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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186306273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-27
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.06.1863
- Autor
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A53S find (vsrgl. Nr. 184 und 175) so halte ich e» döch für Pflicht, wenigsten» einige Worte zur Berichtigung zu sagen. ES kommt mir dabei nicht in den Sinn, zur Rechtfertigung angeblicher „Schmähungen-, die gegen die katholische Arche von uns auS- gegangeu sem sollen, an die in der That „beleidigenden Ausfälle" gegen die evangelischen Archen zu erinnern, welche auf den Ver sammlungen katholischer Vereine hervorgetreten und in öffentlichen, ja osficiellen Schriften verbreitet worden sind. Ich gehe überhaupt auf dle ganze Angelegenheit nicht ein, um eine unfruchtbare Po lemik aufzunehmen und fortzusetzen, sondern um etwaigen Miß verständnissen zu begegnen, welche sich in der Gemeinde bilden könnten, therls über die Sache, um die es sich handelt, theilS über den Geist, welcher in der genannten Conferenz waltet. Zunächst eine Vorbemerkung! Solche Conferenzen tragen einen freieren Charakter. Es giebt da keine stenographischen Nachschriften. Ein Protokoll wird zwar geführt, aber nicht unmittelbar vor gelesen und von der Versammlung genehmigt, sondern erst später ausgearbeitet und von dem Vorsitzenden vollzogen. Eine diplo matisch genaue Wiedergabe der einzelnen Reden kann dabei selbst verständlich nicht verlangt werden. Noch weniger darf man dies von den kurz gefaßten Berichten in öffentlichen Blättern erwarten. Es kann nicht fehlen, daß einzelne Worte und Aussprüche, eben weil sie oft der Kürze wegen von dem Zusammenhang, in dem, und der Begründung, mit der sie gesprochen wurden, losgelöst erscheinen, in dem gedruckten Bericht eine Bedeutung und eine Färbung empfangen, welche sie im Laufe der mündlichen Rede nicht oder nicht in gleichem Grade hatten. Eben darum haben auch solche Berichte keinen urkundlichen oder osficiellen Charakter. So ist es auch im vorliegenden Fall. Die in Rede stehende Discussion über daS Pastorale Verhalten bei Berührung der Con- fesstonen und beim ConfessionSwechsel dauerte, von dem Vortrag des zu Grunde liegenden Referats abgesehen, über drei Stunden. ES ist erklärlich, daß während dieser Zelt ungleich mehr gesprochen worden ,st, als die kurzen Andemungen des Berichterstatters wledergeben können. Der Geist, der in dem Ganzen sich zeigte, war der einer Toleranz, die Nicht zur Lauheit werden und der einer Treue gegen die eigene Kirche, welche An derS- glaubende nicht unterdrücken will. Allerdings sind verschie dene und mit Thatsachen belegte Klagen laut geworden. Aber daneben haben wir auch schöne Zeugnisse vernommen über den Frieden, welcher in fast allen Theilen unseres sächsischen Vater landes zwischen der katholischen und unserer Kirche herrscht. Von denen, die der Discussion belgewohnt und ihren Eindruck em pfangen haben, hat wohl keiner gedacht, daß einzelne herausgerissene Worte zu einer Polemik Anlaß geben würden oder der Geist der Conferenz mißverstanden werden könnte. Unser Sinn ist kurz und rund folgender: wir wollen keine Proselytenmacher«! üben, aber wir wollen auch keine dulden; wir lassen anderen Kirchen ihr Recht, aber wir verlangen auch unser Recht; wir richten nicht über andere Con- feslionen, aber wir wollen treu sein gegen unsere eigene Confession. Uebrigens muß ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht werden, daß es sich in der Discussion um lauter Aussprachen Ein zelner- handelte. Die Versammlung als solche hat über die in Frage kommenden Verfahrungsweisen keinen Beschluß gefaßt. . Auch gehört es zu dem Wesen solcher Conferenzen, daß in ihnen möglichst ausgedehnte Redefreiheit herrscht. Dg treffen die entgegengesetzten Anschauungen bisweilen hart auf einander. Starke, wert biblische Ausdrucksweisen sind nicht selten. Keinesfalls ver mögen evangelische Geistliche in der Anwendung eines Wortes, daS der Herr selbst gebraucht hat, einen „rohen Ausdruck" zu finden. Und wenn im Elfer einer lebhaften Debatte einmal eine harte Aeußerung entschlüpft, so ist dies nicht eben verwunderlich. Aber in der That verhält eS sich mit der Aeußerung, die in Nr. 175 dieses Blattes besonders angegriffen wird, anders als eS auf den ersten Anblick scheinen könnte. Ich habe sie zufällig über hört; allein das thut nichts zur Sache. Durch sichere Mitthei lungen kenne ich den Zusammenhang, in dem sie gesprochen worden ist, was auch im Wesentlichen schon durch den Bericht im Kirchen- und Schulblatt bemerkt ist. Der Hergang ist folgender: ES hatte sich ein Geistlicher — was doch hoffentlich nicht In toleranz ist — dafür ausgesprochen, daß bei Beerdigungen, wenn der katholische Pfarrer mit seiner Gemeinde zum Gebete nieder- kniee, der evangelische Geistliche mit niederkmeen solle. Darauf erwiederte gegen den Schluß der ganzen Verhandlung em Anderer, der im Auslande und in katholischer Umgebung angestellt gewesen war, daß er im gleichen Fall sich nicht habe entschließen