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Dresdner neueste Nachrichten : 22.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192912227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19291222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291222
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-22
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 22.12.1929
- Autor
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Sess- 30 km aus, zog den Draht ·dn’«sich heran nnd tauchse ihn In das Pech. Dann langte et nach des Sange und zerfchnitt den Draht Geschwind verfctfigte et Mit Stoffebev Und Pech an beiden Enden ein Iso tkerdand, verhalte die ifolietten Stümpfe mit einander, ließ den Draht aus dem Kessel gleiten nnd-wartete Bald todte die Lanze Hölle vor Wut nnd Freude. Das Pech, das Oe , das Blei, die Rotte ertalteten, das Eis zertchtnoU Die Verdammten sprangen aus den Mannen-. den Kesselm lösten sich aus den Eis trniten. Die Teufel rasten, außer lich, hin und bei-, hiiien sich in die Drin-de, lalaten sich herum, ver folgten keneliend die Verdammten nnd suchten die Ur sache der vldtslich eingetretenen Katastrophe zu ent decken. Einige, die nicht ganz den Kopf verloren hatten, entfernten die elektrischen Anlagen nnd mtdhten sich. die früheren Einrichtungen zur Erzeu gung non Kälte und Hitze rascheit wiederherzustellen Ohne daraus zu warten. laß man sich feiner erinnere, sprang während dieser Wirrnis Giovanni Cnvalli aus W M Rastksies sow, IX W Iss feinem Kessel heraus, eilte zum Stalle-, der zur Erd oberfläche I-.;hrte, und fort war er. Seine Seele fand den Rücweg und ung wieder Besitz von dem qui dem Bett Junge-streckten Körper-. Ein kleines Schläschen stellte ihn vsllig ber. Dann suchte Glu nanni cqulli sehen Arbeitgeber aus nnd bat unt Verzeihung nnd Veschäftiqum t.- Der Vorgang isst was keineswegs bestritten werden soll einigermaßen unwadrlegeinltckp Jch schilderte ihn so, wie Giovanni qualll i n mir eines Abends berichtete, als wir schmähend einige Fluchen Grignolino und Var-bere- in der Osteria »Hu den 100 Kanonen« zusammen leerten. Ich kehre in der Ofteria noch häufig ein, treffe dort aber andre Ge sellschaft Giovanni Cavalli kommt nicht mehr hin. Der liebe Freund ist gestorben im Narrenbcuö als unsheilbarer Altoholller. Einzig genehmigte Uebertragmtg aus dem Jtallenischen von I viha n n e s K u n des be e Busens-arg vor dem Senatvrlunn man Melke. koste un tanzte die Nächte durch. Ja. sogar Wen spat-Ren tu diesem Hat-se. wenn auch nicht gerade ge rblo eu. so doch wenigstens angebahntfäo traf dort et iynge Gras v, Saintiuulalke das sinder das erspåter als Gattin beimfithrtr. i o . Vethomme wachte iiber diesem Treiben wie ein gütiger Haus-raten er war der beste und emiitlichiste Kerternxeistey siir den seine Pslegebefoslenen nur Wertschatzung hegten. Er tar te nicht mit Beweisen eines geradezu vaterlichen Wozlwollens und nur mit schwerem Herzen gab er jenen, deren Mittel erschiioft waren, zu verste en, daß er sie auf das Schasott schicken müsse. Dieses traurige Ereignis trat häufig genug ein. Der wackere Mann pflegte dann wohl bedauernd zu bemerken, es set wieder einmal ein Unglücklicher das Opfer einer übel angebrachten Sparsamkeit gis-worden. Der Aufenthalt bei Beihomme hatte übrigens auch sonst feine Schattenseiten. Das Gebäude war schlecht gehalten, die »Pensionäre« hausten zusammen gepfercht in kleinen Zimmern; die wenigen vor handenen Msbelstiicke mußten um hortende Summen eparat gemietet