näkhfte Sitzung Sonntag 15 Minuten nach Mitternacht zm dritten V»qtuna des Antrags auf Schaffung dek- Tilgttttgsfonds. B erbot des Werwolfs in Hambu g X Hamburg, 21. Dezember-. (Durch Fun«..,n"uch) Auf Grund des- Gefelzes zur Durchführung des Verfailler Friedeuguertmgcs wurde die Organisa tion Werivolf durch eine gestern abend crgaugcue Verfügung des Senats- im Ztgatcsgcbict Hamburg verboten. Nach Mitteilung des Verlmuch wurden sämtliche Gefchiiftsatteu befkl)lgaimlnut. Ente amtliche Erklärung iiber die Ursache des Verbote-j- wird iu kurzem erwartet. Das Eifenbahnunglück bei Mütheim 7 Tote X Mülheim, 21. Dezember. Der Arbeiter Guten kord ans Essen, der bei dem Unaliick bei Block Zeller beck, wo eine Lokoniorive eine Abteilung Strecken arbeiter überfahren hatte, einen Srlnidellirnch erlitt, ist im Flathoiiskben Krankenlmnie in Miillxeim ge storben. Gretenkord ist dag- fiebente Todes-opfer, das der Unfall forderte. Ten andern Verletzte-n geht es verhältnismäßig gut. II . II Erfulle Kindern-unsche- ·.. : sislmnlics Kann-w tin-I jk:-clin. AM- hildkx x··«» « Ny soaa Uriilålts Auqmnl Inlnsl spi NOT FO -,-« lun Iso-! ·- s-! « « lT«ns,.-.c«-:il.’sis H. Am MAanrisktlthlkmnl u I sonst Nr. 297 ssiag der 12 Uhr iq. Drahthertchti weiter Lesung M die Ergänzung-» I und der Schimch s Volkswirtschqu e den Abt-an em. I fordern und sich er Behörden wen· t Antrag des BE « Netchsregierung und die Rechts· der der übrigen lö angenoznmenck fordert die Aus. der Reichsbqhn, rassveriolaunq de- und Stöhr Mat tnterbrochen· et um 17 Uhr die sageer jcr und deutsch itd die Vor cq in zweiter er kommuniftilche parlamentarifcheu « Beschnldiqungcu ic Finanzwirqu- befchäftslaqe mit, Sonnabend noch nicht umgeben »rfüat, daß alle e zum Volksm liähe des Reichs können. Wir beantragen, nach Mitter tcn wir dann im ir den Volksctm t. die üben-nächste Nach Ablehnung beschsosseth di e inu te n na ch sa u h a l t e n. kuiiergersie . Drahtberkchti cstenzolls ist V c r st ä 1·1 d i saß der erhöhte lu- tu Kraft blei a n io ll Yd c r Je n. Die Ver- Rogqem die in var, soll fallen nid ein Teil der e gestern einem zahme verholfcn, 11. betragen, also Sozialdemokrat-je Insfragemm im Anzug war un mehr be- Ige, vle die Er :g, ein-c Ver :n Rogacn zu in die Vorlage des Vereins Ildemokratiscbcn satte der Fest -5 M. für das vorausfichtljch in die-Er- MIM Seite Z Thüringen vor schweren Tagen Telegramm unsres Korrespondcntcn Br. Erfutt, 21. Dezember Die Nationalsozialisten bestimmen das Schicksal Thüringens- Von ihnen hängt die neue Regierung völlig ab« die unter der Initiative der Landvolkpartei gerade im Entstehen ist. Sie wird sich stützen auf Landvolkpartei (9 Abgeordnetet, National fozialisten W, Wirtskoaftspartei M, Deutsche Volkspartei tät und Deutsch nationale Voslkspartec (2). Das Zustandekommen eines Kabinetts auf dieser Basis erscheint gesichert Jn der Hauptsache handelt es fich nur noch um die Perionenfraae, bei der allerdings noch einiae Nüsse zu knacken fein werden, da sich in die wenian Ministerpoftcn fünf Parteien zu teilen haben. Man wird sich von Sparfatnteit pfleat man ia links wie rechts nur zu reden wieder mit Staats-Träten zu helfen suchen, um die Ansprüche der Parteien zu be friediaen. Die Beniiiln.llaen, den Jnnemniniiter des früheren Ministerium-z Lentheußer. Dr. Sattler, für einen Ministerpoften zu gewinnen, sind gescheitert Dr. Sattler hat es endaiiltia abaelehnt, in das Mini