Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.02.1865

me hig m- tton berg. npr. g- -aliou lln. onne. i/v, 805; ional- Lred.- l4.90; Lomb. 94.60. »lien. obil.» W» 4 mhn» V. — 7.S0, >0 Pfd. d. loco m pr. Mai- /» >t.-Oct. von Anzeiger. Amtsblatt des Kiinial. Bezirksgerichts md des Raths der Stadt Leipzig. M 51. Montag dm 20. Februar. MS. Bekanntmachung. Der am 1. Februar d. I. fällige erste Termin der Grundsteuer ist nach der zum Gesetze vom 23. August v.J. erlassenen" . - . - — ml Gefalle» Ablauf der gesetzlichen Frist execulivische Maßregeln gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, dm 11. Februar 1865. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Taube. Oefseutliche Sitzung der Leipziger polytechnischen Gesellschaft den 20. Januar 1865. Eigensinn sie leiten, Mißgriffe in der Erziehung ihrer Kinder thun, wodurch die Kinder verkümmert werden. Andrerseits fällt es auch der bürgerlichen Gesellschaft zur Last, wenn die Kinder der Armen nicht genügend herangebildet werden; geistig verkümmert verfallen sie dem Gesetze als Verbrecher. Die Gesellschaft muß der Nach EröHmng der Sitzung durch den Vorsitzenden hielt Herr! also, wo eS die Aeltern nicht vermögen, die Verpflichtung Hauptmann Korn aus Berlin einen längeren Vortrag über I Heranbildung der Jugend auf ihre Kosten übernehmen. BolkSerziehung". In Nachstehendem folgt der von Herrn! Ist eS demnach vom Standpunct der Humanität aus geboten, .oltserzleyung Gegensatz zu der bisher üblichen Stände- und Klaffenerziehung. I auch vom deutsch-patriotischen Standpuncte aus geboten, eine Volks- Sie wisset^ aus Ihrem eigenen Iugendleben und^ der noch de- j erziehuvg »u befürworten. ES wird immer darüber Klage geführt, Deutschen trotz der großen Bevölkerungszahl und der daß wir eine anfangen sie oder Penstonaten erzogen werden. Es ist somit bei der Jugend I gemeinsam zu erziehen, dann wird auch die künftige Generation ein System eingesührt, welches sie trennt und auch im späteren! sich als ein gemeinsames Ganze zu betrachten lernen. Dies zur Leben noch getrennt hält. Die Tochter des vornehmen Mannes I Befürwortung der Volkserziehung. Ich komme nun auf das Haupt wird es unter ihrer Würde halten, sich mit der Tochter des I motiv, was eme Vernunft - und zeitgemäße BolkSerziehung bedingt Arbeiter- in gesellschaftlicher Beziehung zusammenzufinden, wenn I und nöthig macht, die öffentliche Sittlichkeit und Moral, auch Letztere ebenso gebildet und verständig wäre, wie sie. So! Wir wollen zunächst untersuchen, wie eS mit der öffentlichen verhält eS sich mit den Kaufleuten, mit den Adeligen, dem Militär I Sittlichkeit überhaupt in Europa und besonders in Deutschland u. s. w. ES ist nun die Frage, ob diese Trennung zweckmäßig I bestellt ist. und gut sei, ob eS nicht zweckmäßiger und besser wäre, die Jugend I Man kann kein Zeitungsblatt in die Hand nehmen, ohne von gemeinschaftlich zu erziehen und zwar in ganz anderer Weise, als I Raub und Mord zu lesen, in friedlichen Zeiten, Mord und Raub bisher. Wir sagen letzt zum Armen: wenn Du für Dein Kind I auch gegen friedliche Staatsbürger ausgeübt. Wir sind nicht sicher nicht-verwenden kannst, so kann es auch in keiner höheren Schule I in unserem Hause, wenn wir nicht Thür und Thor verschließen, oder seinen Fähigkeiten gemäß erzogen werden, andrerseits kann! ES herrscht ein feindliches Element in der Gesellschaft, das sie der Reiche sein Kind nach seinem Belieben erziehen lassen. Ist > stets bedroht. Wir stellen mit schweren Kosten Sicherheitswächter die- von den natürlichen Verhältnissen und der gesellschaftlichen I dagegen auf, aber auch diese vermögen nicht, die Verbrecher ab- Einrichtung geboten? müssen wir dabei stehen bleiben? I zuhallen, höchstens ihnen hinterher nachzuspüren und sie der Be- Die Naturverhältnisse sind allenfalls der Art, daß die Aeltern I strafung zu übergeben. Wir sind also nicht im Stande mit allen verpflichtet sind, für die physische Erziehung der Kinder zw sorgen I unseren Vorsichtsmaßregeln Mord. Raub und Diebstahl zu ver- mit der geistigen Erziehung aber verhält es sich ander«; diese ge-1hüten. Sie können mir freilich sagen, und mit Recht, daß das schieht im Interesse der bürgerlichen Gesellschaft. Wenn ich einen! in der menschlichen Leidenschaft liegt; so lange Leidenschaften den großen Theil meines Vermögens daran wende, um meinen Sohn I Menschen beherrschen und wir nicht den höchsten Punct der Civi- studiren zu lassen *—^ ^ ^ . . . . - - ^ " schaff. Denn sobi ist er nicht verpflichtet seine Erziehung gebracht - im Gesetze steht nichts davon, es hängt I wallen des Blutes, eme solche Thät' verübt wird. Aber etwas dies von seinem Belieben ab. Ebenso verhalt es sich mit der I anderes ist eS mit solchen Anfällen, die aus bloßer Habgier mit Tochter. Wir müssen unsere ganze Zeit, Sorgfalt und Mühe! kaltem Blute und Ueberlegung verübt werden. ES ist dleS also darauf verwenden, um sie sittlich und rein dem Schwiegersöhne I nicht Leidenschaft, sondern Verderbtheit. ziehuug höchstens daS Interesse des Ehrgeizes, etwas Ordentliches aus dem Sohne gemacht zu haben, den Nutzen aber hat die Gesellschaft. Wenn also angenommen ist, daß die Heranbildung der Jugend im Interesse der Gesellschaft geschieht, so ist auch dre Gesellschaft verpflichtet für ihre Heranbildung zu sorgen. Wir würben da durch auch ein ganz anderes Resultat erzielen, indem Sachver ständige besser zu beurt^ilen vermöch^en, wie ber Einzelne erzogen s Preuße», Sachsen und Großherzogthum Hessen 108 ^ ^ jährlich eine sehr bedeutende Zahl r chweden und Norwegen Italien und Ungarn Oesterreich und Böhmen Großbritannien und Irland Frankreich und Spanien Rußland, Polen und Dänemark 105 , Sac werden müßte, als die Aeltern, welche oft, da Unwissenheit oder > Selbstmörder. Also jährlich eine sehr bedeutende Zahl von Menschen,