werden. Inmitten der 200 Pfleg linge lebten einige waschechte Narren, die ersten Kunden des Doktors, denen er, um die Form zu wahren, auch weiterhin Obdach gewährte; iese be klagend-werten Geschöpfe irrten fortwährend im Hause umher und störten die unterhaltungen der Gäste aufs empfindlichste. , · Die weniger mit Glücks-zittern gesegneten Par teien mußten mit dem Gesinde essen und litten furcht bar Hunger. Bestimmte Speiiestunden gab es nicht. Die Hauptmahlzeit war manchmal um 2 Uhr nach mittags, manchmal um 10 Uhr nachts. Man stellte sich vor dem Soeisezimmer an: sobald die Türen.ae dstinet wurden, stürzte man sich auf den nächsten freien Platz; zu essen gab es meist nur recht wenig. Die Bevorzugten konnten sich wohl die Mahlzeiten von auswärts holen lassen; aber am Tore wachte ein Zerberus in der Gestalt der Bürgerin Chabanne, die von jeder Speise einen Eingangszvll m natur-a oder in Geld erhob. Auch die Zinfe erreichten eine artige Höhe; siir ein kleines Zimmer wurden 1000 Liores monatlich oerlanözh Damit waren aber noch lange nicht-alle· Au«s»ga en erledigt. « - » · · So bezahlte inarh einer noch heute erhaltenen Rechnung) ein Graf Radix de Sainte-Foix außer dem Zins noch an die Bürgerin Chabanne monatlich 400 Liyreö, dem Küchenmädchen 261 Ltvres, dem Portiek 60 Livres, für einen Korb Kohle 1 Livre, für eine halbe Tracht Holz 16 Livres. Hierzu muß be merkt werden. daß in steser Zeit im Jahre 2 der Republik - die Entwertung des Geldes noch keines wegs ihren Tiefitand erreicht hatte. Neben dem Pensionspreis mußte selbstverständlich alles andre separat bezahlt werden. so der Kaifee, die Milch, der Zucker, der Frisenr. die Wäsche. Dazu kamen stets noch einige Ueberraschungen, wie die Sammlungen fitr wohltätige Zwecke, Spenden für die Armee und ähnliche Abgaben, welche von der Bürgerin Chahanne mit größter Strenge eingetrieben wurden. i « i Doch: Alles fließt, alles wandert und nichts bleibt bestehen, klagt der weise Heraklit. Der wackere Bel homnie glausbte freilich, die lFuten Revolutionszeiten würden ewig dauern. Er so te bald merken, wie sehr er sich getäuscht hatte. Eines Tages sandte ihm die Sesktion Popincouri zwei mittelloie Häftlinge namens Lefåvre und Ducassoy zur unentgeltlichen Behandlung in der mensschewfreundliklzgn Erwartung, die zwei armen Teufel würden in rso üppig gesührten An stalt von den Abstillen der Tafel ihr Leben sristen können. Diese Erwartung erwies sich ieidoch ais trilgjfrisch Derv Bansherr wollte sür die un erw nfchten Gäste kein Opfer bringen und wies ihnen, da sie doch irgend-wo schlafen mußten, ein ungeheiztes Loch mit ein wenig Stroh ans dem Kuß-baden als Wohnung an. Die beiden sahen fedoch l-d, daß man bei Belhomme auch sehr fut wohnen unsd essen könne. So flatterte denn eines chönen Tages eine Anzcige auf den Tisch des Staatsanwaltes, in der zu lesen stand, daß der Doktor seine Psleglinge »ansbeute, ausschiwde und auswuchcre«, sich von den Reichen Un sutnmen im vornhtnein bezahlen lasse, die armen, vom Glück vernachläisiften Sansculotten aber geradezu un menLchlich hehand e« . » , Daraufhin erschien ein Vertreter des Staats anwalies im Sanatoriunrx die von ihm gepflogenen Erbe-bangen förderten gegen den Doktor und die Cnbannse derart belastendes Material zutage daß man beide in den Kerker warf. So lernte auch Belhomtne die »Selanuniaen« der Pariser Gefängnisse kennen und mußte froh iesin, daß ihm die Dame Justitisa, der er die längste Zeit mit Erfolg so manches Schnippchen mlchlaaen hatte, schließlich