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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-12-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186412054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-12
- Tag1864-12-05
- Monat1864-12
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.12.1864
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674» Umbruch- in die Hilberkammer entwendet worden. Die Gegen stände find zum Theil mit dem Wappen de- Hosenbandordens, zum Theil mit einer Krone und den Buchstaben kV oder ge. zeichnet und repräsentier» einen Werth von gegen 30,000 Thalern. Leipzig, S. December. Heute gegen Nttttag ist einer hiesigen Einwohnerin, welche auf dem Markte bei dem Ankauf einer GanS beschäftigt war, ibr Marklkorb, welchen dieselbe neben sich hingestellt hatte, sammt den darin befindlichen Victnalien und dem noch übrigen peyen 2 Thlr. bettagenden Marktgelde entwendet und von der Diebin ein alter schlechter Korb, in welchem nur zwei leere Flaschen sich befanden, zurückgelaffen worden. Weiter sind auch zwei nach Leipzig hereinaekommenen Botenfrauen zwei Traakörpe. der einen aus der Hausflur eines Hauses in der Grimma'schen Straße, der andern von der UniversitätSsiraße weg gestohlen worden. In beiden habe» sich Gegenstände, die die Botenfrauen zu besorgen gehabt haben, befunden. (L. Nachr.) — Um Mißverständnissen vorzubeugen, erklären wir nach ttäglich, daß der im Bericht über dm Proceß Espenhayn (Nr. 326) erwähnte «Musikus B." Bilhardt heißt. D. R. Bitte an Menschenfreunde. Ein hiesiger 8jähriger Schulknabe ist der äußersten Verwahrlosung auSgesetzt, weil ferne Mutter fast den ganzen Tag außer dem Hause beschäftigt ist. Die Schule, der er angehört, hat seit dritthalb Jahren die größten Anstrengungen gemacht, ihn davor zu bewahren, allein sie steht sich für die Zukunft außer Stande, es mit Erfolg zu thun, und der Director hält es deshalb für dringend geboten, den Knaben in einer Familie unterzubringen, wo er zur Ordnung und zu guter Sitte erzogen werden kann. Seine Mutter ist nicht nur damit einverstanden, sondern auch bereit, den größten Theil der Kosten selbst zu tragen und eben so hat sich schon eine geeignete Familie gefunden. So handelt eS sich denn nur noch darum, daß für die Dauer von 6 Jahren jährlich 16 Thaler aufgebracht werden. Gewiß bedarf es nur dieser Bitte, daß sich Menschenfreunde genug bewogen finden, etwas hierzu beizutragen und sich deshalb an Herrn Buchhändler Gräbner (JohanniSg. 6—8) zu wenden. — Ueber da- unglückliche Jsny heißt es im S. M.: Die durch den großen Brand am 23. v. M. zerstörten 38 Haupt- und 42 Nebengebäude hatten einen SchätzungSwerth von 182,000 fl. Da gegen beläuft sich die Brandversicherung auf 113.000 fl. Der Mobiliarverluft an Versichertem und Unversichertem ist fatirt in runder Summe zu 139,000 fl.; die Entschädigung beträgt nur 75.000 fl. Der Wiederaufbau der 80 Haupt- und Nebengebäude wird voraussichtlich einen Mehraufwand von 100,000 fl. ver ursachen. Daher Gesammtverlust: 233,000 fl. Unter den ab gebrannten 60 Faunlien befinden sich nur 6 mit Vermögen über S000 fl., die Uebrigen, worunter nicht wenige Witwen, verloren großenteils mit ihren Habseligkeiten auch die Quelle ihres Unter halts. Veranlassung genug zu brüderlicher Handreichung! Gaben nehmen ferner an Eonsul Baensch, G. R. v. Wächter, G. Med.