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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186903068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-03
- Tag1869-03-06
- Monat1869-03
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1869
- Autor
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1922 Bekanntmachung. Die z« de« -terrbau des dösigen JohanuiShofpitaleS erforderliche Lieferung von 1) ca. 3V00 «Litt« Mauersteinen und zwar ca. 631 NMe Verblend- und Gratsteinen, ca.316IM1e Klinkerstemen, ca. 2048 Alillo porösen Mauersteinen, ca. 2000 Wils gewöhnlichen hartgebrannten Mauersteinen; 2) ea. SSVVV KubikfnH Werksteinen einschließlich der Verarbeitung, so wie die dazu erforderlichen 3) Erdarbeiten, ca. 280000 Kubikellen Massenbewegung, und 4) Maurerarbeiten ^ sollen im SubmiffiouSwege an geeignete Unternehmer vergeben werden. Die Submissionsbedingungen, ArbeitSverzeichnifse und Baupläne liegen im Atelier deS mit der Bauleitung beauftragten Hem Architekten LipsiuS, Elsterstraße Nr. 14, zur Einsichtnahme auS, wo auch etwa gewünschte weitere Auskunft ercheilt werden wird und Copien der Bedingungen und Verzeichnisse gegen die Gebühr zu erhalten sind. Die versiegelten und mit der Aufschrift „llodLvni3d08pitLl-l!iseudLll, Offerte zur Uebernahme der rc." versehenen Offerten sind längstens bis zum 18. dsS. MtS. Abends 6 Uhr auf dem Rathhause in der Expedition deS Herrn Assessors Cerutti adzugcben resp. portofrei einzufenden. Später eingehende oder den Bedingungen nicht entsprechende Offerten bleiben unberücksichtigt. Die Auswahl unter den Submittenten wird Vorbehalten und eS bleibt jeder Submittent so lange an seine Offerte gebunden, als dieselbe vom Rathe nicht ausdrücklich abgelehnt worden ist. Diese Ablehnung erfolgt entweder durch besondere schriftliche Mil theilung oder durch öffentliche Bekanntmachung im Lechziger Tageblatt und Anzeiger. Leipzig, den 2. März 1869. DeS Raths der Stadt Leipzig Dan-Deputation. Achtzehntes Gewandhaus-Concert. Leipzig, 5. März. Nach einer Reihe von Jahren kam gestern wieder einmal diePastoral-Symphonie von L. v. Beethoven zur Aufführung. Daß dieselbe nicht zu oft gebracht wird, hat seine guten Gründe und gereicht ihrer jedesmaligen Wirkung nur zum Voriheil. Am liebsten möchte man allerdings alle neun Beethoven'jchen Symphonien in jedem Winter hören, da dieS aber nicht möglich, so ist cs nicht mehr als billig, die Pastoral- symphonie einigen ihrer Schwestern, z. B. der „Fünften" und der „Neunten" gegenüber, stiefmütterlich zu behandeln. Gerade da durch wird sie uns aber um so lieber, und je mehr sie nur ab und zu gebracht wird, desto größeren Genuß gewährt, desto ver jüngter erscheint sie uns. Der Grund hiervon liegt in ihrer Be sonderheit. Sie bringt zwar, wie jene, allgemein menschliche Ge fühle zum Ausdruck, nimmt aber die Anlässe dazu aus der Natur. Die Ankunft auf dem Lande erregt heitere Empfindungen, daS süße Gemurmel deS BachcS LlebeSlust und Sehnsucht; daö erhabene Nalurereigniß deS Gewitters mahnt mitten im Taumel deS irdischen Treibens an die Ohnmacht des menschlichen Seins, und nach dem Sturme hegt die Brust frohe und dankbare Gefühle. Obgleich nun alfo die äußeren Vorgänge umgesetzt sind in das innere, specifisch menschliche Fühlen, so geben doch diese besonderen An lässe, mögen sie noch