bloß-zu le chs iä briger Zwangsgrbeirverur,ieilte. · Inzwsschen erfolgte der Sturz Robespserreg. Mit diesem Zeitpunkt verschwanden die meisten Gäste aus dem Sanatorsum Nur sene blseben zurück, dise schon vor dem Ismsturz daselbst ein Beim gesunden hatten, zunächst die wirklschen Narren, die den ungeheuren Orkan der Fransösischen Revolution zwar erlebt. aber nicht begrissen hatten, sowie einige ganz alte Leute, die swb waren. daß die Uebersüllung der Heilstätte nun essin Ende fand. . . i- Im Jahre 1798 lekwte Relhomme als Greis von 61 Jahren wieder in sein Hans zurück. wo er nocb bis zum Jahr-e 1824 lebte. Allein der alte Wohlstand aus den aicfeaneten Tagen der Revolution war nröfitesntells dabtm ten-d to verbrachte er feinen Lebensabend Mit feiner zweit-en. Inn vieles jüngeren Ins-u in recht dsisftinen Verhältnissen. bis ihn der Tod von seinem Elend erköstr. Its-Uf.»» Flucht nach Aegvpieti Von kklts Mem-seh " O hüte fein das Iris-deutlich « Uns Jahr sue Jahr reichem - Der Abend trübe Schleier spinnt. Der Watd M stumm Das Schweigen Um Ein H:rfch tm Busche röhrr. Dad Knäblein schützt vie gute Hat Vor bösem Kindern-ord. Ein dunkler König lechkt nach Blut Und schickt laut-ein von Gut zu Gut Und nimmt die Kinder sort- Die take Sichel erntet tief- Herodes steht im Tann. Der Wald ist schwarz Der Wind entfchlief. Ein Grauen durch die Bükche lief- Und taugt zu mit hinan. Glllh unsichtbar, mein Glaubenslicht! Verbirg das Knäblein gut! Der Reiter Zssit durchs Dunkel bricht, Auf feiner Lan böses Licht, Au feinen Händen Blut. Brudermord im Allwasser Bot Geokg Brlttlng Das sind qrünichwarze Tünwex, von Weide überhangen, von Wasseriungfern abermer das heißtk wie Tümpei und kleine Weihe-V nnd auch groß. Weil-er, ist es anzusehen, und es in doch nur Donau wafier, durch Sieindämme abgesondert vom Fuße grünen Strom. Altwasser, wie man es in der egeuns nennt. Fische gibt es im Aliwassen viele, Fischkönig ist die-Z Bürftling, ein Rgubtier mit fackigen kratzen der ückenfloise, mit bösen Augen« e nem feiråßigm Maul, grünichwarz fchillernd wie das Weisen darin er jagt· Und wie heiß es hier im Sommer ifti Dis Weiden schlucken den Wind, der draußen über dem Strom immer gebt. Und aus dem Schlamm steigt ein Geruch wie Fäulnis und Kot und Tod« Kein besserer Ort ist zu finden für Knabenspiele als dieer grün. diitnsikernde Gebiet. Und hier geschah. was ich ietzt ersa« e. Die drei Hosbergerbubein elfjährig, zwölfiährig dreigehniährig, waren damals im August ieden Tag auf den heiß-en Steindämmen, hackten unter den Wei den, waren Indianer im Dickicht und Wurzelgeflechi, pfliiickten Broinbeeren, die schwarzseucht, stachlig ge schützt, glänzten. schlichen durch das Schil-s, das in hohen Stangen wuchs, schnitten sich Weidenruten, rausten, schlugen sich wohl auch einmal blutig, schlugen auch wohl einmal dem gün sten, dem Elsjiährigem den Avps blutig, dasz sein essigt rot beichmert war wie eine Kannisbalenmaske, brachen wie hitsche und schreiend durch Buichwerk und Graben zur breit fließenden Donau vor, wuschen den blutigen Kopf, und die Haare deckten die Wunde dann, und waren gleich wieder versöhnt. Die Eltern natürlich durften nichts erfahren von solchen bösen Streichen, und sie lachten alle drei und vereinbarten wie immer: «Zu Hause sagen wir aber nichts davont« Die Altwässer ziehen sich stunden-weit der Donau entlang. Bei einem Sireiszug einmal waren die drei tief in die grüne Wildnis, tiefer als se vorher, vor gedrungen, bis zu einem Weiber·Agrößer, als sie se : einen