können mit nieberzuknieen, weil ihm das Beten dabei meist den Eindruck gemacht habe, als sei es em „Plappern wie die Heiden" und zu dem dürfe man sich nicht bekennen. Es liegt also hier nicht ein Uriheil vor über „Menschen und ihre innere Gesinnung, die man nicht einmal gesehen hat und gar Nicht beobachten konnte", sondern eS ist der Ausdruck wiederholter persönlicher Beobachtung. E- ist auch nicht ei« Uriheil über »eine« Theil de- katholische« Tultu-E, sondern ein- Urtheil über seine Handhabung in de« Kreisen, die der Sprecher zu übersehe« Gelegenheit Halles Es handelte sich auch nicht um ein allgemeine-Lrßheil über da-Gebet der katholischen Kirche und seinW-sen, sondern um eine» Eindruck, den der Betreffende vou der Art u»d Weise de- Gedete-HersagenS persönlich und aus eigener Anschauung empfangen hat. Wenn ferner jede Aeußerung, die entweder in der Form oder in der Sache fehlgreift, in einer solchen Conferenz ausdrücklich und besonders widerlegt werden sollte, so würde jedes Durchsprechen eines Gegenstandes zur Unmöglichkeit werden. In dem vorliegenden Falle aber gab e- dazu gar keine Veranlassung, eben weil eS sich nicht um ein allgemeines Urtheil, sondern um eine persönliche Wahrnehmung handelre. So viel zur Abwehr und nur zur Abwehr der aufgetauchten Angriffe und der darin liegenden Denunciation! — Es würde wahrlrch sehr leicht fein, die weitere Argumentation zu widerlegen, welche nach den Andeutungen des in Nr. 175 be findlichen Aufsatzes das „Katholische Kirchenblatt zunächst für Sachsen" zur „Zurückweisung" entwickelt hat. Allem ich glaube nicht, daß hier der geeignete Ort dafür wäre. ES ist mir nur darum zu thun gewesen, die Gemeinde über den wahren Sachver halt nicht im Unklaren »u lassen. Eben deßhalb werde ich auf keine weiteren Angriffe, falls solche in dieser Angelegenheit gegen die genannte Conferenz noch gerichtet werden sollten, antworten. vr. Brückuer. Die Turnseflzeitung. Leipzig, 26. Juni. Je näher die Tage des deutschen Turn festes heran rücken, desto emsiger berichtet tue Tagespreise über den Verlauf der umfassenden Festvorbereitungen. Doch sind diese schon jetzt so vielseitig, daß eS höchste Zeit geworden ist, ihnen ein eigenes Organ zu widmen. Ein solches liegt nun vor in den „Blättern für das dritte deutsche Turnfest, herauSgegtben von Georg Hirth und Eduard Strauch", von denen heute die erste Nummer bei Ernst Keil erschienen ist. Bürgen uns schon die Namen des Verlegers und der Herausgeber für die Tüchtigkeit dr- Unternehmens, so läßt nicht minder der Inhalt der ersten Nummer für die Folge das Beste erwarten. Wir finden u. a. Leitartikel über die Geschichte des Festes, über das Leipziger Schlachtfeld (von vr. Th. Apel) mit einem Plane desselben, ferner als erste- Sendschreiben einen humoristischen Bericht „vom Festplatze". Die „vermischten Nachrichten" bringen allerlei interessante Notizen aus dem Bereiche der Festvorbereitung, Correspondenzen aus Berlin, Stettin, Nürnberg rc., auS denen wir ersehen, wie sehr und gern man sich allenthalben im deutschen Vaterlande für da- Leipziger Fest interessirt. Die Festzeitung wird, wie wir hören, in ca. 12 Nummern erscheinen, von denen ca. 5 vor dem Feste, während des Feste- selbst täglich 1, nach dem Feste noch 2 — 3 auSgegeben werden sollen. Stadtthrater. Mit der Partie des Jägers in der Oper „DaS Nachtlager in Granada" trat Herr Neu mann vom k. k. Hofoperntheater zu Wien als Bewerber für da- bei unserer Bühne demnächst vacant werdende Fach des ersten Baritonisten auf. Ein abschlie ßendes Urtheil über diesen Sänger können wir nach dieser ersten Gastrolle um so weniger geben, als Herr Neumann an dem betreffenden Abend wahrscheinlich in Folge des ungewöhnlich hohen Thermometerstandes sehr indiSponirt war und sichtlich nur mit großer Anstrengung seine Partie durchführte. Die Stimme de- Sängers schien uns jedoch trotzdem eine recht angenehme und aus reichende, wenn auch nur von mäßigem Tonvolumen zu sein. Sein GesangSvortrag ist ein musikalischer; die öfter vorgekomme nen nicht reinen Intonationen sind — wir wollen das hoffen und wünschen — wohl auf Rechnung der Indisposition' zu setzen. UebrigenS versteht Herr Neumann mit Verständniß und Em pfindung zu singen, wie mehrere recht gelungene Einzelnheiten, namentlich in der großen Arie, bewiesen. Bezüglich de- für fein Fach so nothwendigen Spiels hat deb Gast noch Manche- zu lernen. Es wird ihm bei seiner für die Bühne vortheilhaften Persönlichkeit nicht schwer werden, auch hierin etwa- Bedeutendere- zu erreichen. F. Gleich. Verschiedene». ** Da e» wohl für mehr als wahrscheinlich gellen kann, daß selbst unter dem Theil der Stadtverordneten, die seiner Zeit die Geradlegung der Frankfurter Straße nahe am Thor mtt einer . eines besseren Ziele- würdigen Consequenz wiederholt abgeworßev, heute Einzelne gefunden haben werden, daß diese Geradlegung eine gerade, richtige Handlung gewesen wäre, daß seit der Ver breiterung und Aufbesserung der Straße, seit de« Wegfchlage« der Bäume und bereit- vorhandenem Anbau diese Krümm««-' -l-
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