so naheliegend und allgemein verständlich sein, der Symphonie eine Art von charakteristischer Besonderheit, und deshalb ist es gut, sie nur zu besonderem Genüsse aufzu sparen. Daß wir sie so oft wie jede andere hören möchten, liegt nicht in ihrer Individualität, sondern darin, daß sie, wie jene, ein schönes Kunstwerk rst. Beethoven malt in dieser Symphonie, aber er malt nicht die Natur ab, wie sie ist, auch nicht wie sie sein soll, sondern er verwendet die auS äußeren Anlässen hervor gegangenen Motive zu einem selbstständigen Products, dessen Wesen heit auf den inneren Gesetzen des menschlichen Denkens und Schaffens, auf den Gesetzen der Kunflschönheit beruht: er malt in geschloffener Form. Drc freie Schönheit der Natur ist umge setzt in die gebun dene Schönheit deS sich über jene erhebenden menschlichen G-isteS. Das Produtt deS Geistes steht aber höher als daS der Natur. Je mehr sich demnach ein Musikstück bestrebt, wirklich äußere Vorgänge vorzustellen, zu vergegenwärtigen, eine desto untergeordnetere Bedeutung hat dasselbe; eS hat aber gar keinen Kunstwerth, wenn eS die nothwendigen, sich selbst genügenden Gesetze der Formschönheit verschmäht und sich, wie manche neuere Programmmusik, an die zufällige Zeitfolge äußerer Vorgänge an klammert. AlS Maler ist der Musiker Beethoven nicht genug zu bewun dern; ihm sieht der ganze instrumentale Farbevapparar so unge bunden zu Gebote, daß er die reizendsten, frappantesten Effecte erzielt, ohne bizarr zu erscheinen, d. h. ohne daß man vaS Gefühl hat, als sei er hier oder dort auf eine besondere Grille ver sessen. Selbst der Wachtelschlag und der Kuckukruf geben sich ganz ungezwungen und natürlich, und wir haben ein EmpfindungS- gemälde von schönster Eleganz und Abrundung vor uns. Die Ausführung der Symphonie war vortrefflich. Wir be wunderten u. a. bei den großen Crescendi die Klangfülle der Geigen und Saiteninstrumente überhaupt und namentlich die der Celli bei der Camilene in der Scene am Bach. Der erste Theil deS ConcerlS enthielt außer der in den con- ventionellen Formen deS musikalischen AnstandeS sich bewegenden, nicht ohne Geist und Humor concpirten Lustspiel-Ouvertüre von Julius Rietz Violin- und GesangSvoriräge. Der in der Schule deS Meisters David gebildete, durch Talent und Fleiß früh zu künstlerischer Reife gediehene Violinspieler Herr Heinrich Deecke auS Karlsruhe trug ein Concert (Nr. 7, LmoU) von Spohr, so wie die k'ckur-Romanze für die Violine (mit Orchesterbeglei tung) von Beethoven mit bedeutender technischer Fertigkeit und Sicherheit, so wie mit edlem musikalischem Ausdruck vor. Daß sein Ton bisweilen etwas spitz erschien, ist vielleicht einem etwaigen Mangel seiner mitunter sehr schön klingenden Geige zuzuschreibev. Die königl. Hofopernsängerin auS Dresden, Fräul. Navitz, ist von Natur mit einer schönen, vollen und ausgiebigen Altstimme von bedeutendem Umfange begabt und singt mit Ausdruck und Empfindung. Ihre Technik ist nicht übel, verlangt aber noch größere Feile, damit die gequetschten Töne verschwinden und die theilweise gut herausgebrachte Coloratur immer gelingt. Der dramatisch belebte Vortrag der Arie auS TituS von Mozart („karto, ma tu, den mio") mit obligater Clarinette (von Herrn Landgraf gm auSgeführt) gab von dem Talente und der Rou tine der Bühncnsängerin Zeugniß, und die