gesehen hatten, schwarz der assersgegeb und »am Ufer lag ein Jischerboot angekettet. en Pfahl, an dem die Kette h ng, rissen sie aus dem schlammigen Boden, warfen Kette und Pfahl ins Boot, stiegen ein, ein Ruder lag auch dabei, und ruderten in die Mitte des Weihers hinaus. Nun waren sie Seeräuber nnd träumien und briiteten Pläne. Die Sonne schien auf ihre bloßen Köpfe, das Boot lag unbeweglich, nnbeu weglich stand das Schilf am ienseitigen Ufer-. Staun den fuhren leise summend durch die dicke Lust, kleine Blutiauger, aber die abgehiirtcten Knaben sattirten die Stiche nicht mehr-. Der Dreizehniiibrige begann das Boot leicht zu schaukeln. Gleich wiegten sich die beiden andern mit. aus und nieder, Wasserringe liefen über den Weiber- Wellen schlugen platschend ans Ufer, die Binsen schwankten und wackelten. Die Knaben schauielten heftiger, dasz der Bootsrand bis zum Wasserspieael herabhing, daß das aufgeregie Wasser ins Boot hinein seh-wurmte Der kleinste, der Elfiährige, hatte einen Fuß aus den Bootsrand gesetzt und tat jauchzend seine Schaufelarbeit Da gasb der Aelteste dem Zwölsiiihrigen ein Zeichen: den Kleinen zu schrecken, und plötsiich warfen sie sich beide aus die Bootsseite, wo der Kleine stand. und das Boot neifte sich tief- und dann der Jiinaste im Wasser und schr e nnd schlug von unten gegen das Boot. und schrie nicht mehr und nochte nicht mehr, und kam auch nicht mehr unter dem Boot hervor, unter dem Boot nicht mehr hervor-, nie mehr. Die beiden Bruder saßen stumm und käsaelb auf den Ruderbänken, in der prallen Sonne. ein Fisch schnaubte sprang iisber das Wasser beraus. Die Wasser ringe hatten sich verlaufen, die Binsen standen wieder Ein seltsames Sanais-rinnt zur Zeit der Schreckensherkfchast Von Ernst Blut-will Balzae stellt in seinem Roman »Cäsar Birrotteau« einmal die Frage: Wie hießen die Komparsen der Großen Revolution? Die Protagonisten dieses ge waltigen Dramas sind allbekannt. Ihre Namen, teils zu den Sternen emporgehoben, teils durch alle Gossen geschleist, gehören der Geschichte an. Wer aber wird jemals Klarheit in das nnübersehbare Gewim mel der Statisten bringen, welche den Hintergrund der Revolutionöbübne stillen. deren Gefamtbild vor un rn Augen unsaßbar, gleich einem ungeheuren Wolkenballen schwebt und stets neue Gestaltungcn annimmt? Viele von diesen kleinen Leuten einer großen Zeit spielten wichtige Rollen, und doch hat die Geschichte von den wenigsten auch nur die bloßen Namen unsern Tagen überliefert. Von einem Beschützer politisch Versolgter, zu dessen Tugenden jedoch gerade die Uneigennntzigkeit nicht gehörte, weiß uns der Historiograph der Fran zösischen Revolution, G. L e no t r c, zu erzahletr. . 111 Zu Paris, in der Rne de Charonne, nahe den äußeren Bouleiiards. steht inmitten dann-sendet Fabrikschlote nnd überfiillter Arlseiterhiinser noch heute ein stattlicher, weit über hundert Jahre alter Landsitz, etwas banfallig zwar, dennoch aber von ein ladendem Aussehen. Diese-s qeräuutige nnd behag liche Gebäude, das damals zwischen Obst- und Wein gärten anmutig versteckt lag, mietete im Jahre 1787 der Jrrenarzt Dr. Belhomme und eröffnete daselbst ein Heim siir Geisteslranke. Die Anstalt erfreute sich bald eines guten-Besuches und zählte schon nach lzwei Jahren 46 Patienten. Als die Revo lution ausbrach, wurde Velhomme, dank seiner merk bar zur Schau getragenen demokratischen Gesinnung, zum Hauptmann der Nationalgardekompagnie Postu court ernannt. Er hatte den glücklichen Einfall, fein Sana ioriuni den