sterium einzutreten. Die Anefchaltnna »der Demo kratifchcn Partei nnd die Einbeziehuna der National fozialiften in die Reaiernnasmehrheiy nnd zwar als ansfchlaaaebende Partei, liifzt den Kurs dieser neuen Reaieruna, die fich am 7. Januar dem Landtaa nor stellen foll, deutlich aenna erkennen. Hat doch der Parteifekretär der Thüringer Nationalsozialiftein SanckeL erst kürzlich erklärt, feine Partei wolle in Thüringen »ein fette nationallozialiitiiche Gochbum des Widersinns-es qeqeu die Reichstcgictuua« schaffen. Das Ziel wolle man erreichen durch Einsatz von Blut, Muskeln und fanatiichem Willen. Das sind genau die gleichen Töne, die man in Sachsen nnd Thüringen im Jahre 1923 zur ZeigncrsZeit hören konnte, nnr das; sie jetzt non rechts kommen. Aber ankl) ihre eigenen Vermin deten werden von den Nationalsozialisten nicht ge schont, vor allem der Landbn nd nicht. Die Zeit sei vorbei, wo man nach der Landbundpscise tanzte, erklärte kürzlich der obenaenannte nationaliozialistiiche Parteiiekretiir. Wenn der Landbnnd erklärt habe, er werde für eine neue Landtaasanilöfnng eintreten,salls dieNationaliozialisten nichtgeniiacndEntgegenkommen zeigten, so lasse das diese ganz kalt. Man hoffe, bei einer etwaigen Nenwahl noch weitere luin Stimmen zn gewinnen. Mit den Abgeordnetcnnmndaten wolle man nicht etwa dein heutigen Staate dienen. solt dern ihn v e r n i ch te n. Wie Mussolini in Italien. so wolle man auch in Thüringen den Marxionms zerschmettern. Wahrhaftig, die Aussichten der neuen Regierung sind nicht rosig. Sie versiigt nur über 22 sichere Stimmen: Landbnnd, Wirtschaftsvortei, Deutsche Volkspartei nnd Deutsch-rationale Tie 6 Stimmen der National sozialisten sind nicht unbedingt sicher einzulalinlieren. In der Opposition stehen 1 Temokrgt, 18 Sozial demokraten und 6 Konnnn««isten. Gchreckensnachi in Sofia Erdbeven Schneesturm Gtoßfeuek Sonderdienft»dcxD«l;c«sdner Neuesten Icfavchrfichtcn .- S o f i a, 21. Dezember lDurch United Prcß) Durch ein Erdbebeu wurde Sofia, das bereits unter den furchtbaren Schneeitiirmen sehr zu leiden hat, heute nacht in Schrecken verfetzt. Die Bevölke rung eilte, zum Teil nur leicht bekleidet. in panifchem Schrecken auf die bitter-kalten Straßen. Da in folge der Schneenerwehnngen die Telegrapliem linien noch immer gestört sind, weiß man noch nich-t, ob das Erdbebeu fich auch auf das übrige Land ausgedehnt hat. Soweit bisher feststeht, ist in der Hauptstadt durch das Erdbeben te in e r n ft lich e r S ch a de n angerichtet worden. Dagegen brach fast zu gleicher Zeit in der Universität Feuer aus, durch das wertvolle Sammlnngen vernichtet wurden. Der furchtbare Schneesturm dauert noch immer an. Allein zwischen Sofia und Warua liegen sechs Eilendahnziige fest. Durch Flutwellen sind Teile der Eisenbabnliuie zwischen Burgas und Anbialo die am Meere entlang führt, zerstört worden. Mit Hilfe von vier Lokomotiven ist es inzwischen gelungen. den internationalen Zug, der bei Dragoman feitfaß, wieder in Bewegung zu bringen. Zahlreiche Todes fälle durch Erfrieren find bereits gemeldet worden. lleberall ift Militär zur Hilieleistnna. insbesondere zur Wiederherstellung der Telegrapheuliuieu heran gezogen worden. Explosion in einer Brauerei X Kanfbcurctu 21. Dezember Beim Awpirben eines Fasse-;- in der Brauerei chjcgg in Ostsee ereignete sich eine Explosion. Einem Brauereiarbeiter wurde dabei der di ous vozn Rumpf g c s.r enn t. Der