Delete Search...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-09-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186309120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-09
- Tag1863-09-12
- Monat1863-09
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1863
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
488k im Mangel an w«tth gemacht HLtl ie sie eines Manne- Liebe FäüW ist das nicht der ' en Werth Die Männer tLnschen sich leicht über dep wahren emeS Mädchen-, weil ein kleine? äußerer Mangel ihn verbirgt, odei ihre AngM vo» LGchtzchast verAenhel sind. Frauen, Verhältnisse und Eharaktere leichter und feiner in einen grauen Staubwirbel hüllte und alsbald ein Regenstmm Hegen die Hochgethtlrmte FesthaLe wieb, andern Zerstörungen einer der beiden Minelthürme ter Ml Diese- wli it daß die diese nun l durchdringen, müssen sich — wenn'stw-wahr sein wollen — ge stehen, daß oft gerade die vorzüglichsten Mädchen unverheiratet bleiben, während die flatterhaften gewählt werden. Es hat das einen sehr natürlichen, aber für die Moral der Ehe und die Dauer des Glückes darum nicht minder gefährlichen Grund: ' * Gut wäre es, wenn Mädchen von geistiger Bedeutung nicht zu geringen Werth auf äußere Anmuth legten; eS kaNn da- wert entfernt von Eitelkeit sein, und einfach aus dem Sinn für das Schöne entspringen. Die Frauen müssen auch wissen, daß die unverheirateten Töchter der Familie oft die eigentlichste Stütze derselben sind, die zärtlichsten Mütter fremder Kinder, daß sie alle Mühen und Lasten des Ehestandes kennen und tragen, ohne seine Befriedigung; sie müssen sich endlich gestehen, daß der Umstand, welcher jene zwang, der Ehe zu entsagen, oft iht größtes moralisches Verdienst ausmacht. Und darum darf es nicht fern, daß fast die Hälfte der Frauen ihr Leben mit heimlichen Thränen und Entbehrungen hindringt; wenn sich für sie keine Stellung in der Familie findet, so muß für sie eine Stellung geschaffen werden, welche ihnen Rücksicht und Achtung der bürgerlichen Gesellschaft sichert, und sie einigermaßen für da- Glück, welches sie entbehren müssen, entschädigen kann. Nun wird wohl der Emwauo gemacht, daß es gewöhnlich zu spät sei, noch die nötigen Kenntnisse zu erwerben, wenn der Ge danke an Heirat aufgegeben sei, und er ist richtig. Aber er giebt nur einen Grund mehr, die Bildung des weiblichen Geschlechts den Anforderungen der Zeit und der Bildung der Männer gemäß zu erhalten, denn sie ist für die Ehe von gleicher Wichtigkeit. Jedes vornehme oder geringe unbemittelte Mädchen sollte ein mal den Gedanken ins Auge gefaßt haben, für ihre Existenz sorgen zu müssen. Dann würde sie erkennen, daß darin nie etwas Entehrendes liegen kann; wohl aber darin, dem ersten besten, ihrer vielleicht unwüdigen Manne die Hand zu reichen um der Noth- wendigkeit der Versorgung willen. Auf gleicher Bildung beruht die Möglichkeit dauernder Zunei gung und geistigen Verständnisses, und daß die Heirathen aus Neigung nicht aufhören ist viel notwendiger, als unser materia listisches Zeitalter zugestehen will. Je mehr aus der Ehe ein Ge schäft gemacht wird, desto mehr wird die Familie untergraben und mit ihr die bürgerliche Ordnung. ! i Man sagt wohl, daß Neigung oder Liebe nicht von der Bil dung abhLuge und in wenigen Ehen fehle, aber Beides ist nur von sinnlicher Liebe richtig. Wo der Ehe das geistige Element mangelt, da kann sie weder wahres Glück, noch wahre Sittlichkeit fördern. ES ist nicht blos gesellschaftliches Vorurtheil, wenn auf Mißheirathen, auch bei äußerem Glanz, mit heimlicher Verachtung herabgefehen wird; es ist das unbewußte Gefühl, daß solchem Bunde das Siegel göttlicher Einsetzung mangelt. (AuS dem neuen Roman „Ern weiblicher Arzt" von Arthur Stahl. Leipzig, Costenoble, 1863. 2 Bde.) Fugen gehen wollte und gestützt werdi bare Ereigniß erklärten vnptzger Mächte bts dahin niedergehakHn wol heftiger gegen den Festjubel loSgebGdcher^seien. Es ist doch sonder bar, daß diese sonst keineswegs orthodoxen Blätter hiermit EtwaS auSsprechen, was der große Katechismus Luthers zur Vierten Bitte des heiligen Bjrter-Unser mit folgenden Worten bemerkt: .För mlich aber rst dies Gebet auch gestellt wider unfern höchsten nd, de» Teufel. Denn das ist all' sei» Ginnen und Begehr, lcheS alles, was wir von Gott haben, zu nehmen oder zu hin dern, und lässet ihm nicht genügen, daß er das geistliche Re- .giment hindere und zerstöre damit, daß er die Seele» .durch fern Lügen verführe und »nter seine Gewalt .bringe, sondern wehret »nd hindert auch, daH kein Regi- .meul noch ehrbarlich und friedlich Wese» auf Erde» „bestehe: da richtet er viel Hader, Mord, Aufruhr ^unh Krieg „an, item Ungewitter, Hagel u. s. w." (Eptz.t,Z»6. 