Behörden als Aufenthalts ort filr jene ioohlhabenderen politisch V·erdachtigen zur Verfügung zu stellen. die infolge irgendeines Leidens den Aufenthalt in den Pariser Gefäng nisfen nicht vertrngen. Damit erreichte der Schlaucon zweierlei: Vor allem wurde ihm von den reyolutioniiren Kreisen diese »wahrhaft patriotische Tat« hoch angerechnet; da er aber auch sonst Be ziehungen zu den Männern der neuen Aera besan strömten ihm bald aus den Pariser Kerkern jene reichen Leute zu, die zwar im Gernche ariftokratifchcr Gesinnung standen, aber genug Geld besassen, um sich die Verminftignng einer Uebersiedlung nach Charonne zu ersaufen. Um diese Gunfi zu erlangen, war kein Opfer zu groß. Denn während in allen Gefangenen häusern die Sendlinge des gesiirchteten öffentlichen Anklagerd Fouauier-Tinnille Tag siir Tag neue Randidaten fiir die Guillotine answähltew konnte man bald feststellen, daf; noch keiner der Glücklichen denen Belhomme die Pforten feines Heimes geöffnet hatte, vor dem Renolntionstribunal erschienen war. Vielmehr lebte man beim Doktor in guter Landluft und hatte keine strenge Ueberwachnna zu befürchten; man konnte Besuche empfangen und nach Herzenslust spazieren gehen. » A Dte Bitten um Ausnahme in diese Deilstätte mehrten sich denn auch binnen kurzem in solchem Maße, daß das stattliche Gebäude die Zahl seiner Gäste nicht mehr zu passen vermochte weshalb sich Belhomme genötigt sah, auch das benachbarte »Hotel« Chabannais in Pacht zu nehmen. Kann es da wundernehmen, daß die politisch Versolgten in dem Hause zn Charonne einen Zauberoalast erblickten. dem sich das überall drohende Gespenst des Todes nicht zu nahen wagte? Jn allen Gesäng nissen sprach man von dieser glücklichen Insel im Meere des Schreckens wie von einem fernen Paradies, wo man ohne Angst vor den Fanahunden der Guillotine sein Haupt zur Ruhe legen konnte, ja, Eingeweihte wollten wissen, Belhomme habe slir seine Anstalt ein Asylrecht erworben, das den Verleihern dieses Privilcgs goldene Früchte trna. Goldene Früchte aber vor allem dem Hausherrn selbst. Denn der Doktor verlangte von seinen »Pa tienten« für Miete und Kost geradezu ungeheure Beträge. vDiese wurden aber gern bezahlt. So lange Geld vor-banden war. ging denn auch alles wie am Schnürchen. Aber die Zahltage waren häufig und bitter genug, und mancher fah sich bat-d vor der Un möglichkeit, die stets wachsende Geldgier dieses selt samnen aller Kerkermeister zu befriedigen. Am Ende eines jeden Monats mußte die Rechnung begllchen und die Pension aufs neue festgesetzt werden. Zahlungsunfiiliige aber wanderten so fort ins Gefängnis zurück. wo sie der furcht bare FouquiersTinville schnell aufzufinden wußte. So fand schließlich auch das Revolutionsgericht feine Rechnung. Sicher ist jedoch, daß der gefürchtetste aller Staatsanwälte von den Praltiken des Doktor Velshomme keine Kenntnis besaß. Fouauler, gleich Robespierre ein Opfer des li. Thermidor, starb als armer Mann und ließ seine Familie im Elend zurück. t.