Blsauereisbefitzer ninrde an den Händen und im Gesicht schwer verletzt edelsten und reinsten-; denn der Dezember ist ihr Monat. Am Hauptaltar grünen Erika, hoch wie Ge treide und mit langen, weißen Blüten, wie mein iie Pisazikkesmal draußen an dem kahlen Felsenftrandei m e. Es herrscht ein-e aristotratische Ordnung in der Kirche. Aus Sesseln in der vordersten Reihe sitzen die Adligen nnd Reich-en von Cascaes; denn die siirche lebt, seit der Staat sie besitzlos gemacht bat, von Spenden einzelner. Um Mitternacht nehmen die Gläubigen das Sakrament, und erst nach der Messe werden sich die heitern, weißen Häuser erleuchten, werden sich die Gäste versammeln an den schöngedeck tein Tischen. Manche-Z gefiel mir nicht in der Messe. Warum mußte der Geistliche mit harten Worten eine Frau zuriickweisen, die sich zum Tisch des Herrn gedrängt hatte, ehe noch die in der ersten Reihe Finienden dort gewesen waren-? Aber dann durfte ich Jhnen die Hand drücken, verehrte Senora Donna Einilia, lind das war wohl der schönste Augenblick des Weih nachtstages. Mit Ihren einundneunzig Jahren waren Sie durch die gewundenen Straßen der kleinen Stadt gekommen, die Sie kaum einmal in Ihrem langen Leben verlassen haben. Ich sah den Widerschein der Kerzen und des Altargsoldes in Ihren ungetrübten Angen; ich fühlte Ihre Hand nnd wußte, daß sie ge reicht wurde aus einer großen Gewißheit heraus. Denn über nennszig Jahre sind Sie aus der Erde, Sie kennen sie besser als wir alle, und es schien mir, daß Sie ebenso gerne noch aus ihr bleiben als hinüber gehen wollten. Beides is; siir Sie schön und dankenss wert: das Gold des rosengeschmiickten Altars nnd der vplle Sternenhimmel tiber der kleinen Stadt, durch die-»Sie- dann heimgegangen sind, gewiß, daß aus den Frieden eines so langen Tages nur wieder Friede folgen kasnm - Katholiiche Hotkitchg Sonntag vormittags 11 Uhr: Messe von Nbetnberqerx Gradualet Universi von Aiblinqerx Offertoriunu Ari te imsnvj von Casali. » = Drei Christo-einem in der Kkenzkirckk finden am Heiliaabend statt: um Z, ö, 7 Ilim Es» tocx en Lieder von Illbert Becken Paul Bitt-nein Michael Pratoruis. Karl Riedel und Georg Winter gefunan. «Um 8 nnd 5 Uer sinnt der Kuluchor. um 7 iilik der Reichefche Chor-. Solisi n it Doris Walde. Tcxiedmentacltlich an den Kircheniiirem · - Ein du qlekicf Arnald find nen angseiielltc Gemäldc wie Lilienkirckh Be ert, Ciandins. Diebe. Dattel-, Erler. Je itmiilley Frei-, Ludwiq v. Hotnmnn n. a. Kleines Fenilleion = Mitteilungen der Sächfifchen Staatstheater. Opernhaus-. Sonntag tanszer Anrecht) »Die Fleider m a us«. Anfang Es Uhr. Montag Nin rekhtsreihe A) »Hänsel nn d Gretel« von Hum perdiuch Regie: Staegeinann. Anfkhliefzend »Tanz fuite« nach Mufit von Franz Schubert. Tanzregie: Ell-en o. Clesoe-Petz. Miifitalifche Leitung beider Werke: Striegler. Anfang 7 Uan - Dienstakn am 24. Dezember tWeihiiiachteheiligabendi bleiben beide Staatstheater auch die Theater-fassen ge-- schlossen Die an diesem Tage im Opernhaus ausfallende Anrechtsvorftellung fiir die Dienstag reihe A wird Sonn-abend, am 28. Dezember, mit einer Ausführung des »J;reiskhiitz« nachgeholt. Mitt woch (1· Weihnachtefeiertagi gelangt zum ersten Male in dieser Spielzeit taußer Anrecht) Richard Wagner-Z ~Tannhiinfie r« mit Tancher, Elifa Stjinzner, Eugenie Burlhsardt, Andrefen, Schöffler, meiner tzum ersten Male Walter von der Vogelweide), Er mold, Erna Berg-er zur