12.) — Möglich freilich, daß den Leser» diese Wovte Luther- noch ganz andere Gedanken über da- diabolische Wirken und Arbeiten in unfern Tage» komme». -Kirchliche Nachlese;um Turnfest. (Unter diesem Titel hat Einer der lichtscheuen Frömmlinge in Nr. 36 des Sachs. Kirchen- und SchuldlatteS über unser hoch- herrlicheS deutsches Nationalftst in einer Weise sich auszusprocheu gewagt, daß wir seine Worte, zur Charakteristik solcher Finster linge, unfern Lesern — und zwar ohne Anmerkungen dazu — mit- theilen zu müssen glauben. D. Red.) 1) Unfreiwillige Ferien «nd aufgedrnngener Kirchenscbmuck. Von dem viertägigen .3. Allgemeinen Deut schen Turnfest" haben die Leser sattsam Bericht durch die Zeitungen erhalten. In da- Kirchen- und Schuldlatt gehört davon zunächst nur was Kirche und Schule direct angeht. Nun hatten zwar die Volks- und Gelehrten schulen größtentheils ihre Sommerferien, um so mehr ward aber die Universität davon bettoffen, welche ange sichts ihrer zweimonatlichen Herbstferien zu dieser Zeit mit der Lösung ihrer Sommer - Semestralaufgaben doppelt in Anspruch genommen ist. Sie war voleus voloos, auch schon Phhsisch durch die allgemeine Aufregung und das Getöse, zu einem Stillstände genöthigt. Was aber die Kirche anlangt, so hat es nicht Wenige schmerzlich berührt, daß der Stadttath, welcher hier überhaupt eine vielfach exemte Stellung zur Kirche und voraus zur Schule beansprucht, auch bei diesem sogenannten Feste die Kirchen ohne Weitere- nur als öffentliche Gebäude angesehen und demgemäß die Kirchthürme (ausgenommen die unter Ministerial-Patronat stehendeUniverfitätSkirche) mit wehenden Fahnentücher« versehen hatte. 2) llkrertofum. Bekanntlich endigten die Agenda des Leip ziger Turnfestes am vierten Tage, Mittwoch den 5. August, nach dem die demokratische Festrede gehalten und ihr ei» Gchlußgesang, ohne ein .Nun danket alle Gott" oder dergleichen, gefolgt war, mit einem plötzlich entstandenen Orkan, welcher die ganze Stadt Während des Monates August d. 2: sind bei dem hiesigen Polizeiamte i 297 Personen ?. ! zur Haft gekommen, und zwar wegen Eigenthumsvergehen 54 ZechbetrugS 1 Widersetzung . . . ,3 fleischlicher Vergehen ........ 4 ' Hazardspieles .......... 4 ^ Excesses 14 Trunkenheit .47 Betteln« . . «« Arbeits- und HerbergSlosigkeit . '. . .53 Herumtreibens 7 Emschleichens 2 Entlaufen- ........... 4 verbotswidriger Rückkehr . ... 5"' und Zuwiderhandelns gegen <daS zur lieber- ' wachung der' Profitutiön emgeführte ,, Regulativ ... . . .... 33 .. ^r'ti -i» >' Regulativ Außerdem sind wegen Contraventionen gegen die Meldungs vorschriften 5 Fälschung von Legitimationen .... 8 Contravention gegen das Preßgesetz . ^ - 2 unbefugten ColportirenS . . . - « Führung heimlicher Waffen . ...» unbefugten Schießens::. . . Contraventionen wider- die wegen Aufbe wahrung vonWaffenvorräthen bestehende Verordnung . . . ^ Zuwiderhandelns gegen das Prostitutions- Regulativ 19 Contraventionen gegen das Fiacre-Reg lement, so wie die während des Turn festes festgestellte Fahrordnung ... 28 Strafen auszusprechen gewesen. Ueber verübte Diebstähle sind 79 Anzeigen erstattet worden. 4 Personen haben sich selbst entleibt; 2 Personen sind büch Unglücksfälle um das Leben gekommen. ' 2 und tt !! öta-tthekter. ^ Am 10. Srpt. beschloß Fräulein Mejo ihr Gastspiel mit da Partie des Aennchen im »Freischütz". Bon Allem, wa-tbit von dieser talentvollen Vertreterin d?S Soubrettevfachs kenne» gelernt haben, hat uns — besonder- was da- Musikalische be trifft — ihr Aenncheu am meisten gefallen. Fräul. Mejö^vvßte ber correctem und geschmackvollem Gesang, unterstützt von per styt angenehmen Klangwirkung ihrer Stimme, der aumülhigb» Partie in anerkennenSwerthester Weise gerecht zu werden. Ein gewandte-, maßvolles Spiel vervollständigte bist Leistung, welche «ach Verdienst mit ungetheiltem Beifall ausgenommen warb. Herr Scaria bewährte sich in der Partie de- CaSpür aber mals als st'Mwbegabter, gut gebildeter Sänger, der zugleich daß invere Wesen eines Kunstwerk- zu erfasse» und in rkarrr Aus einandersetzung darzulegen versteht, wie er da- namentlich mit dem sehr lobenswürdigen Vorträge der großen Arie — dem HShepüncte der Partie bewies. Die sehr guten Leistungen de- Fräul. Harry als Agathe und des Herrn Wei bemann als Max dürft« wir Lrch'dresmal M lunervähNt lassen. -. Glitch:
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview