—.— > iM». — > Anzeiger- Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 358. Freitag den 23. December. 1864. Bekanntmachung. Die im gegenwärtigen Monate hier geschehene Volkszählung hat, nach Ausweis der aufgenommenen Listen, folgende- Ergebniß geliefert. Die Gesammtzahl der hiesigen Einwohner beträgt, incl. der Garnison, nämlich: 8S7S1 (43042 männl., 42749 weibl.), von der Geburt bis zum vollendeten 10. Jahre 16062, vom vollendeten 10. - r L 20. L 18821, - - 20. - » - 30. L 20013, - - 30. - r s 40, s 12168, - s 40. - - 50. - 9183, - 50. - - - 60. - 5346, - - 60. - - 70. - 2968, - s 70. - - - 80. s 1059, L - 80. - - - 90. s 168, . . . .,^4- ^ V» : ^ ^ , über SV Jahre alt 3, Nach den Eonfesfionen sind evangelisch lutherisch: 80328, reformirt: .... 2156, römisch-katholisch . 1922, deutsch-katholisch . 270, griechisch .... 93, Israeliten ". . . 1021, Muhamedaner . . 1, Unter der Gesammtzahl befinden sich Taubstumme . . 134 (70 männl., 64 weibl.), Blinde .... 33 (22 - 11 - ), Blödsinnige . . 32 (23 - 9 - ), andere Gebrechen. 42 (25 - 17 - ), ES giebt hier Eheleute 23140 (11570 männl., 11570 weibl.), Verwitwete .... 4754 ( 934 - 3820 - ), Geschiedene .... 402 ( 134 - 264 - ), Getrennt Lebende . . 776 ( 497 - 279 - ), Unverheirathete . . . 56719 (29907 - 26812 - ). Die Zahl der bewohnten Häuser beträgt 2SL7. Nach den verschiedenen Stadttheilen berechnet kommen auf die mnere Stadt 25654 Einwohner in 795 Häusern, auf sämmtliche Vorstädte 60137 - - 1752 - Bei der im Monat December 1861 stattgefundenen Zählung betrug, ebenfalls unter Hinzurechnung de- MilitairS, die Zahl der hiesigen Einwohner 78SL0 und die Zahl der bewohnten Häuser 2S«8. Leipzig, den 22. December 1864. Das Polizetamt der Stadt Leipzig. Metzler. Weihuachtsbttder. Bon A. Gchrader. I. Der Witwer. (Fortsetzung.) Ein Fiaker brachte beide nach der Wohnung de- Witwers. Christine, die Magd, sah die Fremde überrascht an, als sie die Astrallampe auf den Tisch setzte. — Da- ist die Dame, flüsterte sie ihrem Herrn zu, die unsere Madame besucht hat. — Ich weiß es. Sorge dafür, daß ich ungestört bleibe. Marie zeigte sich befangen, fast ängstlich; sie weigerte sich, Mantel und Hut abzulegen, obgleich der dienstfertige Häßler sie dringend darum bat. — Ihre Aeußeruvg, sagte sie ernst, ich solle Philippinen recht fertigen, hat mich mit Bestürzung erfüllt. Ich gestehe, daß ich Ihnen nur gefolgt bin, um die Anklage zu hören, die Sie gegen Philippinen aussprechen werden. Und Häßler sprach sich gründlich aus. Er schilderte den Weih nachtsabend des verflossenen Jahre- und holte da- Geschmeide und den Brief aus dem geheimen Fache des Schreibtisches. — Wer den Kranz gespendet, sagte Marie erröthend, wissen Sie nun. — Ja. — Auch da- Geschmeide kommt von mir. — Von Ihnen? — Nehmen Sie mein Ehrenwort zum Pfände. — Gut, so muß ich Ihnen glauben. Wer aber hat diese un zweideutige Liebeserklärung geschrieben? — Er las den Brief mtt zitternder Stimme vor. j R - Ä