783 Das Ergebnis dieser Erörterungen ist in Punkt 5 des Abschnitts der Anlage O dargelegt. Endlich ist in derselben Beilage auch ein Anschluß der Südlausitzer Bahn an die Sächsisch-Schlesische Slaatseisenbahn in Bautzen bearbeitet worden. Was nun die Südlausitzer Eisenbahnanlagen im Allgemeinen anlangt, so ist in den Verhältnissen, welche dem letzten Landtage zu den deshalb gefaßten Be schlüssen Anlaß gaben, seitdem eine wesentliche Aenderung eingelreten. Die reich bevölkerten, längs der Böhmischen Grenze gelegenen Fabrikorte der Ober lausitz haben zeither ihren sehr bedeutenden Bedarf an Brennmaterial meist durch Böhmische Braunkohlen aus dem Außig-Teplitzer Kohlenreviere befriedigt und dieselben zum größeren Theile über die Sächsisch-Böhmische, Sächsisch Schlesische und Löbau-Ziltauer Eisenbahnen (bis Oberwitz) bezogen. Die dringen den Vorstellungen der Industriellen jener Ortschaften, Laß Lurch den hiernach noch nölhigen Transport der Kohlen aus der Achse von der Eisenbahnstation nach den Berbrauchsorlen ihnen der Preis des Brennmaterials wesentlich verlheuert und dadurch die Möglichkeit abgeschnitten würde, mit anderen, günstiger gelegenen Fabrikorten zu concurriren — diese dringenden Vorstellungen waren es vorzugs weise, welche während des letzten Landtags Regierung und Kammern bewogen, das Project einer längs der Böhmischen Grenze hingehenden, an ihren Endpunkten an die Sächsisch-Schlesische und Zittau-Großschönauer Bahn anschließenden Eisen bahnlinie näher in's Auge zu fassen. Durch die Erbauung dcrBöhmischen Nordbahn, ans welcher die Böhmischen Braunkohlen aus kürzestem Wege von Tetschen aus bis in die unmittelbare Nähe der Sächsischen Grenze bei Rumburg und Warnsdorf transportirt werden können, wird nun jenem Bedürfnisse für einen großen Theil der in Rede stehenden Ort schaften in einer weit vollständigeren Weise abgeholfen, als durch die Erbauung der in Frage stehenden Südlausitzer Bahn, die den Kohlentransport auf dem weiten Umwege über Dresden vermitteln würde, jemals erreicht werden könnte. Für alle übrigen Bedürfnisse jener Sächsischen Fabrikorte, und um sie überhaupt mit dem großen Eisenbahnnetze in Verbindung zu setzen, würde die Herstellung einer Zweigbahn von einem geeigneten Punkte der Löbau-Zittauer Bahn aus voll ständig genügen. Würde hiernach der wesentlichste Grund, der bisher für die Ausführung der Südlausitzer Bahn gesprochen hat, sich, wenigstens soweit es sich um die Ortschaften östlich der Löbau-Rumburger Chaussee handelt, erledigen, so wird man doch die bisher befolgte Idee nicht eher aufgeben und wegen der Befriedigung der unberück sichtigt bleibenden Interessen sich anderen Projecten zuwenden können, als bis