-R. Wunderlich in Leipzig. London, 30. November. Unter dem Titel „Mr. Briggs, oder der Mord im Bahnzug" ist die neuliche Criminalgescknchte dramalisirt und macht in den Provinzialtheatern volle Häuser. Eine der Scenen stellt das Innere eine- Bahnwagens dar, in welchem Müller den unglücklichen Herrn Briggs angreift und, nicht zur Thüre, sondern zum Fenster hinauswirst. Eine abenteuerliche Reise. Da-seit längerer Zeit erwar tete R«sewerk de- Ungarn ArminiuS Bamberh (Reisen in Centtal asien im Jahre 1863) ist jetzt in London erschienen. Es schildert nur die Reise-Abenteuer des Verfasser-; die wissenschaftliche Aus beute soll in einem besonderen Werke niedergelegt werden. Bamberh hatte sich durch mehrjährige sprachliche Studien in Constantinopel im der Reise aufs gründlichste vorbereitet. Er machte sie als Derwisch verkleidet und führte diese Rolle bis ans Ende glücklich durch, ohne erkannt zu werden. Nur einmal, in Herat, schwebte er in dieser Hinsicht in Gefahr. Der Statthalter, dem er in seinem geistlichen Gewand seine Aufwartung machte, rief bei seinem Anblick auS: „Ich schwöre, Du bist ein Engländer!" und nur die schnelle Antwort: „Wer den Gläubigen, und wenn auch nur im Scherz, einen Ungläubigen nennt, in selbst ein Ungläubiger", verscheuchte den auskeimenden Verdacht. Unter dem Namen Reschid Effendi trat er mit einer Truppe von zweiundzwanzig schmutzigen, lumpenbedeckten Derwischen gegen Ende März de- vorigen Jahre- seine Wanderung von Teheran aus an. Die persische Hauptstadt war schon seit dem Mittsommer 1862 sein Aufenthalt gewesen. In Asterabad besuchte er die merkwürdigen Ruinen, deren Ursprung man auf einen angeblich von Alexander dem Großen angelegten Wall zurückführt; dem grausamen Khan von Khiwa entging er glücklich trotz der Nachstellungen eine- mächtigen Priesters. Nun aber fingen die Leiden der heiligen Schaar an. ES galt die schauerliche Wüste zwischen Khiwa und Buchara zu durchwandern, und als schrecklicher Feind stellte sich Wassermangel und Durst ein. Die Qualen der Pilger waren furchtbar; einer derselben erlag seine» Leiden am vierten Tage, als die Truppe sich dem Saume der Wüste näherte. Die Gebirge von Khalal stiegen endlich am Horizont auf; je näher sie dem Auge rückten, um so dünner wmde Per Sand und alle Blicke richteten sich sehnsüchtig in die Ferne, um eine Gchäferhütle oder eine Viehheerde z» erspähe». Aber noch waren die Drangsale nicht vorüber. Ueber die wette Ebene heran wirbelte eine Staubwolke; die Kameele stießen einen lauten Schrei aus und ließen sich auf ihre Kniee nieder und streckten den langen Hals auf den Boden hin. Die armen Thiere wußten wohl, daß der Tabbad, der Sirocco dieser asiatischen Wüsten, rm Anzuge war. Den Pilgern war der Vorgang der Kameele eine Mahnung, sich gleichfalls Hinzustrecken ; die Lastthiere lagen vor ihnen wie ein schützender Wall. Wenige Minuten dauerte es, und der Wind brauste über sie hin mit einem dumpfen, klappernden Geräusch; und als die Derwische sich wieder erhoben, hatten sie eine Sand- lage von zwei Zoll Dicke abzuschütteln. Der Sand war von brennender Hitze. Noch sieben Wegeftunden und die Truppe kam in vollster Erschöpfung in Buchara an. Bamberh oder vielmehr Reschid Effendi hatte sich dem Tode nahe geglaubt; bewußtlos war er in eine Hütte gebracht worden, wo langbärtige Schäfer ihn durch Einflößung warmer Milch dem Leben Wiedergaben. In der Stadt Buchara aber schien Verdacht gegen den Derwisch mit der wenig orientalischen Gesichtsbildung entstanden zu sein. Mit seinen Begleitern war Reschid Effendi vor dem Emir von Buchara. Mozaffar-ed-din, erschienen. Se. Majestät aber ließ den fremden Pilger allein in sein Gemach entbieten. „Hadschi", redete ihn der Emir an, „Du kommst, wie ich höre, von Roum, um die Gräber von Baha-ed-din und die Heiligthümer TurkistanS zu besuchen." „Ja, Takschir" (Gebieter), antwortete der unerschrockene Reisende, „aber auch, um mich an der Betracht«ug Deiner geheiligten Schön heit zu erquicken." „Seltsam, und Du hast keinen anderen Beweg