WERKSTÄTTE DER KAISERLICHEN TECHNISCHEN SCHULE IN MOSKAU. 31 und Detailanordnung wenig von andern Dampfmaschinen unterscheidet. Auf der Wiener Weltaus stellung waren die Construc- teure dieser Maschine, von welcher die Ausstellerin das Ausführungsrecht für die ex- ponirte Maschine erworben hat, noch mit einer Corliss- maschine mit Hahnsteuerung vertreten; ohne Zweifel hat neben den eigenen Erfahrun gen das Studium der ziemlich reichen Collection von Corliss- maschinen, welche in Wien ausgestellt waren, die Herren Wannieck & Köppner auf die Idee geführt, die Principien der am meisten verbreiteten Muschel- Schiebersteuerungen mit denen des Corlisssystems in Verbindung zu bringen, eine Combination, die inzwi schen auch von anderer Seite adoptirt und entsprechend ausgebildet worden ist. Es mag wol befremden, eine Schule als Ausstellerin von Maschinen zu sehen, doch lässt sioh dies bei den eigen artigen industriellen Verhält nissen Russlands nicht allein rechtfertigen, sondern es ge bührt den leitenden Persön lichkeiten auch alle Aner kennung für die hierdurch bezweckte, erfolgreiche An bahnung industriellen Fort schritts. Der Gegenstand, welchen die WebkstItte der Kaiserl. technischen Schule in Moskau zur Ausstellung bringt, ist eine Flachschieber- Corlissdampfmaschine nach dem System Wannieck- Köppner (Maschinenfabrik von Friedrich Wannieck in Brünn), eine Construction, welche die Vortheile der ein fachem Flachschieberdampf maschinen mit der präcisen Wirkung und dem hohen Ef fect des bekannten Corliss systems verbindet. Unsere Holzschnitte zeigen die Ma schine von beiden Seiten und sehen wir in dem untern die Rückseite der Maschine mit dem sinnreichen Expansions mechanismus , während der obere die Vorderseite dar stellt, welche sich in Form Seite die schwedischen, norwegischen, persischen, tunesischen und marrokkanischen Bauten finden, und endlich die eigen- thümlich reizende japanische Anlage, welche in ihren mit pein licher Sauberkeit ausgeführten Objecten ein prächtiges Pendant zu den chinesischen Bauten abgibt. Am Ufer der Seine entlang, von den Pavillons und Garten anlagen durch die Strassenunterführung getrennt, welche auch hier, ähnlich wie auf dem Marsfelde, zur Verbindung der beiden Quais angelegt ist, finden wir neben einer Anzahl kleinerer noch sechs grössere Hallen, von welchen drei für die Aus stellung von Eisenbahnmaterial und drei für Ausstellungsobjecte aus dem Gebiete des Civil-Ingenieurwesens bestimmt sind. Jede dieser Hallen hat 45 Meter Länge bei 15,5 Meter Breite. Zwei der erwähnten Bauten sind des dazu verwendeten Mate-