Ausführung. Im Baeclmnale: Sufianne Donibois, Hiide Schlichen, Neppakl),, Paro linin nnd Tanzgrnppe. Musikalische Leitung: hinsich dach, Regie: Erhardt. Anfang Vg7 Uhr. Donners tsag t·2. Jeiertagi Verdis ~A i da« init Nelln Merz als Gast, Helene Jung, Lorenz, Pl—afkhke, Andrefen, Baden Tänze mit Susanne Doinbois, Nein-ach nnd Tanzgruppe. Musikalissche Leitung: Kutszlfbakh, Spiel leitung: Staegeinalm. Anfang 6 Uhr. Mut-echte reihe A.) - Fsreitag findet die ersste Nachmittag-Boots ftiellnng der Märchenoper »Hiinfel n nd Gretel« ft-att. Anfang 3 Uhr. - Abends »Der Troubas donr« in der neuen Einftudiernng nnd Inst-errie rnng Musikalische Leitung: Busch, Regie: «Gi·elen. Anfang 8 Uhr. iAnrechtsreihe A.) - Skhanf o i e l - haus. Am Montag, zur Erstauffiihrnna des. Seil tänzerstiickes ~Katharina Knie« von Carl Zuck mayer, bringt das Programmbnch einen Anchitz des Verfassers »Meine Familie Knie«. Die Vorstellung findet außer Anrecht statt. Anfang As Uhr. - Eine Neueinftudiernng oon Goethes ~Torauato Taffo«, der seit dem 13. Juli 1923 nicht mehr gespielt wurde, wird unter Gielens Leitung vor bereitet. Es wird nochmals dar-auf hingewiesen, daß die am Mittwoch, den 25. Dezember, ausfallende An rechtsvorftellnng der Reihe A auf Sonntag den ö. Januar 1930 verleat wiro. = Mitteilung des Albekttheaters. Sonntag nach mittags TM Uhr das Weibnachtömärchen »Der Warum soll es zurück. Der Dämmerung in en, das Hupen xmitierchen be sahen sich aller kettcn er Zug .·ch die Straßen leßlich klagend Len, unendxikö Schiwetmut der Liede weint sie shen und höre irft mich nicht nieder derselbe Straße eines erstenmal um nie ohne ein hne Tag.i Nach »ie Weil-nachts allo·« Gahnciis rging, die, vom Winde stand det Tiefe der thg zulfeim Stall und da- Linke wie die !wia, vergäng fer Palmen ge- ’e besetzt. Die Pänner frech en die schönen Hunderts, die dung sieht, die Bestalten fehlt en nicht neben es zur Kost-i -iascaes unter isten Gesichte-s )er Schale die Fischer-kirch die Altåkr. Zauberskl)leier«, abends les Uhr »Meine Fran, die Hosscl)anspielerin«. In der am 25. Dezember (1· Weibnachtsfeiertag) erfolgenden Erstauffiilnsnna ~De r un l)eimlicl)e Mönch-« von Edaar Wallace, deutsch von Fred A. Angerniayer, sind beschäftigt die Damen: Wille, Wenniutl). Kehlen die Herren: Ottniay, Stadt, Benden, Rainer, Jiihnig, Becken Willi. Opletal, Wildbet«a, Giibne, Lange, Wahlberg, Schweden Jnszenierung: Joc Münch; Biihnenbilder: Hinunter-linke Der Vorbei-Lauf fiir die Weihnachtsseiertaae nnd siir das Gastspicl des Moskaner bebräiskben sitinstlertheaters scmbima lJat bereits begonnen. » »= Mitteilung der Komödie. Wiederholungen des Weihnachtsmiirctien »Wie der Wald in die Stadt kam« non F. A. Geißler, Musik von Gent-g Pittrich, finden Sonnabend nnd Sonntag nach mittaajz ZU Uhr statt. Montaa abends 149 Uhr Gastspiel Otto Gebiibr: zmn ersten Male »Das Große ABC« non Marccl PaanoL Regie: Paul Wiccke Es sind beschäftigt die Damen: Schubert, Holnn Feldmener, Miinrl), Stint-, Warsteim nnd die Herren: Gebiibr. Fiedler, Glatbc, Keller-Nebri, Kerstem Korb, Ottbert, Tantz. Biilmenbild; Lustig. = Mitteilung des Resideuztheaiers. Der Feier tagsfpielplan bringt nachmittaas 2 Uhr ~D i e W u n - derblume«, 5 Uhr »Friederike«, 8 Uhr »Der Bettelstndent«. Am dritten Feiertag nach mittags 4 Uhr »Die Wunderblume«, abends 8 Uhr »Der Bettelstudent«. = Mitteilung des Centraltbeaters. Am ersten und zweiten Feiertag