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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186412054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-05
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1864
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und Tageblatt Anzeiger AmtMatl dtS KSnizl. Bkjirkigirichli md dcs lkalhr drr Stadt Lchzlg. X? 34». Montag den 5. December. 18K4. Den Herren Stadtverordneten zeige ich an, daß der Stadtrath Herrn I)r. meä. Schloßhauer zum Dirigenten des neuen Waisenhause- erwählt hat. Leipzig, 3. December 1864. Joseph, Vorst. Bekanntmachung. Wie in früheren Jahren bleibt der Zinsberechnung halber dke Expedition der Sparkasse vom 15. bis mit 31. December d. 9. aeschloffen, jedoch werden die bis zum 13. December gekündigten Beträge am Dienstag vor dem Weihnacht-feste, den 20. December, den Betheiligten auSgezahlt. Leipzig, am 30. November 1864. Die Deputation zur Spareaffe. Stadttheater. Zu seinem Auftreten am 3. December hatte Herr Emil Devrient daS Birch - Pfeiffersche Schauspiel: „Rubens in Madrid" gewählt — ein zwar auch schon ältere-, aber trotzdem noch nicht veraltetes Stück, interessant componirt, mit höchstem scenischen, wie sprachlichen Geschick auSgeführt, woran nur da- Eine empfindlich stört, daß der arme Enrico, auf den die Ver fasserin in blinder Parteilichkeit für ihren Helden Haß und Ver achtung häuft, im Grunde doch ganz in seinem Rechte ist und da- Verfahren gegen den kecken Eindringling in den Frieden und die Ehre seine- Hause-, gegen ein sich souverän über Sittengesetz und gesellschaftliche Ordnung stellende- Genie am Ende nur correct oder wenigstens begreiflich genannt werden kann. Der Rubens gehört ohne Zweifel zu denjenigen Partieen, in welchen Herr Emil Devrient sich auch heute noch unsere vollste An erkennung, ja Bewunderung zu erobern vermag: Er findet für die edle, hohe, schwärmerische Künstlerseele in jedem Moment, in jeder der wechselnden Situationen einen überraschend schönen, geist beschwingten, hinreißenden Ausdruck. Eben so ward von ihm der ritterliche Zug der Gestalt in echt chevalereSker, liebenswürdig vor nehmer Weise hervorgehoben, während in der Verkleidung als alter Sonderling Adam van Dort, der Darsteller eine Meisterschaft der Charakteristik, einen wirkung-reichen, prächtigen Realismus des Spiels entfaltet, der an dem „letzten Vertreter der idealen Schule" doppelt in- Gewicht fällt und gleichsam als künstlerische Entäußerung he- eigenen Wesens betrachtet und^beurtheilt werden will. Zum zweiten und leider auch schon letzten Mal betrat Fräul. Langenhaun unsere Breter m der Rolle der Donna Ellena. Wir gestehen, daß wir gern Zeugen noch weiterer Talentproben der jungen Dame geworden wären. Dabei, daß sie noch nicht vollendet in sich abgeschloffene Kunstgebilde zu geben im Stande ist. bleibt e- unsrer Ansicht nach zwar auch heute, doch dürfen wir sagen, der gelungenen Momente seien in der ebengenannten Partie noch mehr gewesen als in der neulich von ihr gespielten. Beson der- drängten sich dieselben in der Scene mit dem verkleideten Rubens zusammen, wo auch ihre äußere Erscheinung, in dem die hohe Gestalt vorzüglich kleidenden griechischen Costüm, beträchtliche Wirkung übte. Frl. Langenhaun wird bei noch größerer Ent wickelung ihrer nicht zu unterschätzenden Gaben leicht eine treffliche Vertreterin de- Heroinenfaches werden können. Den Don Enrico spielte Herr Deutschinger, wir möchten indeß behaupten, die- sei nicht