grund für eine so ferne Reffe?" „Nein, Takschir, eS war stet-mein heißer Wunsch, die edle Buchara und das zauberische Samarkand zu erschauen, auf deren heiligem Boden man nach den Worten de- Scheikh Dschelai eigentlich mit dem Kopfe, nicht mit den Füßen wandeln sollte. Aber rch habe ander- kein irdisches Geschäft und habe lange Wallfahrten gemacht als ein Dschihangeschte (Welt pilgrim.) „Wie, Du, mit Deinem lahmen Fuße ein Dschihan geschte! DaS ist wirklich erstaunlich!" Ich möchte Dein Opfer sein, Takschir (ein Ausdruck, der unserer Bitte um Entschuldigung gleich steht), Dein glorreicher Vorfahr (Friede sei mit ihm!) hatte dasselbe Gebrechen und er war Dschihanghir (Eroberer der Welt.) Diese Antwort gefiel dem Emir und er stellte mehrere Fragen in Bezug auf die Reffe und den Eindruck, den Buchara auf den ver meintlichen Derwisch gemacht Hatte/Reschid Effendi durchwob seine Erwiderungen mit Stellen aus dem Koran und persischen Weis heitssprüchen, was auf den Emir, der selbst ein Mollah ist und arabisch versteht, eine gute Wirkung übte. Der Emir beschenkte ihn mit einem Gewände und 30 Tanghe und befahl ihm seinen Besuch zu wiederholen, wenn er nochmals nach Buchara kommen würde. Freudig, der Gefahr der Entdeckung entgangen zu sein, kehrte der Derwffch zu seinen Freunden zurück. Meinen Triumph — fügt Bamberh seiner Erzählung von dieser Unterredung hinzu — verdanke ich einzig und allein der Biegsamkeit meiner Zunge, die wirklich unverschämt genug ist. Nachdem Reschid Effendi in Buchara, dem schlimmsten Horte muselmännischen Fanatismus, so gnädig ausgenommen worden und ein schützendes Begleitschreiben von dem Emir selbst erhalten, waren seine Gefahren zu Ende, Niemand wagte einen so heiligen Mann zu verdächtigen. Ueber Samar kand, wo er von seinen Wandergefährten Abschied nahm, erreichte er, sich nach Süden wendend, im November vorigen Jahre- Herat, von wo er nach Teheran zurückkehrte, um seine Heimreise anzutreten. — Vor etwa drei Jahren wurde eine Familie in Cincinnati durch da- Verschwinden eines zwölfjährigen Mädchen- in aroße Be stürzung und Trauer versetzt; und alle Mühe, welche sich die be trübten Aeltern gaben, etwas von dem Kinde zu erfahren, blieb erfolglos. DaS Mädchen blieb verschwunden, und die Aeltern ge wöhnten sich an den Gedanken, daß ihm irgend ein Unglück zugestoßen und eS wahrscheinlich ertrunken sei, da die Wohnung nur einige Schritte von dem Ohio entfernt ist. Ein Sohn, der beim Beginne de- Kriege- in die Armee einttat, war indessen an dern Felde zurückgekommen, nachdem er in Folge einer Wunde seine Entlastung erhalten, und die Aeltern entschlossen sich vor etwa einem Jahre ihr HauS zu verkaufen und eine neue Heimath in Missouri oder Kansas zu suchen, theilS um die Stätte zu ver lassen, die sie stet- an den Verlust eine- geliebten Kinde- erin nerte, theilS um für die erschütterte Gesundheit de- Sohnes ein entsprechendes Klima zu finden. Vor kurzer Zeit nun traf ein Boot vom untern Mississippi hier ein, das kaum an der Landung angelegt hatte, als ein hübsche-, noch sehr junge- Mädchen mit sichtlicher Eile über die Planke nach dem Strande und von da der Gegend zulief, wo die Familie gewohnt hatte, die vor einem Jahre nach dem Westen abgereist war. Mit kaum zu verbergen der Auflegung trat da- Mädchen an da- älterliche Hau- und zog nach einigem Zögern die Klingel. Ein Dienstmädchen öffnete und beantwortete die an sie gestellte Frage mit einem verneinenden Schütteln de- Kopfes, wodurch die Fremde so ergriffen wurde, daß sie, unfähig "" ' ' " " " ^ ^ Treppe niedersank, darauf erschien eine fremden Mädchen näherte und erfuhr, daß eS da- verlorene Kind
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