Ausführung des Lieder- cycluS „FrauenUebe und Leben" von Robert Schumann ließ An lage zur Liedersängeriu erblicken, obwohl die jugendliche Sängerin bis jetzt noch nicht ganz an die tiefempfundene Poesie der Schu- mann'schen Composition heraureichte und daS Fehlende zum Theil durch angelernte Theatermanieren ersetzen mußte. Im Ganzen genommen waren die Vorträge der talentvollen, stimmlich und musikalisch begabten Sängerin sehr annehmbar und berechtigen zu den besten Hoffnungen für die Zukunft. — Die Begleitung deS LiedercycluS wurde von Herrn Capellmeister Rein ecke vorzüglich auSgeführt. vr. A. Thierfelder. Ltadttheater. Leipzig, 5. März. DaS gestern zur Aufführung gekommene Lustspiel von F. W. Hackländer „Der geheime Agent" haben wir erst vor Kurzem besprochen. Die Besetzung ist mit Ausnahme deS „OberhofmetsterS", welchen Herr von Leman alS Gast spielte, dieselbe geblieben. Gleichwohl merkte man, daß es neu einstudirt und durchprobirt worden ist; die Politur der neuen Aera war unverkennbar in einer Menge kleiner Nüancen, welche dem Ensemble eine größere Feinheit gaben. DaS ConversationS- siück verdankt seine Abrundung solchen oft nur durch daS kritische Mikroskop wahrnehmbaren Detailzügen; es sind lauter kleine dramaturgische Mittel, durch welche die Harmonie deS Ganzen erreicht wird. Namentlich gewonnen hatte die Rolle deS Herrn Herzfeld, welcher diesmal den regierenden Herzog mit größerer Feinheit im Mienen- und Geberdenspiel darstellte und namentlich die geistige Ueberlegenheit, mit welcher er daS Spiel leitet, schärfer marttne. Herr von Leman gab den Oberhofmeister als einen alten, etwas schlottrigen Herrn, der für eine gewisse Ungelenkheit in den äußer» Formen in seinem Alter eine Entschuldigung finden mochte. In geistiger Hinsicht vifirte er ihn auf den Horizont der bekannten Bühnenhofmarschälle, der Kalb und Consorten, und erzielte komische Wirkungen durch den Ausdruck der Verblüfftheit, welche die un erwarteten Verwickelungen der Hofintriguen bei ihm erregten. Die Rolle hätte gewonnen, wenn die geistige Beschränkheit weniger offen zur Schau getragen, mehr unter vornehmeren Formen versteckt worden wäre, denn diesen Oberhofmeister konnte doch Niemand auch nur einen Augenblick für den „geheimen Agenten" deS Her zogs halten. Der weibliche Hofstaat ließ in feiner Toilette viel zu wünschen übrig. Namentlich bemerkten wir ein Hofsräuletn, die doch höchstens als Kammerzofe oder Ladeumamsell passire» konnte. Rudolf Gottschall. Postwesrrr. * * * Leipzig, 4. März. Die Beförderung der Correspon- d e u z nc.ch Australien erfolgt gegenwärtig ausschließlich auf der Route über Alexandrien und Suez. ES besteht eine vier- wöcheritvch einmalige Verbindung (auS Suez jeden vierten Sonn tag 8 Uhr AbendS, 4. April, 2. Mai u. s. w). Den au- Suez abgehenden Dampfftbiffen kann die Correspondenz nach Australien auf dxsi verschiedenen Wegen zugeführt werden: a) vermittelst der Schiffe v vierten S b) vermi au- Ma 25. Ap»i nach Al Sonnabl Die Ueb nimmt! Die U Melbou Australi, xr. Uv tiifldnre »w U ", S«rUv p: kr. 0n. Irmvoa I US'or » kr. 0rt krmtlktorl Iw L. SiMdarz Vtml. > /V. IS ! ! V. u V. rc v. u V. u V. II v. ii klm»' ä D Aot. N. S. r«»t« liväm, Nm»t»v Md» Wal Ehrl Brn Emi Igf Em Iol M: Fri AU M Fr A, 1 C< Al A E E c x
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