- Pilligg gu « Fovfcht man nach den Pfleglingen dies-es mer-k -wiirdcgen Sanatoriullw, so begegnet man T räg e r n der vornehmsten Namen Frankreichs. Als eine der ersten unter den Gästen finden wir die Witwe des Herzogs Ludwig Philipp von Orleans, dessen Sohn viele Jahre später als Ludwig Philipp den Thron Frankreichs bestieg. Die arme LouiseiMariesAdelaide von Bourbon-Pen thtånre hatte nur schlimme Zeiten seit der Stunde erlebt, in der der tolle Prinz ihr, der reichen Erbin Frankreichs-, die Hand zur Heirat gereicht hatte. Wie hatte auch eine Ehe gut enden k«nnen, welche der Bräutigam am Hochzeitstage mit einem Seiten sprunge begonnen hatte? Mit einem Seitensprunge in des Wort-es ureigenster Bedeutung. Als er mit feiner» Braut vor den Altar trat, flüsterte ihm der Erzbischof zu, er stehe auf dem falschen Platze. Um nun die viele Meter lange Schleppe seiner Braut nicht umwandern zu müssen, sprang Ludwi Philipp mit einem mächtigen Satz über das eidene Finderniz zum nicht geringen Aergernis der Geistlichleit und des ganzen Hofes-. Ein bös-es Qmen, murmelte das Volk« Und es sollte recht behalten. Denn diese Ehe iwar vielleigdeine der traurig-st«en in iener an un llicklichen hen so reichen Zeit. Als ihr Gatte im Zahre 1791 in die Netze der schönen Frau v. Genlis geriet, entschloß sich Louise Marie en lich bzur Schei dung. Kurz daraus wurde sie im Luxem ourg ein gekertert, von wo sie durch geheimnisvolle Mittels personen zu Belhomme gebracht wurde. Der Herzog aber, der mittlern-eile seine Gunst der reizenden Frau p. Buffon zugewendet hatte, setzte der traditionellen srondierenden Politik seines Hauses gegen die ältere Linie der Bonrbonen bekanntlich dadurch die Krone ans, daß er in den Jakobinertluib eintrat, den Namen ~Biirg-er Egalit6« annahm, und im Konvent. zum Entsetzen selbst seiner engsten Parteigenossen. fiir die Hinrichtung Ludwigs XVL stimmte. Dieser Streich kostete ihm aber das Leben. Denn nun wurde er allgemein des Strebens nach der Krone verdächtist ; und starb am tii November 1798 auf dem Blutgerii . . Fast gleichzeitig mit der ~Blirgerin Egalit6« tauchte i bei Belhomme der Abgeordnete des Konvents Jac aues de R o uzet auf. Zwischen ihm und der Her zogin entwickelte sich bald eine« innige Freundschaft - die böse Welt wußte hierfür freilich einen Ganz andern Namen welche erst durch den Tod ein nde fand. Rouzet begleitete die vielgepriifteFrau später aus allen Jrrfahrten als aufopfernder erater und Sachwalter. Nach seinem Tode ließ ibn Louise Marie im Erbbegräbnis der Oeleans zu Dreur beiseyenx sie sLeleksltl überlebte den treuen Mann nur um wenige o en. Unter den Gästen Beddotmnes befanden sich ferner die Grasen v. Route nnd v. Rancons net, ein Taileyrand, die Herzogin von Cshatelet, der beriislnnie Historiker Gras Bol nen, und zur besonderen Freude dieser erlesenen Gesellschaft auch die bildschöne Schauspieletin Lange swer denkt bei diesem Namen nicht an die Operetie ~Angot. die Tochter der öalle«?) und ihre sberiishmte Kollegin Meszerai. Diese beiden Künst lerinnen lsockten einen ganzen Schwarm von Anbetern nach der Anstalt. Allabendiich stand eine uniisdersebs Wslsgscäs c.spielhage f . D . - · staunst-ts- I, 111-- lIUI - statt-Is- stksss I, Ins lIUI - lllZklsiksssh Its-d Ruf z Ists-sons. desto-Im Unmut-. Attila-, Weist-, sorIUIIIkOUIIIO II used tot-is uns Ists- Uti- vca Im. Ists so E ————-—-—-—-———A, M Was-glich dlt Die Brüder tu trieben den Pia Wqu- stiean dumm dathL « anzusehen, lieket ,icht, dje ihnen Heersttåuchckstad Mk Yamelsscht Die Altmäi sam, VIII Und ersten haufe- f( m Dach des übers-dumm z« Minder- und de einem Streich: von!« Der ans wuchert, upd· sit gen, auf die Ha Loch verfchluckte Silbe Waag r e d name, 9 Schlu geb-ich 14 Blm 17 Volk des Al 21 höchstentwickc S e n k r e ch name-, s Soldat bei Tricft, 7 Vo pätschet Frciftai baumfchmuch l much-säh 16 n schek Vezirksobt Die zweite i die »m- von l'- MAY-»- Icklsc l Pfun( spinn- ·l Oben «l kkagt staut-h Abg IMIIIIIII
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