wird uachmittaas 2 Uhr »Die Reise inxz M iirchenlau d« wiederholt, um 5 Uhr »Er und seine Schwester« und abends s Uhr wird »Die Rose oou Stambul« mit Erny Jolan und Otto Marlcä gegeben. . = Opernkonzert. Bei der Beethoven-Feier vor zwei Jahren hat man die «8--oeite« unter B nich zu letzt im Opernhaus gehört. Sie klang damals merk wiirsdig trocken. Aber diesmal hat sie fein Herz er schlossen. Busch dirigiert sie aus dem Gedächtnis. Unsd jede Note atmet Leben. Jch sagte damals: Es ist rührend, zu beobachten, wie Busch mit seinem Beet hoven ringt. Es ist nicht umsonst geschehen. Niraends so stark als in diesen Sinfonien kommt es auf ein Un nennbares an, das mehr ist als technisches Können und eraktes Muiizieren Selbstverständlich daß Busch diese Dinge iiberleacn beherrscht. Aber ietzt ist auch ein geistiaes Schwingen da, ein Bibrato, das nachzittert. Jch denke besonders an das Finale. Eis ist nicht freudig nnd heiter-. Eis ist ein trinzigeis seitrioio, ein unwillig-»sc- Ansteninten gegen Widernnirtiateiten. Wie Busch es ietzt bringt, hat es dieseti milden Charakter, ist ei- nicht mehr Tändelei, sondern dringt iti die Tiefe. Ein bie nns;, unter Busch die Staatetapeue dieses Stück spielen zu hören, niit einer tlanglichen Tisiereiiziei·.li·.g, die kantn zu iiberbieten sein durfte. Ter erste Teil dec- Prograinnies brachte zwei tierblichene mitnimsitioneu Der »Orvktene«« non Liszt mit seiner fthtnalzigen Salonlnrik sagt nnci heute gar nichts mehr. Und wenn esz nicht Emil v. Saner genieer wäre, der dac- IsT-Eanll-Konzert von Chopin gespielt hätte, so könnten wir dieses holile Virtttoienstiict auch tanin noch er tragen. Aber Saner spielt e—:« ntit einer Telilatesie, mit einer Zierlithteit des Anschlagcs nnd der Pasfagein mit einer Klarheit nnd einein Tnft, daf: der Juterpret das Werk vergessen liisn. E bedarf einer solchen iinfterst verfeinerten Enieldoseitteclniif, die diirren Gänge in bltilsende Ranken zu net-saubern Der Pia nist, der Titigent tin-d fein Orchester wurden lebhaft gefeiert k. seh- Wer wird Intendant in Chemniisz Aus Ein-main wird aemeldet: Entaeaeu feiner ursprüng lichen Absicht hat der Theateranssrlmß noch keine Entscheidnna iiber die Wiederlveietmna des Inten dantenpoitens an den Vereiniaten Stadttheatern ac troffen und dteie anf den nächsten Montaa verschoben Rnr Entscheidung stehen nnr noch die Intendanien Neudeck iPlanen), Hartmann (Haaeni und Lnitiapreen (Anasbnr«a). = Shaw artifit feinen deutschen lief-ersetzen Sieg fried Trebitich, der Wiener Schriftsteller. wird heute 60 Jahre. Er bat viele Romanc, Novellen nnd ankl) Dramen geschrieben Bekannt ist er aber vor allem als Ueberictzer der Werke G. B. Shaws geworden, die im -S.-Rsiicher-Verlaa, Ber lin, erschienen find. Als einzig Ellntorifierter Sturms lmt er das große Verdienst, die Kenntnis des iriichen Dichters in Deutschland populär aemacht »in haben. Wenn hierzulande von Slmm aeivrocheiu aeleien, ac ivielt wird, io nicht ohne Trebitich, den Verdentichcr. Vernard Sinn-, der ibn sehr schätzt, hat ilnn zn teinem Geburtstaa diesen Grnfi geschickt, den das »Bei-linker Tageblatt« veröffentlicht: »Ich alanbc es nicht, daß Sieafried Trebiticb 60 Jahre alt ist: Er iieln nicht danach ans. Aber selbst, wenn er es ist, weshalb sollte ich ilnn aratnlieren? Jst Wien eine so nn gefnnde Stadt. daß seine Viiracr als glücklich gelten,·
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