die richtige Besetzung. Herr Stürmer z. B. hätte die Partie geben sollen. Unser Darsteller konnte, so entschieden maßvoll und mit Absicht diScret er auch verfuhr, doch nicht umhin, einen von Hau- aus intriguanten, tückischen Zug stark genug auSzuprägen, um dahinter da- eigent liche Motiv der Handlungsweise Enricos, die glühende, stets Verlust fürchtende Liebe zu der angebeteten Gattin, allzu sehr verschwinden zu machen. Herr Claar als van Tbulden wirkte in der Episode de- holländischen Dieners auf vortheilhafte Weise. Recht befriede aend war auch der gemüthliche, wackere Alte de- Herrn Gitt. Bela-quez (Herr Herzfeld) hätte freier, beweglicher sein können. Der König (Herr Stürmer), Don Garcia (Herr Auburtin), die beiden jungen Maler (Herr Chronegk und Frl. Nagel), so wie der Page (Fräulein Pögner) gut. — DaS nächste Auf treten des Herrn Emil Devrient wird nun endlich ein classiscyeS Werk, Shakespeare'- „Hamlet" bringen. vr. Emil Kueschke. Concert. O. Die Spitze der dritten Abendunterhaltung für Kammermusik im Saale de- Gewandhauses am 3. D cember bot sich uns in dem Pianoforle-Vortrage des schon im letzten Be richte erwähnten Fräulein- 9ulie von Asten dar. Sce sühne da- Quintett von Robert Schumann in vortrefflicher, fast vollendeter Weise aus, unterstützt von den Herren Eoncerimeister David, Eoncertmeister Dreyschock, Hermann und Luebeck. Zu den Vorzügen, welche wir an ihrem Spiele im Eoncerte vom 1. December zu bemerken Gelegenheit halten, gesellte sich diesmal mehr Unbefangenheit, dem zufolge aber auch eruschiedeneS Her ver treten einer klaren, durchgeisteten Auffassung. Auch ihr Anschlag gewann dadurch noch mehr an Schönheit und Kraft. Die Hörer schaft erwies ihrem Vorträge sehr warme Theilnahme, welche sich durch belebten, allgemeinen Beifall und zweimaligen Hervorruf be kundete. Noch schöner müßte sich gewiß da- Spiel Frl. von Asten'S auf einem Flügel auSnehmen, dessen Ton weniger ma teriell und trocken, d. h. gesangreicher, poetischer wäre. Den An fang der Soiröe bildete da- 6woU-Trio von Beethoven für Violine, Viola und Violoncello, auSgeführt von den Herren Drey schock, Hermann und Luebeck, den Schluß das Doppelquariett in vmoll von Spohr, in welchem, außer den Genannten, noch die Herren David (im BealeitungS - Quartett), Röntgen, Haubold, Hunger und Pester nutwirkten. Die erste Violine des Hauptquartetts erwies sich in beiden Werken nicht ganz tadellos hinsichtlich der Reinheit und Feinheit im Vortrage. Ueberhaupt waren diese zwei Werke diejenigen, welche von allen bisher in den Abendunterhallungen zu Gehör ge brachten im Betreff gediegenen Ensemblespiels am wenigsten zur Geltung gelangten. Die Spohr'sche Composition wäre eigentlich richtiger als Octett zu bezeichnen, da unter dem Ausdrucke, Doppel quartett " doch wol nur ein Werk verstanden werden kann, in rem Jede- der beiden Quartette als selbstständig thematisch entwickelt sich darstellt, was hier ganz und gar nicht der Fall ist. — DaS Scherzo ist noch der beste, schwunghafteste Satz in diesem OpuS, welches im Uebrigen sich viel zu breit in seiner Verarbeitung macht. Verschiedenes. I. ) Leipzig, 4. Dec. Einer anher gelangten Nachricht zufolg« sind in der Nacht vom 1. zum 2. d. M. auS dem Herzog!. Braun- schweig'schen Schlöffe Sibyllenort im Regierung-bestrk BreSla« eine große Menge silberner und vergoldeter Schüsseln, Löffel, Messer und Gabeln, sowie 12 Dutzend ganz neue silberne Teller mittel-
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